Nebelscheinwerfer noch zeitgemäß?
Moin,
mein letzter Beitrag mit der Frage, ob die Motorbremse noch zeitgemäß ist, brachte unerwartet viele Antworten und spannende Diskussionen.
Daher versuche ich nochmal, an den vorangegangenen Erfolg anzuknüpfen und frage Euch: Sind Nebelscheinwerfer noch zeitgemäß und sinnvoll?
Sie wurden einst erfunden, um bei Nebel, Schneefall und starkem Regen mehr Sicht zu haben. Dazu wurden sie weit unten an der Fahrzeugfront montiert und strahlen eher breit als weit.
So richtig genutzt wurden sie nach meiner Beobachtung nie, bis eine bestimmte Klientel irgendwann auf die Idee kam, dass es wohl cool aussieht, mit Standlicht und NSW rumzufahren, gern auch bei besten Sichtverhältnissen.
Meine ersten Autos hatten dieses damals aufpreispflichtige und eher seltene Extra nicht. Mein letztes und mein aktuelles Auto haben Nebelscheinwerfer. Bei beiden waren sie in der Ausstattung inbegriffen, sonst hätte ich sie nicht gewählt.
Mittlerweile sind sie bei vielen Fahrzeugen Serienausstattung, sofern man nicht das nackte Basismodell wählt.
Trotz der steigenden Zahl der NSW-Besitzer wird dieses Licht eher selten genutzt, so jedenfalls mein Eindruck.
Das mag natürlich auch an immer besser und intelligenter werdenen Lichtsystemen liegen, die sich den jeweiligen Sichtverhältnissen automatisch anpassen.
Bislang hatte ich in den letzten 11 Jahren keine Situation, in der mir die NSW von Vorteil gewesen wären. Einmal fuhr ich im Dunkeln über eine Landstraße nach Haus eund es war wirklich dichter Nebel. Mit eingeschalteten NSW wurde der Bereich vorm Fahrzeug logischerweise besser ausgeleuchtet. Die Eigenblendung durch das Abblendlicht blieb aber bestehen, denn wenn ich es ausgeschaltet hätte, hätte ich im Dunkeln nur mit NSW zu wenig gesehen. Also kein wirklicher Nutzen.
Derzeit schalte ich sie hin und wieder mal ein, wenn ich im Dunkeln auf unbefestigten Wegen unterwegs bin, da sie den Bereich direkt vor dem Fahrzeug logischerweise besser ausleuchten als das Abblendlicht. Ist zwar in der Situation nicht verkehrt, aber ohne würde es auch gehen.
Als ich noch kein TFL hatte, habe ich die NSW manchmal bei Regen außerorts eingeschaltet, aber nur in Verbindung mit dem Standlicht. Der Grund war, dass ich selber kein Licht brauchte, ich es aber bei Regen angenehmer finde, wenn ein Auto mit NSW statt Abblendlicht entgegenkommt. Es blendet einfach weniger.
Wie seht ihr das? Sind die NSW noch sinnvoll? Benötigt ihr sie? Würdet ihr dafür Aufpreis zahlen oder haltet ihr sie aufgrund der häufigen falschen und muissbräuchlichen Benutzung und der besser werdenen Lichtsysteme für ein überflüssiges Designelement der Autobauer?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Rasanty schrieb am 7. Oktober 2020 um 21:43:04 Uhr:
Da würde ich das Abblendlicht prüfen und die Leuchtmittel ersetzen.
Noch nie in dichtem Nebel gefahren.
Anders ist dieser Beitrag nicht zu erklären... sorry.
128 Antworten
Interessant. Aber meinst du ein Auto sollte schon eine Nebelerkennung besitzen?
Zitat:
@birscherl schrieb am 7. Oktober 2020 um 10:15:01 Uhr:
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 7. Oktober 2020 um 10:06:20 Uhr:
Ich glaube nicht dass sie einen technischen Nutzen haben wenn man ordentliches Xenon, LED oder Laserlicht hat.Wie gesagt, die Physik ist für alle gleich. Solange du die Wassertröpfchen im Nebel anleuchtest, siehst du nichts, egal mit welchem Scheinwerfer, seien sie noch so "ordentlich". Je heller der Scheinwerfer, desto geringer die Sicht im Nebel.
Wenn du mit den NSW unten am Auto nur die Straße anleuchtest, siehst du mehr.
