Parkendes Auto rollt bei eingelegtem Gang

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo!

Durch Zufall aufgefallen: Der Golf war auf einer leicht abschüssigen Auffahrt mit EPB und eingelegtem Gang geparkt. (Fahrtrichtung = Schräge abwärts).
Als ich dann los wollte, hatte ich die EPB schon gelöst, Gang war noch drin, Motor aus. Weil ich noch kurz was suchte, fuhr ich nicht gleich los. Aufmal fing der Wagen an, ganz langsam vorwärts zu rollen. Dann immer mehr und dabei ruckte es tüchtig usw. - Schreck!

Denn sowas kannte ich bei all meinen bisherigen Autos gar nicht. Bin dann vergleichsweise mal mit dem Zweitwagen Polo an die Schräge. Gleiche Ausgangsposition usw. - Rollt weder im 1. noch im 2. Gang.

Frage: ist das o.g. Problem beim Golf sonst noch jmd. aufgefallen? Frage mich, was da nicht i.O. sein könnte.
Bitte sagt jetzt nicht, dass man an einer Schräge immer die Handbremse anzieht. Das weiß ich auch.
Es geht einzig und allein darum, dass doch eigentlich ein Auto mit eingelegtem Gang nicht einfach "voll ins Rollen" kommen kann/darf, oder? Kannte ich jedenfalls bisher nicht.

Wünsche Euch einen schönen Tag und freue mich auf Antwort.

Beste Antwort im Thema

Es kommt immer drauf an wie beim Abstellen des Motors die Kolben gerade standen.

Mittlerweile werden bei Autos mit Start/Stop Systemen die Motoren beim Abstellen an einer ganz bestimmten Stellung angehalten so das sie mit möglicht wenig Kraft wieder anlaufen.

Es gibt mittlerweile Motoren die keinen Anlasser mehr brauchen, die starten nur durch das Einspritzen des Kraftstoffes den Motor.

Wenn auf ein oder zwei Zylindern noch Kompression drauf war reicht schon ein leichtes Gefälle das der Wagen im 1.Gang los rollt.

Mit den Auto von früher darf man das nicht mehr vergleichen, bei den heutigen Autos ist alles auf Leichtlauf getrimmt.

Gruß

Tiguanmaster

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Hallo,
Wenn ein Auto im 1. Gang bei leichtem Gefälle anrollt, dann ist was mit der Kompression nicht in Ordnung. Sprich irgendwas im Motor ist undicht.
Gehalten wird es ja vom Gegendruck des Kolbens, der bei geschlossenen Ventilen nach oben gehen will. Ist ein Ventil undicht, dann lässt der Druck nach und irgendwann reicht es, dass das Fahrzeug 1/2 Kurbelwellenumdrehung fährt. Dann wird es vom nächsten Kolben gehalten. Daher auch das Hoppeln.
Wenn das Gefälle groß oder die Kompression schlecht genug ist, dann fängt das Auto an zu rollen, weil es bei jedem Vorwärtsruck ja etwas Schwung bekommt.
Im Zweifel sollte man die Kompression prüfen lassen.

Zitat:

@mortifi schrieb am 16. Dezember 2016 um 11:55:21 Uhr:


Ja technisch und rechnerisch natürlich schon, klar bei unterschiedlichen Übersetzungen 😛

Hab jetzt für den "Endbenutzer" gemeint! Es ist wohl unmöglich abzuschätzen ob 1. Gang oder R. "besser" ist. Alleine schon wegen der unterschiedlichen Übersetzungen (wie wir gesehen haben Golf 6, 7er, GTI usw.) Also kann man die Aussage in der BA für alle Autos heranziehen. Denn wenn 10% mehr oder weniger Verhältnis den Wagen vor dem wegrollen sichern sollen, dann ist es wohl Zeit die Feststellbremse zu benutzen. (Auch im Winter 😛)

Der Vollständigkeit wegen, muss ich jetzt noch mal auf das Thema "Übersetzungen" eingehen, weil da nämlich etwas schief gelaufen ist:

Alle 2L-Golf 7 haben das MQ350 als Handschaltgetriebe. Dieses Getriebe zeichnet sich, im Gegensatz zum MQ250/MQ200-Handschaltgetriebe (vermutlich) aller anderen Golf 7, dadurch aus, dass es, wie auch das DSG DQ250, 2 Achsübersetzungen besitzt (das DQ200 besitzt sogar 3...) und genau da ist der Knackpunkt:

Es wurde von der Internet-Seite, wo du die GTI Daten her hast, falsch gerechnet:
Die ersten 4 Gänge benutzen die kürzere Achsübersetzung (= größerer Zahlenwert)
Die beiden höchsten Gänge, sowie der R-Gang benutzen die längere Achsübersetzung (= kleinerer Zahlenwert)

Um auf eine Gesamtübersetzung von über 15 für den R-Gang zu kommen, wurde mit der kürzeren Achsübersetzung multipliziert und genau das ist der Fehler.
Den gleichen Fehler habe ich vorhin bei der Beurteilung der Übersetzungen der 2L-TDI's gemacht.

