Motorschaden wegen Problem Steuerkette

Mercedes C-Klasse C204 Coupé

Hallo,

ich fahre einen Mercedes C 250, 4-Zylinder-Benziner mit 204 PS, BJ 02/2011, 157.000 KM. Motor 271.860.

Der Motor hat einen Schaden, der auf ein Problem mit der Steuerkette zurückgeht. Nach wirklich umfangreicher Recherche (u.a. intensiven Gesprächen mit 8 Instandsetzern) habe ich festgestellt, dass sehr viele dieser Motoren bei Instandsetzern landen: Die Steuerkette längt nach 60.000 KM, ohne dass Mercedes diese Tauschnotwendigkeit im Rahmen der Inspektionen umsetzt. Vielmehr kommt es regelmäßig zu den Motorschäden. Mercedes lehnt Kulanz regelmäßig ab.

In meinem Fall wurde die Steuerkette das erste Mal 11/2016 getauscht, bei ca. 80.000 KM, und diese Kette ist nun abgesprungen und hat den Motor zerstört. Mercedes lehnt Kulanz ab, da die Kette älter als 2 Jahre sei und das Auto ja nun auch schon 9 Jahre alt. Ich finde, das sollte bekannt gemacht werden: Der Motor 271.860 hat ein konstruktives Problem und erfordert, dass die Kette regelmäßig getauscht wird.

Mich ärgert auch, dass der Hersteller das Problem nicht einräumt, so dass die Kunden dann nicht nur die Steuerkette sondern auch eine Instandsetzung bezahlen müssen.

Habt Ihr vergleichbare Erfahrungen gemacht? Wie würdet Ihr vorgehen?

Viele Grüße

Stefan

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Hallo

Wenn schon jemand an einer eingebauten Nockenwelle (natürlich mit Ventilen) aber ohne Kette versucht hat die von Hand zu drehen der weiß was da für Kräfte benötigt werden.
Übrigens genauso beim festhalten der Nockenwellen.

Also das Start-Stop System und jeder normale Start / Stop ist der größte Feind der Ketten und dann kommt alles andere was hier bereits beschrieben wurde.

Siehe Langzeittest Auto Bild mit einem C180 Langstreckenfahrzeug. Ich glaube jetzt bei 450.000km ohne Kettenwechsel angekommen.
Bin mir jetzt zwar nicht ganz sicher ob es ein Turbo oder Kompressor ist. Aber normal wäre da bei einem M271.xxx Kompressor auch schon lange die Zahnfee da gewesen.

Gruß Michael

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Zitat:

@TDI-Vielfahrer schrieb am 2. Juni 2020 um 21:29:54 Uhr:


@zonki

Sollte auf einer Rechnung stehen. Kostet etwa 27€. Hier ist die Ersatzteilnummer A 271 180 03 38 für die M271.8xx Motore.

@Nightm4re

Wenn das Wetter mal wieder schlechter wird suche ich danach. Ich meine ich hätte das Dokument hier auch schon irgendwo eingestellt.

Jetzt ist das Cabrio und der Garten wichtiger.

Übrigens meine ich das bei deinem Kompressor wie auch 100%ig sicher beim Diesel andere Einsätze (Deckel) verbaut sind.
Das betrifft nur die M271.8xx CGI EVO Motore.

Gruß Michael

Dieses WIS Dokument würde mich auch interessieren! Schon die Ölfiltervarianten sind etwas verwirrend.

Im Netz habe ich nichts dazu gefunden.

Gruß
Lars

Wurden irgendwie beim ersten mal die kettenspanner und schienen nicht mitgetauscht? Kann irgendwie schwer glauben das nach 70tkm die neue Kette schon am A*** ist.

Das weiß ich nicht. Aber wenn die Kette beim ersten Mal nach knapp 80.000 KM getauscht werden musste - warum dann nicht auch beim zweiten Mal? Passt doch.

Zitat:

@LarsohneAuto schrieb am 8. Juni 2020 um 13:03:01 Uhr:



Dieses WIS Dokument würde mich auch interessieren! Schon die Ölfiltervarianten sind etwas verwirrend.
Im Netz habe ich nichts dazu gefunden.

Gruß
Lars

Hallo Lars

Hatte gestern kurz den PKW Rechner an, da steht mir im Moment aber leider nur die 03.14 Version zur Verfügung. In der finde ich auf Anhieb leider kein passendes Dokument.
Suche aber gerne wenn ich die letzte Version die Tage neu installiert habe noch einmal danach.

Ich meine ich hätte damals bei meiner tagelangen Suche zu "Kettenabrissen" in irgendeinem Forum dazu diese Info gelesen.

