Nie mehr Ölwechsel machen...!?
Hallo Leute,
ein heikles Thema, ist mir bewußt aber ich möchte es trotzdem mal in den Raum stellen...
Ich habe einen IVer Baujahr 98. 1.8l 20V 92KW.
Habe nun schon desöfteren in div. Foren und auch von Bekannten gehört das es Möglich ist ein Auto (also nicht nur VW) quasi ein "Leben lang" mit dem selben Öl zu fahren. Sprich einmal Öl rein und fertig.
Es müßte nur von Zeit zu Zeit der Ölfilter gewechselt werden und entsprechend das fehlende Öl aufgefüllt werden.
Ich wanke mit dem Gedanken nun noch einmal ein sehr hochwertiges vollsyn. Öl (evt. Longlife obwohl für meinen noch nicht pflicht) einzufüllen und damit auf Dauer zu fahren.
Bevor ich mir nun einen kapitalen Motorschaden zulege wollte ich mal Eure Meinung hören oder ob Jemand schon in diesen "Feldversuch" eingestiegen ist...
Würde mich sehr über ein Feedback freuen...
Grüße von Eurem Schraubeschorch
Beste Antwort im Thema
Na ja, die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen, ich kenne sie aber auch nicht - das vorweg.
Bei den ganzen Dauerfiltern muss doch auch so ein Spezialöl nachgefüllt werden, was die zerhackten Molekülketten, gealterten und zerfallenen Additive etc. ersetzt, oder?
Meine mal gelesen zu haben, dass das unterm Strich dann kaum billiger kam (kann sein, dass es auch mal in der AutoBLÖD stand...)
Ein Bekannter hatte in seinem Audi 100 C3 sowas vom Vorbesitzer übernommen.
Kann aber keine Langzeiterfahrungen wiedergeben.
Kann nur sagen, dass ich froh bin, noch kein LL zu haben. Das Öl fliegt alle 15tkm raus und gut. Lieber billiger und dafür öfter wechseln.
Öl ist durchaus nicht so endlich, wie suggeriert, zumal Altöl durchaus auch aufbereitet oder niederwertig weiterverwendet oder -verarbeitet wird...
Und BtL und GtL eröffnen ggf. ganz neue Perspektiven, nicht nur im Kraftstoff- sondern ggf. sogar im Schmiermittelbereich.
Je höher im übrigen der Ölpreis, wir sind ja auf gutem Wege, desto mehr lohnt sich der Abbau von Ölschiefersänden etc., so knapp ist es noch nicht.
Vor dem Hintergrund der sich neigenden Ressourcen dann der Dauerbefüllung das Wort zu reden, halte ich im übrigen für wenig glaubhaft.
Der Weltbedarf an Motoröl dürfte ggü. dem Weltbedarf an Kraftstoff (aus Öl) vermutlich vernachlässigbar klein sein.
Da sollten gerade wir Einwohner sog. reicher Industrienationen eher nicht auf den regelmäßigen Ölwechsel verzichten, sondern lieber auf die ganzen überflüssigen Kaltstartfahrten zum Bäcker, das Warmlaufenlassen im Winter, die ganze joy-rides nach Feierabend und am Wochenende (wo ganz Deutschland unterwegs ist), zur Arbeit mal lieber das Fahrrad oder den ÖPNV nehmen und nicht 3x im Jahr mit dem Flugzeug wer-weiß-wohin fliegen.
Oder, ersatzweise, den Rasen mal wieder mit der Hand mähen, das Holz mit der Hand sägen und das Laub mit einer Harke zusammekehren etc. etc., es gibt viele Beispiele für schwachsinnige Automatisation...!
Gut, in meiner aktiven Zeit als Schrauber in einer MB-Vertragswerkstatt gab´s etliche Taxis, die bekamen nie einen Ölwechsel, es wurde immer nur nachgekippt und wenn es hoch kam, kam mal ein neuer Filter rein, aber ob das jetzt jeden dazu verleiten sollte, auch so zu fahren?
Sicher hat sich die Schmiertechnik weiterentwickelt, mag sein, dass ein TDI mit LL und einer ohne (so wie meiner) bei annähernd gleichen Einsatzbedingungen nach 200tkm innermotorisch keine Unterschiede aufweisen, ich weiß es aber nicht und ich traue diesen langen Intervallen auch nicht ganz...
Und dass das Öl ein Geschäft ist, ist gerade bei VW mit dem Exklusivvertrag mit Castrol und der Verwirrung mit LL, LL II, LL III und den "1000" Ölnormen gut zu sehen.
Allerdings wird ja gerade auch hier im Forum das Öl zum Lifestyleobjekt hochgejazzt.
Wenn ich schon sowas lese wie "nimm das XY, das habe ich auch, geiles Öl, nur gute Erfahrungen, Auto fährt viel besser etc...."
Wer kann denn hier im Forum schon die Qualität wirklich beurteilen? Keiner hat hier mehrere gleiche Fahrzeuge und guckt nach 200tkm oder mehr vergleichbarer Nutzung in den Motor und stellt dann fest, dass das eine Öl besser war als das andere.
