Mustang 1965 mit Holley 1850-2 4bbl läuft zu fett

Ford Mustang 1

Sodele, nun ist der schöne 1965er Mustang seit ein paar Tagen in meiner Garage heimisch geworden und natürlich bin ich schon ein paar km gefahren.

Wie schon bei der Probefahrt bemerkt, gibt es ein Problem zu lösen mit dem installierten Holley 1850-2 Vergaser. Der war nicht Serie (es ist ein C-Code, also ein 289 cui mit 2-fach-Vergaser in Serie) sondern wurde wohl noch vor dem Export nach Schweden in den USA installiert.

Symptom:

- Kaltstart ist möglich, ohne dass der Choke gezogen werden muss, respektive ein ganz kleines bisschen Choke genügt
- Sofort nach dem Start muss man aber den Choke schließen
- nach einer kurzen Aufwärmphase (1 Minute) kann man eine Fahrstufe einlegen, doch hat der Motor dabei eine Tendenz, abzusterben.
- Leerlauf unrund
- Schieberuckeln bei niedrigen Geschwindigkeiten. Ab 70-75 km/h läuft der Wagen dann ausgezeichnet

Bisher geprüft und gemacht:

- Sichtkontrolle Vergaser: keine Auffälligkeiten. Der Vakuum-Anschluss für das Bremsservo ist mittels kurzem Schlauch und darin steckender Schraube zugesetzt. Grund: es gibt kein Bremsservo.

- Kontrolle Zündung: im Jahr 2000 wurde eine verstärkte Zündspule Marke Flame Thrower eingebaut und ein elektronisch Zündmodul, so dass die klassischen Unterbrecherkontakte nicht benötigt werden. Den Abstand zwischen Rotor und Zündmodul habe ich justiert auf 0,03 Zoll / 0,76 mm nach Anleitung. Schließwinkel (nicht einstellbar) = 37° - etwas viel, aber nicht justierbar. Zündzeitpunkt....meine Zündpistole ist kaputt (> 20 Jahre nicht benutzt), kontrolliere ich sobald die neue da ist.

- Leerlaufdrehzahl: damit der Motor zumindest bei warmer Maschine nicht abstirbt beim Einlegen einer Fahrstufe, habe ich die Leerlaufdrehzahl (in N bzw P) etwas angehoben, sie liegt jetzt bei 1400 1/min. Viel zu hoch, ich weiß.

- Choke: sobald man während der Fahrt den Choke zieht, auch nur ein bisschen, stirbt der Motor relativ schnell ab.

- Kickdown: der Kickdown geht, aber mit starker Tendenz zu einem einmaligen deutlichen Ruckeln. Fühlt sich nicht schön an.

Vermutung:

Entweder hat jemand die Grundeinstellung beim Leerlaufgemisch völlig vergrisegnaddelt oder die Bedüsung passt mal so gar nicht.

Ich habe hier in der Gemeinde das Glück, dass es einen Mustang-Kenner hier gibt, der letzten Monat mit seinem roten Renner auf der Titelseite einer Oldtimer-Zeitschrift war. Ich werde ihn heute anrufen und ein Treffen vereinbaren. Bis dahin rühre ich am Auto nichts an bzw. kümmere mich um Kleinigkeiten.

Weitere Hinweise auf denkbare Ursachen und auf Dinge, die ich prüfen kann, sind willkommen.
Vorab vielen Dank!

Beste Grüße
SpyderRyder

83 Antworten

Bin aktuell dabei, die Bestellung für einen neuen Gaser fertig zu machen. Den Holley werde ich sicherlich behalten als Reserve und mir auch einen Überholsatz besorgen, aber vorerst kommt da ein neuer rein.

Gestern noch Kompression gemessen. Ergebnis: alle Zylinder liegen zwischen 9,5 und 10 bar, gemessen nach kurzem Wamlauf. Das beim Wiedereinbau eine der Zündkerzen kaputt ging, ist eine andere Geschichte, aber da kriege ich morgen Ersatz :-)

Durchaus plausibel, dass jemand an dem vorhandenen Vergaser rumgefummelt hat, allerdings hat der nun auch ein Alter, in dem ein Ersatz nicht die verkehrteste Lösung ist.

den thunder avs kann ich auch empfehlen und
bestell am besten gleich nen düsen und nadel satz mit

Bestellung ist raus, samt etlicher anderer Kleinteile für mittelfristig anstehende Erhaltungsarbeiten. U.a. fliegt der Thermostat raus im Tausch gegen einen 90 °C Thermostat. Das installierte Kühlgebläse ist so stark, dass der Motor aktuell Mühe hat, eine vernünftige Temperatur zu halten.

Nach äußerst geduldiger und freundlicher Beratung durch Stang Parts (Telefonat und WhatsApp) hab ich meine Bestellung natürlich dort platziert, und ein paar Kleinigkeiten dann noch bei VP-Autoparts in Schweden.

