Omega B - Ist eine FL Limo schwer zu verkaufen?
Ist es wirklich so schwer einen Omega zuverkaufen? Möchte meinen 2.2er verkaufen und wirklich kaufen mag ihn keiner und wenn zu nem Spotpreis.
Hier mal meiner. omega
Ist er zu teuer inseriert?
Beste Antwort im Thema
Ich versteh das Wehklagen beim Ver-/Kauf eines grundsoliden OPELs gar garnich...😁
Bei Autos wird nochmehr gelogen wie bei (unter) den Frauen...😰😰😰
Hier prallen einfach zwei Universen aufeinander.
Der Käufer
Er erwartet für sein noch zu organisierendes knappes Budget selbstverständlich den Zustand einer Tageszulassung, zumindest jedoch eine Classic Data 2+.
Und diese Farbe geht ja im Moment eigentlich gar nich, und das Interieur ist ja schon veraltet. Und der Nachfolger ist ja auch seit drei Wochen im ersten Fahrbericht bei der "Autoblöd", und...
Die wiederaufgeflammte Sparsamkeit bei Hohlraumversiegelungen und sonstiger Korrosionsschutzmaßnahmen; ferner dass einige Hersteller bei der Umstellung ihrer Lackieranlagen irgendwann mal tief ins Klo gegriffen haben, so wie die Geiz ist geil Mentalität einiger Fabrikanten manche Fahrzeugteile, ja sogar sichtbaren Flächen, nur noch zu grundieren, ist natürlich dem mangelnden Pflegebemühen des Vorbesitzers anzulasten.
Und sollte der Vorbesitzer tatsächlich jedes Jahr ein Zehntel des Fahrzeugneupreises in Instandhaltung, Wartung & Pflege investiert haben ist dies natürlich selbstverständlich.
Eine grosse Inspektion mit Zahnriemen- oder Kettenspannerwechsel, prophylaktischer Fahrwerks- und Bremsen-, Reifenerneuerung vor der Fahrzeugübergabe gilt ja wohl (grad weil der Alteigner so viel davon hat) als gesetzt.
Für das Versenken fünfstelliger Beträge in die Individual Designoausstattung und das 10 Monate alte Pokalsiegermultimediaequipment ist der Interessent natürlich nicht verantwortlich, geschweige denn honorig zu zeichnen. Pech gehabt Vorbesitzer. Kannst ja ausbauen das Gedöns, aber ohne mich, und dann haste ne Bleikiste vor der Tür stehen.
Viel ärmer dran sind hingegen die auf den zweiten Blick semiprofessionellen Aufkäufer, die offenbar nicht aus Skandinavien zu kommen scheinen, und unseren langjährigen treuen Begleiter nur für sich selbst, den kranken Onkel, den notleidenden Schwager oder dem Cousin, der bei einem von Allah nicht beschützten unverschuldeten Verkehrsunfall seine komplette persönlichen Habe verloren hat, zu ersteigern versuchen.
Diese aus der Altersgruppe von 11 - 82 Jahren treten vorzugsweise in Rotten oder Rudeln auf und konferieren in einer für uns geheimen Sprache, während sie das Objekt desinteressiert immer wieder umrunden.
Selbst dem gehätschelten Vorkammersaugdiesel mit Literleistungen unter 44 PS und nur 60TKM Laufleistung bei Ölwechseln alle 11 Monate oder 4.000 km wird der nahe Tod durch Kolbenfresser des dritten Zylinders durch ein fachmännisches Betrachten der Ansaugbrücke diagnostiziert.
Als erfahrene Spengler wissen sie selbstverständlich, dass die Spaltmaße dieser Karosse nicht stimmen und der Wagen schon zwei Unfälle gehabt haben muß...
Sie würden sich ja erbarmen für...
...naja geschenkt vielleicht. Überleg mal Kollege, dann bist Du ihn los und...
...wenn der wirklich noch Geld wert ist, kommen urplötzlich neue Tauschwährungen ins Spiel: Rollex, Kartier, feinste Perser (nee, nich Katzen) im Wert von mindestens 25.000 (pro qm), TimeSharing Modelle in Hurghada oder auch, aber selten mal, alte türkische Lira.
Eine Fahrzeugbriefübergabe & Eigentumswechsel mittels Überredungskünste einer Erfindung von Michail Timofejewitsch Kalaschnikow sind hier Gott sei Dank noch nicht Usus.
