Opel Astra spritzt zu viel ein (Suchfunktion wurde schon genutzt ;) )

[Antriebswelle49746]

Schönen guten Tag liebe Forums-mitglieder,

ich habe ein kleines Problem, mein Opel Astra will nicht mehr gescheit laufen. Erst einmal die näheren Daten zum Auto:

Motor: X16SZ

Baujahr: 1993

Gemacht wurden letzten Freitag:

- Zylinderkopfdichtung

- Zahnriemen

- Keilriemen

- Wasserpumpe

- Thermostat

Danach sprang er direkt an, jedoch wollte er am nächsten Tag nicht mehr lange laufen, er sprang kurz an und soff wieder ab.

Klar ist auf jeden Fall, dass er zu viel Benzin bekommt. Zündmodul, Zündkerzen, Zündkabel, Steuerzeit (ich habe bestimmt was vergessen) wurden direkt überprüft.

Wir haben danach mit der Fehlersuche da weitergemacht, wo es Auswirkungen auf die Spritmenge und den Druck haben kann, nach all den überüprüften Dingen hat sich nichts geändert:

- neue Einspritzeinheit wurde eingebaut

- Rücklaufleitung freigepustet (war nicht verstopft), der Wagen lief aber ohne angeschlossene Rücklaufleitung, also mit einer Flasche davor ruhiger, schätzungsweise durch den niedriegeren Druck

- Mapsensor, Tempsensor und Lambdasonde wurden abgesteckt

Habt ihr eine Idee, was der Fehler sein könnte? Kabel sehen alle noch gut aus, also kein durchgescheuertes Kabel irgendwo, der Wagen hat 90.000 km auf der Uhr, wenn man eine Nacht wartet startet er (da kein Benzin mehr im Motor ist) schnell und läuft die ersten Sekunden auch ganz ruhig, so wie er laufen muss, und Fehlermeldungen kommen auch keine...

Vielen Dank schonmal im Voraus.

[mhdot]

Das mit den Zündkerzen musst ausprobieren... eventuell auch mal die Zündkabel durchtauschen...

Zu deiner Frage mit den Motorsteuergeräten... muss schon eins vom X16SZ sein aus einem Astra F. Da es die eigentlich nur zwischen 94 und 95 so wirklich gab, gibt es halt nicht so viele. Der X16SZR hatte meines Wissens dann immer die Wegfahrsperre im MSG. Allerdings kann ich mir nicht wirklich vorstellen, das es das MSG ist.

Könnte mir fast noch eher vorstellen, dass ein oder mehrere Ventile nicht mehr dicht sind... dafür müsste dann eine Druckprüfung gemacht werden oder halt gleich Kopf ab.

[Antriebswelle49746]

Undichte Ventile erkennt man mit einer Kompressionsmessung nicht? Mit 4 mal 14 bar hätte ich gedacht, dass man das praktisch ausschließen kann, zumindest ist es nicht der Hauptgrund. Das wäre zumindest mein Gefühl, was natürlich falsch sein kann :D

Ja, das mit den Motorsteuergeräten habe ich selber rausgesucht, Teilenummern verglichen, die passen etc. und kam zu dem Ergebnis (was sich beim Ausprobieren bestärtigt hat), dass beim X16SZ ohne Wegfahrsperre man auch beliebige andere Teilenummern nehmen kann, also Baujahr zwischen 93 und 94 ohne Wegfahrsperre sind austauschbar (Angabe natürlich ohne Gewähr, da ich nur mit einer anderen Teilenummer getestet habe) :D

Käme ein Masseproblem bei solchen Fehlzündungen in Frage? Das mit den Zündkerzen und Kabeln werde ich auf jeden Fall noch mal ausprobieren, habe noch zwei Zünkabelsätze zuhause rumfliegen...

[mhdot]

Kompressionstest ist ja nur der Druckaufbau, ob der Druck dann auch im Zylinder bleibt kann man damit nicht feststellen.

Masseproblem sehe ich da eher nicht, da fällt dann eigentlich die Zündung aus. Du könntest auf Verdacht halt noch den Zündblock mal tauschen. Aber erstmal Kabel und Kerzen...

[Antriebswelle49746]

Alsooo, ich mal wieder... Jetzt wollte dich doch nochmal draußen schauen, ob ich was finde, ich bin jetzt einfach mal von den Fehlzündungen ausgegangen, Fehlerursachen dafür können, soweit ich mich korrekt informiert habe, entweder kaputte Ventile oder ander Undichtigkeiten im Ansaugtrakt sein, das habe ich einfach mal ausgeschlossen, Fehler bei der Ansteuerung der Zündkerzen, also Zündkerzen, Zündkabel oder Zündverteiler defekt, oder zu viel eingespritztes Benzin, was ja auch die erste Vermutung war. Dem Punkt bin ich mal weiter auf den Grund gegangen, dabei habe ich mal die Kabel am Einspritzventil durchgemessen und kam zu dem Ergebnis, dass blau (Masse, die ja eigentlich getaktet wird) dauerhaft mit Masse verbunden ist (35kOhm zur Batterie). Dadurch fließt bei angeschalteter Zündung dauerhaft ein Strom von 12 Volt, was dazu führt (so zumindest meine Vermutung), dass das Ventil dauerhaft geöffnet ist. Da das Ventil keine Geräusche mehr macht, gehe ich davon aus, dass es durch die dauerhafte Spannung schon kaputt gegangen ist... Was meint ihr dazu?

