Notbremsassistent versagt ...
Hallo
Beim heimfahren Sylvester Nachts A6 Nürnberg-Heilbronn
Ca 140 km/h Strasse trocken, dann Starker Nebel und gefrorener Fahrbahn auf einer Brücke in einer Senke, ich geh vom Gas ..
Am Ende der Brücke sehe ich zwei Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen mit Warnblinklicht, im gleichen Augenblick ein komplett Querstehendes Auto auf meiner Spur ohne jegliche Beleuchtung.
Hab es irgendwie geschafft (ein Wimpernschlag vor dem Aufprall) links auszuweichen.
Fahrbahnbelag war nach der Brücke Gott sei dank wider trocken und das Auto hat gehalten...bin der Meinung das jedes andere Auto sich bei dem Manöver überschlagen hätte.
Aber ... der Notbremsassistent hat nichts davon mitbekommen und Zeit zum bremsen war mit Sicherheit keine mehr...
Möchte noch anmerken das unser Auto über das komplette Fahrassistenz Paket verfügt, inklusive Radar...
Alles umsonst, die Technik hat komplett versagt.
Hab dan noch Meldung bei der 112 gemacht.....
Hat noch jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht ?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@harry-193 schrieb am 10. Januar 2020 um 10:20:18 Uhr:
Hallo
.......................................
Hab dan noch Meldung bei der 112 gemacht.....
Hat noch jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht ?
Nein, alle anderen, die solche Erfahrungen gemacht haben, sind schon tot.
32 Antworten
@ Der Vektra
Was du meinst gilt nur bei vorausfahrenden Fahrzeugen, bei einem stehendem Hindernis ca 80 Km/h ( so steht es auch in der von dir verlinkten Beschreibung?
Bremsassistent ist bei mir immer eingeschaltet , hab nie probiert den auszuschalten....
Bei 70Km/h hat er mir mal eine Vollbremsung hingelegt wegen einem flatternden Absperrband vor ein paar Monaten ( hatte auch hier darüber berichtet),
muss also funktionieren.
@morth nicht ganz korrekt. Denn es gibt den Notbremsassistenten bei Stauende. Dieser funktioniert offenbar bis 130 km/h, siehe Link
https://media.daimler.com/.../...es-Benz-E-Klasse-W-213-2016.xhtml?...
So wie ich das verstehe, bremst er automatisch runter, aber dazu muss natürlich genug Platz sein und die Bedingungen ideal, also nicht nebelig, glatt, nass, unübersichtlich, wie beim Themenstarter beschrieben. Außerdem steht da was von sofortiger Notbremsung bei nicht vorhandenem Ausweichraum. Dieser war hier aber gegeben, wenn auch knapp (die Radarsensorik hat das eventuell vorher gecheckt). Generell gilt bei solchen Witterungsbedingungen und gerade, wenn man noch Autos mit Warnblinker sieht, absolut runter vom Gas. Bei unserem Themenstarter hat dann wohl der Ausweichen-Lenkassistent, siehe Link
https://media.daimler.com/.../...es-Benz-E-Klasse-W-213-2016.xhtml?...
geholfen.
Daher würde ich es nicht ein Versagen des Systems nennen, sondern eher toi toi toi, das alles gut gegangen ist und das der Themenstarter so ein gutes Auto hat, was es ja selber schreibt. Fahrt alle vorsichtig.
Zitat:
@morth schrieb am 10. Januar 2020 um 16:21:32 Uhr:
Hallo Zusammen,In dem Screenshot von Haagpost, der exakt die technischen Möglichkeiten des Notbremsassistenten wiedergibt (weil aus den Unterlagen des Herstellerst stammend) steht
Die Autonome Bremsfunktion kann ab einer Geschwindigkeit von etwa 7 km/h in folgenden Situationen eingreifen:
- ....
- Geschwindigkeiten bis etwa 50 km/h auf stehende Fahrzeuge
- ...--> Ein querstehendes Fahrzeug ist vermutlich im o.g. Sinne ein stehendes Fahzeug und der TE war vermutlich schneller als 50km/h unterwegs.
Somit ist die Erklärung gegeben.
Über die fachliche und juristische Bedeutung der Formulierung "Die Autonome Bremsfunktion KANN ab einer Geschwindigkeit von etwa 7 km/h in folgenden Situationen eingreifen:" könnte man sich dann bei Interesse noch unterhalten.
