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Ölverlust A6, 2.4 MKB ALF

Audi A6 C5/4B

Hallo zusammen,

ich hab viel recherchiert und auch einiges gefunden zum Thema Ölverlust, allerdings primär für die Treckerfraktion vom A6. ICH allerdings hab den V6 Benziner und bin ein wenig ratlos:
- Nockenversteller, beidseitig vom Freundlichen letztes Jahr gewechselt, obenrum an der Ventildeckeldichtung beidseitig alles trocken
- Öl kam im Anschluss jedoch munter weiter raus und zwar irgendwie oberhalb der Lichtmaschine
- Obere und untere Ölwannendichtung schwitzt auch
- Ich tippe mal auf Kurbelwellen-Simmerring, was meint Ihr?

Ich hab den Kühler noch nicht in Wartungsposition gebracht, um mal vernünftig reinzuschauen, allerdings hoffe ich auf Eure Erfahrungen...

Hat mir hierzu jemand einen Tipp und auch ggf. die Explosionszeichnung, damit ich den Simmerring tauschen kann? Irgendwelche Anmerkungen hierzu, Spezialwerkzeuge, Zahnriemen muss ja dann wohl runter, das passt, allerdings für die weiteren Arbeiten bräuchte ich Euren Input.

Gruss und DANKE ;-)

Beste Antwort im Thema

So, Ihr Leud,

es ist vollbracht: ich habe jetzt ungefähr 1.5 Tage Zeit verbracht, den Übeltäter Simmerring an der Kurbelwelle mit ca. 351.000km Laufleistung auszutauschen. Etliche Werkzeuge fehlten, deshalb hat es auch so lange gedauert. Um den Simmerring zu wechseln hier erstmal die Details...

Zuerst mal der Simmerring für den ALF: z.B. FEBI BILSTEIN - Dichtring Kurbelwelle (zwischen ca. 5-10€, je nach dem wo IHr einkauft), Produkt-Informationen
ArtikelNr.: ERSA-443274 (DeCo-5150369F-41)
Herst.Nr.: 02085
EAN-Nr.: 4027816020851

Produktangaben:
Gewicht [kg]: 0,016
Innendurchmesser [mm]: 035
Einbauseite: stirnseitig
Standard
benötigte Stückzahl: 001
Material: ACM (Polyacryl-Kautschuk)
Aussendurchmesser [mm]: 048
Dicke/Stärke [mm]: 010

Referenznummern:
•069 115 147 E-AUDI; SEAT; VW;
•1 005 301-FORD;
•054 115 147-AUDI; SEAT; VW;
•034 115 147 A-AUDI; SEAT; VW;
•95VW6700AA-FORD USA;
•1257113-VOLVO;
•054 115 147 B-AUDI; SEAT; VW;

Folgende (speziellere) Werkzeuge braucht Ihr:
1. 32-Gabelschlüssel für den Viscokühler
2. 2-Lochmutterndreher (ca. 15 €)
3. Stabiler Abzieher für die Nockenräder (ca. 30€)
3. 2mm Splint für Zahnriemenspannrolle (zur Arretierung, z.B. 2mm Bohrer oder Inbusschlüssel (habe ich verwendet))
4. ca. 5mm gehärteter Nagel oder Schraube (ich hab einen gehärteten Schraubhaken genommen), um die Spannrolle vom Keilrippenriemen zu arretieren
5. SW 24 12-Kant Nuss für Kurbelwelle
6. Starken Verlängerungshebel (ich hab ein Stahlrohr von. ca. 1m Länge genommen)
7. Arretierdorn 3242 (oder KLANN KL-0280-10) für Kurbelwelle. Der Dorn ist die einzige Möglichkeit, die Zentralschraube der Kurbelwelle zu lösen (und hat gerade mal 12€ gekostet)
8. Montagespiegel und mindesten 2 unabhängige Lampen
9. Gegenhalter Nockenwellerad VAG 3036
10. Nockenwellenbefestigung Audi 3391)
11. Kurbelwellen-Zentral-Dehnschraube auf weden Fall ersetzen
12. Ein Werkzeug, um den Simmerring rauszubekommen (entweder in der Werkstatt ausleihen oder kaufen oder selbermachen, z.B. mit einem Schraubenzieher, der vorne zu einem feinen Haken umfunktioniert wurde)
13. Ein Werkzeug, um den Simmerring wieder b ündig reinzubekommen

