Persönliches Empfinden bei den Motorisierungen

Mercedes E-Klasse W213

Hallo liebe Forenmitglieder,

Ich wollte mal in Erfahrung bringen, ob der Unterschied zwischen dem E400d Coupe und dem E350d Coupe sehr groß ist ?

Z.b auf der Autobahn, die Beschleunigung etc.
Laufruhe, Motorleistung

Auf Papier steht ja was von 5,1 sek bis 0-100 bzw. 5,9 sek .

Da das oft nicht aussagekräftig ist, wollte ich mal nachfragen wer die Erfahrung bereits hat und würde mich über ein paar Antworten freuen.

LG

Beste Antwort im Thema

Hallo ins Forum,

Zitat:

@dimi_mou schrieb am 12. April 2020 um 10:44:50 Uhr:


Unterschied zu R6 und V6, liegt eigentlich in der Laufruhe. Liegt angeblich an der anordnung der zylinder. Da diese beim R6 in der reihe liegen, statt als V beim V6, dadurch sollen weniger vibrationen entstehen.

richtig, da bei einer graden Zylinderzahl (ab min. 6, hat etwas mit der Zündfolge zu tun) die Kräfte und Vibrationen der ersten und zweiten Ordnung bereits in der Maschine ausgeglichen sind, soweit eine symmetrische Kurbelwelle verwendet wird. Bei V6 entstehen, auch wenn sie vom Bankwinkel im Idealmaß sind, diese Kräfte schon, da es letztlich zwei zusammengebaute R3-Maschinen mit einer Kurbelwelle sind.

Letztlich sind Reihenmotoren auch bei der Aufladung einfacher zu bauen, da sie nur eine kalte und eine heiße Seite haben. Damit sind die billiger zu bauen als die V-Maschinen.

Daimler hatte nach dem M104 (letzter alter R6) auf V-Motoren umgestellt, damit diese auf einer Fertigungslinie mit den V8 gebaut werden konnten. Daher hat der M112 auch den für V6 untypischen Bankwinkel von 90° (der normal für V8 genommen wird), so dass mit Ausgleichswellen unterwegs war. Dies wurde auch beim Nachfolger M272 so beibehalten, um sie im Block mit den V8 zu bauen. Da die Ausgleichswelle aufwendig ist und die auch die freien Momente nicht voll auffangen kann, wurde beim letzten V6, dem M276, wieder auf 60° Bankwinkel (dem Idealwinkel für V6-Maschinen) umgestellt. Damit waren zwar die Momente erster Ordnung weg, aber die Kostenvorteile für die Verblockung mit den V8 weg.

Da die V8 durch die Umweltvorgaben auslaufend sind, wurde im Rahmen der Kosteneinsparung nunmehr ein neuer Baukasten entwickelt, nämlich Zylindergröße rund 500 cm³ und entsprechender Ableitung als 2,0l-R4 und dann auch wieder 3,0l-R6, was dann wieder Kostenvorteile hat. Daher ist der M256 wieder ein R6 geworden. Der im Baukasten denkbare 2,5l-R5 sind verworfen worden, da keine Sinn zwischen dem R4 und R6 hatte.

Gleiches gilt auch für den 1,5l-R3, der verworfen wurde, weil die Leistungsklasse mit dem Kooperationsmotor günstiger abzudecken war als mit der (teuren) Ableitung aus dem Daimler-Baukasten. Davon ist man dann aber auch wieder abgekommen, weil die Kooperation nicht so lief wie gedacht, so dass man jetzt doch eine 1,5l-Ableitung gebaut hat, aber als R4, so dass eigentlich das Baukastenprinzip (gleiche Zylindergröße) gebrochen wurde, da nun ein ca. 375 cm³ Zylinder genommen wird.

Viele Grüße

Peter

PS: Mit die beste Laufruhe gibt's übrigens mit einem symmetrischen V12 (also letztlich zwei zusammengebaute R6).

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Der Begriff „Sportwagen“ wird meines Erachtens etwas überstrapaziert. Ein E-Klasse Coupé ist ein tolles Auto, aber für mein Empfinden kein Sportwagen. Vielleicht kann man bei „echter“ AMG-Motorisierung und entsprechendem Fahrwerk bei dem Auto ein bisschen in die Richtung Sportwagen denken, aber nicht beim 400 d. Damit ist das Auto ein tolles, schnelles und komfortables Fahrzeug, aber kein Sportwagen.