Natürlich gibt es unser Modell viel besser an jeder Ecke; und anscheinend werden sie die ersten 80 davon gleich noch besichtigen...
Der Verkäufer:
Für ihn ist es sein geliebtes gepflegtes Einzelstück, bei dem er überhaupt nicht versteht warum das Ding überhaupt einen Wertverlust haben sollt, im Gegenteil durch seine liebevolle Hingabe und Fürsorge eigentlich noch über dem Neupreis liegen müsst...
Leider verändert sich dieser Irrglaube auch nicht grad signifikant bei abgerittenen, verwarzten Sechsthandhuren, die schon 7 x den Erdball umrundet haben.
Eklatante, lebensbedrohliche technische Unzulänglichkeiten werden nicht erwähnt, bei Entdeckung als leicht behebar von jedem 6-jährigen Analphabeten für kleine 40,- bei IBäh zu kriegen und nur halbe Stunde Sache...
Komplette Bananenschäden werden als leichte Parkrempler und/oder Kratzer abgetan, die man bestimmt an einem halben Nachmittag ohne handwerkliches Geschick rauspolieren kann.
Die geronnenen Milchsäurebakterien & und die drei Stumpen der Corazon Short Robusto Fehlfarben unterm Sitz lassen sich doch eh schnell wegsaugen und an einem sonnigen Tag inner halben Stunde auslüften.
Rost spielt ja keine grössere Rolle mehr. Vollverzinkung oder Voll Ey Egal heissen die Zauberworte heute.
Was wurden früher noch hingebungsvoll halbe Bootskörper aus getränkten Glasfasermatten nachmodelliert, Schweller mit Beton ausgegossen, oder einfach nur etwas frisches Bitumen vorm TÜV mit Dreck beworfen...
...ganze Läden in jedem Ort lebten damals exklusiv vom Verkauf von Spachtelmassen, Füllern, Farben und Kirmestuning.
An windstillen Samstagen wurden halbe Fahrzeuge mit 12 Dosen von Dupli oder Kwasny lackiert. Vorbei, vorbei dank Nanotechnologien und vandalismussicheren Oberflächenveredelungen.
Bei den Professionellen werden Laufleistungsindikatoren frisiert, Servicedokumentation upgedatet, oder wenn nicht mehr reproduzierbar, die Version der Gebrüder Grimm mit auf den Weg gegeben.
Besonders positiv hervorzuheben sind immer die beiden letzten Vorbesitzer mit Geburtsdatum in 1918 und 1931.
Die haben zwar schon mehr Kantsteine überfahren wie die Folterknechte auf der Conti-Teststrecke...
Und bevor Porsche die Launch-Control als Serienfeature installierte, wussten diese Herrschaften doch schon intuitiv welche Drehzahlen beim Anfahren optimal sind, um theoretisch die bestmögliche Beschleunigung zu erzielen.
Da der letzte Bremsbelagwechsel schon 111.000 km zurückliegt, dokumentiert dies doch nur eine überaus schonende Fahrweise und dass eine Bremsscheibe eben kein Rasierspiegel ist.
Garantien, neue HU, die ach so teure (Original)bereifung könnte man natürlich für einen kleinen Aufpreis mitnehmen, ansonsten bleibt die Dose ohne Radio auf den Winterstahlschlappen mit der dreistelligen DOT-Nummer.
Dass das Verbandspackerl nicht dem Ausrüstungsschatz der Minentaucher- oder Kampfschwimmereinheit entsprungen ist, tut der Lagerung in der Goldfischmulde im Kofferraum auch keinen Abbruch mehr, da MHD eh seit 6 Sonntagen [Totensonntagen !] überfällig.
Auch gern ganz überraschend ist das in Bild, Ton & beschworenem Wort avisierte Superschnäppchen grad vor zwanzig Minuten an einen neuen Liebhaber weggegangen, aber damit der Weg nicht umsonst war hätte man ja noch, speziell für Sie/sie in diesem Fall diese andere Kröte Occasion ganz zufällig für diesen einmaligen Preis...
Und die verbliebenen 253 ccm Kraftstoff im Filter und den Leitungen reichen zwar nicht mehr für die 520 km Heimfahrt, aber bestimmt noch bis zur nächsten Tanke im 11 km entfernten Nachbarort.
67 Antworten
I frag mich in der Tat wie man einen neuen Isignia ohne Parkdistancecontrollpiepsgerühr rückwärts fahren soll. Rumdrehen bringt halt wenig, sieht man wenig also brauch man noch ein Piepsding zusätzlich...
