Radlager nach Einbau defekt ?
Hallo Zusammen,
habe heute bei der Audi Werkstatt meine ausgebauten Federbeine abgegeben um neue Radlager einpressen zu lassen. Das linke Federbein scheint in Ordnung zu sein, zumindest läßt sich die Radnabe einigermassen leicht drehen, beim rechten Federbein bin ich mir nicht sicher. Die Nabe läßt sich nur schwer drehen und das Lager hat Spiel. Ist das Lager beim Einbau beschädigt worden ?
Hat jemand schon mal einen ähnlichen Fall ? Man sollte doch meinen, das die Werkstatt in der Lage sein sollte ein Radlager richtig zu tauschen.
46 Antworten
Zitat:
@MVP-Cruiser schrieb am 11. März 2017 um 11:00:45 Uhr:
Dann hast du die Radlager falsch eingebaut oder beim Pressen beschädigt.Zwingend erforderlich ne Presse und entsprechendes Radlagerwerkzeug. Alles andere ist Bullshit.
Hallo,
ich denke, ich habe grundsätzlich richtig eingebaut. Dabei habe ich Presswerkzeug (Roter Koffer von Ebay) benutzt. Ich habe die bekannten Fehler vermieden, indem ich den Druck beim Einpressen aud den inneren Flansch angesetzt habe usw.
Der Einbau hat leichter geklappt, als gedacht. Inzwischen bin ich ca. 3500 km gefahren. Es gibt weder auffällige Geräusche (in den Kurven auch nicht) noch auffälliges Fahrverhalten. Dennoch beschäftigt mich der Gedanke, was stimmt nicht ganz genau. Warum gibt es das Spiel beim Wackeln des Rades (in allen Richtungen).
Zitat:
@ibi4 schrieb am 11. März 2017 um 20:45:39 Uhr:
Zitat:
@MVP-Cruiser schrieb am 11. März 2017 um 11:00:45 Uhr:
Dann hast du die Radlager falsch eingebaut oder beim Pressen beschädigt.Zwingend erforderlich ne Presse und entsprechendes Radlagerwerkzeug. Alles andere ist Bullshit.
. Warum gibt es das Spiel beim Wackeln des Rades (in allen Richtungen).
Etwas Lagerspiel ist normal. Aber wirklich nur etwas.
Wenn das Lager Spiel hat ist es wie angeführt eben Defekt.
Und wenns kein Materialfehler ist das ist es wiederum ein Einbaufehler.
PS: Das Presswerkzeug von Ebay zum Einpressen ist extrem ungeeignet.
Man benutzt dazu am besten den Ring des alten Lagers da dies wirklich nur aussen aufliegt und auch exakt die Grösse hat 😉
Das ganze dann mit ner Werkstattpresse einpressen.
Zum Einpressen der Radnabe in das Lager dann wieder den alten Innenring nehmen und das Lager über die Nabe pressen. Also die Nabe unten auf der Presse auflegen.
Hilfsmittel aus dem roten Koffer gut und schön aber zum richtigen Einpressen eher nicht das Gelbe vom Ei.
Is wie nen Stein im Schuh beim Marathon... es geht aber schön ist das nicht.
PPS: Darauf achten das man die Radnabenschraube vorspannt noch einmal löst dann auf das korrekte Drehmoment anzieht und erst "DANACH" das Auto auf die Räder ablässt. Andernfalls kanns sein das das Lager gleich wieder im Eimer ist.
Da gibt es viele Möglichkeiten:
Falsches Lager
Falsch eingepresst (Lager zerstört)
Nicht vollständig eingepresst
Gelenkwellenmutter falsch angezogen
Wenn alles passt gibt es kein Spiel, zumindest nicht bei den vorderen Lagern.
Der rote Koffer funktioniert super, aber nur wenn man weiss was man tut. Es kommt drauf an worin man gerade einpresst:
A) das Lager in das Radlagergehäuse (äusseren Lagerring einpressen)
B) Radnabe in das Radlager (innerern Lagerring gegenhalten)
Ich habe neue Lager von SKF verbaut (vorsorglich) und es ging perfekt. Eine Kombination aus roter Koffer, altem Lager und Hirn beim Schrauben.
Zitat:
@Mike3BG schrieb am 13. März 2017 um 14:14:07 Uhr:
Eine Kombination aus roter Koffer, altem Lager und Hirn beim Schrauben.
Ja machen aber leider viele nicht.
