N55 Monoturbo (BMW TwinSroll) vs. N54 BiTurbo (BMW TwinTurbo), 135i & 335i
Hallo,
N55 Monoturbo (BMW TwinSroll) vs. N54 BiTurbo (BMW TwinTurbo)
Wie soll man mit einem einzigen Turbolader das hervorragende Ansprechverhalten des Biturbos realisieren, der ja grade davon profitierte, dass beide Lader relativ klein waren und daher schnell den nötigen Druck aufbauen konnten? Jeder der kleinen IHI Lader ist nur für 1.5 L Hubraum zuständig, entsprechend klein sind die Läufer und deren Massenträgheit. Und große Lader kommen eben schwerer in die Gänge als kleine.
Während beim N54 jeweils drei Zylinder für einen Turbolader zuständig waren, sind nun beim N55 drei Zylinder für eine der beiden Turbinenkammern zum Antreiben desselben Turboladers zuständig. Aber nur die Abgasseite ist beim TwinScroll-Lader zweiflutig, die Verdichterseite bleibt einflutig.
Folglich müssen im unteren Drehzahlbereich die Abgase aus Zylinder 1,2,3 den Ladedruck für Zylinder 1,2,3 UND 4,5,6 generieren und im oberen Drehzahlbereich die Abgase aus Zylinder 4,5,6 den Ladedruck für Zylinder 4,5,6 UND 1,2,3 generieren. Nur im mittleren Drehzahlbereich des Motors wird der TwinSroll-Turbo zweiflutig von Abgasen aus allen 6 Zylindern angeblasen, im unteren und insbesondere oberen Drehzahlbereich geht dem Verdichter sprichwörtlich die Puste aus.
Nicht zu verwechseln mit dem Registerturbo(s) aus dem 335d, hier treiben die Abgase aus allen 6 Zylinder den kleinen, dann beide und später nur den großen Turbolader an.
Der N55 Monoturbo mag mit 306 PS und 400 NM die gleichen Eckdaten wie der N54 BiTurbo haben. Alles in allem wird der N55 einen geringeren (Prüfstands-) Verbrauch und daraus resultierende geringere CO2 Werte haben. Die Aufladung mittels zweier Turbolader ist aber noch immer etwas besser geeignet, um maximale Leistung aus einem Motor herauszuholen. Insbesondere das Tuning in Richtung 360~380 PS dürfte sich erledigt haben.
Im Grunde sind TwinScroll-Lader nur bei R4 Motoren sinnvoll, denn hier ist der Bauraum eingeschränkt. Ein R6 oder V6 ist prädestiniert für Bi- oder Registerturbos. Dazu passt auch der eigentliche Einsatzzweck des N55: „Im Gegensatz zu anderen Motoren von BMW ist dieser neue SingleTurbo-Sechszylinder nicht auf schwefelfreien Kraftstoff angewiesen und kann daher auf der ganzen Welt eingesetzt werden.“
Wer hat noch eine Meinung dazu?
Mfg
Chris
Beste Antwort im Thema
So, ich hab mal weitergelesen und mir ist schlecht geworden...
Ich geh mal kurz auf die technischen Punkte ein, bevor hier mehr Verwirrung entsteht, als dass jemand aus dem Bericht "was lernt"...
- "Wir sehen dort zwei tränenförmige Kammern im Metall, deren dünnes Ende auf ein kleines ‘Schaufelrad’ zeigt. Dieses Schaufelrad ist die Turbine des Turboladers und durch die beiden Kammern wird diese Turbine angetrieben."
Das sind keine Kammern sondern ringförmige Strömungskanäle, die das radial/tangential in das Turbinengehäuse einströmende Abgas direkt vor das Trubinenrad lenken, wo es die Turbine dann in axialer Richtung verlässt.
- "Die beiden Kammern sind es übrigens, die für das “Twin” im TwinPower oder TwinScroll verantwortlich sind. Der Begriff “Twin” ist allerdings nicht ganz richtig, denn es handelt sich nicht um Zwillinge. Eine der beiden Kammern ist eindeutig größer dimensioniert"
Das ist nicht so, aber die beiden Kanäle sind tangential gegeneinander verdreht. Also wenn man einen Schnitt an einer bestimmten Stelle durchlegt, könnte man vielleicht meinen, dass die Querschnitte unterschiedlich sind. Die sind aber gleich dimensioniert, da man ja auch nicht das Abgas aus bestimmten Zylindern drosseln will.