Ich fand also den Vergleich was die Übersichtlichkeit angeht gut. 😉
Nun tschaa, mit eine kleineTrick geht´s auch beim OPEL "Estonia" (meine eigene Modellbezeichnung für den SportsTourer wegen der frappierenden Ähnlichkeit bei der Ladeluke 😎) ohne Parkasi (Für eine WeRüFaKa WerksRückFahrKamera ab Insignia FL muß ich ja schon mind. 750 Ocken für mindestens das Komfortpaket übern Tresen schieben, oder ?):
Rücklehnen der hinteren Reihe umklappen, Heckklappe öffnen, und alles iss janz easy... 😛
Beim Fliesheckmeck sollte es auch noch gehen, bei den viertürigen Behörden- oder Schlichtschüsseln: Sie haben leider verloren...
Wenn jetzt der Opel Insignia ins Spiel kommt, dann muss ich sagen, dass ich den Omega beider Generationen für erheblich übersichtlicher und angenehmer halte, was das Fahrgefühl betrifft.
Wäre ja eine Idee, wenn man den Rückwärtsgang reinmacht geht einfach hinten alles auf.....
Ne mal ehrlich ist doch ein Witz, eine riesen Scheibe und 20cm undurchsichtigen Rand drumgezimmert das in der Mitte nur ein Spion bleibt...
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haha, wie niedlich. Man könnte denken das ist hier ein Mädchen-thread.
Immer diese Pkw-Fahrer.
Was sollen denn diejenigen sagen, die einen Transporter, oder ein Gespann mit hohem Anhänger rückwärts bewegen müssen? Da sieht man gar nichts und muss sich ausschließlich über die Spiegel orientieren.
Schon klar ZEnobia aber es ist ein PKW. LKW, Transporter, Hänger hab ich auch genug gefahren. Laut StVO braucht man da einen Ein weiser wenn man Ärger vermeiden will.... Blödes Tab bleibt so
Zitat:
Original geschrieben von Zenobia_V6
Was sollen denn diejenigen sagen, die einen Transporter, oder ein Gespann mit hohem Anhänger rückwärts bewegen müssen? Da sieht man gar nichts und muss sich ausschließlich über die Spiegel orientieren.
Was hat das damit zu tun, das man Autos auch übersichtlich bauen kann? Schließlich kaufe ich ja keinen Transporter, sondern einen PKW.
Moin,
ich war letzte Woche mit meinem Omega zum TÜV, (ohne Beanstandung). Für den Tag hat mir mein freundlicher Händler einen Insignia zur Verfügung gestellt. Von der Technik und Leistung her ein Superauto. Hat auch Spass gemacht den zu fahren.
Nur das allein genügt mir nicht zum entspannten Fahren. Das man ein so großes Auto so unübersichtlich bauen kann verstehe ich nicht.
Ich war jedenfalls froh abends wieder in meinem Omega zu sitzen.
Um das Thema mit dem VFL und FL aufzugreifen. Ich finde es hat beides sein Charme. Ich hatte eine Limo 2001 und nun ein Caravan 98. Ich finde das der VFL wesentlich eleganter wirkt im Innenraum und der FL eher sportlich.
Aber wie gesagt über Geschmack lässt sich nicht streiten :-))
Dem stimme ich zu. Die haben alle ihren charme, billig wirkt keiner und auch nicht unmodern. Zumindest in einem gewissen Rahmen. Ein 2er Golf wirft einen da schon mehr in die Vergangenheit als eine B Omi und selbst die A wirkt da noch modern...
Ich mag die eigentlich alle ganz gern. Allerdings gilt das bei mir für fast jedes Auto, bei nem Smart for two hab ich vielleicht ein Prob, den kann ich nicht leiden... Nein, nicht weil ich nicht reinpass😉
In den letzten 4 Wochen sind bei 2 großen Anzeigebörsen insgesamt 12 Omega Limousinen verkauft worden. Zu Preisen zwischen 500 und 4000 €.
Aufmachung, Fahrzeugzustand, Bilder Beschreibung waren überall sehr gut und ausführlich.
Gute und gut gemachte Autos gehen immer.
Gruss
Haibarbeauto
Zitat:
Original geschrieben von mozartschwarz
Ein 2er Golf wirft einen da schon mehr in die Vergangenheit als eine B Omi und selbst die A wirkt da noch modern...