Zitat:

@dimi_mou schrieb am 12. April 2020 um 10:44:50 Uhr:


Also falls dir das gefühl von 0-100 sehr wichtig ist, dann würde ich lieber ein anderes Fahrzeug empfehlen. Das bedeutet nicht das es beim E400d schlecht ist, nur vom empfinden her ist es nicht so zackig geht..es fühlt sich etwas träge an. Das mag auch daran liegen, das der Motor echt kaum hörbar ist, das tacho aber trotzdem schnell hoch dreht. Unterschied zu R6 und V6, liegt eigentlich in der Laufruhe. Liegt angeblich an der anordnung der zylinder. Da diese beim R6 in der reihe liegen, statt als V beim V6, dadurch sollen weniger vibrationen entstehen.

Top! Ich danke dir, für die tolle Erklärung. 🙂

Zitat:

@BMW-E30-Cab schrieb am 12. April 2020 um 11:35:57 Uhr:


Der Begriff „Sportwagen“ wird meines Erachtens etwas überstrapaziert. Ein E-Klasse Coupé ist ein tolles Auto, aber für mein Empfinden kein Sportwagen. Vielleicht kann man bei „echter“ AMG-Motorisierung und entsprechendem Fahrwerk bei dem Auto ein bisschen in die Richtung Sportwagen denken, aber nicht beim 400 d. Damit ist das Auto ein tolles, schnelles und komfortables Fahrzeug, aber kein Sportwagen.

Ja klar damit du hast recht, wollte eher nur auf die Sportlichkeit anstoßen vom Wagen 😎

Hallo ins Forum,

Zitat:

@dimi_mou schrieb am 12. April 2020 um 10:44:50 Uhr:


Unterschied zu R6 und V6, liegt eigentlich in der Laufruhe. Liegt angeblich an der anordnung der zylinder. Da diese beim R6 in der reihe liegen, statt als V beim V6, dadurch sollen weniger vibrationen entstehen.

richtig, da bei einer graden Zylinderzahl (ab min. 6, hat etwas mit der Zündfolge zu tun) die Kräfte und Vibrationen der ersten und zweiten Ordnung bereits in der Maschine ausgeglichen sind, soweit eine symmetrische Kurbelwelle verwendet wird. Bei V6 entstehen, auch wenn sie vom Bankwinkel im Idealmaß sind, diese Kräfte schon, da es letztlich zwei zusammengebaute R3-Maschinen mit einer Kurbelwelle sind.

Letztlich sind Reihenmotoren auch bei der Aufladung einfacher zu bauen, da sie nur eine kalte und eine heiße Seite haben. Damit sind die billiger zu bauen als die V-Maschinen.

Daimler hatte nach dem M104 (letzter alter R6) auf V-Motoren umgestellt, damit diese auf einer Fertigungslinie mit den V8 gebaut werden konnten. Daher hat der M112 auch den für V6 untypischen Bankwinkel von 90° (der normal für V8 genommen wird), so dass mit Ausgleichswellen unterwegs war. Dies wurde auch beim Nachfolger M272 so beibehalten, um sie im Block mit den V8 zu bauen. Da die Ausgleichswelle aufwendig ist und die auch die freien Momente nicht voll auffangen kann, wurde beim letzten V6, dem M276, wieder auf 60° Bankwinkel (dem Idealwinkel für V6-Maschinen) umgestellt. Damit waren zwar die Momente erster Ordnung weg, aber die Kostenvorteile für die Verblockung mit den V8 weg.

Da die V8 durch die Umweltvorgaben auslaufend sind, wurde im Rahmen der Kosteneinsparung nunmehr ein neuer Baukasten entwickelt, nämlich Zylindergröße rund 500 cm³ und entsprechender Ableitung als 2,0l-R4 und dann auch wieder 3,0l-R6, was dann wieder Kostenvorteile hat. Daher ist der M256 wieder ein R6 geworden. Der im Baukasten denkbare 2,5l-R5 sind verworfen worden, da keine Sinn zwischen dem R4 und R6 hatte.