Oder ist der Widerstand von 35kOhm hoch genug, dass das Ventil nicht geschaltet wird (also ca. 0.0003 Ampere)?

[mozartschwarz]

35k von der geschalteten Masse am E-Ventil zur Batteriemasse ist mehr als reichlich. Dürfte der Widerstand der Elektronik im STG sein.

Mess mal den Einspritzdruck. Vorlauf und Rücklauf evtl. vertauscht? Vorlauf ist der hintere Anschluß, der der näher an der Rückwand ist. Einspritzdruck 0,76bar.

Das Einspritzventil ist eins vom 1,6er? 1,2 1,4 und 1,8 sehen letztlich erstmal genauso aus und passen rein...

[Antriebswelle49746]

Mensch cool, sone schnelle Antwort. Ja, die 35kOhm sind tatsächlich der innenwiderstand des Steuergeräts, ich habe bei meinem anderen mal nachgemessen, dass ich bestellt hatte. Einspritzdüse ist die eines 1.6ers.

Ich werde demnächst, wenn ich mal ordentlich Zeit habe mal zur Werkstatt fahren, erst eine Druckverlustprüfung durchführen lassen, dann lass ich den Einspritzdruck messen und zu guter letzt lasse ich mal noch die Livedaten von allen Sensoren ausgeben. Davor lohnt sich wahrscheinlich nicht mehr viel zu machen, da alles, was ich selber überprüfen kann, überprüft ist (zumindest gefühlt...) :D

[mozartschwarz]

Können die nicht, schätz ich. Diagnosegerät geht bei weitem nicht jedes und für den Einspritzdruck gibt es keinen Anschluß. Geht aber ein Manometer, per T Stück im Vorlauf. Für den Druckverlusttest müsste die Nockenwelle raus.

Waren denn alle Kerzen draussen als die Kompression gemessen wurde?

[Antriebswelle49746]

Kerzen waren alle draußen, den Kompressionstest hat auch mein Bruder (KFZler) gemacht, deshalb denke ich, dass alles seine Richtigkeit hatte.

Wieso beim Druckverlusttest die Nockenwelle raus, kann man nicht einfach den zu messenden Zylinder auf OT stellen?

Kann eine Werkstatt nicht den Kraftstoffdruck messen? Livedaten kann sein, dass das nicht geht, ist ja ziemlich alt das Auto, hat noch nichtmal die OBD Stecker...

[mozartschwarz]

Geht schon, mußt du aber den Motor nachhaltig am drehen hindern. Da wird aber nichts sein das den Fehler erklären könnte. Nicht wenn die Kerzen draussen waren.

Hat einen 10poligen OBD Stecker, halt keinen 16er.. Geht mit dem Tech von Opel oder mit einem OPCOM (clone), wobei die Umsetzer von 10 auf 16-polig gerade bei den Lifedaten eine emense Fehlerquelle sind.

Beim Druck kommt es drauf an wie die sich anstellen, scheinen ja nicht gerade motiviert zu sein. Könnt ihr aber selbst...

Gern gemachter Fehler ist dann noch das verdrehen der Kurbelwellenscheibe. Hat man ganz schnell beim anziehen über die Arretierung gedreht. Stimmt dann der Zündzeitpunkt nicht. Kann man ansich sogar mit einer Stropolampe prüfen.

[Antriebswelle49746]

Schönen guten Tag alle beisammen ;)

Ich hab lange mit einem Update auf mich warten lassen.... :D Seit zwei Wochen fährt mein Astra wieder, und ihr kommt nicht darauf, warum er nicht lief. Der Grund war eine verstopfte Ölleitung, die Hauptleitung, die zur Nockenwelle führt war ganz oben direkt vor der Nockenwelle, wo sie sich verengt verstopft. Was daraus resultiert hat, kann ich natürlich nur spekulieren, zu viel Druck für die Ölpumpe und damit zu viel Wiederstand, zu stark oder zu schwach gefüllte Hydrostößel etc... Mein Bruder und ich haben den Motor noch einmal ganz auseinander genommen bis zu Zylinderkopfdichtung, haben in dem Zuge gleich Ventilschaftdichtungen, Nockenwellendichtung und ander neu gemacht und haben dabei den Fehler entdeckt.

Vielen Dank für eure Hilfe, ich bin froh, dass mein Auto wieder fährt, letzte Woche habe ich noch ein bisschen nacharbeit an zwei Dichtungen geleistet, jetzt läuft er wieder sehr ruhig, so wie das bei einem gut erhaltenen alten Auto mit 80.000km sein muss ;)