Das passt sehr gut: Der Vorsprung wird immer kleiner! Auch ein früher Opel Omega A - nehmen wir den mal als konkretes Beispiel - wirkt hingegen formal zwar nicht modern, aber auch nicht direkt alt mit seinem aerodynamisch schon sehr guten Blechkleid, einer noch recht annehmbaren Ausstattung, bestenfalls mit ABS, Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern und elektrischem Schiebedach, was es theoretisch alles schon 1986 für den Omega A gegeben hat (wurde jedoch seltenst in dieser kompletten Vollausstattung gewählt). Dazu liefert er noch heute zeitgemäße Fahrwerte ab und ist schlicht noch zu häufig vertreten, um ihn als Oldtimer wahrzunehmen. Zudem hat er einen Katalysator - gut, es gibt auch Versionen ohne Kat., aber die sind heute kaum noch vorhanden und absolute Zufalls-Glückstreffer. Der Omega A fühlt sich nicht so alt an, wie er ist - der Omega B erst recht nicht!
Mit dem Opel Rekord C von 1967 warst du 1994, also vor 20 Jahren, ein echter Exote, mit dem Omega A von 1987 ist man das 20 Jahre später insofern nicht, weil der Omega A trotz seines Alters einfach noch "zu präsent" ist, immer noch am Straßenbild teilnimmt und in gewisser Weise sich, wenn man damit fährt, einfach nicht direkt "alt" oder "überholt" oder gar wie ein fast schon 30 Jahre altes Auto anfühlt, wie das 1994 mit dem Rekord C etwa gewesen ist.
Auch ein 1994er Omega B wirkt faktisch nicht alt, weder optisch noch technisch und betreffend seiner Fahrwerte!
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
Ja dem stimm ich auch in weiten Teilen zu. Ich hatte 94 noch nen C-Rekord und mit dem wurde man laufend angesprochen. Das sogar in Rüsselsheim wo das Teil noch öfter vertreten war. Die A-Omi fahr ich heute und man wird schon auch mal angesprochen, aber eher sehr selten und meist auch nur weil er keinen Rost hat.... Allerdings empfinde ich die Omi-A als genauso "selten" wie damals den C, ich seh kaum mal einen auf der Straße und erstrecht keinen VFL... Selbst in Rü-heim ist mir nur mal eine VFL Limo begegnet, der war auchnoch ein Zwilling von meinem.... Sicherlich ist es aber schwierig Wagen wie nen E-Kadett, A-Omega, C-Ascona, 2er Golf etc. als angehende Oldtimer wazrzunehmen. Das Verfallsdatum der Wagen ist irgendwo länger als es bei nem Rekord A,B,C,D,E oder irgendwelcher VWs der 60er, 70er, anfang 80er war. Autos aus den Zeiten haben meist 10 Jahre und 150000km erreicht.... Wagen der Endachziger gehörten einfach bis vor 5 Jahren noch zum normalen Straßenbild, dass die heut irgendwo fehlen ist noch nicht wirklich angekommen...Zitat:
Mit dem Opel Rekord C von 1967 warst du 1994, also vor 20 Jahren, ein echter Exote, mit dem Omega A von 1987 ist man das 20 Jahre später insofern nicht, weil der Omega A trotz seines Alters einfach noch "zu präsent" ist, immer noch am Straßenbild teilnimmt und in gewisser Weise sich, wenn man damit fährt, einfach nicht direkt "alt" oder "überholt" oder gar wie ein fast schon 30 Jahre altes Auto anfühlt, wie das 1994 mit dem Rekord C etwa gewesen ist.
Auch ein 1994er Omega B wirkt faktisch nicht alt, weder optisch noch technisch und betreffend seiner Fahrwerte!
Faszinierend fand ich allerdings was bei dem Klassikertag so alles mit normaler GG Zulassung rumstand und eigentlich nie auf den Straßen zu sehen ist...
