Preisschraube bei Porsche: Ab wann ist sie überdreht?
Vor ein paar Tagen sah ich einen jetzt 12 Monate alten Test des neuen Cayenne S Coupé. Listenpreis ab € 113 k. Das war schon nach der stattlichen Preiserhöhung zum Modellwechsel auf das Facelift-Modell. 1 Jahr später steht das gleiche Fahrzeug sogar mit € 124 k in der Liste, also ca. 10% Mehrpreis, ohne dass sich irgendetwas geändert hätte (mit Ausnahme des Preisschilds).
Was sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings geändert hat, ist der Qualitätseindruck, speziell im Interieur. Drei Beispiele: Schaltkulisse und Schaltknauf wurden durch einen fitzeligen Plastiknippel ersetzt. Die Türöffner innen waren bisher aus Aluminium, jetzt sind das billigste Plastik-Hebelchen, wie sie auch bei Seat und Cupra verbaut werden. Die Abdeckung der Armaturen wurde nicht durch eine billigere Lösung ersetzt, nein, sie wurde gleich ganz gestrichen. In der Fachsprache nennt man solche Maßnahmen De-Contenting.
Preiserhöhung bei Mehrleistung und/oder besserer Ausstattung: gekauft. Deftige Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Produktabwertung: unangemessen.
Viele Teilnehmer in diesem Forum können sich einen Porsche leisten. Die Frage ist: Ab wann springen Kunden ab, weil sie der Preispolitik überdrüssig sind?
1867 Antworten
@dukerobert:
Sorry, ich verstehe die Frage nicht.
Zitat:
@xkman schrieb am 4. Januar 2025 um 12:33:15 Uhr:
@dukerobert:
Sorry, ich verstehe die Frage nicht.
„Zumindest die Basismodelle müssen preislich einigermaßen vergleichbar sein.“ Hast du u.a geschrieben. Wo soll der vergleichbare Macan liegen? Der XPENG fängt bei unter 44.000€ an.
Zitat:
@dukerobert schrieb am 4. Januar 2025 um 12:44:59 Uhr:
Zitat:
@xkman schrieb am 4. Januar 2025 um 12:33:15 Uhr:
@dukerobert:
Sorry, ich verstehe die Frage nicht.„Zumindest die Basismodelle müssen preislich einigermaßen vergleichbar sein.“ Hast du u.a geschrieben. Wo soll der vergleichbare Macan liegen? Der XPENG fängt bei unter 44.000€ an.
Eben das ist doch Quatsch. Kannst doch auch ein Produkt aus einem kommunistischen Land was auf der Ausbeutung vieler einzelner aufgebaut wurde, nicht mit unserem Hochlohnland vergleichen?
Dann müsste man Ferrari und Co ja auch günstiger machen, ums vergleichbar zu halten. Porsche ist nur zu groß geworden.
Oh, ich denke, das Thema mit Kommunismus ist in den High Tech Fabriken nicht mehr wirklich existent.
Da geht es ganz klar um moderne Produktion, Effizienz und Gewinne für die shareholder.
Natürlich ist der kommunistische Staat da, aber er hat da längst nicht mehr den Einfluß , wie zu Zeiten Maos.
Der Staat ist froh, wenn Menschen in Arbeit sind und der BIP steigt. Alles andere ist denen im Augenblick egal, denn da brennt die Hütte !
Zitat:
@Eselvieh schrieb am 4. Januar 2025 um 12:48:26 Uhr:
Zitat:
@dukerobert schrieb am 4. Januar 2025 um 12:44:59 Uhr:
„Zumindest die Basismodelle müssen preislich einigermaßen vergleichbar sein.“ Hast du u.a geschrieben. Wo soll der vergleichbare Macan liegen? Der XPENG fängt bei unter 44.000€ an.
Eben das ist doch Quatsch. Kannst doch auch ein Produkt aus einem kommunistischen Land was auf der Ausbeutung vieler einzelner aufgebaut wurde, nicht mit unserem Hochlohnland vergleichen?
Dann müsste man Ferrari und Co ja auch günstiger machen, ums vergleichbar zu halten. Porsche ist nur zu groß geworden.
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Zitat:
@xkman schrieb am 4. Januar 2025 um 11:01:03 Uhr:
In der ams 2/2025 findet sich auf Seite 24 mit dem Test des XPENG G6
…
Der Innenraum ist designtechnisch eine „Wucht“ 😁 😁 😁
Ich liebe „Mittelkonsolen-Aufputz-Tablets“ 😁
Da ist jeder Dacia besser!
Es geht doch m.E. nicht NUR um BEV Reichweite #kopfschüttel#
Viele Grüße 😎
@intercooler da bin ich bei dir. Wer sowas kauft ist selbst schuld. Bin auf die ersten Berichte zur Verfügbarkeit der Ersatzteile gespannt. Wahrscheinlich das gleiche Desaster wie bei MG.