- "Da beide Kammern aber unterschiedlich groß sind, wird zumindest die kleine sehr schnell mit Abgasen gefüllt und kann den Lader schon nach extrem kurzer Zeit antreiben."
Hier ist keine Kammer schneller gefüllt. Meine Güte, es gibt keine Kammern...
Die Lader arbeiten nach dem Prinzip der Stoßaufladung. Und dass sich die Abgasstöme nicht vorher gegenseitig mehr als notwendig beeinflussen, wir die Zylindertrennung in Krümmer und Turbine vorgenommen bis direkt vors Turbinenrad.
- "Dadurch wird das Dilemma von SingleTurbo-Motoren effektiv umgangen. Normalerweise musste man sich entscheiden, entweder ein langsames Ansprechverhalten oder einen geringen Leistungszuwachs am oberen Ende des Drehzahlbandes in Kauf zu nehmen, weil ein einzelner Lader nicht beide Aufgaben gleichermaßen gut erfüllen konnte."
Hier zieht er dann natürlich den falschen Schluss, weil er bei seiner völlig abstrusen Kammertheorie ist. Das Ansprechverhalten ist beim MonoScroll schlechter, weil sich die Zylinder vor dem Erreichen des Turbinenrads vorab beeinflussen und die saubere Stoßaufladung stören.
- "Der Verbrauch wird auch dadurch weiter optimiert, dass die Ölpumpe des Motors kennfeldgeregelt arbeitet, was ebenfalls Energie einspart. Außerdem ist der neue Motor, auch durch den eingesparten Turbolader, 4 Kilogramm leichter als der N54."
Wie kommt er da drauf?! Wenn er ein Insider wäre (und dann hier sowas besser in der Form nicht in Internet stellt) dann wär der Bericht nicht so fehlerhaft, aber wie kommt er auf die 4kg (aha zweiklassiger Werksspion, oder was?!).
- "Die Aufladung mittels zweier Turbolader ist aber noch immer etwas besser geeignet, um maximale Leistung aus einem Motor herauszuholen. Es ist daher keineswegs ausgeschlossen, dass wir auch den 3-Liter-R6 von BMW demnächst wieder mit zwei Turboladern sehen."
Nein, das stimmt so nicht, das hängt auch mit der Dimensionierung zusammen. Aber 2 Lader sind eher für Response und Low-End-Torgue-Auslegung geeignet (wegen der geringen Massträgheiten), ein Lader ist wegen der reduzierten Reibungsverluste (aber so gravierend sollte das nicht sein) eher geeignet für eine leistungsorientierte Auslegung.
Aber letztlich kommts auf die Größe an...
- "Eine solche Biturbo-Konfiguration wird dann aber wohl exklusiv dem BMW M3 vorbehalten sein. Denn neben einem Leistungsplus sorgen zwei Turbolader auch für einen höheren Verbrauch als einer, was in einem M3 zu Gunsten von mehr Leistung akzeptabel ist, in der heutigen Zeit aber für Serienfahrzeuge unerwünscht ist."
Unfug, ab einer gewissen Zylinderzahl und Zylinderanordnung (und da fallen in erster Näherung erstmal alle V-Motoren drunter), macht es gar keinen Sinn, alle Zylinder durch eine Turbine strömen zu lassen, da diese dann extrem Groß dimensioniert werden müsste (Stichwort LKW-Turbolader), um nicht leistungsmäßig zum Flaschenhals zu werden. Und je größer der Lader, desto schlechter für das Ansprechverhalten (s.o.).
So, hoffe, das vielleicht etwas hilfreicher fürs Verständnis...
429 Antworten
Neben der Verdichtungsreduzierung (die es auch schon beim B3 mit 360PS gab) hat Alpina beim B3S mit 400PS zusätzlich Änderungen an der Frischluftführung/Luftfilter vorgenommen sowie an den Vorkats (etwas weiter nach hinten versetzt, um einen Hitzestau vor den Turbos zu vermeiden; trotzdem erreicht der Wagen EURO5). Desweiteren wurde die Wasser- und Ölkühlung durch größere/zusätzliche Kühler verbessert. LLK und Turbos sind unverändert, ebenso die sonstigen Motorinnereien. Getriebe/Antriebsstrang ist unverändert.