Zitat:
Ja dem stimm ich auch in weiten Teilen zu. Ich hatte 94 noch nen C-Rekord und mit dem wurde man laufend angesprochen. Das sogar in Rüsselsheim wo das Teil noch öfter vertreten war. Die A-Omi fahr ich heute und man wird schon auch mal angesprochen, aber eher sehr selten und meist auch nur weil er keinen Rost hat.... Allerdings empfinde ich die Omi-A als genauso "selten" wie damals den C, ich seh kaum mal einen auf der Straße und erstrecht keinen VFL... Selbst in Rü-heim ist mir nur mal eine VFL Limo begegnet, der war auchnoch ein Zwilling von meinem.... Sicherlich ist es aber schwierig Wagen wie nen E-Kadett, A-Omega, C-Ascona, 2er Golf etc. als angehende Oldtimer wazrzunehmen. Das Verfallsdatum der Wagen ist irgendwo länger als es bei nem Rekord A,B,C,D,E oder irgendwelcher VWs der 60er, 70er, anfang 80er war. Autos aus den Zeiten haben meist 10 Jahre und 150000km erreicht.... Wagen der Endachziger gehörten einfach bis vor 5 Jahren noch zum normalen Straßenbild, dass die heut irgendwo fehlen ist noch nicht wirklich angekommen...
Faszinierend fand ich allerdings was bei dem Klassikertag so alles mit normaler GG Zulassung rumstand und eigentlich nie auf den Straßen zu sehen ist...
Sehr häufig sind die Omega-A-Modelle in der Tat nicht mehr - aber angesprochen wird man auf den Wagen nicht; ich kannte das ja von meinem. Da fiel/fällt mein weißer "Glupschaugen"-Ford Scorpio von 1996 deutlich mehr auf; der wirkt wie ein Auto aus einer anderen Zeit.
Autos der späten 80er-Jahre sind bei uns - in ländlicher Region - noch der tägliche Gebrauch; auch Autos wie ein Kadett E, Ascona C oder Audi 80 B2 sowie Passat 32B sind noch nicht völlig aus dem Straßenbild verschwunden. Vom Mercedes W123 sind auch noch einige im Umlauf.
Sicher ist das auch regional bedingt, was man vor Ort fährt. Ich lebe in einer eher recht strukturschwachen Gegend, wo eine traditionelle Industrieform vor gut zwei Jahrzehnten stark an Bedeutung verloren hat. Außerdem gibt es viele ältere Menschen, recht viele Geringverdiener, sowie Haushalte mit eher unter- oder gut durchschnittlichem Einkommen, ferner gibt es eher wenige große Firmen. Viele Menschen arbeiten hier in kleineren Betrieben, im Einzelhandel oder im Handwerk. Laut meiner Meinung überdurchschnittlich häufig tun sie das auch auf Lebenszeit von Ausbildung bis zur Rente. Die Arbeitslosigkeitszahlen sind nicht unbedingt hoch, aber dafür sind die Einkommen nicht die Höchsten.
Man hat bei uns in der Gegend andere Probleme, als jährlich neue Autos zu kaufen. Der durchschnittliche Neuwagenkäufer behält seinen Wagen hier acht bis fünfzehn Jahre, ehe an etwas Neues gedacht wird - Abweichungen beiderseitig gibt es immer. Es mag auch Leute geben, die alle zwei bis fünf Jahre einen Neuwagen sich holen, aber dann gibt es wieder andere, die sich mit 50 einen 190er-Mercedes gekauft haben und den bis zum Tod behalten.
Gefahren werden bei uns eher 90er-Jahre-Modelle aller Hersteller oder neuere Fahrzeuge "preiswerter" Marken (Franzosen, Koreaner, Skoda, manchmal auch Fiat, Ford, Opel). Autos von Premiummarken kommen eher als Fuhrparklösungen (VW, Audi) oder als ältere Baujahre sowie Vorführwägen der Händler vor. Viele Händler verkaufen ihre Autos teilweise auch in die nächste Großstadt. Das war auch bei mir der Fall, wobei es schon zu beobachten ist, dass das Geld früher lockerer saß.
Die Autohändler leben hier fast überwiegend von treuer Stammkundschaft, Werkstattaufträgen oder Gebrauchtwagenverkäufen. Ich kenne das von meiner aktiven Zeit.
Im Rhein-Main-Gebiet, wo ich auch dann und wann unterwegs bin, war es vor gut zehn Jahren gar nicht schwer, sogar frühe Omega A in teils "spezielleren" Farben wie Graphitbeige oder Gletscherweiß zu finden. Es gab so gut wie alle Zustandsklassen vom durchgehend bei GvO scheckheftgepflegten, rostfreien Erste-Hand-Fahrzeug (tlw. vom Opel-Werksrentner) bis zum 299-Euro-Hobel mit einem Jahr Rest-TÜV. Ich erinnere mich gut.