Gleiches gilt auch für den 1,5l-R3, der verworfen wurde, weil die Leistungsklasse mit dem Kooperationsmotor günstiger abzudecken war als mit der (teuren) Ableitung aus dem Daimler-Baukasten. Davon ist man dann aber auch wieder abgekommen, weil die Kooperation nicht so lief wie gedacht, so dass man jetzt doch eine 1,5l-Ableitung gebaut hat, aber als R4, so dass eigentlich das Baukastenprinzip (gleiche Zylindergröße) gebrochen wurde, da nun ein ca. 375 cm³ Zylinder genommen wird.

Viele Grüße

Peter

PS: Mit die beste Laufruhe gibt's übrigens mit einem symmetrischen V12 (also letztlich zwei zusammengebaute R6).

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Zitat:

@BMW-E30-Cab schrieb am 12. April 2020 um 11:35:57 Uhr:


Der Begriff „Sportwagen“ wird meines Erachtens etwas überstrapaziert. Ein E-Klasse Coupé ist ein tolles Auto, aber für mein Empfinden kein Sportwagen. Vielleicht kann man bei „echter“ AMG-Motorisierung und entsprechendem Fahrwerk bei dem Auto ein bisschen in die Richtung Sportwagen denken, aber nicht beim 400 d. Damit ist das Auto ein tolles, schnelles und komfortables Fahrzeug, aber kein Sportwagen.

Ja, leider. Es ist vom Fahrgefühl eine große Limousine. Auch vom Aussehen sieht es nicht besonders sportlich aus. Fahre den seit ein Paar Wochen und vermisse immer noch die Sportlichkeit in meinem alten c207. Und kann mich an den c238 350D noch nicht gewöhnen. Viel Schnickschnack-Ausstattung, ich wollte den so haben aber irgendwie braucht man das alles nicht. Harte Federung, direkte Lenkung, straffere Sitze, ein V6-Benziner-Sound, das fehlt mir.

Sorry, lieber ih52, aber du hast das falsche Auto gekauft.

Ich habe vor meinem herrlich unsportlichen 450er Cabrio mit annähernd vollständiger Ausstattung ein sehr gut ausgestattetes C43 Cabrio gefahren, das mir unter dem Strich zu sportlich war.

Baut Mercedes-Benz überhaupt echte Sportwagen oder höchstens sportliche Autos? Und warum muss heute alles und jedes überhaupt sportlich sein?

Unsportliche Grüße aus Hamburg vom Nutella-Athleten

Björn

Zitat:

@just.bjoern schrieb am 17. April 2020 um 22:07:59 Uhr:


Sorry, lieber ih52, aber du hast das falsche Auto gekauft.

Ich habe vor meinem herrlich unsportlichen 450er Cabrio mit annähernd vollständiger Ausstattung ein sehr gut ausgestattetes C43 Cabrio gefahren, das mir unter dem Strich zu sportlich war.

Baut Mercedes-Benz überhaupt echte Sportwagen oder höchstens sportliche Autos? Und warum muss heute alles und jedes überhaupt sportlich sein?

Unsportliche Grüße aus Hamburg vom Nutella-Athleten

Björn

Welche Fahrwerk/Felgen(RFT?) Kombination fährst Du auf der E?

Klar gibts den 350d auch mit R6. Seit 6/2018. Er hat übrigens auch zwei Turbolader wie der 400d (als V6 nur ein Turbolader)
und 286 PS. Und erfüllt auch die neueste Abgasnorm Euro 6d Temp. Würde persönlich den 400d nehmen. Wenn schon denn schon. Die 100Nm mehr und zusätzliche 54 PS wirst du bestimmt merken. Vom Verbrauch her wird der 400d etwas mehr verbrauchen dank serienmässigem Allradantrieb. Aber dafür kommt die Kraft auch auf die Strasse.
Viele Grüsse

Zitat:

@just.bjoern schrieb am 17. April 2020 um 22:07:59 Uhr:



Und warum muss heute alles und jedes überhaupt sportlich sein?

