Porsche Strategiewechsel
Porsche richtet seine Strategie neu aus. Reine BEV Modelle (Macan / Boxster) sollen als Basis für ICE Versionen weiterentwickelt werden.
Zudem hat Porsche massive Probleme in China.
Wo geht die Reise hin und was heißt das für Porsche als Hersteller?
https://www.elektroauto-news.net/.../...echnologieoffenheit-verbrenner
1481 Antworten
Zitat:
@SamFrancisco schrieb am 11. Februar 2025 um 20:04:12 Uhr:Liebe Leute,
Meine Meinung zu dem Thema: Angesichts der Vorlaufzeiten für „Strategie einschlagen“ und dann „Strategie umsetzen“ und schließlich „Strategie-Auswirkungen“ hat Porsche tatsächlich ein unglückliches Händchen gehabt. Sprichwörtlich unglücklich. Denn ob ich nun Oliver Blume und das Management Team mag oder nicht: Dieser dramatische Zug Richtung e-Mobilität vor vielen Jahren (u.a. durch den Tesla-Erfolg, insbesondere an der Börse) und dann der (hierzulande auch durch die Politik induzierte) weltweite Gegentrend war vor Jahren sicher noch nicht absehbar - für keinen noch so weitsichtigen Manager.
Allenfalls diese „All-in-Mentalität“, insbesondere zB auf den 718 bezogen (Schwenk auf EV) war womöglich übertrieben konsequent. Aber mal ehrlich: Wäre der „e-Zug“ weiter so Richtung e-Mobilität gerast, hätte man Porsche Mutlosigkeit und zu konservative Zögerlichkeit vorgeworfen.
Porsche hat seine Strategie einfach wiederholt: 2017 kam bei Porsche das konsequente Diesel-Aus. Viele haben damals dem bärenstarken V8-Diesel hinterhergetrauert, aber die meisten Kunden haben sich damit arrangiert. Warum? Weil vermutlich 90% aller Cayenne/Macan/Panamera-Kunden sowieso nicht auf den letzten Cent für den Sprit schielen und wohl auch die besagten Modelle kaum zum km-Schrubben verwenden, sondern dafür eher andere Verkehrsmittel (Flieger) nehmen. Der Manager nimmt den viertürigen Porsche wohl eher mit ins Büro oder mal für Kurz- oder Mittelstrecken zum Kunden. Alle paar Monate mal um mit der Familie in Urlaub zu fahren. Da die Kisten auf die Firma laufen, zahlt die Firma den Sprit und man hat Betriebsausgaben, die steuerlich absetzbar sind. Also egal, ob der Cayenne SP oder Diesel braucht und 14l oder 10l. Getankt ist schnell mal.
Diese vermeintliche "Gleichgültigkeit" beim Kunden hat man wohl beim E-Umstieg auch wieder angenommen und ist damit auf die Nase gefallen. Die Kröte Reichweite und Ladegeschwindigkeit wollten die Porsche-Kunden nicht schlucken. Denn Zeit ist bei den Porschekunden im Berufsalltag ein hohes Gut, was Porsche in seiner Überlegung nicht berücksichtigt hat. Eigentlich verwunderlich, denn die meisten Topmanager bei Porsche haben auch zu wenig davon.
Ich habe gestern einen Artikel auf LinkedIn gelesen zur geänderten Porsche Strategie. Die Kommentare darunter sind zu 90% negativ. Die Kommentare sehen es als Schwäche von Porsche an, dass sie nun nicht konsequent auf Elektro setzen. Es wird die Gefahr gesehen, dass die deutsche Industrie mal wieder zu spät dran ist und die Chinesen (oder andere) dann in 5 Jahren das bessere Produkt haben werden.
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Das Risiko ist, das Entwicklungskapazität, die eigentlich dazu genutzt werden sollte, beim BEV vorne zu sein, jetzt für die Entwicklung von Hybrid und Verbrenner eingesetzt werden. Was jetzt aufgrund der langen Entwicklung, bis das auf dem Markt ist, eigentlich zu lange dauert, um noch Gewinne zu machen. Und danach stellt man fest, das alle anderen weiter sind und ist wieder nicht der Benchmarksetzer. Also weniger Umsatz und Gewinn.
Der Fehler ist jetzt schon gemacht. Die Frage ist eher, wie man mit möglichst wenig Schaden davonkommt.
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 13. Februar 2025 um 10:55:27 Uhr:Kann man das auch als Nichtmember alles lesen? Dann verlinke doch mal bitte.
Leider finde ich den Artikel nicht mehr. Der Anzeige-Algorithmus ist so, dass man alles, was man schon einmal gelesen hat, nicht mehr eingeblendet bekommt. Das nervt.
Habe aber auf der Suche eben einen anderen gefunden: https://www.linkedin.com/.../...-activity-7294779092254556160-POL6?...
Und das sehe ich genau so, Eigenentwicklungen für Motoren bindet zu viele Ressourcen. Es sei denn man geht davon aus das BEV stirbt (nicht wächst) und der ICE für immer bleibt. Nur wer glaubt da wirklich dran?
Wenn ICE/PHEV, wird man noch stärker auf Konzernteile setzen müssen und kann max. verfeinern. Das kann man dem Porschekunden aber nicht verkaufen, zumindest nicht teuer!, daher erzählt man wahrscheinlich lieber was von Eigenentwicklungen usw.
Aber die Artikel überschlagen sich im Moment gewaltig und man muss schon sehr genau lesen um die Wahrheit zu finden. Wenn sie sich überhaupt finden lässt.
Danke für den Link.
Aber so eindeutig wie du das schilderst kann ich das in den Beiträgen nicht erkennen, eher das Gegenteil.
Das bestätigen auch die Aussagen durch Kommentare anderer Artikel die mir vor die Flinte gekommen sind.
Grad für Porsche hätte ich wie bei BMW den mehrgleisigen Weg gesehen.
Leider viel zu spät.
Sportwagenhersteller Porsche plant bis 2029 rund 1900 Stellen abzubauen. Betroffen sind das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und der Standort in Weissach, wie das Unternehmen mitteilt.
Porsche hat weltweit mehr als 40.000 Mitarbeitende. Da sind 1.900 über einen Zeitraum von 5 Jahren am Ende „geplante Fluktuation“. Dieses Statement würde ich nicht überbewerten.
Zudem richtig. Man muss auch Mitarbeiter abbauen können wenn man weniger Autos verkauft. Sonst kommt man da wirtschaftlich nicht wieder raus.
Und aus China wird die nächsten Jahre nichts kommen, also werden die 1900 erst der Anfang sein.
Zitat:
@N.R. schrieb am 13. Februar 2025 um 14:38:59 Uhr:Sportwagenhersteller Porsche plant bis 2029 rund 1900 Stellen abzubauen. Betroffen sind das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und der Standort in Weissach, wie das Unternehmen mitteilt.
Aus dem zuvor verlinkten Artikel:
„Eine Altersteilzeitregelung für Beschäftigte ab dem Jahrgang 1970 und älter“
Könnte für einen 55 jährigen heißen, noch 5 Jahre arbeiten, 5 Jahre Freistellung und - bei 50 Schwerbehinderung - mit 65 ohne Abzüge in Rente.
Auf wieviel % stockt Porsche das Gehalt für die ATZ auf? 90%?
Wenn alle Beschäftigten so großzügig abgefunden werden wie die beiden Vorstände, die jetzt gehen müssen, ist gegen einen Stellenabbau wenig einzuwenden.