Und hier Details zum Aus/Einbau, teilweise Wiederholungen zu vorhergenannten, allerdings halt ausführlich für den ALF:
1. Auffahrrampen erhöhen die Arbeitsfläche und Ihr könnt perfekt drunterkriechen
2. Schlossträger in Servicestellung bringen
3. Visco-Kühlerlüfter abmontieren (Achtung: Linksgewinde, sprich, zum Abmachen nach RECHTS drehen)
4. Mit Ringschlüssel Keilriemenspannrolle nach rechts drehen und arretieren
5. Spannrolle ausbauen (mittlerer 10er Inbus)
6. Sekundärluftschlauf abmachen
7. Abdeckungen links, mittig und rechts zum Zahnriemen abklipsen
8. Kurbelwelle mit SW 24er 12-Kantnuss NUR NACH RECHTS DREHEND auf OT bringen (ich hab die Stelle nochmals mit weisser Lackfarbe markiert, damit das Ganze übersichtlicher bleibt). Nockenwellen bei OT müssen so stehen, dass die grossen Bohrungen der Fixierplatten INNEN stehen und alle 4 Bohrungen in einer Flucht.
9. Jetzt muss die Kurbelwelle ARRETIERT werden: auf der FAHRERseite ist auf senkrechter Höhe des mittleren Zylinders im Kurbelgehäuse knapp oberhalb der Ölwanne ein Stopfen mit (zumindest bei mir) ener 10er Schraube montiert. Den durch den Dorn ersetzen und diesen vorsichtig einschrauben (OHNE Gewalt). Wenn es nicht mehr EINFACH weitergeht, dann die Kurbelwelle minimal hin und her bewegen, bis der Arretierdorn mit ca. 3-4 freien Gewindewindungen fest sitzt, ansonsten kann er sich verkanten.
10. Riemenscheibe auf der Kurbelwelle (oder Ausgleichsscheibe) mit den 8 6er Inbusschrauben abmontieren
11. Anschliessend unteren Zahnriemenschutz abmontieren (2x 10er Schrauben)
12. Mit Gegenhalter (Gegenhalter Nockenwellerad VAG 3036, NICHT die Nockenwellenbefestigung 3391 verwenden, da sich diese (zumindest meine) verbiegen kann) die Nockenwellenzentralschrauben leicht lösen (ungefähr nur 1-2 Umdrehungen, mehr nicht! 16er Nuss). Ich hatte mich zuerst gefragt warum. Die Nockenwellenräder sind nur konisch aufgesetzt und müssen nun mit einem (stabilen, ich hab dabei meinen 0815-Baumarktabzieher geschrottet) Abzieher runtergezogen werden (hat bei mir mächtig geknallt). Wenn Ihr nachher den Zahnriemen lockert, lassen sich die Nockenwellenräder locker drehen. Die ovalen Fixierplatten bleiben dabei in derselben Stellung.
13. Zahnriemenrolle mit 8er Inbus nach rechts drehen (startet extrem schwer und wird dann leichter). Von aussen in das kleine Loch den ca. 2mm Stift zur Arretierung einsetzen.
14. Normalerweise müsste für einen Wechsel des Zahnriemens nun die Umlenkrolle für den Keilrippenriemen abgeschraubt werden. Allerdings hatte ich ein ca. 3 stündiges Erlebnis mit 2 mega-festsitzenden 6er Inbusschrauben. Deshalb blieb das Ding drin, da ich noch ca. 80.000km hab bis zum nächsten Wechsel.
15. Zahnriemen so runternehmen und "verstauen", dass er weder knickt noch verkantet wird und dass das Kurbelwellenzahnrad frei liegt. Bei diesem Anblick war klar, woher das ganze Öl kam.
16. Nun mit 24er 12-Kant-Nuss und mit dem zusätzlichen Hebel die Dehnschraube (ZentralKurbelwellenschraube) abmontieren
17. Ritzel an der Kurbelwelle ist mit einer Nut nur draufgesteckt und kann ohne Probleme abgenommen werden
18. Jetzt muss der Simmerring raus und zwar OHNE, dass das Metall des Kurbelwellengehäuses verletzt wird (also nicht da rumhammern o.ä.). Wird das Metall verletzt, kann es mit dem neuen Dichtring undicht werden, da nicht bündig abgeschlossen werden kann. Hierzu rundum ca. mittig auf den Ring mit z.B. einem Schraubenzieher leicht einhammern. Irgenwann mal "krümmt" er sich dann radial von aussen nach innen und Ihr könnt mit dem selbstgebauten Haken ihn Stück-für-Stück raus"ruckeln" (hat alleine fast eine Std. gedauert, das Ding hatte schon spröde Kunststoffstrukturen angenommen). Ich hab im Anschluss noch alles an den Flächen saubergemacht.
19. Neuen Simmerring einsetzen und vorsichtig nach innen schieben. Ziel ist es, den Simmerring BÜNDIG mit dem äusseren Metallrahmen zu platzieren. Hierzu gibt es auch ein Spezialwerkzeug (spezielles Rohrähnliches Ding). Ich hab vorsichtig mit einer Nuss und Ratschen-Verlängerung rundum Stück-für-Stück das Ding reingepresst (und am Schluss nur noch mit dem Kopf der kleinen Verlängerung der Ratsche).
20. Ritzel wieder drauf
21. NEUE Kurbelwellen-Zentralschraube einschrauben (zuerst mit 200Nm und dann noch 180 Grad überdehnen (bei mir ging das wegen Platz nur mit 2x 90 Grad, laut Werkstatt völlig ok.)
22. Zahnriemen draufschieben (am Schluss über die Spannrolle)
23. Nockenwellenbefestigung 3391 einsetzen
24. Zahnriemenspannrolle entlasten (mit 8er Inbus) und Splint rausnehmen. Anschliessen einfach loslassen und Inbus rausnehmen (Rolle spannt automatisch). Im Innen6kant der Spannrolle mit 15 Nm in Spannrichtung drehen. Nockenwellenräder mit 30 Nm festziehen.
25. Nockenwellenbefestigung wieder rausnehmen. Mit Gegenhalter die Nockenwellen festhalten und mit 55 Nm final beide Nockenwellen festziehen
26. Unterer Zahnriemenschutz wieder drauf, etc., sprich: ab Nr. 11 wieder rückwärts