Zitat:
@hrenz schrieb am 4. Januar 2025 um 12:57:33 Uhr:
Oh, ich denke, das Thema mit Kommunismus ist in den High Tech Fabriken nicht mehr wirklich existent.
Da geht es ganz klar um moderne Produktion, Effizienz und Gewinne für die shareholder.
Natürlich ist der kommunistische Staat da, aber er hat da längst nicht mehr den Einfluß , wie zu Zeiten Maos.
Der Staat ist froh, wenn Menschen in Arbeit sind und der BIP steigt. Alles andere ist denen im Augenblick egal, denn da brennt die Hütte !
Zitat:
@hrenz schrieb am 4. Januar 2025 um 12:57:33 Uhr:
Zitat:
@Eselvieh schrieb am 4. Januar 2025 um 12:48:26 Uhr:
Eben das ist doch Quatsch. Kannst doch auch ein Produkt aus einem kommunistischen Land was auf der Ausbeutung vieler einzelner aufgebaut wurde, nicht mit unserem Hochlohnland vergleichen?
Dann müsste man Ferrari und Co ja auch günstiger machen, ums vergleichbar zu halten. Porsche ist nur zu groß geworden.
Wie ich sagte - der Staat beruht auf der Ausbeutung der Menschen. Damals wie heute. Klar ist es heute Social washed aus Westvertraeglichkeit, aber das Prinzip bleibt das gleiche.
Wir sind Sozialstaat mit allem was maximal Geld kostet. Hier wird keiner zum Arbeiten gezwungen unter fragwürdigen Umständen, hier kriegt derjenige Geld fürs daheim sitzen, was die Allgemeinheit bezahlt. Das ist absolut nicht vergleichbar. Aber gehört auch nicht hier her.
Hier wird diese Preisdiskussion iwie auf absurdum geführt, indem ein vllt technisch, aber sonst kaum vergleichbares Objekt als Basis genommen wird.
Porsche ist selbst in der billigsten Variante immer noch ordentluch.
Man kann doch nicht nur die Situation HEUTE betrachten. Viel wesentlicher wird sein, was sich in Zukunft abspielt. Vor 10 Jahren haben wir die Kopier-Chinesen noch belächelt. In 10 Jahren werden uns die gleichen Chinesen platt gemacht haben, zumindest dann, wenn wir nicht schleunigst umdenken und umsteuern. ZEEKR, Xiaomi, BYD und dazu die ganzen zugekauften Marken als U-Boot wie Lotus, Volvo, Polestar usw. usf. stellen bereits heute Fahrzeuge her, die mit BMW, Mercedes und Porsche BEVs durchaus vergleichbar sind. Einfach mal die Bilder vom Xiaomi YU7 anschauen.
Nur ein Beispiel, wie der chinesische Wettbewerb tickt:
Der CEO von BYD, dem größten BEV-Produzenten weltweit, verdient € 900 k p.a. Das verdienen unsere Auto-CEOs im Monat. Von den Regelungen zur Altersvorsorge, Dienstwagen, Firmenfahrzeug für die Ehefrau etc. ganz zu schweigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der aktuelle Jaguar-CEO mehr verdient als sein BYD-Pendant. Für das Management einer leeren Markenhülle ohne operativen Betrieb. Dort: Durchtrainierte Marathon-Läufer, hier Sumos. Die rennen, wir pennen.
War doch schon immer so, dass man für die Hälfte eines Porsche ein vergleichbares Auto bekommen, wo ist hier die Neuigkeit? Für meinen Macan hätte ich auch zwei Model Y gekriegt, will ich aber nicht.
Porsche muss als Marke begehrenswert bleiben, der Preis ist in diesen Regionen aber nur sekundär. Wer ein Auto für >100k kauft den stören auch +- 5k wenig, ein Auto für 50k war hier nie die Konkurrenz. Porsche hat Jahrelang trotz Dacia und Skoda gut Autos verkauft.
Die waren auch meist besser, qualitativer als Skoda oder Dacia.
Wenn das nicht mehr so ist, muß die Preisdifferenz geringer werden. Beim BEV kann Porsche halt nicht mehr mit dem 6 Zylinder Boxer herausstechen und Sound ist bei E auch so ein Thema. Nachdem dann auch noch Akku und EMaschine zugekauft werden, also eigentlich allen zur Verfügung stehen, bleibt noch Design, Qualität, Fahrwerk, Image. Design hat auch was mit Glück zu tun, Qualität können andere auch, genauso wie Fahrwerk, bleibt Image. Dafür das doppelte zahlen... wer es mag und will.
Also bleibt Porsche nur zu einem etwas höheren Preis Image, etwas bessere Qualität, Fahrdynamik, sonstiges zu liefern, um den Preis zu rechtfertigen. Schätze aber bei Massenprodukten werden sich all zu hohe Preisdifferenzen zu Konkurrenzprodukten nicht durchsetzen lassen.