Da brauchst du aber nix anleuchten. Hab in allen meinen Autos welche gehabt und egal bei welchem Wetter, einen Nutzen hatten sie nie. Aber, wie gesagt, ich mach sie trotzdem hin und wieder gerne an, volle Festbeleuchtung vorne und man segelt bei 200+ ganz gut durch. 😎
Jein, eigentlich bin ich kein Freund von all zu viel Automatiken im KFZ, auf der anderen Seite wäre es für die Allgemeinheit besser wenn es solche Automatiken gäbe die das erkennen, da die menschliche Komponente in einigen Fällen das nicht hinbekommt.
In meinem Autofahrerleben habe ich die NSW erst einmal sinngemäß genutzt und das auf einer Strecke von 600m.
Es hat geschneit nachts und ich konnte tatsächlich deutlich besser ohne abblendlicht und nur mit NSW sehen.
Ich nutze die NSW aber ganz selten mal wie der TE. Als erweitertes Tagfahrlicht in der frühen Dämmerung. Je nach Auto, zb bei meinem, blenden die nämlich weniger als das Abblendlicht und ich muss die ja auch mal benutzen 😁
Die Nebelschlussleuchte sollte bitte abgeschafft werden oder mit einem dauerpiepen bei eingeschalteter Leuchte versehen werden. Nervt einfach nur und wird zu selten sinngemäß genutzt.
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Zitat:
Ist ja auch ganz fein die Sache, allerdings geht das "Nebellicht" nur an in dem ich die NSL aktiviere und das finde ich total dämlich.
Interessant. Ist das bei allen ILS so? Habe S204 von 2012. NSL habe ich nie angemacht.
Sollte bei alles ILS so sein, da dann die NSW wegfallen.
Das Licht wird breiter gestellt und die rechte Fahrbahnausleuchtung fällt weg, kann man schön sehen wenn man im dunkeln die NSL einschaltet.
Ein Knopf im Sinne der NSW für diesen Modus wäre besser, denn bei Schnee/Nebel bringt es was deutlich vor 50 Meter Sichtweite.
Zitat:
@pico24229 schrieb am 7. Oktober 2020 um 10:34:29 Uhr:
Die Nebelschlussleuchte sollte bitte abgeschafft werden oder mit einem dauerpiepen bei eingeschalteter Leuchte versehen werden. Nervt einfach nur und wird zu selten sinngemäß genutzt.
Naja, WENN man die Nebelschlussleuchte korrekt benutzt, macht sie ja eigentlich viel mehr Sinn als die NSW. Leider scheint es nur zu viele Deppen zu geben, die nicht wissen wann man sie anmachen sollte. Ich weiß nicht an wie vielen "Dauer an" Nebelschlussleuchten ich schon auf Autobahnen vorbei gefahren bin. Übrigens waren da noch kein einziges Mal Fahrzeuge von ABM dabei. Meistens sind es so Familienklötze wie Kangoo oder Kleinwagen.
Zitat:
@Emsland666 schrieb am 7. Oktober 2020 um 10:38:47 Uhr:
Zitat:
Ist ja auch ganz fein die Sache, allerdings geht das "Nebellicht" nur an in dem ich die NSL aktiviere und das finde ich total dämlich.
Interessant. Ist das bei allen ILS so? Habe S204 von 2012. NSL habe ich nie angemacht.
Ich hatte auch einen s204 Vor-Mopf (2008) mit Bi-Xenon und ILS...der hatte aber noch separate NSW (u.a. auch für Abbiegelicht) die man am Lichtschalter einschalten konnte. Im Bi-Xenon war auch in Verbindung mit ILS eine Nebellicht-Funktion welche da auch nur anging wenn man die NSL aktiviert hatte. Das ist irgendwie suboptimal gelöst.
Ich lese hier immer war von Auto stehen lassen bei Nebel oder Schnee .
Wir haben die Autos nicht nur in Sonntag zum Freizeitpark zu fahren.
Nein. Wir müssen damit tatsächlich täglich zur Arbeit.
Darum bin ich froh wenn wir auf schlechtes Wetter vorbereitet sind. Egal ob Bereifung ist Beleuchtung.
ich nutze die dinger nachts bei Überlandfahrt weil ich mir einbilde damit wild rechtzeitiger zu erkennen da Straßenrand und der Bereich dahinter besser beleuchtet werden. nach mehreren wildunfällen und einigen beinahekollisionen fahr ich eh nicht mehr so schnell durch feldwaldwiese. aber an licht werfe ich alles an was geht wenn keine anderen verkehrsteinehmer dadurch gefährdet oder belästigt werden.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 7. Oktober 2020 um 10:25:35 Uhr:
Zitat:
@birscherl schrieb am 7. Oktober 2020 um 10:15:01 Uhr:
Wie gesagt, die Physik ist für alle gleich. Solange du die Wassertröpfchen im Nebel anleuchtest, siehst du nichts, egal mit welchem Scheinwerfer, seien sie noch so "ordentlich". Je heller der Scheinwerfer, desto geringer die Sicht im Nebel.