Fazit:
Alle Golf 7 (wie eben auch alle Golf 6) haben einen 1. Gang, der kürzer ist, als der Rückwärtsgang und daher bietet es sich an, einen Golf 7 immer im 1. Gang ab zu stellen. Viel muss man sich da also nicht merken.

PS: Hab meinen Wagen vorhin übrigens mal mit warmem Motor im 6. Gang abgestellt. Wenn man etwas wartet und genau hinsieht, bemerkt man, dass der Wagen sich minimal bewegt. Mehr passierte aber nicht.
Das Gefälle ist eben nur schwach.
Für den ersten Gang sehe ich deshalb und aufgrund der Erfahrung von mittlerweile 28 Jahren auf diesem Stellplatz, kein Problem.

Gilt diese Regel noch heute für Verbrennerfahrzeuge?

Bei einer Steigung den kleinsten Vorwärtsgang,
bei einem Gefälle den kleinsten Rückwärtsgang,

um die größte Sicherheit gegen Wegrollen zu haben?

ich vermute, dass man früher irgendwie Angst hatte, mal unfreiwillig den Motor zu starten...

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Zitat:

@navec schrieb am 16. Dezember 2016 um 11:02:08 Uhr:


... VW macht mittlerweile ein großes Geheimnis um technische Daten. (...) Muscheldiagramme habe ich z.B. von den aktuellen Motoren noch nie gesehen.

Hallo navec,

die Infos gibt es nur für registrierte Journalisten unter www.volkswagen-media-services.com, z.B. Photos, Leistungsdiagramme, eine Exceldatei mit den technischen Daten für jedes Modell, Grafiken der Neuheiten, usw.

Verbrauchskennfelder gibt es dort nicht. Wenn welche auftauchen, stammen sie idR aus Fachvorträgen oder Fachpublikationen, z.B. in der MTZ.

Zitat:

@navec schrieb am 16. Dezember 2016 um 14:14:08 Uhr:


... Dieses Getriebe zeichnet sich (...) dadurch aus, dass es (...) 2 Achsübersetzungen besitzt (das DQ200 besitzt sogar 3...) und genau da ist der Knackpunkt: ...

... und war auch mein Problem. Ich hatte keine vollständigen Daten und habe daher auf die Angabe verzichtet.

Einige Materialien aus dem VW Media-Service finden sich z.B. hier: www.alle-autos-in.de. Die Angabe für die 2. oder 3. Achse fehlt aber auch hier. Beispiel: Golf 7 GTI

VG myinfo

Zitat:

@navec schrieb am 16. Dezember 2016 um 14:52:54 Uhr:


ich vermute, dass man früher irgendwie Angst hatte, mal unfreiwillig den Motor zu starten...

Ist der Widerstand nicht doch anders, je nach Drehrichtung des Motors ?
Muss ich mal durch leichtes Schieben beim Benziner wie auch beim Diesel testen.

@myinfo:

Zitat:

Einige Materialien aus dem VW Media-Service finden sich z.B. hier: www.alle-autos-in.de. Die Angabe für die 2. oder 3. Achse fehlt aber auch hier. Beispiel: Golf 7 GTI

das ist natürlich Schrott und führt zwangsläufig zu falschen Ergebnissen, wenn man die Achsübersetzung für die andere Hälfte des Getriebes nicht nennt....

Ich habe unter golf7gti.com einen Beitrag von einem User gefunden, der eine komplette Übersetzungstabelle vom VW-Dialogcenter zugesendet bekommen hatte. Bin mir ziemlich sicher, dass das dort veröffentlichte Schreiben korrekte Werte enthält.

Der andere User im gleichen Forum, der dann die Gesamtübersetzungswerte beschrieben hatte, die @mortifi verwendet hat, hatte aber Zugang zur Übersetzung aller Achsen. Der hat lediglich den Fehler gemacht, die falsche Achsübersetzung für die R-Gang-Berechnung zu nehmen.

Gruß
navec

Zitat:

@VW_Bernd_1967 schrieb am 16. Dezember 2016 um 14:57:23 Uhr:



Zitat:

@navec schrieb am 16. Dezember 2016 um 14:52:54 Uhr:


ich vermute, dass man früher irgendwie Angst hatte, mal unfreiwillig den Motor zu starten...

Ist der Widerstand nicht doch anders, je nach Drehrichtung des Motors ?
Muss ich mal durch leichtes Schieben beim Benziner wie auch beim Diesel testen.