Das Argument mit dem 6 Zylinder und Sound wird immer wieder genannt, vielleicht bin ich da einfach zu wenig Petrolhead. Ich kaufe einen Porsche wegen Dynamik, Qualität und Materialanmutung. Für mich funktioniert das genauso beim Elektromotor. Aber ich glaube dass ich damit in der Minderheit bin und das ist wohl genau das Problem aktuell.
Für viele löst das Brummen des Motors aber Emotionen aus die jetzt wegfallen - das ist auch okay so, mag das auch niemandem madig machen. Die Frage ist wie Porsche es schafft ihr Image zu wandeln - ich glaube so einfach wie es sich einige hier machen, dass mit Elektroautos alle Autos gleich werden ist es nämlich auch nicht. Es wird immernoch Leute geben die teurere Autos kaufen, die Frage ist ob man die richtigen Schwerpunkte setzt um diese Leute bei Elektromotoren abzuholen.
Einfach Kopf in Sand und noch 5 Jahre Verbrenner verkaufen ist auch keine Lösung, dann ist Porsche einfach in 10 Jahren tot. Elektro ist die Zukunft, ob es die Leute hier glauben wollen oder nicht. So gesehen ist der Hybride Ansatz (Verbrenner und Elektro) den Porsche aktuell fährt meiner Meinung nach gar nicht so dumm. Das man da nicht immer perfekt zeitlich richtig liegt war zu erwarten. Nur BMW macht das noch besser: eine Platform die beides kann und gleichzeitig trotzdem ein gutes Elektroauto bauen ohne grossartig Kompromisse.
Aber auch die verkaufen weniger Autos, obwohl sie weiterhin noch tolle 6 Zylinder in den 3er und 5er einbauen…
Das ist es genau, Emotionen erzeugen mit Fahrdynamik, Qualität, Qualitätsanmutung im Innenraum und den Geschmack des Kunden zu treffen. Natürlich gehört auch dazu in mehr oder weniger allem Bereichen eine Top Leistung zu generieren. Allerweltsfahrzeuge können auch die Chinesen, Skoda oder Dacia.
Zitat:
@MatC21 schrieb am 4. Januar 2025 um 16:02:49 Uhr:
War doch schon immer so, dass man für die Hälfte eines Porsche ein vergleichbares Auto bekommen, wo ist hier die Neuigkeit? Für meinen Macan hätte ich auch zwei Model Y gekriegt, will ich aber nicht.Porsche muss als Marke begehrenswert bleiben, der Preis ist in diesen Regionen aber nur sekundär. Wer ein Auto für >100k kauft den stören auch +- 5k wenig, ein Auto für 50k war hier nie die Konkurrenz. Porsche hat Jahrelang trotz Dacia und Skoda gut Autos verkauft.
Zuerst einmal sollen alle das Auto kaufen, das ihnen gefällt. Vollkommen einverstanden. Die Frage ist, ob sich eine wesentliche Anzahl an Kunden findet, die bereit ist, in Zukunft für BEVs die gewohnten Porsche Preise zu entrichten. Beim taycan kennen wir die Antwort bereits. So, wie es aussieht, liegt leider auch der Macan auf taycan Kurs, wenn auch auf einem höheren Niveau.
Du hast das Model Y herangezogen. Das Model Y Facelift wird wahrscheinlich identische Ladezeiten bei größerer Reichweite offerieren, verglichen mit dem Macan. Das Interieur wird sicherlich ebenfalls aufgewertet. Bzgl. Fahrleistungen und Fahrwerk war man bei Tesla sowieso immer gut aufgehoben. Was, bitte, soll bei nüchterner Betrachtung 100% Aufpreis rechtfertigen?
Dennoch: Ein Tesla kommt mir aus anderen Gründen nie in die Garage.
Mir scheint es eher so, dass man bei Verbrennern die Zylindern und bei Elektroautos plötzlich Ladeleistung und Reichweite vergleicht. Soll ja jeder vergleichen was er möchte, mir sind nur wie vorher Dynamik, Qualität und Qualitätsanmutung entscheidend. Reichweite muss einfach nur passen, das tut sie für meinen Usecase aber schon lange, übrigens auch schon beim aktuellen Model Y. Aber ja, du hast Recht, diese Leute müssen gefunden werden. Mein Argument ist ja in erster Linie dass man sich bei Porsche eben Gedanken machen muss wie das jetzt geht: wo sieht man seine Stärken als Automarke und wie schaffe ich das meinen Kunden zu vermitteln.
Einfach nur dem 6 Zylinder nachtrauern löst keine Probleme und verkauft keine Autos mehr.
Das Model Y macht vieles richtig, ist nicht umsonst eines der meist verkauften Autos weltweit. Für den Preis unschlagbar aber der Vorsprung zur Konkurrenz schmilzt, das Facelift ist auch bitter nötig. Aber auch mir kommt aus anderen Gründen kein Tesla ins Haus.