Optimaler, rostresistenter Lackaufbau

VW Käfer 1303

Hallo beisammen,

so, jetzt ist es auch bei mir soweit: mein Käfer wird restauriert und dabei auch komplett neulackiert - wenn möglich, mit einem 2K Acryllack. Stellt sich eine ganz wichtige Frage:

Mit welchem Lackaufbau (Grundierung, Füller, Spachtel, Lack) lässt sich langfristig der beste Rostschutz erzielen (vom Verzinken mal abgesehen)?

Gemäß meinen bisherigen Recherchen werden bisher 2 mögliche Vorgehensweisen empfohlen:

A.
entweder Owatrol-Öl in die Falzen des blanken Eisens geben, anschließend Brantho Korrux "nitrofest" auf die gesamte, blanke und entfettete Karosserie aufspritzen; danach 2K-Epoxyspachtel auftragen; abschleifen; anschließend Brantho Korrux "nitrofest" Spritzfüller, abschleifen und eventuell mit 2K Epoxy Grundierung abschließen; und schließlich den Farblack aufspritzen

B.
oder gleich eine 2K-Epoxy Grundierung auf die blanke, entfettete Karosserie aufspritzen, dann einen Spritzfüller auftragen, verschleifen; und schließlich mit einer weiterern 2K-Epoxy Grundierschicht aufspritzen, bevor der Farblack aufgetragen wird.

Hat jemand eine Meinung dazu? Beispielsweise, ob sich die erstere und wesentlich zeitaufwendigere Variante lohnt?

37 Antworten

Anfänglich meine Felgen( fast 30 jahre her) und später die Karosse( 24Jahre her) inkl. Rahmen gestrahlt  und dann auf die rauhe flammspritzverzinkte Fläche billigen Rostschutz aus'm Baumarkt.
Hält seitdem ohne Probleme.
Kein Rost, keine Abplatzer, nix. Von 1987 - 2000 etwa, auch durch Wind und Wetter. Danach und bis heute nur solange es trocken war und blieb.

Ich finde gerade das extrem Rauhe hält die Farbe fest. Abschleifen kam mir nie in den Sinn.
Die Karosse solange mit Rostschutz gespritzt bis die nicht mehr sooo rauh war, denn die Lacker schleifen sowas gerne ab - bis aufs blanke Eisenblech wohlmöglich.
Füllern und ab dafür reicht.

Zitat:

Ich glaub, bei 190 Grad brennt einem der Hintern ab

Mancher brennt, mancher wird zum Fest schön knusprig...

Das Flammzinkspritzen ist auf grossen Flächen, wie auf kleinen Flächen nicht einfach zu handhaben, die Oberfläche wird natürlich etwas rau. Anders als bei Lacken kommt das Zink mit über 500 Grad an und wird gleich um mehrere 100 Grad abgekühlt, ohne Zeit zum Verlaufen zu haben, die sich der Lack dafür nehmen kann..
Oxidieren tut das Zink, es ist unedler als Eisen, seine Oberfläche wird mit ZnO überzogen, wie auch nach dem Tauchverzinken.
Das ist aber nicht schlimm, Zink wird nicht, wie Eisen, vom Oxid durchzogen..
Vorteil, man braucht die Oberflächen, wie auf Gerüststangen, Zäunen, Hochspannungsmasten ua., nicht zu lackieren..
Man kann die flammverzinkten Flächen mit Rot/Weiss Paste rubin polieren, wenn man möchte, dann werden sie glatt, man kann sie Fillern und die abschliessende Lackierung setzt dem Ganzen über Jahrzehnte den Punkt auf das i.

Zitat:

Original geschrieben von Red1600i


Problem ist, es gibt nur wenige Farben die drauf halten. Die meisten halten 1-3 Jahre, dann pellt es wie eine Wursthaut ab. Das passiert auch mit guten Grundierungen.

Bei mir ist auch fast alles Flammspritzverzinkt ,Platte ,Achsen ,Schräglenker ,Ankerbleche ,Sitzgestelle, Lenkrohr,Stoßstangenhalter,Antriebswellen, Achsschenkel,Achsabstützungen, Achslenker und selbst die Drehstabschwerter die sich ja sogar verwinden beim einfedern.

Da blättert nichts ab.

Wurde ca 98 gemacht.Dann kam Grundierung/Haftgrund passend zum Wagenlack (alles 2K) drauf und dann eben mein geliebtes schwarz(das selbe was aussen drauf ist). Gut es ist  rauher als auf den Sichtflächen aber wie Flat schon schrieb,man hat das Gefühl das es sich alles sehr gut verbindet.
Rost hab ich noch nicht wieder gefunden und Abplatzungen auch nicht,hält wie am ersten Tag.

Allerdings hab ich den Fehler gemacht bei der ersten Teilesammlung die zum Strahler ging die Passflächen nicht zu verdecken.Danach hatte ich eine Mordsarbeit das Zink da wieder runter zu bekommen (schleifen)denn es trägt wirklich fast einen halben mm auf. Wuste ich leider vorher nicht und im Netz konnte man auch nicht mal eben nachfragen.

Aber wer Fehler macht lernt.