Was kann man daraus ableiten? Der N54 nebst Turbos ist gut für standhafte 400PS wenn die Kühlung stimmt und die Turbos "atmen" können. Dies alles kann günstig auf dem Aftermarket erwerben.
Im übrigen wurde mir zugetragen, dass Alpina den N55 auf dem Prüfstand mit 350PS gefahren hat, was mehrere Motoren nicht überlebt haben. Ohne größere mechanische Änderungen (inkl. Austausch der Turbos) scheint der Motor kein großes Potential zu haben. Nochmal macht BMW nicht den Fehler, den Verkauf des M3 durch einen tuningfreundlichen Motor zu torpedieren...
Zitat:
Original geschrieben von EAA
1.) Kein Chiptuner lässt eine ordentliche Leistungstypprüfung am Motorprüfstand durchführen --> die PS-Angaben sind daher oft recht willkürlich. Sieh mal hier.
Endkunden interessieren in der Regel Messungen vom Motorprüfstand auch gar nicht, da dabei die Verlustwerte von Getriebe/Antriebsstrang nicht berücksichtigt werden. Ich halte daher auch Messungen der Radleistung für wesentlich aussagekräftiger, denn da sieht man dann, was tatsächlich auf die Strasse gebracht wird. Diese Radleistung (gemessen auf dem LPS) wird dann halt mittels einer Formel auf die Motorleistung hochgerechnet. Das ist natürlich nicht akkurat, aber mit vorher/nachher-Messungen gibt es durchaus ein Delta (also ein Unterschied vorher/nachher) von 100 PS bei einer Vielzahl von N54-Fahrern - und das ist aussagekräftig genug und lassen sich bei hunderten Fahrzeugen reproduzieren.
Zitat:
Original geschrieben von EAA
2.) Nach welchen Kriterien wollen wir "haltbar" definieren. Die Hersteller definieren darunter das erfolgreiche Absolvieren von harten Motorprüfstands- und Fahrzeugdauerläufen mit genau festgelegten Belastungsprofilen inkl. Sonderprüfungen wie Thermoschock usw.. Ich bezweifle, dass die gechippten Motoren diese Dauerläufe bestehen würden. Dass sie bei Kunden trotzdem nicht gleich kaputt gehen, liegt ja doch auch an der Nutzungsart. Die meisten Kundenfahrprofile entsprechen nicht den harten Dauerlaufanforderungen. Wenn halt doch was kaputt geht, muss man eben dazu stehen, dass man's riskiert hat.Ein Dragster hat ein paar tausend PS. Aber wie oft und wie lange?
Das gilt auch für den 335i im Normalzustand. Wenn man damit dauernd 1/4-Meilen-Rennen fährt, geht er schneller kaputt als bei normalem Fahrprofil im öffentlichen Strassenverkehr. Beim Ausreizen des Leistungspotential der Turbolader etc. ist natürlich die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Ausfall mal eintritt. Das muss man sich bei jedem Tuning / jeder Modifikation überlegen.
Erfahrungen von einer Vielzahl von 335i/135i-Fahrern aus Europa und den USA seit mehreren Jahren zeigen aber, dass eine Leistungssteigerung wie hier diskutiert ohne weiteres für den Motor und die Komponenten verkraftbar ist.
Evotech ist ja mit ihrem Tuning auch schon ein 24-Stunden-Rennen gefahren, das kann man mit den Härtetests der Autohersteller durchaus vergleichen.
Zitat:
Original geschrieben von EAA
Ah wo. Die bleiben eben vorerst bei dem, was sie schon haben. Der N55 ist ja ganz neu. Würde da nicht zuviel hineininterpretieren.Zitat:
Original geschrieben von cooperSworks
Alpina hat das auch gemerkt und den Bi-turbo vorgezogen.
Das ist ausweislich mehrerer Gespräche, die ich mit Alpina-Mitarbeitern hatte, anders; insofern hast Du da unrecht. "Praemienhai" hat das ja schon weiter ausgeführt (s.o.).