Roter koffer .. irgend ne scheibe drauf die rein passt und feuer frei.
Wenns Auto dann vorm Anziehen mit korrektem Drehmoment wieder auf die beine gesetzt wird ist das Lager meist futsch bevor es nur 1 Meter Wegstrecke gesehen hat.
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Ich habe das alte Lager nur dafür verwendet, wo das neue Lager die letzten paar mm im Radlagergehäuse versenkt wird. Sonst kommt man mit den beigefügten Scheiben und Töpfen gut durch und das Werkzeug ist sehr effektiv.
Hallo,
ich habe den Ring des alten Lagers beim Einpressen benutzt, um das Rollenkäfig nicht zu zerstören. Das rote Koffer ist wirklich nützlicher, als man denkt. Obwohl ich damit jetzt mein erstes Lager gewechselt habe, ging es mit diesen Werkzeugteilen einfacher, als ich dachte.
Ich habe aber dabei möglicherweise zwei Fehler gemacht:
- Ich habe die Außenringe der alten Lager im Schenkel drin gelassen, weil diese sehr sauber und unbeschädigt aussahen. Andernfalls hätte ich Probleme, den Abstand zwischen den beiden Ringen ohne Speziellwerkzeug korrekt einzustellen.
- Fehler zwei ist, dass ich wahscheinlich die Nabe nicht vollständig eingepresst habe. Ich hatte gar keine Orientierung, wann ich mit dem Einpressen aufhören sollte. Ich habe zwar versucht, die Nabe nachträglich weiter einzupressen, aber sie bewegte sich keinen Millimeter mehr.
Dass man die Außenringe mit wechselt, war mir schon bekannt, aber irgendwie kann ich mir schwer vorstellen, dass die Toleranz zwischen den Radlagern so groß ist, dass mein Rad am Ende 2-3-4mm Spiel aufweist!
Zum Achsmutteranziehen:
Ich habe bis her immer gelesen, dass die Achsmutter angezogen werden soll, wenn das Rad schon auf dem Boden steht. Ich habe aber beim Anziehen das Rad nicht vollständig belastet. D.h das Rad mit dem Wagenheber einwenig gestützt.
Ich habe erst 230 Nm angezogen, gelockert und dann zum Schluß wieder 160 Nm angezogen.
Na ja, das 2-3-4mm Spiel ist leider nicht wegzukriegen,
Zitat:
@ibi4 schrieb am 13. März 2017 um 19:48:11 Uhr:
Zum Achsmutteranziehen:
Ich habe bis her immer gelesen, dass die Achsmutter angezogen werden soll, wenn das Rad schon auf dem Boden steht. Ich habe aber beim Anziehen das Rad nicht vollständig belastet. D.h das Rad mit dem Wagenheber einwenig gestützt.
Ich habe erst 230 Nm angezogen, gelockert und dann zum Schluß wieder 160 Nm angezogen.
Na ja, das 2-3-4mm Spiel ist leider nicht wegzukriegen,
Ja dann hast du wohl komplett falsche Anzugdrehmomente
Antriebswellenschraube (M14-Gewinde, neue Schraube verwenden)
Erste Stufe: 120 Nm
Zweite Stufe: Um weitere 90° anziehen
Antriebswellenschraube (M16-Gewinde, neue Schraube verwenden)
Erste Stufe: 200 Nm
Zweite Stufe: Um weitere 90° anziehen
Unbedingt einen Drehwinkelmesser verwenden!!!
Fahrzeug nicht ablassen bevor das korrekte Drehmoment erreicht ist!!!
- Fehler zwei ist, dass ich wahscheinlich die Nabe nicht vollständig eingepresst habe. Ich hatte gar keine Orientierung, wann ich mit dem Einpressen aufhören sollte. Ich habe zwar versucht, die Nabe nachträglich weiter einzupressen, aber sie bewegte sich überhaupt nicht mehr.
Tja , deswegen ja die Werkstattpresse mit der Radnabe unten Aufliegend. Dann kann man schön beobachten wie sie sich reindrückt und wann sie Endanschlag ist.
Ich verstehe Fehler Nr.1 nicht. Was hast du gemacht??? Was hast du drinnen gelassen? Man kann nichts drinnen lassen, wenn man das neue Lager vollständig, wie geliefert, verbaut!? Man presst so weit ein, bis man einen deutlichen und plötzlich harten Widerstand verspürt.