Wenn du mit den NSW unten am Auto nur die Straße anleuchtest, siehst du mehr.Da brauchst du aber nix anleuchten. Hab in allen meinen Autos welche gehabt und egal bei welchem Wetter, einen Nutzen hatten sie nie. Aber, wie gesagt, ich mach sie trotzdem hin und wieder gerne an, volle Festbeleuchtung vorne und man segelt bei 200+ ganz gut durch. 😎
Das ist schlicht und ergreifend falsch! ...und idiotisch dazu!
NSW haben einen Nutzen. Sie leuchten nämlich quasi unter dem Nebel aus. Dadurch vermeidet man bei starkem Nebel, dass man sich selber blendet. Dummerweise weiß kaum einer NSW richtig zu nutzen. Und das sieht man auch an dir! Bei NSW müssen die Bedingungen so enorm sein, dass man eh nicht schneller als 50kmh fährt. Und dann machen NSW und eine Nebelschlussleuchte sehr viel Sinn.
Die Rahmenbedingungen gibt es nur selten. Ich kann mich aber noch an meine Kindheit erinnern, und, dass wir häufig bei Besuch bei meinen Großeltern schön am Morgen im dichten Nebel hingen. Ja, genau bei solchem Wetter waren NSW sehr sinnvoll. Selber habe ich NSW allerdings in den letzten 15 Jahren vielleicht 5 mal benötigt.
...und bei meinem aktuellen Fahrzeug habe ich keine mehr, weil's keine gibt - der braucht die Luft an der Stelle 😉
Im Übrigen: Wer NSW falsch nutzt, der blendet den Verkehr, was gerade auf der Landstraße gar nicht so ungefährlich sein kann! Sollten vielleicht einige mal drüber nachdenken!
Geblendet wurde von NSW noch nie ein Mensch. So ein Unsinn.
eher von hochleistungs led Systemen bei nassen Straßen....
mehr sicht durch mehr licht. die Physik lässt sich dabei aber nicht überlisten.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 7. Oktober 2020 um 12:06:09 Uhr:
Geblendet wurde von NSW noch nie ein Mensch. So ein Unsinn.
Nebelscheinwerfer dürfen ab 1,75° nach unten gerichtet eine Lichtstärke von maximal 11500 cd abgeben. Das entspricht einem 30° Halogenstrahl-Wohnungsstrahler mit 2500 Lumen. Wenn man sich mal anschaut, wieviel Lumen solche Wohnungsstrahler tatsächlich haben (50 W Halogen ca. 600 Lumen), wird einem klar, wie hell ein Nebelscheinwerfer maximal sein kann, wenn man direkt reinschaut.
Nun, ist der Nebelscheinwerfer nur ein paar Grad nach oben verstellt, wird somit der Gegenverkehr natürlich geblendet.
Gleiches passiert bei einer durch Nässe spiegelnde Straßenoberfläche. Das tritt meist nicht auf, weil die Straßenoberfläche rau ist. In den seltenen Fällen mit absolut glatter nasser Oberfläche, führt die Spiegelung der Nebelscheinwerfer zu einer Totalreflexion und somit zu einem Blenden des Gegenverkehrs.
Gruß
Uwe
Mein Heimatort liegt in Tallage an der Weser. Zu Ost, Süd und West leichtes Mittelgebirge. Wie eine Art Kessel. Die meisten Verkehrswege verlaufen hier direkt an der Weser entlang. So auch mein damaliger Arbeitsweg zur Ausbildungsstelle. Im Frühjahr und vor allem im Herbst war daher regelmäßig morgens mit einer unglaublichen Suppe zu rechnen. Da war ich über die NSW am Astra immer sehr dankbar. Sie konnten die Fläche unter dem Nebel besser ausleuchten. Straße, Fahrbahnrand und speziell Fahrbahnmarkierungen waren besser sichtbar. An der Fahnbahnmarkierung konnte man sich dadurch besser orientieren. Ähnlich dem Prinzip bei blendenden Gegenverkehr sich am rechten Fahrbahnrand zu orientieren.