Falls jetzt jemand die Diskussion aufmachen möchte, wieso das System so "doof" ist und stehende Ziele nicht erkennen kann, dann möge dieser jemand das Gedankenspiel machen, was ständig passieren würde, WENN das System auf stehende Ziele reagieren könnte... (Vorher mit der techn. Funktionsweise solcher Systeme vertrautmachen wäre dabei von Vorteil)
:-)
PS: Übrigens ist ein Überleben eines Aufpralls mit 100km/h auf ein stehendes Ziel nicht schwierig sondern unmöglich. Bei 100% Überdeckung und Annahme eines quasistationären Aufprallziels bist Du im Normallfall aufgrund der negativ-Beschleunigung ab ca. 60km/h absolut sicher tot (je nach Knautschzone der beteiligten Objekte)
Die Sreenshots sind aber nur ein Teil der Beschreibung, geh mal auf den Link in meinem vorletzten Beitrag.
Und wieder ein Beispiel, dass jemand die BDA nicht liest und die Schuld beim Hersteller sucht!!!
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Zitat:
@harry-193 schrieb am 10. Januar 2020 um 16:31:49 Uhr:
@ Der VektraWas du meinst gilt nur bei vorausfahrenden Fahrzeugen, bei einem stehendem Hindernis ca 80 Km/h ( so steht es auch in der von dir verlinkten Beschreibung?
Bremsassistent ist bei mir immer eingeschaltet , hab nie probiert den auszuschalten....
Bei 70Km/h hat er mir mal eine Vollbremsung hingelegt wegen einem flatternden Absperrband vor ein paar Monaten ( hatte auch hier darüber berichtet),
muss also funktionieren.
Nein, so steht es nicht in der verlinkten Beschreibung....
Das was ich meine steht unter der Überschrift „ Abbruch eines Bremseingriffs des Aktiven Brems-Assistenten“
Hier wird nicht differenziert ob das Hindernis steht oder fährt.
@Der Vectra stimmt, wenn man natürlich anfängt auszuweichen, ist auch die Notbremsfunktion am Stauende deaktiviert. Allerdings dürfte sie bei der Möglichkeit auszuweichen erst gar nicht aktiv gewesen sein. Die BDA sagt ja, dass sie nur dann aktiv ist, wenn KEINE Möglichkeit zum Ausweichen existiert. Beim Themenstarter war ja Platz zum Ausweichen, daher war die Funktion vermutlich erst gar nicht aktiv.
Also der TE schreibt das er gebremst und ausgewichen ist und das bei einer Anfangsgeschwindigkeit von 90km/h. Also wenn DU das mit einem W123 gemacht hättest wärst Du vermutlich überall gelandet nur nicht da wo Du nach dem Manöver standest. Somit haben alle kleinen Helferlein die Du in Deinem Auto hast Dir geholfen das Auto sicher um das Hindernis zu umfahren.
Was man bei einem Frontalaufprall vielleicht mit bedenken sollte, das er mit seinem Pkw vermutlich das Fahrzeug weggeschossen hätte und somit doch recht gut aus der Situation raus gekommen wäre, aber nicht sofort sondern mit einem langen Aufenhalt im Krankenhaus.
Gruß
... mir hat die Technik vor kurzem sehr geholfen. Fahre bei Nacht durch ein Waldstück. Plötzlich haut mir der Benz den Anker in den Asphalt. In dem Augenblick sehe ich das Reh, das von rechts über die Fahrbahn springt. Zentimeter vor dem Aufprall stand das Auto. Hätte ich ohne Unterstützung nicht geschafft.
Die aktuelle E-Klasse hat so viele Assistenten an Bord: ich würde sagen, mehr als eine Hand voll Entwickler kann da nicht mehr sagen, wann welcher Helfer mit welchen Grenzen wie eingreift.
Deshalb ein anderer Ansatz: nehmt Euch mal einen Tag für Euch und Euer Auto und macht ein Fahrsicherheitstraining! Wenn man mal alle Helfer ausknipst und einen Elchtest mit 60 oder gar 80 km/h SELBST fährt, sind die meisten erstaunt, wie viele Pylonen da purzeln! 120 ist bei so was absolute Profiliga!
Und dann noch zum ASSISTENT an sich. Das ist alles max. autonomes Fahren Level 2. Die alleinige und absolute Verantwortung liegt beim Fahrer und nicht beim Auto oder den HELFERN. Ein System so zu entwickeln, dass es überall auf der Welt unter allen Bedingungen zuverlässig oder mindestens besser als es der Fahrer könnte funktioniert, in JEDER nötigen Situation anspringt und NIE unnötig bremst, lenkt oder sonstwie Gefahren verursacht, ist gar nicht so einfach. Audi will dieses Jahr ein Level 3 System einführen, das von 0 bis 60! im Stau die Spur hält und die Verantwortung für ein paar Sekunden bei dieser komplexen Aufgabe übernimmt: breite gute markierte Autobahn, bei max. 60 Spur und Abstand halten. So etwas (bitte nicht an Details rumdiskutieren, habe das vor einiger Zeit gelesen und lege meine Hand nicht dafür ins Feuer) sagen die Hersteller heute zu. Das ist weit davon entfernt, bei Nacht mit 90 in eine Senke mit überfrierendem Nebel zu fahren und auf ein unbeleuchtetes Hindernis zu treffen.