Was ist bei den Ölfiltervarianten verwirrend? Jeder Motortyp bei MB hat andere Gehäuse und Filter und wenn der Filtereinsatz nur 3mm länger ist wie bei dem M271.8xx.
Dazu kann ich dir sicher schnell etwas schreiben oder suche doch deine benötigten Ersatzteile selber hier heraus: https://mercedes.7zap.com/de/eu/fg/car/c-klasse/

Gruß Michael

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Vielen Dank für den Link! Ich hatte mir nur ein Service-A Paket bestellt und nicht aufgepasst. Der Ölfilter von Knecht Mahle hatte noch ein Ziffer mehr. Sah aber alles auf den ersten Blick identisch aus. Passt aber angeblich nicht?
Ich werde dann vorsorglich einmal den Deckel tauschen. Bis jetzt läuft er mit knapp 100 Tkm mit der ersten Kette ohne Mucken, allerdings wird bei mir Start-Stopp generell bei Fahrtantritt deaktiviert und jedes Jahr ein Ölservice.

Gruß
Lars

Das mit dem jeder Motortyp einen anderen Filter ist doch reine Geldmacherei. Das bringt überhaupt keinen wirtschaftlichen Vorteil für dne Kunden und keinen technischen Vorteil im Motor. Reine Geldmacherei, weil es die Variantenvielfalt in die Höhe treibt ist das. Als ich anfing mit der Selbstmacherei der Ölwechsel, so 1977 gab es bei VW zwei Ölfiilter, einen für den Diesel und einen für den Benziner. Und den Diesel konnte man in einigen Benzinern auch einsetzen. Das Teil war von zig Herstellern geliefert worden und das war genau das Problem. Der Aftermarket lief an VW vorbei. Und deshalb treibt es solche Blüten wie heute. Die wollen schlicht Kohle aus dem Kunden ziehen, weil die goldenen Wasserhähne im Vorstandbereich müssen bezahlt werden.

Ja früher war bekanntlich alles besser.

Das ist doch schon wieder Stammtischgedöns. Mag sein, dass es einfacher war, dass damals viele Teile Motor-übergreifend verfügbar waren, aber die Autos damals waren trotzdem viel teurer als heute und gleichzeitig noch viel schlechter.

Niemand würde sich heute für 25.000 € (ich denke das dürfte Inflationsbereinigt in etwa der heutige Kaufpreis sein) einen Golf 2 auf den Hof stellen, dessen einzige Zusatzausstattung der rechte Seitenspiegel ist. Es hat sich einfach wahnsinnig viel getan in den letzten Jahrzehnten und man bekommt heute für weitaus weniger Geld einfach viel mehr an Auto. Auch die Pannenhäufigkeit hat drastisch abgenommen. Die nötigen Servicearbeiten wurden auch massivst reduziert.
Die Zeit des Abschmierens und die des Ventile einstellens kannste doch heute niemandem mehr vermitteln. Die Leute wollen einsteigen und losfahren und das mal mindestens von TÜV zu TÜV. Und das geht heute auch problemlos. Und das muss man eben irgendwo auch bezahlen. Und wenns dann mal ein neuer Ölfilterhalter sein muss, ja mein Gott, dann ist das eben so.

Damals hat ein Opel Rekord mit 75 PS mehr verbraucht als ein C350 mit 272 PS.

https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Rekord_D

Zitat:

@Yoshi89 schrieb am 9. Juni 2020 um 07:21:59 Uhr:


Ja früher war bekanntlich alles besser.

Das ist doch schon wieder Stammtischgedöns. Mag sein, dass es einfacher war, dass damals viele Teile Motor-übergreifend verfügbar waren, aber die Autos damals waren trotzdem viel teurer als heute und gleichzeitig noch viel schlechter.

Niemand würde sich heute für 25.000 € (ich denke das dürfte Inflationsbereinigt in etwa der heutige Kaufpreis sein) einen Golf 2 auf den Hof stellen, dessen einzige Zusatzausstattung der rechte Seitenspiegel ist. Es hat sich einfach wahnsinnig viel getan in den letzten Jahrzehnten und man bekommt heute für weitaus weniger Geld einfach viel mehr an Auto. Auch die Pannenhäufigkeit hat drastisch abgenommen. Die nötigen Servicearbeiten wurden auch massivst reduziert.
Die Zeit des Abschmierens und die des Ventile einstellens kannste doch heute niemandem mehr vermitteln. Die Leute wollen einsteigen und losfahren und das mal mindestens von TÜV zu TÜV. Und das geht heute auch problemlos. Und das muss man eben irgendwo auch bezahlen. Und wenns dann mal ein neuer Ölfilterhalter sein muss, ja mein Gott, dann ist das eben so.

stimmt nur bedingt. Aber dass die Betriebssicherheit durch je Motortyp unterschiedliche Ölfilter garantiert wird, dass kannst du auch nicht bestätigen. Aber du hast natürlich recht, dass die Autos heute deutlich besser sind, wie vor 40 Jahren. Sie laufen länger, brauchen etwas weniger Sprit, aber nur, weil die Autos fetter wurden und mehr Komfort drin ist. Wenn ich meinen M274 anstelle des ABU in meinen 3er Golf einbauen würde, wäre das Gewicht ungefähr gleich. Aber der Verbrauch dürfte sinken.