Zitat:
Original geschrieben von EAA
Schnell erreicht? Ah wo. Vor allem ändert Alpina auch HARDWARE, das ist nicht mit dem zu vergleichen, was BMW in Serie produziert und die Tuner "chippen". Zitat:Zitat:
Original geschrieben von cooperSworks
400PS sind da auch schnell erreicht.[...] Die effektive Optimierung sämtlicher Bauteile der Ansaug- und Abgaswege sowie die Verwendung hochfester MAHLE-Kolben ermöglichen einen maximalen Ladedruck von 1,3 bar bei
einer Verdichtung von 9,4 : 1.[...]Eine Verdichtungsabsenkung ist schon mal eine zentrale Geschichte und keineswegs schnell. Schon mal einen Motor zerlegt und wieder zusammengebaut? Und eine so hohe Leistung wäre ohne hardwaremäßige Anpassung der Druckverhältnisse am Turbosystem ("Entdrosselung"😉 sicher auch nicht möglich.
Glaubt mir das. Ich kenne die Branche. Kein Projektleiter kann argumentieren, dass sein Motor 400 PS können muss, wenn nur 306 / 326 / 340 PS als Ziel im Katalog steht. Das ist BMW-seitig nicht vorgesehen und daher auch nicht möglich, ohne die Hardware (DER Kostenfaktor für den Hersteller) anzupassen.
BMW-seitig war vorgesehen, den N54 als M3 laufen zu lassen; ausserdem hatte man nur wenig Erfahrung mit Benzin-Turbomotoren oder gar mit Biturbo-Aufladung. Es wurde daher alles wesentlich grosszügiger dimensioniert, als man es leistungsmässig brauchte.
Leistungsmässig macht Alpina nichts anderes als "chippen"; die anderen Kolben mit niedrigerer Verdichtung sind ja nett, aber notwendig sind sie nicht, ausser man möchte nun mal die Leistungscharakteristik haben, die Alpina wohl bevorzugt. Hardwareseitig wurde aber ansonsten am Motor nichts getan; der neue B3S Biturbo hat nur eine etwas verbesserte Frischluft-Zuführung erhalten (genau dieselbe wie das Performance Package) und einen größeren Ölkühler (was aber nichts an der Leistung ändert). 1.3bar sind auch nur notwendig (und für die Serien-Turbos wohl schon sehr nah an deren Belastungsgrenze), da Alpina nicht - wie viele in den USA - einfach die Kats rauswerfen kann und somit den Abgasgegendruck verringern könnte, wodurch man niedrigere Drücke für identische Leistung fahren könnte. Da sind aber die hiesigen Abgasvorschriften gegen.
Das war früher sicher anders, als Alpina noch selbst Motoren entwickelte und auch hardwareseitig vieles änderte; heute - siehe neuer B7 - wird da nicht mehr viel getan, was andere Tuner nicht auch könnten.
Zitat:
Original geschrieben von EAA
Könnte bitte mal einer dieser seriösen Tuner den ingenieurswissenschaftlichen Beweis antreten und eine Leistungstypprüfung am Motorprüfstand vornehmen lassen? Bitte, bitte... 🙄Zitat:
Original geschrieben von cooperSworks
400 PS erreichen einige Seriöse Tuner mit modifizierten LLK und Ölkühler ohne Probleme.
Die Diskussion hatten wir ja schon einmal...in den USA wurden vor kurzem mit geänderten Turbos und Methanol-Einspritzung bereits über 500 PS am Rad (das wären hochgerechnet wohl ca. 600 PS Motorleistung) erreicht. 400 PS Motorleistung ist da gar nichts - ich selbst bin da seit 25.000km schon deutlich drüber.
Alpina_B3_Lux
Wenn euch die Legende N54 soviel bedeutet, dann lass ich euch natürlich die Freude. Muss ja nicht immer alles der absoluten Wahrheit entsprechen.
Trotzdem meine Anmerkungen (und es sind nur solche, also bitte nicht gleich überbewerten).
Zitat:
Original geschrieben von Praemienhai
Im übrigen wurde mir zugetragen, dass Alpina den N55 auf dem Prüfstand mit 350PS gefahren hat, was mehrere Motoren nicht überlebt haben. Ohne größere mechanische Änderungen (inkl. Austausch der Turbos) scheint der Motor kein großes Potential zu haben.