So, erste Probefahrt war erfolgreich und zwar OHNE weitere Tropfenbilder unter dem Auto. Wenn Ihr mehr Details benötigt (Anleitungen, Anzugsdrehmomente, etc.), dann einfach melden.

Gruss von MIR

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Hi,
es kommt scheinbar nahe oder unter dem Lufteinlass hinten in den Motor her. Es ist nicht viel, aber für den TÜV sind die Tropfen warscheinlich zuviel.
Ich versuche mal ein Foto mit einer kleinen Kamera zu machen. Mal sehen was man da sieht.

Hallo,
eventuell Nockenwellenversteller Dichtung und die dazugehörige Halbmonddichtung. gibts günstig z.B. von Victor Reinz (brauchtst dann aber auch Ventildeckldichtung neu..), und ist mit kleinen Händen und geschick in 2-3 Stunden gemacht.

Als Tipp: vorm TÜV mit Hochdruckreiniger sauber machen, und dann hast zwei Jahre Zeit zum reparieren.
aber wahrscheinlich ist es dem eh wurscht und bekommst nur nen geringen mangel wegen Umweltbelastung.....

MfG

Hi,
den hinteren Nockenw.versteller (Beifahrerseite) habe ich mal von aussen gereinigt und getrocknet und nach 150km Fahrt gescheckt: Immer noch sauber und trocken. Der ist es nicht.
Die Suche geht weiter.......

Danke für den Tipp, das würde mir die Zeit geben die Leckage zu finden 🙂

Abdeckkappe Zylinderkopf links (Fahrtrichtung) also Fahrerseite, oft undicht.

Danke, ich guck mal nach der Kappe..... tasten und ggf. mit Spiegel....

So liebe Audi 2,4 L V6 - Fans 🙂
habe heute mal den Motor inspiziert: Ventildeckel (Hauben) Dichtungen ok. Auch kein Öl in der Zündkerzenversenkung.
Die runde Metalldeckel sind dicht.
Die Nockenvellenversteller sind dicht (vor Tagen saubergewischt), keine Ölfeuchte da.
ABER:
Mit Hilfe untergelegter Zeitung gesehen, das vorne rechts am Motor, hinter der Zahnriemenabdeckung aus Blech, also der hinteren wohl das meiste Öl herkommt.
Wird wohl beim Fahtren nach hinten geweht.
Die Lichtmaschine ist auch recht verschmiert, die rechte Seite der Ölwanne auch. Ich lasse mal alle Kunststoffabdeckungen oben und unten eine Weile ab um weiter zu beobachten.
Ich sah an diesem Foto eines anderen Motors, das wohl hier (siehe Pfeil) das meiste Öl herauskommt.
Ein Simmering?
Sieht so aus als könnte man das selber wechseln weil der Zahnriemen nicht weg muss.............
Nur die Frage: Wie bekomme ich den alten Dichtring heraus? Mit Schraubenzieher Loch einpieksen und nach vorne heraushebeln? Hat wer das schon gemacht?

2018-08-11-133651a

Schönes WE allen ! 🙂

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