Motortuning, TÜV und H Kennzeichen
Hallo
ich habe hier im Forum nun schon sehr viel über leistungsgesteigerte Typ 1 Motoren gelesen.
Allerdings gibt es wenige Kommentare zum Thema TÜV und zum Thema H Kennzeichen.
Mein 1303 Cabrio ist von 73 und hat Scheibenbremsen vorne, den 1600 50PS Motor und das Getriebe mit Kennbuchstaben AT. Aktuell ist am Motor alles serienmäßig bis auf die Auspuffanlage. Hier ist eine Sebring-Anlage verbaut die unter das gerade Abschlussblech passt.
Ich will mir nun einen Typ 1 Motor aufbauen. Angestrebt werden zwischen 80 und 100 PS.
Nun zu meiner Frage:
Wie sieht es mit dem TÜV aus?
Was bekomme ich eingetragen?
Was muss ich dafür tun?
Wie führe ich den Nachweis bezüglich dem H-Kennzeichen?
Grüsse
Oli
26 Antworten
Auszug aus der TÜV Richtlinie - da werden Tuner arbeitslos!
Kapitel III: MOTOR UND ANTRIEB
Motor
• Es können ausschließlich Motoren aus der Baureihe des jeweiligen Fahrzeugtyps anerkannt werden. Beispiele: - Jaguar XK mit allen in der XK-Reihe erhältlichen Motoren
- Mercedes Pagode 230 SL bis 280 SL, nicht aber der Doppelnockenwellen-
motor der späteren Modelle - Corvette Sting Ray (1963-1967) nur mit originalen Motoren oder gleichen
Motoren aus benachbarten Baureihen (Chevelle, Camaro, Impala), nicht aber die Nachfolgemaschine mit 350 CID (cubic inch displacement: amerikanische Einheit für Hubraum).
- Insbesondere ist bei US-Fahrzeugen generell auf die korrekte Motorenbe-
stückung zu achten. Der Motortyp ist in den Fahrzeugbrief einzutragen.
• Ausnahmen: - Soll ein anderer Motor des gleichen Herstellers eingebaut werden, so muß dieser
Motor mindestens 30 Jahre alt sein (ein Einbau in jüngerer Zeit ist möglich). - Soll ein Motor eines anderen Herstellers positiv begutachtet werden, so muß es sich
bei diesem Aggregat um einen gem. StVZO zulässigen Motor handeln, der bereits
vor mindestens 20 Jahren eingebaut worden sein muß. - Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, einen baugleichen Motor (gleicher Hersteller)
neuerer Produktion, aber mit gleichem Hubraum und gleicher Leistung positiv zu begutachten.
z.B.: Leistung
min-
Basis-
- Mercedes 200 D (Flosse) mit 200 D-Motor vom 123er mit gleicher - Ford P5 mit 2,0-Liter-V6 mit baugleicher Maschine bis Ende 1971 oder
destens 20 Jahre alt (2,0-Liter V6 mit gleicher Leistung und gleichem
Motor-Typ)
- In Zweifelsfällen sollte ein Oldtimer-Spezialist zu Rate gezogen werden.
• Vergaser und Ansaugtrakt müssen original sein (auch bei den oben genannten Motoren). Ein Umbau ohne Leistungssteigerung (+/- 5% Toleranz) ist möglich.
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Offene Ansaugtrichter können nur dann akzeptiert werden, wenn derartige Teile
bereits im Basisfahrzeug original verbaut wurden. • Nicht originale Vergaser können nur dann positiv begutachtet werden, wenn:
- es sich um die gleiche Bauart (z.B. Steigstrom, Doppelvergaser) handelt, oder - ein zeitgenössischer Umbau vorliegt. Es ist ein Nachweis über den zeitgenössi-
schen Umbau zu führen (im Zweifelsfall Rücksprache mit einem Oldtimer-
Spezialisten, z.B. bei englischen oder US-Fahrzeugen). • Bei Nachrüstung mit einem Katalysator werden die im Gutachten aufgeführten
abgasrelevanten Bauteile akzeptiert.
Die Aussage deines TÜVtlers ist teilweise richtig!
Die Serien-Scheibenbremsanlage geht nur bis zu 100PS.
Also weniger als 100.