Hab dann auch noch was gelernt: ich hatte bei Stang Parts dann noch gefragt, ob die irgendwo noch einen Deckel für den Kühler-Ausgleichsbehälter rumliegen haben. Meiner ist nämlich vollständig verrostet.
Antwort: Mustangs haben keinen Ausgleichsbehälter. Ach so.... den muss dann wohl einer nachträglich dahin gesetzt haben. Fliegt dann auch raus.

Glaube die hatten früher bestenfalls so eine Art Sack für den Ausgleich.

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Wie bei älteren Japanern, Ausgleich außerhalb des eigentlichen Kreislaufs.

Selbst bei meinem Caprice ist der Ausgleichsbehälter kein Teil des Druckkreislaufs. Das kam erst 94 mit den neuen Motoren. Da merkt man auch wieder das GM die erste Generation Small Blocks mal eben gut 40 Jahre lang gebaut hat.

Bei FB hat sich noch jemand gemeldet, der auch so einen Überlaufbehälter hat, den muss es wohl mal als Zubehör zu kaufen gegeben haben. Ich werde ihn aber entfernen.

Der Ausgleichsbehälter hat schon seinen Sinn. Man muss aber gleichzeitig den Kühlerverschluss gegen einen anderen tauschen. Mit Ausgleichsbehälter ca. 15 psi entspricht 1.1 bar, ohne: meist um die 12 psi. Es gibt hier eine gute Tabelle, hängt auch vom Mischungsverhältnis Frostschutz ab:
https://www.dewitts.com/.../...1-what-pressure-cap-rating-should-i-use

Ich hab ihn inywischen entfernt. Für die wenigen Gelegenheiten, bei denen ich dem Motor mal etwas mehr abverlange, kann ich damit leben, wenn er mal etwas Pipi macht. Bei meinem W123 war das auch so ein offenes System und dass er Wasser abbläst, habe ich nur ein einziges Mal erlebt, als wir nach einer langen Steigung in den Alpen oben anhielten und die Wärme sich etwas staute. Da ich eh aktuell keinen Zugang zu einem neuen Verschluss für diesen...nunja...Überlaufbehälter habe, ist es eh sinnlos, den zu behalten.

Ich hätte ihn drin gelassen. Denn wenn er mal Wasser verliert, dann wird die Fahrbahn je nach Menge, was er da raus pieselt durch den Frostschutz rutschig wie eine Eisschuhlaufbahn. In den Alpen stelle ich mir so eine Rutschbahn amüsant für die anderen Autofahrer vor. 🙂

Als Motorradfahrer würde ich da normalerweise auch protestieren. Die Menge die da rauströpfelt ist aber eher überschaubar, wenn technisch alles i.O. ist.
Mein 64er Mustang hat auch keinen Ausgleichsbehälter, da der obere Teil des Kühlers -korrekt befüllt- als Ausgleichsbehältnis vorgesehen ist und auch so funktioniert. Wenn Massen aus dem Schlauch fließen, dann ist der Kühler falsch befüllt, oder man hat ganz andere Probleme mit dem Kühlsystem - nämlich thermische.
In 12 Jahren habe ich meinen Mustang im Sommer bei 30 Grad genau 1x zum überkochen und spucken gebracht: nämlich kurz nach Import aus den USA, bevor ich das komplette Kühlsystem entkalkt und gereinigt hatte. Bekanntlich habens die Amis nicht so mit Frostschutz, der vor Rost und Kalk im System schützt.

Gruß
Daniel

@156pilota so habe ich es inzwischen auch gelernt - der Kühler wird nicht voll gemacht, sondern der obere Teil des Wasserkastens dient als Ausgleichsvolumen. Und so bleibt es.
Demnächst, wenn das Vergaser-Problem gelöst ist, kommt noch ein neuer Thermostat rein.

Ansonsten, um was Positives zu schreiben: Am vergangenen Samstag habe ich mit dem Pferdchen an einem lokalen Oldie-Treff im Nachbardorf teilgenommen. Gut 60 Fahrzeuge waren da und das Wetter zeigte sich von seiner Schokoladenseite. US-Schiffe waren übrigens klar in der Überzahl, im Zustand stark schwanken, aber schön war es allemal, nach zig Jahren Pause wieder dabei zu sein. Mein letztes Treffen war 2019, dann kam Corona, dann kam die AUswanderung - und der Oldie musste gehen.

Hjaertlanda-14-sept-2024
Hjaertlanda-14-sept-2024
Hjaertlanda-14-sept-2024
+1

Der Olds 442 wäre was für mich.🙂

Du, der war auch in traumhaftem Zustand. Lecker Motörchen, alles sehr ordentlich gemacht, im Innenraum ein Traum in Weiß. Und, äh, 442 ist wohl ausreichend Hubraum für milde Steigungen :-)

Beim Oldsmobil 442 steht die Zahl nicht für den Hubraum 😉

Es bezieht sich auf die Ursprungs Ausstattung:

4- Fach Vergaser
4- Gänge
2- Auspuff Rohre

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