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Optimaler, rostresistenter Lackaufbau

VW Käfer 1303

Hallo beisammen,

so, jetzt ist es auch bei mir soweit: mein Käfer wird restauriert und dabei auch komplett neulackiert - wenn möglich, mit einem 2K Acryllack. Stellt sich eine ganz wichtige Frage:

Mit welchem Lackaufbau (Grundierung, Füller, Spachtel, Lack) lässt sich langfristig der beste Rostschutz erzielen (vom Verzinken mal abgesehen)?

Gemäß meinen bisherigen Recherchen werden bisher 2 mögliche Vorgehensweisen empfohlen:

A.
entweder Owatrol-Öl in die Falzen des blanken Eisens geben, anschließend Brantho Korrux "nitrofest" auf die gesamte, blanke und entfettete Karosserie aufspritzen; danach 2K-Epoxyspachtel auftragen; abschleifen; anschließend Brantho Korrux "nitrofest" Spritzfüller, abschleifen und eventuell mit 2K Epoxy Grundierung abschließen; und schließlich den Farblack aufspritzen

B.
oder gleich eine 2K-Epoxy Grundierung auf die blanke, entfettete Karosserie aufspritzen, dann einen Spritzfüller auftragen, verschleifen; und schließlich mit einer weiterern 2K-Epoxy Grundierschicht aufspritzen, bevor der Farblack aufgetragen wird.

Hat jemand eine Meinung dazu? Beispielsweise, ob sich die erstere und wesentlich zeitaufwendigere Variante lohnt?

37 Antworten

Fertan ist so was ähnliches wie der Phosphat Washer, sehr nah miteinander verwandt.
Fertan richtig angewendet hält sehr lange und schützt auch aktiv. Ich verwende es bei kleineren Reparaturen an Winterfahrzeugen. Ja, es hält gut.

Von den Brantho Sachen erwarte ich nicht viel. Es ist halt wie bei vielen anderen Sachen, drüber und fertig. Rost einfach zu überstreichen bekomme ich einfach nicht fertig. Ich arbeite in der Industrie und habe die Möglichkeiten und nutze sie. Strahlen, gavanisieren, KTL beschichten, 2K ... das ist halt der Standard für die Industrie und hält am besten. Sieht natürlich auch am besten aus... kostet aber auch.

Meine Kollegen würden lächeln, wenn ausgerechnet ich mit überstichenem Rost daherkäme 🙄

Mit 10 Jahren rostfrei gebe ich mich nicht zufrieden. Einmal richtig gemacht und dann nie wieder in meinem Leben.

Die Teile unten sind fast 40 Jahre alt. Glasperlgestrahlt, gelb chromatiert mit etwa 100u Zink, KTL schwarz beschichtet, 2K Grundierfüller, gedichtet, 2K Acryl.

Die Magnesium Felge wurde basisch entlackt, glasperlgestrahlt, mehrfach EP grundiert und geschliffen, silbern lackiert, Rand und Ring diamant überdreht, Klarlack gepulvert.

Wird mein 02tii nächstes Jahr.

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+1

lecker.....😁
aber warum so bunt?
Es gab ja schon mal so ne Diskussion über Augenkrebs....😁😁

Ich treib's gern bunt 😁

Nö, es macht einfach mehr Spass als einfach nur schwarz.

Man sieht bei hellen Teilen viel eher, ob es ein Problem gibt oder nicht, es ist auch viel einfacher daran zu arbeiten. Man sieht, was man tut und wo man wirklich ist.

Schon mal versucht, im Finstern eine Schraube da unten zu suchen?

Von der Farbgebung sieht man später am fertigen Auto von aussen sehr wenig. Aber unterm Auto gibt's die Erleuchtung 🙂

P1010062
Pb130001
P2160019

Also ich wär mal dafür, dass du deinen ganzen Fuhrpark zeigst 😁
Ist ja erstaunlich. Und das steht alles in deiner Scheune? Haste kein Schiss, dass die abbrennt? :P

Das mit dem Augenkrebs ist doch Quatsch!🙂

Das sind ja eigentlich die Original-Farben der Teile, so dass es da nichts zu meckern geben dürfte.😉

Zwei Fragen hätte ich mal an Red: Feuerverzinken ist ja für die meisten Teile Out. Galvanisch verzinken/ Gelb Chromatieren ist möglich bei vielen Teilen, die keine genauen geschliffenen Flächen haben und die man strahlen kann. Da fallen leider auch schon viele Teile raus. (z.B. Achsschenkel) Auch Teile, die zu groß sind, oder die man nicht restlos sauber bekommt. (z.B. Vorderachse)

Müssen Galvanisch verzinkte Teile eigentlich auch noch mal geätzt werden, weil sonst auf der 'Fettschicht' kein weiterer Lackaufbau möglich ist?