Hinten müssen 40mm breite Beläge + 19er RBZ verbaut sein.
Was du zitierst sind die Auslegung der Durchführungsrichlinien vermutlich vom TÜV-Nord.
Theoretisch sollte "Tuning" innerhalb der ersten 10 Jahre nach Erstzulassund eingetragen sein!
Dann ist es absolut sicher.
Ein Argument für dich bei'm Tüv: "Ich schmeiß mein Brief weg + es war schon immer so."
Dann wird es als "zeitgemäßes Tuning" akzeptiert.
Dein Auto sollte dann aber mind. 7 Jahre abgemeldet sein.
Streite nicht mit dem TÜV, sondern versuch mit einem kompetenten + engagierten TÜVtler ein Konzept zu erarbeiten, wie es geht.
Uwe
Zitat:
Original geschrieben von VW71H
TÜV Süd oder TÜV Nord am Freitag?
TÜV Süd
ist Leer nicht ganz weit im Norden?
Wie kommts, dass du zum TÜV Süd fährst?
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Das ganze zitierte Zeugs bezieht sich aber doch nur auf andere Motoren!
Der Motor ist ja der gleiche, also gleichen Typs, nur optimiert.
Und mit Ansaugtrakt und Vergaser original kann man ja den Hubraum dennoch verändern!?
Und: Friseure der Motoren gabs ja früher auch schon.
Ich denke man muss einfach ein wenig rumfragen und ggfs. Bildmaterial und Zeitschriften von früher anbringen wo dies schon realisiert wurde.
Zitat:
Original geschrieben von Flip Fusel
ist Leer nicht ganz weit im Norden?
Wie kommts, dass du zum TÜV Süd fährst?
Das liegt an meinen Lebensumständen. Erstwohnsitz in Weener (Ostfriesland) Zweitwohnsitz in Malsch-Völkersbach (Nordschwarzwald)
Bisher war Luise immer im Norden untergebracht und Kaline (997) immer im Süden. Beides Spaßmobile. Karl-Fritz (der Audi) als Kilometerfresser zwischen beiden Wohnsitzen.
Jetzt habe ich getauscht und Luise ist im Süden und Kaline im Norden.
Das bleibt noch so bis Ende August, dann kommt Luise nach Korfu mit in den Urlaub 🙂. Danach Ende September kommt sie wieder in den Norden in die klimatisierte Garage und Kaline wieder zurück in den Süden.
Alles klar?
PS: Der Schwarzwald im offenen Käfer bei gutem Wetter ist nochmal so schön 🙂😛
Was willste denn machen ?
Interessant für das "H" ist doch erstmal das was man von aussen sehen kann.
Das sollte alles schon damals möglich gewesen sein, dann gibt es keine Probleme.
Ich habe z.B. eine Riechert 2-Vergaser-Anlage drauf gesetzt. Die ist flatsch neu von Riechert geliefert worden mit Gutachten. Dann habe ich das Buch "Jetzt mache ich ihn schneller" mit zum Tüv genommen und alles mit "H" eingetragen. Das ich größere Einlassventile habe und die Verdichtung erhöt habe, konnte der gute Mann nicht sehen.
Aber wichtig natürlich auch für die Versicherung:
Meine Oldtimerversicherung ist in PS Stufen eingeteilt und da bin ich noch in der richtigen drin und meine Bremsen sind auch dafür ausreichend.
=> Das was man sieht muss "H"-Konform sein
Gruß
Markus
Meiner hat ja schon seit 7 Jahren H und das wurde durch die Umbauten nicht tangiert.
Mit der Versicherung war es anders. Hatte eine Oldtimerversicherung bei der Württembergischen, die haben aber 2 Jahre nach dem Umbau mir gekündigt. Jetzt bin ich bei der Mecklenburgischen/AXA, die hat ihn als Käfer mit 140 Ps mit Wertgutachen (auch vom TÜV) über 23.000 versichert.
Bin heute nochmal zum Tüv. ERLEICHTERUNG!
Diesmal war ein Prüfer da, der die Käferumbauten schon von damals kennt.
Bezüglich der Bremse gibt es wohl eine Freigabeempfehlung von VW. Hat die jemand?