Vari

Rostschutzfarbe nach dem Flammspritzverzinken habe ich keine mehr draufgekippt - ich dachte dafür ist das Zink da...-, nur mehrfach gefüllert bis die Oberfläche nicht mehr so holperich war, dann Grundierung und Lack auch alles schraz - soll ja keiner denken Kuntakintes Schwester hat sich unterm Auto versteckt, aber das jeder wie er mag... Abgepellt ist da auch nichts nur gut abgeschmirgelt wg Fahren durch Gestrüpp und zugewachsene Feldwege.
Soviel zum Unterbau. Hat denn auch jemand Erfahrung mit Flammspritzverzinken der Karosserie, sprich Türkanten, Endspitzen, Spritzwand usw? Die Türflächen oder Dach würde ich mich nicht trauen, wg Verzug.

So schlimm ist das nicht, Verzüge durch Ausbrand des Fahrzeugs sind schlimmer..
Die zu glätten frisst mehr Zeit..
Die Dellen durch Flammverzinkung lassen sich sich leicht "einebnen".

Jungs, ich hab nicht gesagt, dass man Flammzink nicht lackieren könnte... ich habe nur gesagt, dass viele Farben ein Problem haben.

Wenn die Farbe entweder mechanisch eine bestimmte Härte hat, kann es halten. Wenn die Farbe ätzende Wirkung hat wie ein Etch Primer, dann hält es sogar hervorragend. Wenn es ein bestimmter ZinkChromat Grund ist, kann es auch halten.

Man muss sich da reinarbeiten, was hält und was nicht. Und ob es einem der Aufwand wert ist. 😉

Wenn der Zinker einer ist der Autokarossen schon mehrfach gestrahlt hat, haste mit Beulen kaum Probs.
Bei mir waren das Industriezinker, die nur dicke Rohre kennen. Als ich mal die neue Reserveradwanne denen brachte, dachte ich beim Abholen da ist einer drauf rumgetrampelt, so verbeult. Von da an gab es nur Teilverzinkungen an Türen, Dächern ect. Ausser beim 914, da haben die das wieder vergessen, alles verzinkt. 🙁
Der Preis war aber unschlagbar. Beim 1. Auto, dem Käfer 1986 für alles( Karosse+Rahmen+ Achsteile einzeln hingebracht, einschl. Achsteile 100DM = 50€ bezahlt.  6 Uhr hinbringen, 13Uhr abholen.
Beziehungen ist das halbe Leben.🙂

So'n Rahmen ist kein Problem. Das Blech ist dick genug.

...."tri-tra-trallala" ... ich hab mal wieder einen echt alten Thread gefunden.
Und die Experten @Red1600i @Vari-Mann waren auch schon dabei.

Und, was soll ich schreiben ... alles hoch aktuell und beim ganzen gefachsimpel ist mir ganz schwindelig geworden ....
Ich hätte nie gedacht, dass man (ich) in der Vergangenheit so viel Mist gemacht hat.
Aber jetzt steht ja mein erstes "Großprojekt" an und ich will nicht so viel falsch machen.

1. KTL kann man ja nicht "überall" machen, oder?
Und wenn ist es wahrscheinlich sauteuer und die Teile müssen komplett metallisch blank sein, oder?
Fakt ist aber, dass heutige Fahrzeuge, die alle KTL behandelt sind kaum noch Rostprobleme haben.

2. Zinkfarbe benötigt eine nicht unerhebliche Vorbehandlung zur Weiterverarbeitung.
... müsste aber im Bereich "ich streiche selber" funktionieren ....

3. Mit Brantho hab ich mein Chassis gelackt (per Hand). Das kommt ja aus dem Schiffsbereich.

4. Verzinnen hab ich "rudimentär" von meinem Blechmeister abgeschaut und auch selbst schon ausprobiert.
Ja, die Flussmittel müssen rückstandsfrei entfernt werden!!

5. Fertan hab ich noch einen "Altbestand" herumstehen.
Hat in den letzten "OMa" Tests (Hohlraumschautz) absolut beschissen abgeschnitten, aber ich denke, dass es je nach Anwendungsfall ganz gut funktionieren kann.

6. Spachteln muss man doch wohl noch dürfen, wenn auch nicht in Schichtdicken > 3cm 😉

7. Es stellt sich immer die Frage was man will. Ein Projekt für die Ewigkeit oder reicht es für die nächsten 10, 20, 50, 70, ... Jahre.

Nicht jeder Käfer (Oldtimer) begeisterte Enthusiast - und ich meine nicht die gut betuchten "Millionäre", die ALLES machen lassen, aber auch nicht die "ich-find-ein-Käfer-Cabrio-aber-so-schööööön-kann-aber-nur-das-Loch-vom-Zündschloss-finden" Freaks - hat die Möglichkeiten in seiner Schrauberbude. Und auch für die Normalschrauber soll es doch Lösungen geben. Mit Sicherheit in den Augen der Teil-Profis irgendwie schlechte Kompromisse, aber umsetzbar.

Ich denke, dass es das wichtigste ist, "nacktes" Blech zu schützen. In einer Form, dass Wasser nicht durchdringen kann. Wasser und Dreck dürfen sich nicht irgendwo "sammeln" und schlummern (Ablauflöcher): Hohlräume mit Wachs fluten.
Das war's schon fast. 😉

Munter bleiben
der "Stevie"

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