Preisschraube bei Porsche: Ab wann ist sie überdreht?

Porsche

Vor ein paar Tagen sah ich einen jetzt 12 Monate alten Test des neuen Cayenne S Coupé. Listenpreis ab € 113 k. Das war schon nach der stattlichen Preiserhöhung zum Modellwechsel auf das Facelift-Modell. 1 Jahr später steht das gleiche Fahrzeug sogar mit € 124 k in der Liste, also ca. 10% Mehrpreis, ohne dass sich irgendetwas geändert hätte (mit Ausnahme des Preisschilds).

Was sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings geändert hat, ist der Qualitätseindruck, speziell im Interieur. Drei Beispiele: Schaltkulisse und Schaltknauf wurden durch einen fitzeligen Plastiknippel ersetzt. Die Türöffner innen waren bisher aus Aluminium, jetzt sind das billigste Plastik-Hebelchen, wie sie auch bei Seat und Cupra verbaut werden. Die Abdeckung der Armaturen wurde nicht durch eine billigere Lösung ersetzt, nein, sie wurde gleich ganz gestrichen. In der Fachsprache nennt man solche Maßnahmen De-Contenting.

Preiserhöhung bei Mehrleistung und/oder besserer Ausstattung: gekauft. Deftige Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Produktabwertung: unangemessen.

Viele Teilnehmer in diesem Forum können sich einen Porsche leisten. Die Frage ist: Ab wann springen Kunden ab, weil sie der Preispolitik überdrüssig sind?

1869 Antworten
Zitat:
@xkman schrieb am 17. Juni 2025 um 20:26:53 Uhr:
Ich frage mich, weshalb
• der 992.2 turbo so lange auf sich warten lässt;
• der 992 GT2 immer noch nicht verfügbar ist und
• ein 992 Speedster noch nicht einmal als Prototyp gesichtet wurde.
Alle 3 Modelle haben ihren treuen Kundenkreis. Mit jedem einzelnen Fahrzeug verdient Porsche sattes Geld. Bei der Gelegenheit könnte man auch die unsinnige Limitierung beerdigen, so dass alle, die ein solches Modell kaufen wollen, auch eines bekommen. Ob man vom GT2 2000 Einheiten fertigt oder 8000, so what. Dem Fließband dürfte es herzlich egal sein, welches Modell da gerade zusammengefügt wird, der Bilanz mitnichten. Die würde vor Freude in die Hände klatschen.
Nicht nur die Preispolitik ist bei Porsche in Schieflage geraten, anscheinend auch die Modellpolitik.
Wie so oft kommt sicherlich manches zusammen.
Ich kann das aus den Rückmeldungen meines Umfeldes und eigener Sicht bestätigen.
Evtl. sind die treuen porscheanhänger(911) gar nicht so begeistert von der hybrid Idee. Bisher war aus meiner Sicht jeder neue 911 der bessere. Kurz gedauert habe ich von 991 auf 992 dann hat dieser aber doch im Straßenbild während der Fahrt überzeugt. Inzwischen sehe ich das beim 992.2 anders. Gefiel mir im Laden und im stand recht gut, aber im Straßenbild während der Fahrt immer weniger erst heute auf längerer Reise zwei gesehen die für mich sehr deutlich gegenüber dem 992.1 verlieren. Und auch ich mag die hybridgeschichte immer weniger. Man merkt die Verunsicherung bei Porsche durch und durch, zumal sehr viele Mitarbeiter keinen Gegenwind in ihrer Karriere kennengelernt haben. Auf der erfolgswelle ist es wenig kompliziert "erfolgreich" zu sein. In der Krise zeigt sich erst die echte Qualität.
Schöne Grüße conchecco
Zitat:@Twinni schrieb am 18. Juni 2025 um 19:45:37 Uhr:
Die Batterien in den Hybriden haben nichts mit den 800 V Systemen der reinen Stromer gemeinsam. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Akkus im Hybrid so stabil sind.

Ja war mein Fehler, ich hab den Hybriden übersehen bzw vergessen

Zitat:
@Twinni schrieb am 18. Juni 2025 um 19:45:37 Uhr:
Die Batterien in den Hybriden haben nichts mit den 800 V Systemen der reinen Stromer gemeinsam. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Akkus im Hybrid so stabil sind.

Heißt das, dass die Akkus in den Hybriden (langfristig) haltbarer sind? Man hört ja relativ wenig von Akkuproblemen, obwohl die ersten ja schon 4 oder 5 Jahre alt sein dürften. Entweder sind die Akkus wirklich so stabil (betrifft ja auch die reinen Stromer) oder die Werkstätten regeln alles auf Kulanz, falls es zu Problemen kommt. Aber ich habe bisher noch nie was von Beschwerden gehört...