Diese Aussagen schreien natürlich nach einem Quellennachweis.
Solange der fehlt, behaupte ich jetzt einfach das Gegenteil.
Übrigens: so nebenbei aus dem Nähkästchen geplaudert. Ich habe schon Motoren gesehen, die sich bei 0 PS verabschiedet haben. Unbefeuerter Schleppbetrieb am Motorprüfstand bei hohen Drehzahlen, das können manche Motoren nicht so gut 😉
Zitat:
Original geschrieben von Alpina_B3_Lux
Endkunden interessieren in der Regel Messungen vom Motorprüfstand auch gar nicht
Naja, du kennst ja meinen Standpunkt. Wer behauptet, sein Tuning würde soundsoviele (Motor-)PS bringen und Wert auf die genaue Zahlenangabe legt, der hat scheinbar schon indirekt Interesse am Motorprüfstand, denn dort wird die korrekte Leistungstypprüfung in der Industrie nunmal durchgeführt.
Zitat:
Original geschrieben von Alpina_B3_Lux
Ich halte daher auch Messungen der Radleistung für wesentlich aussagekräftiger, denn da sieht man dann, was tatsächlich auf die Strasse gebracht wird
Ja durchaus. Dann sollte aber kein Tuningfreund mehr über Motor-PS reden.
Zitat:
Original geschrieben von Alpina_B3_Lux
Evotech ist ja mit ihrem Tuning auch schon ein 24-Stunden-Rennen gefahren, das kann man mit den Härtetests der Autohersteller durchaus vergleichen.
Da ich die üblichen Absicherungsdauerläufe der Industrie ein wenig kenne, würde ich sagen: nur bedingt, aber es ist schon mal ein Anfang.
Trotzdem möchte ich an der Stelle wieder meine Bedenken bezüglich der vom jeweiligen Tuner angegebenen Motor-Leistung in PS einbringen. Das Drehmoment in mittleren Drehzahlen zu erhöhen ist relativ einfach und auch nicht so riskant, aber eine (echte) Leistungssteigerung (also die Anhebung des Nennleistungspunktes des Motors in kW) ist mit vielen Bauteil- und Funktionsrisiken verbunden und streift meist schnell die Auslegungsgrenze der Hardware (Laderdrehzahl; Ladervermögen, z.B. Stopfgrenze!; Abgastemperatur vs. Anfettungsbedarf/-möglichkeiten usw.)
Ich habe oft den Eindruck, dass viele eine Drehmomenterhöhung (die "Dieselmasche"😉 als "Leistungssteigerung" ansehen. Dabei bedeutet es nicht, dass es nicht möglich ist, das Drehmoment in dem Beispiel auf >450 Nm anzuheben, wobei aber die Nennleistung gleich bleibt. Empfunden wird natürlich, dass das Auto mehr "Leistung" hat. Aber da glaube ich eben nicht dran, denn wie gesagt, ist das Leistungsziel für den Hersteller kostenrelevant, da die Bauteilauslegung des Auflade- und Abgassystems davon abhängt. Ich gehe daher nicht von einer Überdimensionierung seitens BMW aus. Weder beim N54 noch beim N55. So arbeitet man in der Industrie einfach nicht...
Zitat:
Original geschrieben von Alpina_B3_Lux
Das ist ausweislich mehrerer Gespräche, die ich mit Alpina-Mitarbeitern hatte, anders; insofern hast Du da unrecht.
Mag sein. Ich habe ja nur Vermutungen angestellt. Genaues weiß ich ja auch nicht. Ich interpretiere die Situation ja nur aus meiner Erfahrung in dieser Industrie. Welche Alpina-Mitarbeiter haben dir denn was erzählt?
Zitat:
Original geschrieben von Alpina_B3_Lux
BMW-seitig war vorgesehen, den N54 als M3 laufen zu lassen; ausserdem hatte man nur wenig Erfahrung mit Benzin-Turbomotoren oder gar mit Biturbo-Aufladung. Es wurde daher alles wesentlich grosszügiger dimensioniert, als man es leistungsmässig brauchte.
Ich unterstelle, dass das eine persönliche Annahme von dir ist. Sonst müsste ich jetzt nach der Quelle fragen.