Zitat:
@Mike3BG schrieb am 13. März 2017 um 20:22:20 Uhr:
Ich verstehe Fehler Nr.1 nicht. Was hast du gemacht??? Was hast du drinnen gelassen? Man kann nichts drinnen lassen, wenn man das neue Lager vollständig, wie geliefert, verbaut!? Man presst so weit ein, bis man einen deutlichen und plötzlich harten Widerstand verspürt.
Hallo,
es handelt sich um Kegelrollenlager (Siehe Bild unten). Ich habe die Außenringe nicht mit gewechselt.
Ich habe zunächst das Lagerkäfig in die Nabe eingepresst und dabei wußte nicht mehr, wie weit ich noch einpressen muss. Im Bild Nabe-1 sieht man das alte defekte Käfig noch in der Nabe stecken. Darauf habe ich die Stelle markiert, die mich später verunsichert hat. Beim Abbauen habe mir leider die Abstände nicht gemerkt gehabt. Im Bild Nabe-2 sieht man, dass man nicht abschätzen kann, wo es Schluss ist.
äähmm das doch die lager für die Hinterachse wenn ich nicht irre..?
an der Vorderachse kommen diese Lager hier im Bild zum Einsatz
Na dann braucht man sich ja auch über Spiel nicht wundern weil dort die falschen Lager verbaut sind.
Zitat:
@MVP-Cruiser schrieb am 13. März 2017 um 21:36:40 Uhr:
äähmm das doch die lager für die Hinterachse wenn ich nicht irre..?an der Vorderachse kommen diese Lager hier im Bild zum Einsatz
Na dann braucht man sich ja auch über Spiel nicht wundern weil dort die falschen Lager verbaut sind.
Hallo,
es geht hier um Vorderachse! Und die eingebauten Lager sind die Richtigen! Hier in Bildern das eine alte defekte Lager bzw. Lagerkäfig (ohne Außenring) zu sehen.
Du hast also allen ernstes das neue Lager zerlegt und nur einen Teil davon neu verbaut? Quasi nur ein halbes Lager neu gemacht? Ne, oder????
Wenn ja, dann kann dir hier keiner mehr helfen. Fahre in die Werkstatt und lass dir richtig 2 komplett neue Lager verbauen.
Zitat:
@Mike3BG schrieb am 14. März 2017 um 08:51:06 Uhr:
Du hast also allen ernstes das neue Lager zerlegt und nur einen Teil davon neu verbaut? Quasi nur ein halbes Lager neu gemacht? Ne, oder????Wenn ja, dann kann dir hier keiner mehr helfen. Fahre in die Werkstatt und lass dir richtig 2 komplett neue Lager verbauen.
Ja Mann, so habe ich es gemacht 🙂 . Die Außenringe sind im Achsschenkel drin geblieben. Die KegelrollenKäfige habe ich gewechselt. Der Grund dafür war: Ich hätte den Abstand zwischen den beiden Außenringen im Achsschenkel ohne ein Speziellwerkzeug sehr wahrscheinlich nicht korrekt einstellen können. Distanzringe für die Lageraußenringe hatte ich auch nicht!
Was ist an der Sache so brisant, wenn man die Außenringe nicht mitwechselt???
Nochmal: Ich bin damit seit Anfang Dezember über 3500km gefahren und es gibt keinerlei Auffälligkeiten weder im Fahrverhalten noch in der Geräuschentwicklung!
Mir ging es darum, rauszufinden, woher das Spiel kommt und ob man es beseitigen könnte. Es ist aber jetzt keine dringliche Angelegenheit, dass zum Werkstatt rennen muss.
Na wenn man nur halbe Lager verbaut braucht man hier solche Fragen nicht mehr stellen.
Sorry..
Fertigungstoleranzen und differenzen zwischen den Herstellern kommen auch hinzu.
Auch die Lagerschalen nutzen ab also verschleiß.
Das was du hier gemacht hast war PFUSCH.. sag ich so wie das ist.
Die Lager gehören im GESAMTEN umgepresst und korrekt angezogen.
Alles andere ist PFUSCH!
@ibi4, bitte wovon redest du? Welcher Abstand? Da muss man nichts einstellen! Das Lager wird bis auf Anschlag in das Radlagergehäuse gepresst und dann die Nabe bis auf Anschlag in das Lager. Das ergibt sich alles von selbst. Mann oh mann.
Und ja, es ist dringend! So fahren halte ich für äusserst bedenklich und sogar gefährlich.