Scheune? Neee, richtige Maschinenhalle. Betonboden, Betondecke, beste Ziegelwände... und eine Oma mit Schlafproblemen. 😁

Und einen guten Mäusefänger mit 4 Samtpfoten 😁

Ich hab's noch nie geschafft, ALLE auf ein Foto zu kriegen...

Kann man Achsschenkel nicht gelb Verzinken? Ohjee das hatte ich vor.....

Zitat:

Original geschrieben von rudi1967


Das mit dem Augenkrebs ist doch Quatsch!🙂

Das sind ja eigentlich die Original-Farben der Teile, so dass es da nichts zu meckern geben dürfte.😉

Zwei Fragen hätte ich mal an Red: Feuerverzinken ist ja für die meisten Teile Out. Galvanisch verzinken/ Gelb Chromatieren ist möglich bei vielen Teilen, die keine genauen geschliffenen Flächen haben und die man strahlen kann. Da fallen leider auch schon viele Teile raus. (z.B. Achsschenkel) Auch Teile, die zu groß sind, oder die man nicht restlos sauber bekommt. (z.B. Vorderachse)

Müssen Galvanisch verzinkte Teile eigentlich auch noch mal geätzt werden, weil sonst auf der 'Fettschicht' kein weiterer Lackaufbau möglich ist?

Der sicherste Aufbau ist: sandstrahlen oder mit Glasperlen als Vorarbeit.

Galvanisieren geht mit jedem Teil, egal ob es ein einzelnes Blech ist oder sogar ein Zusammenbau wie ein Federbein oder Achsschenkel. Obachtgeben muss man nur bei bestimmten Stählen, die zur Wasserstoffversprödung neigen. Man kann auch einen Achsschenkel so machen, gehen tut's durchaus... aber man muss halt das Material wissen.

Probleme beim Galvanisieren sind halt:
- es geht nicht in Hohlräume
- es bildet einen Faradayschen Käfig, nach innen geht Säure, aber kein Zink
- man muss den Säureaustritt in den Bädern durch Abläufe/Löcher berücksichtigen
- Doppelungen sind nicht gut, es kann was dazwischen bleiben
- und wie wird das nachher lackiert?

Einfach auf Zink zu lackieren geht total daneben. Es muss entweder KTL lackiert werden, dann ist die Haftung überhaupt kein Problem, auch Säurereste werden sicher ausgespült und passiviert. KTL geht auch in den Hohlraum rein und lackiert auch hohle Profile.

Kann man nicht KTL beschichten, muss das Zink angesäuert werden, das geht am besten mit Lesonal Säure Washer, er bildet eine Phosphat Schicht und auch den Haftgrund. Kann man ganz normal lackieren und hält hervorragend... ist aber nicht sehr gesund.

Bei einem Achsschenkel ist auch noch das Problem, dass das Zink ja aufträgt, Lagersitze passen dann nicht mehr, das passiert natürlich auch bei KTL. Ich verwende ein Teflonklebeband zum Abkleben von Lagersitzen. Diese Bereiche bleiben dann frei. Beim Verzinken geht auch normales TESA Band, es wird aber gern unterwandert und muss dann gebürstet werden.

Zitat:

Original geschrieben von MetalAndy


Kann man Achsschenkel nicht gelb Verzinken? Ohjee das hatte ich vor.....

Doch, Serien Achsschenkel kann man gelb verzinken. Das funktioniert.

Lagersitze abkleben, galvanisieren, bürsten, Washer, lackieren.

Hält bei mir schon 15 Jahre völlig ohne Schaden.

Allerdings: ich habe meine Teile immer getempert. Mehrere Wochen bei 190 Grad im Trocknerofen liegen gelassen. Man braucht zwar normalerweise nur etwa 24h dafür, aber wer weiss?

Du solltest aber den Verzinker fragen, was er für Bäder benutzt und ob die Gefahr der Versprödung besteht. Alkalisch ist sehr schlecht, sauer ebenfalls, techisch verzinkt relativ gut. Trotzdem, das Risiko ohne Tempern einen Bruch zu haben, ist selbst da noch 50%.