Ich frage mich allerdings, was es für einen Sinn machen sollte, den Motor als M3 laufen lassen zu wollen und gleichzeitig den M3-V8 zu entwickeln. Siehst du da einen Sinn drin (die Geldverschwendung für das Unternehmen BMW jetzt mal außen vor)?
Zitat:
Original geschrieben von Alpina_B3_Lux
Leistungsmässig macht Alpina nichts anderes als "chippen"; die anderen Kolben mit niedrigerer Verdichtung sind ja nett, aber notwendig sind sie nicht
Würde ich als Ingenieur anders sehen. Eine Änderung an der Motorverdichtung ist eine zentrale thermodynamische Maßnahme. Dadurch wird die Klopf- und Glühzündneigung entscheidend beeinflusst. Änderungen an der Niederdruckseite des Ansaugsystems beeinflussen entscheidend die Verdichter-Druckverhältnisse und damit das Leistungsvermögen des Turboladers, ebenso die genannten Änderungen auf der Abgasseite, welche Einfluss auf die Turbolader-Turbine haben. Ich würde das nicht als "nett" abtun.
Zitat:
Original geschrieben von Alpina_B3_Lux
400 PS Motorleistung ist da gar nichts
Tja, wie gesagt... das würdest du anders sehen, wenn du Motor-Ingenieur wärst, der von kostengetriebenen Projektleitern bevormundet wird und gleichzeitig die sog. Herstellerqualität abliefern soll. Von daher kann ich diesen Legenden wenig abgewinnen.
Denn wieder fehlt der Nachweis. PS? Motorleistung? Wenn wir wirklich wieder davon anfangen wollen, dann muss aber bitte der Wunsch erlaubt sein, dass das auch mal INGENIEURSWISSENSCHAFTLICH KORREKT nachgewiesen wird!!
Niemand wird Dir hier den ingenieurwissenschaftlichen Beweis erbringen können, dass der N54 mit der Serienverdichtung soundsoviele PS verträgt. Das könnte nur BMW (vielleicht Alpina) und deren Mitarbeiter werden sich hüten ein offizielles Statement in einem Internetforum abzugeben.
Fakt ist nur, dass
1. Alpina mit dem N54 400PS fährt, ohne wirkliche mechanische Änderungen vorzunehmen (mit Ausnahme der Verdichtung, die von 10,2:1 auf 9,4:1 abgesenkt wurde).
2. diverseste Tunings seit Jahren auf dem Markt sind und von Schäden so gut wie nichts bekannt ist.
3. mit diesen Tuning schon GPS-gemessene V-Max von mehr als 300 km/h gefahren wurden, was mit einer reinen Drehmomnenterhöhung bei Beibehaltung der Nennleistung wohl nicht zu schaffen ist.
Der Hinweis auf die verringerte Klopfneigung mit der abgesenkten Verdichtung ist richtig. Vielleicht schonmal daran gedacht, dass Alpina auch in Ländern verkauft die keine so hochwertigen Sprit wie in D zur Verfügung haben? Dass man mit der Serienverdichtung und hohen Tuningladedrücken mind. ROZ 98 fahren sollte versteht sich von selbst.
Bist du eigentlich schonmal einen N54 mit "400PS"-Tuning gefahren? Der geht im vergleich zur Serie (die ja auch nicht gerade lahm ist) nochmal ganz anders zur Sache, auch bei Drehzahlen über 5500 U/min (wo der N54 seine Nennleistung erreicht).
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von EAA
Tja, wie gesagt... das würdest du anders sehen, wenn du Motor-Ingenieur wärst, der von kostengetriebenen Projektleitern bevormundet wird und gleichzeitig die sog. Herstellerqualität abliefern soll. Von daher kann ich diesen Legenden wenig abgewinnen.Zitat:
Original geschrieben von Alpina_B3_Lux
400 PS Motorleistung ist da gar nichtsDenn wieder fehlt der Nachweis. PS? Motorleistung? Wenn wir wirklich wieder davon anfangen wollen, dann muss aber bitte der Wunsch erlaubt sein, dass das auch mal INGENIEURSWISSENSCHAFTLICH KORREKT nachgewiesen wird!!
Hm, weist du dich nicht mehr anders zu wehren, als das du plakative Forderungen stellst, die sinnlosen Genormten / geordnenten Papierwulst mit sich bringt?