Das Thema Batterieverfall wird viel heisser gekocht als gegessen. Es zeigt sich doch zunehmend, dass die Akkus viel besser halten als viele Denken. Hybridakkus werden (wenn überhaupt) hauptsächlich mit AC geladen, das stresst den Akku überhaupt nicht. Lediglich bei einem BEV Akku, der nur mit DC geladen wird hätte ich Fragen. Aber selbst die halten locker 10-15 Jahre mit Werten über 80%. Die muss man schon schwer misshandeln, um die ernsthaft zu beschädigen.

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Hybrid wird über die Rekuperation über DC geladen und das im Verhältnis Kapazität zu ladeleistung schon recht heftig

Aber ja das Thema wird bei uns Deutschen gerne dramatisiert , die Praxis zeigt schon lange was anderes

Ein kurzer Vergleich zwischen unserem Touareg mit netto 15 kWh und dem Taycan mit 83 kWh: Der Hybrid hat in 14 Monaten 2.300 kWh an den 11-kW-Wallboxen gezogen, das BEV in 44 Monaten 8.300 kWh. Das entspricht etwa 131 Vollzyklen pro Jahr beim Touareg und nur 27 beim Taycan (die wenigen Sessions am Schnelllader kann man vernachlässigen). Hier sollte man davon ausgehen, dass der kleine Akku vom Touareg viel mehr gestresst wird. Aber das scheint ihm tatsächlich nicht viel auszumachen, wenn ich den SoH der beiden Autos vergleiche.

Porsche gibt 8 Jahre Garantie auf die Akkus. Daher sollte man sich nicht stressen.

Ich liebe Hybrid!

Beim Hybrid (grundsätzlich egal welcher Hersteller) sehe ich es eher so das es viel mehr Komponenten gibt die potentielle Fehlerquellen sind

Getriebe

E-Motor

Verbrenner

HV-Bat

DC/DC Wandler

Ladeelektronik

Thermomanagement

und die Tatsache der Motor oft "kalt " ein auf den Deckel bekommt .. Hybrid würde ich jedenfalls nicht ohne Garantie kaufen; eher nur leasen (meine Meinung)

Zum Thema Preisschraube, der neue Q3 wird im Einstiegspreis um 3300 Euro erhöht. In diesem Preissegment ist das im Verhältnis zu Porsche gesehen, eine ordentliche Hausnummer. Und da wird das Hartplastik im Innenraum definitiv verstärkt Einzug halten.

Gerade innen ist er (soll er) deutlich hochwertiger sein; aber 75k für ein "Q3" und dann mit dem Bedienkonzept innen- das wird immer schlimmer

Ich hab mir den mal konfiguriert und komme auf 80t CHF mit 250PS. Da bin ich fast schon beim Einstiegspreis des Macan. Hab dann aber immerhin allen Schnickschnack drin.

Den ersten Reviews der Youtubern trau ich nicht. Diejenigen die jetzt einen Pressecar erhalten müssen sowieso nur positiv berichten. Da ist immer alles besser. Wenn da Kritik geäussert wird sind sie beim nächsten Modell halt nicht mehr dabei. Ich warte mit dem Urteil bis ich selbst Probefahren kann.

80k für ein Kompakt SUV…🤦 Da ist Porsche im Vergleich ja gar nicht so teuer. 😂

Wenn ich die oben genannten Preise sehe, habe ich den Eindruck, dass manche Hersteller an der wirtschaftlichen Realität ihrer Kundschaft munter vorbei produzieren.

Zitat:@LBJ5000 schrieb am 20. Juni 2025 um 09:20:00 Uhr:
80k für ein Kompakt SUV…🤦 Da ist Porsche im Vergleich ja gar nicht so teuer. 😂

Beim Q3 gibt es knapp 20% Nachlass. Dann sieht es wieder anders aus.

Zitat:
@Scotty18 schrieb am 19. Juni 2025 um 13:07:32 Uhr:
und die Tatsache der Motor oft "kalt " ein auf den Deckel bekommt .. Hybrid würde ich jedenfalls nicht ohne Garantie kaufen; eher nur leasen (meine Meinung)

Deshalb muss man einen Hybrid "bewusst" fahren. Bei fast allen Hybriden gibt es die Möglichkeit, den Motor gleich zu Beginn zu starten, das macht gerade auf längeren Strecken Sinn, damit man diesen erstmal warmfährt, bevor man auf Hybrid wechselt.

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