Die gesamte tolle 213er Familie hilft uns, möglichst entspannt von A nach B zu kommen und entlastet und unterstützt uns in vielen Fällen hervorragend. Am Ende gibt es aber noch nichts besseres als unseren Verstand, um die Verhältnismäßigkeit einer Aktion unter den vorherrschenden Bedingungen zu beurteilen. Wer das noch besser lernen will, der sollte sich zunächst ein bisschen mit Technik und vor allem Fahrphysik beschäftigen, bevor er sich im blind auf teure Technik verlässt!
Das soll keine Kritik am Themenstarter sein: so, wie er es beschreibt, kann es jedem passieren und er scheint zusammen mit ABS, ESP und vielen anderen Systemen sehr gut reagiert zu haben.
Mein Tempomat (Fahrassistenz standard) erkennt Fahrzeuge die sich bewegen und bremst langsam runter.
Wenn ein Auto vorne auf dem Ampel steht, bremst der Tempomat nicht, bei 30-70 kmh z.B. Ist es wie es sein soll?
Ich hätte erwarten auch bei stehenden Fahrzeugen langsam runter zu bremsen, nicht auf Notbremsassistent warten.
Der aktive Brems und Lenkeingriff des Fahrers soll laut Beschreibung das System übersteuern
Zusätzlich könnte der Querverkehrsassistent das Auto erkannt haben. Der unterscheidet blitzschnell ob bremsen oder ausweichen besser ist. Bei dem hohen Tempo und vermeintlich genug Platz hat er dann beim Ausweichen unterstützt. Das merkt man vielleicht garnicht so doll und wundert sich, das man das geschafft hat. Denn bei dem Tempo muss man, wie oben schon gesagt, schon irgendwie deutlich mehr können als der Durchschnittsfahrer. Und in der Sylvesternacht auf dem Heimweg ist man jetzt sicher auch nicht mehr der Frischeste - auch wenn man nichts getrunken hat, was ich jetzt mal als gesetzt annehme.
Kann man nicht irgendwie auslesen lassen, welche Assistenten wie eingegriffen haben? Das wird doch mit Sicherheit alles abgespeichert, oder?
@O.Berg
Das von dir verlinkte Video ist die richtige Erklärung... https://youtu.be/bMSSZDBc4og
Da heißt es bis 100kmh reagiert die Technik auf ein stehendes Hindernis ( verringert also die Aufprall Geschwindigkeit), einen Unfall vermeiden kann Sie nur bis ca 70kmh .
Da ich mit der Geschwindigkeit über 100kmh fuhr, war die Technik im Winterschlaf Modus...
Zitat:
@Leonardo17 schrieb am 10. Januar 2020 um 20:37:23 Uhr:
Mein Tempomat (Fahrassistenz standard) erkennt Fahrzeuge die sich bewegen und bremst langsam runter.Wenn ein Auto vorne auf dem Ampel steht, bremst der Tempomat nicht, bei 30-70 kmh z.B. Ist es wie es sein soll?
Ich hätte erwarten auch bei stehenden Fahrzeugen langsam runter zu bremsen, nicht auf Notbremsassistent warten.
Meiner mit FAP+ bremst dann relativ normal bis zum Stillstand runter.
FAP und FAP+ sind identisch. Die einzige Unterscheidung ist PreSafe Impuls Seite beim FAP+. Sonst komplett gleicher Funktionsumfang.
Zitat:
@harry-193 schrieb am 10. Januar 2020 um 21:32:46 Uhr:
@O.Berg
Das von dir verlinkte Video ist die richtige Erklärung... https://youtu.be/bMSSZDBc4og
Da heißt es bis 100kmh reagiert die Technik auf ein stehendes Hindernis ( verringert also die Aufprall Geschwindigkeit), einen Unfall vermeiden kann Sie nur bis ca 70kmh .
Da ich mit der Geschwindigkeit über 100kmh fuhr, war die Technik im Winterschlaf Modus...
Du verlangst das Deine System bis 200km/h funktionieren!! Sorry das wird es vielleicht in 10 Jahren funktionieren. Die Systeme in Deinen Auto haben Grenzen wie jede Eletronik und Bauteile. Somit kannst Du nicht verlangen das alles bei hohen Geschwindigkeiten funktioniert. Sowas hat DIr auch nicht Mercedes verkauft.
Ich habe aber Dir auch geschrieben, wenn Du diese Situation mit einem W123 erlebt wäre das ganze bestimmt nicht so gut abgelaufen.
Also es gibt ein netten Spruch: "Fahre nie schneller als Dein Schutzengel fliegen kann."
Gruß