Deine Forderung nach einem INGENIEURSWISSENSCHAFTLICH KORREKTEM Nachweis, heißt ja im endeffekt nur, dass du gerne eine Schriftliche bestätigung über die Änderung hättest. Korrekt wäre demnach es wenn das Schriftstück den eigenen Vorgaben entsprechend verfasst worden wäre, und den eigenen vorher aufgestellten Qualitäts und Messkriterien erfüllen würde. Damit könnte man sich ohne weiteres auch nach DIN EN ISO 9001ff abgenommen werden (z.B. Hier:
www.qzv-muenchen.de/), die Personalgeschichten lass ich mal außen vor, kann man ja auch extern nehmen.
Damit hätte man dokumentiert, was man wie gemacht hat und man kennt den eigenen Kriterienkatalog. Aber das perfide ist, die Arbeit und das Ergebnis ist identisch, nein nicht ganz, es ist mehr Papierkram zu erledigen. Aber damit würde es ja deinen Ansprüchen genügen ;-).
Hast du auch konkretere Fakten zu bieten außer deinen leeren Forderungen?
Ahja, Ich war bisher auch recht skeptisch immer was Leistungssteigerungen betrifft. Hab inzwischen einen Neuen Freund... derhat einen alten civic. 1,6 L und maximal 450 PS. Der Wagen hat über 200.000 km auf dem Buckel und über 20.000 km mit dem Turboumbau... Ich bin echt beeindruckt, was die Autos so verkraften. Ich hätte gedacht das da schon mal was kaputt geht... aber? nix. Guck mal nach BHT bei Youtube. Da ist seine Kiste auch dabei.
Ich persönlich würd mich mehr über Konstruktive Beiträge eines Motorenentwicklers freuen. Was ich bisher so von dir gelesen habe, war eher die Rolle QM und Bedenkenträger.
gretz
Zitat:
Original geschrieben von kevinmuc
Hm, weist du dich nicht mehr anders zu wehren, als das du plakative Forderungen stellst, die sinnlosen Genormten / geordnenten Papierwulst mit sich bringt? [...] Hast du auch konkretere Fakten zu bieten außer deinen leeren Forderungen?
Ich will nur mal ne Motorprüfstandsvermessung eines der so umhergeisternden Tunings sehen. Weiter nichts...
Das hat mit "sich wehren" und "leeren Forderungen" nichts zu tun. Ich habe stets sachlich argumentiert und würde mich freuen, wenn wir dabei bleiben.
Ich erkenne es ja an, wenn du anderer Meinung bist.
Zitat:
Original geschrieben von kevinmuc
Was ich bisher so von dir gelesen habe, war eher die Rolle QM und Bedenkenträger.
Was du von mir gelesen hast, war meine Meinung.
Wenn du die nicht magst, dann lies sie halt nicht (Ignore-Funktion).
Hallo,
in der aktuellen Autozeitung wurde der Z4 35is mit 340 PS getestet, gelobt wird der bissige Motor und der furiose Sound.
Der überarbeitete N54 Biturbo katapultierte den Z4 in lediglich 17,3 s auf 200 kmh. Respekt, das sind M3 Werte. Der Z4 ist genauso schwer wie ein E92 und ist nicht windschnittiger.
Ein 335is, das wärs ...
mfg
chris
Zitat:
Original geschrieben von chris6
Ein 335is, das wärs ...mfg
chris
Wie "das wärs"...? Gibt's doch schon (nur halt nicht in D):
http://www.speedheads.de/.../...formance_mit_dem_scharfen_s-79173.htmlZitat:
Original geschrieben von --A--
Wie "das wärs"...? Gibt's doch schon (nur halt nicht in D): http://www.speedheads.de/.../...formance_mit_dem_scharfen_s-79173.htmlZitat:
Original geschrieben von chris6
Ein 335is, das wärs ...mfg
chris
Ja, leider nur in den USA, man kann aber den aktuellen bi Turbo 335i E92/93 tunen. Schade dass der 335is nicht auch in Europa gebaut wird. Es wäre bei vielen die im Moment den neuen 335i mit E55 TwinScroll Power bestellt haben einen Wunschtraum gewesen ein
'S'hinter dem i zu haben. Wäre ev. auch mein nächster gewesen.