So wesentlich mehr bezahlt man für die Autos heute nicht mal. Als ich meinen Golf1 mit 50 PS/37KW neu gekauft habe, musste ich dafür ungefähr acht Nettomonatsgehälter hinlegen. Das hätte aber bei meiner C-Klasse nicht gereicht. Aber mit einem Passat als Vergleichsbasis 1976 hätte es gepasst.

Hallo TDI, ich war gestern beim Freundlichen und konnte das rasselnde Geräusch vorführen. Der Meister und der dazu geholte Schrauber aus der Werkstatt waren sich 100% einig, dass das Rasseln von den Verstellern kommt und ich mir überhaupt keine Sorgen wegen der Steuerkette machen soll. Motor läuft seidenweich und ruhig, keine Ölverdünnung, kein Kaltstartklappern, keine Meldung im KI. Wie schon gesagt, Start/Stop ist bei mir deaktiviert und sollte der Laufleistung der Kette entgegenkommen. Warten wir mal ab.

Gruß . . . . .

Zitat:

Rasseln kann auch von den Nockenwellenverstellern kommen. Dann sind die meistens undicht und halten dadurch den Öldruck nicht mehr.

Wenn das Fahrzeug des TE viel Kurzstrecke und viel Stadtverkehr mit START STOP bewegt wurde ist das schon möglich das die Kette die 100 000km nicht schafft. Ist schon traurig das sowas gebaut wird. Ich kann jedem mit einem 271 8xx Motörchen nur raten: Wenig bis kein START STOP und mindestens 1 bis 2X Ölwechsel im Jahr.

Viel Langstrecke..

Zitat:

@Ickesmeriva schrieb am 25. Juni 2020 um 10:50:09 Uhr:


Hallo TDI, ich war gestern beim Freundlichen und konnte das rasselnde Geräusch vorführen. Der Meister und der dazu geholte Schrauber aus der Werkstatt waren sich 100% einig, dass das Rasseln von den Verstellern kommt und ich mir überhaupt keine Sorgen wegen der Steuerkette machen soll. Motor läuft seidenweich und ruhig, keine Ölverdünnung, kein Kaltstartklappern, keine Meldung im KI. Wie schon gesagt, Start/Stop ist bei mir deaktiviert und sollte der Laufleistung der Kette entgegenkommen. Warten wir mal ab.

Gruß . . . . .

Hoffe weiter. Klarheit erbringt eine Inaugenscheinnahme. Dazu evtl mal mit einem Endoskop reinsehen. Das ergibt zwar kein endgültiges Bild, aber eine Spur. Und Start-Stop zu deaktivieren, dürfte nicht viel bringen. Das ist mehr Aberglaube oder Hoffnung oder Wahrsagung.

Natürlich bringt Start-Stop jetzt noch zu deaktivieren nicht viel. Der Verschleiß ist ja längst da.

Man hätte es halt schon immer deaktivieren müssen. Und das hat auch nichts mit Aberglaube zu tun, sondern mit Physik bzw. Mechanik. Eine Kette, die aus dem Stand hochbeschleunigt wird, wird zur Schwingung angeregt und hat den "Drang" dabei sogenannte Eigenformen zu bilden. Einfach mal googeln. Findet man bestimmt irgendwas mit Springseilen o. Ä. als Erklärung dazu. Und diese Schwingungen in Eigenform erzeugen höhere Kräfte in den Kettengliedern und erhöhen damit auch den Verschleiß.

Bei Kupplungen hat man aus diesem Grund Zweimassenschwungräder erfunden, welche die Eigenfrequenzen aus dem Betriebsbereich hinaus verlagern. Bei ner Kette geht das eben nicht.

Dazu kommt zusätzlich, dass die Kette beim einem Motorstart sowieso grundsätzlich eine höhere Kraft aufbringen muss, da die von ihr angetriebenen Massen beschleunigt werden müssen. Es ist kein Zufall, dass die Schaltwagen anscheinend (!) häufiger von Kettenproblemen betroffen sind, weil der Drehzahlwechsel beim Gangwechsel einfach nicht so "smooth" ist.

Ich halte Start-Stopp grundsätzlich für sinnvoll und es macht auch nicht "den Motor kaputt", wie man es ja immer überall hört. Es hat aber Auswirkungen auf die schwach ausgelegte Bauteile wie z.B. eben Steuerketten.

Das stimmt so nicht. Jeder Startvorgang zerrt an der Kette. Die Hauptursache sind meiner nach die Ölverdünnung und zu lange Ölwechselintervalle. Gerade im Winter kommt der ewig nicht aus der Kaltstartphase und genau da hat der dann Verdünnung. Dann noch viel Kurzstrecke und ewig die verdünnte Suppe im Motor, das kann nicht gut sein.

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