Der Widerstand sollte allein wegen der Tatsache, dass 1. und R-Gang unterschiedlich untersetzt sind, unterschiedlich sein.
Wie willst du das denn testen, damit ein aussagekräftiges Ergebnis bezüglich des Drehwiderstandes des Motors in unterschiedlichen Richtungen dabei heraus kommt?

Das Direktstartsystem braucht den Anlasser genauso wie ein normaler Motor, nur kürzer. Das geht auch aus dem Film hervor. Ein Motor kann seine Kompression nur wenige Sekunden halten und muß daher unmittelbar vor dem Zünden neu komprimiert werden. Und ja, bei großen Dieseln geschieht das mit Druckluft.

Zurück zum Thema: ja, die Motoren sind mechanisch etwas leichtgängiger als früher, auch die Getriebe sind anders untersetzt. Daß das gleich so viel ausmacht, wundert mich aber doch, denn früher hielt der Erste schon bis ca. 15 % Steigung. Mangels Schaltgetriebe kann ich das nicht mehr testen.

Daß das Auto erst bockt, bevor es flüssiger rollt, ist wiederum ganz normal und liegt an der Verdichtung, die überwunden werden muß. Je schneller der Motor wird, desto weniger fällt das auf.

Die aktuellen "Hand"-Bremsen (EPB) arbeiten elektromechanisch mit Stellmotoren, haben keine Seilzüge und können auch nicht mehr einfrieren. Einer Benutzung im Winter steht also nix entgegen.

ich benutze die Handbremse bei längerem Parken möglichst deswegen nicht, weil die Bremsbeläge in unserer Gegend durchaus schon nach einer Nacht richtig an der Bremsscheibe fest backen können.
Nach ein paar Stunden sind die Bremsscheiben manchmal schon mit einer dünnen Rostschicht belegt.

Unter den Umständen spielt es überhaupt keine Rolle, in welcher Weise die Feststellbremsen betätigt werden.

Elektromotörchen werden selten einfrieren, die kleinen Getriebe wohl schon eher.
Kaputt gehen, können sie trotzdem und es reicht ein wackelnder E-Anschluss und es geht vermutlich nicht mehr viel.

Mir ist nach 23 Wintern noch nie, wirlich noch nieeee eine Bremse eingefroren oder in kurzer Zeit festgerostet.
Kenne auch keinen bei dem es passiert ist (ausser durch Wartungsstau).

passiert hier aber auch öfters, wenn man die Feststellbremse betätigt, an Seat wie an VW.
Hat was mit der Feuchtigkeit in der Garage im Winter zu tun, viel Salz und Wasser.
Wenn die Garage richtig gelüftet wird, ist es seltener.

Trommelbremse sind mir schon 3 oder 4 mal fest geworden. 1mal musste dann ein Hammer ran weil ich Rückwärts gegen eine Wand stand, war blöd! Mit Scheibenbremsen hatte ich noch keine Probleme.. ja mit meinen alten Golf 4 aber das war mitten im Sommer 😉

Zitat:

... weil die Bremsbeläge in unserer Gegend durchaus schon nach einer Nacht richtig an der Bremsscheibe fest backen können.

Festgebacken waren die hinteren Beläge meines Golf V während der feuchten kalten Jahreszeit auch in der Garage.

Zitat:

... Elektromotörchen werden selten einfrieren, die kleinen Getriebe wohl schon eher.

Kaputt gehen, können sie trotzdem und es reicht ein wackelnder E-Anschluss und es geht vermutlich nicht mehr viel.

Richtig. Diese " Motörchen " sind Kommutatortypen bei welchen sich die Kohlen ( hoffentlich noch vorhanden ) oder die Lamellen abnützen ( Abbrand ) . Dann wird das so ähnlich sein wie bei den elektromotorisch betätigten Türen.
Mal gehen sie - mal nicht.

Jedenfalls wird das dann ein teures Vergnügen denn man wechselt hier ja beide Aktuatoren aus.
Handbremsseil habe ich bei all den 10 Autos in den vielen Jahren nie gewechselt.
Funktioniert hat die Bremse immer denn wenn eine Handbremse alter Art nicht funktioniert liegt das Problem beim Fahrzeughalter - nicht an der Bremse ...

Vor einem Motorenverschleiß hätte ich hier nun wirklich keine Angst! Die Dinger laufen pro Vorgang eine Sekunde oder so. 10 komplette "Aktionen" pro Tag ergeben im Jahr 2 x 3.650 Sekunden oder ca. 2 Stunden Laufzeit! Selbst wenn der Motor vom Bürstenverschleiß her nur nur 100 Stunden laufen würde, wären das immer noch 50 Jahre! Dabei halten die Bürsten samt Kollektor weitaus länger als 100 Stunden; man kann mit etwa 500 bis 2.000 Stunden rechnen.

Viel interessanter könnte da schon sein, wie die Getriebebelastung z.b. bei einem festgefrorenen / festgerosteten Belag aussieht!

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