Gruss Gugello
Zitat:
Original geschrieben von chris6
Hallo,in der aktuellen Autozeitung wurde der Z4 35is mit 340 PS getestet, gelobt wird der bissige Motor und der furiose Sound.
Der überarbeitete N54 Biturbo katapultierte den Z4 in lediglich 17,3 s auf 200 kmh. Respekt, das sind M3 Werte. Der Z4 ist genauso schwer wie ein E92 und ist nicht windschnittiger.
Ein 335is, das wärs ...
mfg
chris
In der Sportauto braucht der gleiche Wagen dann 18,5s auf 200 und in der Auto Motor Sport dann 18,0s und das sind nun wirklich keine M3 Werte. Da sind dann wohl mehr 16-17s realistisch!
Hallo,
in der heutigen Autobild ist ein Test des 335i Cabrio mit dem neuen N55 Monoturbo und DKG.
0-100 kmh: 6,3s
0-130 kmh: 9,5s
Mir sind 4 alte Testberichte vom 335i Cabrio mit dem ollen N54 bekannt, alle vier hatten bessere Testwerte, insbesondere mit dem DKG ... 🙁
mfg
chris
Zitat:
Original geschrieben von chris6
Hallo,in der heutigen Autobild ist ein Test des 335i Cabrio mit dem neuen N55 Monoturbo und DKG.
0-100 kmh: 6,3s
0-130 kmh: 9,5sMir sind 4 alte Testberichte vom 335i Cabrio mit dem ollen N54 bekannt, alle vier hatten bessere Testwerte, insbesondere mit dem DKG ... 🙁
mfg
chris
Chris6
6,3s 0-100kmh das glaube ich nicht, habe auf meinem E93 335i 4/2010 jetzt 2000km, schon paar mal über 5500u/min gedreht, habe noch nie voll belastet, nicht gemessen, aber mein Gefühl sagt mir es geht mit 210kg schwerer als mein ehemaliger E92 bi turbo Jg. 2007 mit dem DKG in höheren Drehzahlen sogar etwas aggressiver zu Sache, der neue Monoturbo ist i.O. E93 sicher unter 6s 0-100kmh.
Ansonsten mein ehemaliger M3 E46 hat diesen Schub erst ab 5000u/min erreicht unten bei 3000u/min war tote Hose.
Allen die noch immer Bedenken haben, fährt bitte mal den neuen 335i Monoturbo, das Fahrwerk der Sound der Schub mit DKG ist gewaltig.
Gruss Gugello
Zitat:
Original geschrieben von gugello
6,3s 0-100kmh das glaube ich nicht,
der neue Monoturbo ist i.O.
E93 sicher unter 6s 0-100kmh.
Hallo,
ich kann doch auch nur zitieren:
Autobild heute
335i Cabrio 306 PS (N55 Monoturbo und DKG)
0-100 kmh: 6,3s
0-130 kmh: 9,5s
Verbrauch: 10,5 l
Zum Vergleich:
Autobild Sportscars heute
Z4 35si 340 PS (N54 Biturbo und DKG)
0-100 kmh: 4,8s
0-130 kmh: 7,3s
Verbrauch: 10,4 l
Jetzt ist wirklich Zeit für ein 335si Coupe ...
mfg
chris
Zitat:
Original geschrieben von chris6
ich kann doch auch nur zitieren:Autobild heute
335i Cabrio 306 PS (N55 Monoturbo und DKG)
0-100 kmh: 6,3s
0-130 kmh: 9,5s
Verbrauch: 10,5 lZum Vergleich:
Autobild Sportscars heute
Z4 35si 340 PS (N54 Biturbo und DKG)
0-100 kmh: 4,8s
0-130 kmh: 7,3s
Verbrauch: 10,4 l
Sorry, aber wo soll denn da bitte der Vergleich sein? 2 unterschiedliche Fahrzeuge, von denen der Z4 über 200Kg leichter ist als der 3er und dazu noch 34PS mehr auf den Prüfstand bringt...
Das spricht weder für noch gegen den Monoturbo, sondern ist schlichtweg nicht Aussagekräftig. Ich bleib dabei... Für eine ordentliche Motorabstimmung und Leistung braucht man keinen BiTurbo.