Björn

1. Nein, alles muss nicht.
2. Es ist ein Coupe.

Nach 4,5 Jahren c207 empfinde ich den c238 vom Fahrgefühl wie eine große Limousine. Ein absolut anderes Fahrzeug. Nichts ähnliches haben die beiden. Außer der Verkaufsbezeichnung "E-Klasse".

Der alte E war ja auch nur ein C (eine Mogelpackung).
Insofern kann man bestenfalls nur den aktuellen C mit dem alten E vergleichen.

Zitat:

@Swissbob schrieb am 18. April 2020 um 00:21:22 Uhr:



Zitat:

@just.bjoern schrieb am 17. April 2020 um 22:07:59 Uhr:


Sorry, lieber ih52, aber du hast das falsche Auto gekauft.

Ich habe vor meinem herrlich unsportlichen 450er Cabrio mit annähernd vollständiger Ausstattung ein sehr gut ausgestattetes C43 Cabrio gefahren, das mir unter dem Strich zu sportlich war.

Baut Mercedes-Benz überhaupt echte Sportwagen oder höchstens sportliche Autos? Und warum muss heute alles und jedes überhaupt sportlich sein?

Unsportliche Grüße aus Hamburg vom Nutella-Athleten

Björn

Welche Fahrwerk/Felgen(RFT?) Kombination fährst Du auf der E?

Die serienmäßigen AMG-Felgen des 450ers auf der Serienbereifung. RFT? Keine Ahnung!

@ A238ler

Ich bin vor dem C43 Cabrio auch A207 als 250er Benziner gefahren. Dazwischen lagen Welten. Allerdings fuhr sich der 207er viel leichtfüßiger und das fehlende Gewicht auf der Vorderachse machte sich auch sehr angenehm bemerkbar. Allerdings kam ich auch vom S600, dagegen ist wahrscheinlich alles sportlich!

Zitat:

@A238ler schrieb am 18. April 2020 um 17:35:15 Uhr:


Der alte E war ja auch nur ein C (eine Mogelpackung).
Insofern kann man bestenfalls nur den aktuellen C mit dem alten E vergleichen.

Ich habe davon 1000 mal gehört aber irgendwie nie empfunden. Ich rede jetzt nicht von Verarbeitung und Design sondern von Laufkultur und Handling. Ich gebe zu, die damalige C-Klasse bin ich ein Paar mal gefahren aber zwischen ihr und c207 war schon ein großer Unterschied.

Mein Kumpel fährt einen w212 mit 306 PS. Mein c207 war auch gleich motorisiert. Wir konnten beide ausgiebig vergleichen. Die waren schon ähnlich. Nur die Federung und somit die Kurvenneigung waren anders. Ich empfinde mein c238 Coupe sogar weicher als den w212.

Zitat:

@ih52 schrieb am 19. April 2020 um 05:17:08 Uhr:



Zitat:

@A238ler schrieb am 18. April 2020 um 17:35:15 Uhr:


Der alte E war ja auch nur ein C (eine Mogelpackung).
Insofern kann man bestenfalls nur den aktuellen C mit dem alten E vergleichen.

Ich habe davon 1000 mal gehört aber irgendwie nie empfunden. Ich rede jetzt nicht von Verarbeitung und Design sondern von Laufkultur und Handling. Ich gebe zu, die damalige C-Klasse bin ich ein Paar mal gefahren aber zwischen ihr und c207 war schon ein großer Unterschied.

Mein Kumpel fährt einen w212 mit 306 PS. Mein c207 war auch gleich motorisiert. Wir konnten beide ausgiebig vergleichen. Die waren schon ähnlich. Nur die Federung und somit die Kurvenneigung waren anders. Ich empfinde mein c238 Coupe sogar weicher als den w212.

Beim 238er hängt viel vom Fahrwerk und der Rad/Reifen Kombination ab.

Was fährst Du wenn ich fragen darf? RFT? Felgengrösse? Luftfederung?

Zitat:

Was fährst Du wenn ich fragen darf? RFT? Felgengrösse? Luftfederung?

AMG-Paket, 19-Zoll AMG-Felgen, Runflat. Und nein, ich habe keine Airmatic. Agility (Standart).

Meinst Du, wenn ich die Räder auf 20' wechsele wird es härter, agiler und weniger Kurvenneigung sein?

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