Den Motor würde er eintragen wenn er ein entsprechendes Gutachten von früher vorgelegt bekommt.
alles.klar56:
Ich habe einen AD Motor als Basis und will so in Richtung 90PS, da ich auch am Rande des Schwarzwaldes wohne und die Berge hier ganz schön steil sein können. Drehmoment geht vor. Drehzahl nicht. Mit dem Cabrio macht es eh nur bis 100 kmh Spass.
Was ich mit dem Motor mache bin ich mir nicht mehr sicher. Ursprünglich dachte ich an Hubraum pur. Je mehr ich hier lese um so eher komme ich zu dem Schluss, dass ich mich im Bereich 1776 bis 1935 bewegen werde. Dazu Nockenwelle 110 o. 120. Köpfe 041, Verdichtung so um die 9. Vergaser evtl. als Stufenplan erst Serie, dann 2x pict 34 (hab ich noch 2 Stück) oder Weber 40. Kurbelwelle sollte aus kostengründen (wenn meine noch ok ist) bei der 69mm bleiben.
Hängt natürlich davon ab, welche alten Gutachten ich auftreiben kann.
Zitat:
Original geschrieben von käfercabrio1303
. Drehmoment geht vor. Drehzahl nicht. Mit dem Cabrio macht es eh nur bis 100 kmh Spass.
Wie kommste denn darauf?
Wenn er gut liegt, beginnt der Spaß so richtig bei oberhalb 160.
Für Tempo 100 reicht dir ein uralter 1200er.
Dein Prüfer meinte da warscheinlich eher ein Abgas-Gutachten, als ein H-Gutachten für den Motor. Ich schätze, der Gerd Kumetat hat da was. Eventuell auch Tafel und Memminger. So hatte ich es zumindest mal hier gelesen. Wie dem auch sei, da musst Du ein ganz dickes Päckel Geld haben, um bei denen mit einem Motor (und dessen Eintragung) bedient zu werden. Sicherlich nicht Dein Geschmack.
Das Gutachten für die Weber-Doppelvergaser wird sicherlich heute auch noch anerkannt. Das ist auch vom Datum her aus den 70er Jahren, also H-fähig und Abgastechnich auch I.O., da es ja nach dem 01.10.71 erstellt wurde.😁 Allerdings gilt dies nur für den Serien-Motor. Dein Kennbuchstabe dürfte dort aber mit erwähnt sein. Da musst Du nochmal nachlesen. Wenn nicht,... dann im Zweifelsfall ein passendes Motorengehäuse verwenden. Man weiss ja nie, wie pingelig die Prüfer sind. Nach den Kennbuchstaben wird aber meisstens geguckt und eventuell sogar in die Papiere eingetragen.
Heisst bei Dir also, im ersten Schritt genau so einen Motor zu bauen,... für die Abnahme.
Im zweiten Schritt: einen Motor, der sich optisch nicht unterscheidet, aber etwas😛 mehr Leistung hat. Mein schmal gebauter 2276ccm Motor zum Beispiel ist gerademal 2mm je Seite breiter, wie der Serien-Motor.
Es gibt aber sicherlich auch noch bessere (legale) Wege. Zum Beispiel habe ich gerade das Riechert-Gutachten nochmal angeschaut. Dort steht bei Ziffer 8:1995 ---> Das ist der Hubraum!!! Weiterhin sind 90,5er Kolben erwähnt. Ich weiss zwar nicht, wie er da auf den Hubraum kommt, aber das kann ein Steuerliches Problem gewesen sein. Schließlich gab es damals ja noch kein 'H' Auch die anderen Daten sollten ausreichend sein, ... 94PS und 164km/h Den Riechert gibt es ja noch. Vieleicht nimmst Du mal Kontakt auf. Die Thermostate von ihm sind übrigens spitzenmässig.
Zur Bremse: Hier im TÜV-Umrüstblatt steht es:
http://www.brettspieleversand.de/...uestblatt_vw_kaefer_Remastered.pdf
Ich hatte das Blättchen mal aufarbeiten lassen. Danke nochmal an Lehmedia, der es auch auf einen Server gelegt hat.
Grüsse🙂
Tja kein Glück diese Woche.
Ich habe gerade mit Riechert telefoniert. --> Zwei Wochen Betriebsurlaub - Mist !
Hat hier jemand das komplette Riechert Gutachten?