Die TAS gehen definitiv nicht. Der Guss ist völlig untauglich dafür. (!!!)

Unsere Serienachsschenkel vom Käfer sind angeblich aus 41CrS4 Automatenstahl, er ist aufgrund seiner hohen Festigkeit anfällig für Wasserstoffversprödung. Es kann passieren, muss aber nicht.

Ich würde es ohne die Möglichkeit, solche Teile zu tempern, absolut nicht empfehlen.

Ok das mit dem Trockenofen funktioniert nicht.

Das sind übrigens 944 Achsschenkel. Denke die werde ich Strahlen lassen und dann lackieren. Auch beim Strahlen den Lagersitz abkleben oder? Das wird ja alles so rauh beim strahlen.

Zitat:

Original geschrieben von Red1600i


Mehrere Wochen bei 190 Grad im Trocknerofen liegen gelassen.

Also doch ein alter Backofen...

= Garagenheizung für'n Winter!🙂

Ich glaub, bei 190 Grad brennt einem der Hintern ab 😁

Ja, auch beim Strahlen unbedingt Lagersitze und Laufbahnen vom simmering abkleben. Dickes Kreppband geht gut dafür, mehrlagig drüber und es klappt.

Der Washer ist auch auf gestrahltem Blech echt zu empfehlen, dann normaler Lackaufbau.

Dort, wo du den Sattel anschraubst, sollte nur der Washer sein. Er ist so dünn, dass er kein Setzverhalten hat. Es wird also nichts locker. Bei normalem Lack aber schon. 😉

man man, langsam schwirrt mir der Kopf. Ich hoffe wir sehen uns am 1. Mai und Ihr bringt mal ein paar fertig bearbeitete Teile zum Ansehen mit. Ich bin schon froh, wenn ich einige Teile gestrahlt und flammspritzverzinkt bekomme. Bei einigen Eurer Fachbegriffe fehlt mir auch das Verständnis bzw Hintergrundwissen ebenso wie der Zugang zu den Techniken. Vielleicht solltet Ihr mal n Workshop einrichten um Wissen und Fertigkeiten weiter zu geben.

Die Teile auf dem Bild sind gestrahlt und flammspritzverzinkt. Wie geht das jetzt weiter? Muß da noch ein Zinkhaftgrund vorm fillern drauf ? Bei meinem Fahrgestell ( vor 20 Jahren verzinkt) ist inzwischen unten und innen viel Farbe abgeschurgelt, aber kein Rost dran. Am Rahmenkopf oben ist die Farbe auch noch drauf, nur unten drunter, Farbe an vielen Stellen weg, teilweise auch schon Filler weg, Zink noch dran und wie gesagt, kein Rost immerhin.... Der Wagen ist allerdings kein geschonter Schönwetterkäfer, der musste und muß immer ran, auch viel auf Feldwegen

Das mit dem Flammspritzverzinken ist so eine Sache... es ist wahnsinnig rauh und das Zink neigt schon nach wenigen Stunden zur Oxydbildung.

Rostmäßig ist es hervorragend, das rostet auch in 20 Jahren nicht mehr... oder länger.

Problem ist, es gibt nur wenige Farben die drauf halten. Die meisten halten 1-3 Jahre, dann pellt es wie eine Wursthaut ab. Das passiert auch mit guten Grundierungen.

Am sichersten wäre:
- fein anschleifen, es sollte wieder metallisch blank sein und vor allem glatt. Es ist ja sehr rauh
- dann ansäuern mit einem Washer
- normal lackieren

Der Fachbegriff zum Suchen wäre Washprimer, Washer oder Etch Primer.
Ich verwende den von Lesonal. Er ist normalerweise 2K... es gibt ihn auch in der Dose als 1K in der Bucht. Billiger, aber nicht ganz so gut.

hallo Käfergarage,

besten Dank für das Weitergeben deiner langjährigen Praxiserfahrung.

Hast du im Zusammenhang mit deinen verwendeten Produkten (allem voran mit Fertan) noch irgendwelche speziellen Verarbeitungstipps (z.B. Entfetter) sowie spezielle Spachtel, die du verwendet hast? Und, gab es irgendwelche Probleme beim abschliessenden Lackieren? Wo anders habe ich gelesen, dass sich Fertan schwieriger lackieren lässt.

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