Ich halte mich daher von Anfang an an die von VW vorgegebene Ölnorm für meinen Motor, die regelmäßigen Wechselintervalle und die Herstellter-Freigabeliste von VW - denn alles andere ist vor allem viel Gerede, Markengläubigkeit, Stammtischgeplauder etc.
Viele Fuhrparks fahren mit No-Name-Ölen - und erreichen höchste Laufleistungen.
Es muss also nicht C***ol, M**il oder L** M**ly drauf stehen, zumal viele Öle ja aus Fremdherstellung kommen.
21 Antworten
mal was anderes:
ich kann mich nur ganz dunkel dran erinnern (war da noch kleiner hosenscheißer) aber gab es früher nicht an fast jedem baumarkt so eine ölabsaugstation? die war dafür da um von "Sommer" auf "winteröl" bei den damaligen autos zu wechseln. Damals wurde also 2x im jahr ein olwechsel gemacht. heutzutage fällt das natürlich wech (außer in extrem gebieten am polarkreis oder so ^^)
Öltechnisch hat sich schon einiges getan.
Zitat:
Original geschrieben von osssi
... Dennoch finde ich: es ist heute bestimmt schon möglich, zumindest die Intervalle weiter als bisher auszudehnen.
Und ich bin überzeugt: die Industrie tut alles daran, sowas zu verhindern. Kapital hat nunmal kein Gewissen.
Ich bin zwar manchmal auch etwas klassenkämpferisch veranlagt, trotzdem glaube ich wiederum nicht, dass
so ein Aufwandgetrieben wird, nur um die Verschwörung zwischen Automobil- und Mineralölindustrie zu verschleiern.
Schönen Gruß
Wenn VW wirklich Geld mit Ölwechseln verdienen wollen würde, dann würde es erstmal alle 60.000km in die Werkstatt zum Getriebeölwechsel gehen.
Hier ist aber eine "Lebensdauerfüllung" drin, weil sich wahrscheinlich jeder beschweren würde, wenn man nach 100.000km mal das Getriebeöl wechseln müsste.
Fürs Getriebe wäre es natürlich besser.
Zitat:
Original geschrieben von osssi
Und bei allen Zweifeln und Anmerkungen, daß ein Ölwechsel ja so gut wie nix kostet, fehlt mir in den bisherigen Postings eine Sache: Öl ist ein endlicher Rohstoff.
Prinzipiell gebe ich Dir an dieser Stelle vollkommen Recht. Und ja, ich freue mich, dass ich bei den gut 30.000 km die ich im Jahr fahre, das Öl nur noch einmal statt wie bei meinen vorherigen Autos zweimal im Jahr wechseln muss.
Aber auf der anderen Seite bringt diese Diskussion um 5 Liter Öl mehr oder weniger im Jahr nicht wirklich viel, wenn es ganz andere Hebel zur Ressourcenschonung gibt. Ich denke hier an das immer-stärker-und-schneller-Denken viele Autofahrer. Wenn man (allgemein gesehen) es z. B. schafft seinen Durchschnittsverbrauch um lediglich 0,5 l/100 km zu senken, dann kann man bei 10.000 km im Jahr gleich 50(!) Liter Benzin/Diesel sparen. Skaleneffekte über eine größere Reduzierung bzw. über höhere Jahreskilometer kann sich dabei jeder selbst ausrechnen ...
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Keine Panik Leute, gibt noch genug Öl 😉.
Quelle: T-Online
Riesiges Ölfeld vor Brasilien entdeckt. Das Feld "Carioca" im Becken Santos vor dem Bundesstaat Rio de Janeiro habe geschätzte Reserven von 33 Milliarden Barrel (je 159 Liter).
Also macht fröhlich eure Ölwechsel weiter wie ihr es gewohnt seit und gut ists.
Zuerst muss man sehen, ob es sich überhaupt lohnt das Öl zu holen, da es aus über 2km Tiefe und durch eine Salzschicht hochgeholt werden müsste.
Zudem wird das Ende des Rohöls dadurch auch nur nach hinten verschoben.
Zitat:
Original geschrieben von Hinnag
Zuerst muss man sehen, ob es sich überhaupt lohnt das Öl zu holen, da es aus über 2km Tiefe und durch eine Salzschicht hochgeholt werden müsste.Zudem wird das Ende des Rohöls dadurch auch nur nach hinten verschoben.
Viel lustiger ist, das die Lagerstätten nur zu 30 - maximal 40% ausgebeutet werden, da sich mehr finanziell nicht lohnt. Selbst bei solchen Luxusöl wie der aus der Nordsee wird nur maximal 50% gefördert 😁
Was sagt Atze Schröder: "Schatz, der Sprit ist so teuer ich hab uns einen Airbus bestellt"
Als Ing. kann ich sagen, je besser das Schmiermittel, desto länger die Lebensdauer. Von daher bin ich auf für ein PRO Getriebeölwechsel. Aber die meisten erleben die KM-Laufleistung nicht mehr wo einem das Getriebe es dank...
MfG
wing