Motorschaden - was nun?
Hallo,
nachdem die bekannte sporadische Meldung "Motorleistung begrenzt" mehrere Monate nicht auftrat, erschien sie völlig unerwartet etwa 50 km nach dem Volltanken auf der Autobahn beim Beschleunigen auf der linken Spur. Natürlich war ich gerade an der Ausfahrt vorbeigezogen und dachte mir "OK, dann tuckel ich noch bis zum nächsten Rastplatz, mach ihn aus, warte paar Minuten und dann sollte es ja wieder gehen." Aber nein - die Leistung ging kontinuierlich auf 160 km/h, 120 km/h, 80 km/h und 60 km/h zurück, bis mir auch auf der rechten Spur die LKWs immer näher rückten. Also mit Warnblinke ab auf den Standstreifen und angehalten.
Beim Neustart nach ein paar Minuten bewegte sich nichts mehr und der Fehler erschien erneut. Also Pannenhilfe informiert und direkt mal beim Händler angerufen. Sein Tipp: "Auto komplett verschließen, 3 Minuten warten, nochmal probieren" brachte keine Änderung. Stattdessen erschien eine kleine weiße Dampfwolke über der Kühlerhaube, woraufhin ich den Motor sofort wieder abstellte. Als der Pannendienst dann das Fahrzeug mittels Abschleppseil aufbockte, kam eine schöne schwarze Pfütze zum Vorschein. Seine Diagnose: "Loch im Motor" wurde mittlerweile mehr oder weniger mit "Motor geplatzt" und "Motorblock gerissen" seitens der Werkstatt bestätigt.
Nun warte ich auf Rückmeldung von Jaguar, ob und wie sie sich beim Austauschmotor beteiligen. Aufgrunddessen, dass das Fahrzeug zwar 8 Jahre alt ist, aber nur 135.000 km Laufleistung hat (was für einen 3.0 Diesel ein Witz sein sollte) und sämtliche Service-Intervalle eingehalten wurden, bin ich natürlich verärgert und hoffe auf entsprechende Kulanz. Es liegt noch kein Totalschaden vor, aber Kosten zwischen 1-2 Drittel des aktuellen Wertes und allzulange würde ich ihn dann auch nicht mehr fahren wollen - wer weiß, was nun noch so kommt und wie es das Schicksal will, ist die Garantieverlängerung (Approved) natürlich seit Februar abgelaufen.
Wie auch immer, wird es dennoch teuer und ich beiße mich in den Ar***, dass ich nicht, wie angedacht, das Fahrzeug vor 6 Monaten verkauft habe (wollte einen aktuelleren XF). Da ich aber ansonsten mit dem XF absolut zufrieden war (2 kleine Fehlerbehebungen kurz nach dem Kauf, 1x Bremserneuerung und 1x Klimaservice in 2,5 Jahren und 40.000 km Fahrleistung - sonst nix), habe ich mich dagegen entschieden.
Mit diesem unerwarteten, immensen Schaden ändert sich meine Ansicht natürlich. Nun bin ich hin- und hergerissen und mache mein weiteres Vorgehen natürlich auch von Jaguars Verhalten abhängig. Aber so grundsätzlich darf das doch nicht sein. Mit größeren Kosten und Problemen habe ich frühestens ab 170.000/180.000 (Zahnriemen) gerechnet.
Was meint ihr - würdet ihr bei Jaguar bleiben oder wechseln? Die Sucherei und Vergleicherei bringt mich irgendwie immer wieder zurück zu Jaguar, aber ich möchte natürlich auch ein verlässliches Fahrzeug.
24 Antworten
@tardezyx
Wo wohnst Du überhaupt? Vielleicht können wir Dir ja auch eine Werkstatt empfehlen? Mein Vater fährt mit seinem XJ auch immer in eine freie Werkstatt. Man muss nur eine finden, die sich mit den Eigenheiten von Jaguar auskennt bzw willens ist, sich da einzuarbeiten.
Ich wohne etwa 15 km nordwestlich von Chemnitz und hier gibt es keinen alteingesessenen Jaguar-Vertriebshändler und eine auf Jaguar versierte Werkstatt ist mir leider nicht bekannt. Bis vor einem Jahr hat ein Ford-Autohaus in Jaguar und Land Rover investiert - mittlerweile haben sie es nicht mehr im Angebot. Dort habe ich vor mehr als 2 Jahren kurz nach dem Kauf zwei kleine Fehler beseitigen lassen. Ich fühlte mich als Kunde aber nicht wirklich wohl dort (wg. Wartezeiten und Kosten), weswegen ich dann alles weitere (Service, Reparaturen) in meinem Wohnort in zwei freien Werkstätten vornehmen ließ.
Das Problem jetzt ist, dass ich im "nirgendwo" (bei Eisenach) liegengeblieben bin und ich das Fahrzeug dann wenigstens bis Jena zum nächsten Jaguar-Händler habe abschleppen lassen - in Erwartung eines Motorschadens, den nur Jaguar selbst reparieren kann/sollte. Zum Einen wegen direkter Kulanzklärung mit Jaguar und zum Anderen, weil die Fahrzeugelektronik und wasweißich dann ja auch fachgerecht abgestimmt werden sollte/müsste (technisch kenne ich mich nicht aus und weiß nicht, was alles berücksichtigt werden muss). Nach der "freudigen" Nachricht, dass der Motor heile sei, habe ich dann vorgestern den Reparaturauftrag für den Turbolader erteilt. 4.000 € klangen halt erstmal angenehmer als 14.000 €.
Ich habe nun auch hin- und herüberlegt, das Fahrzeug hier her abschleppen zu lassen. Aber das kostet ja auch nicht gerade wenig Geld, Organisation und ggf. muss Jaguar ja dann doch noch selbst ran (Feinabstimmung? Andere defekte Kleinteile? Fachgerechte Prüfung abhängiger Teile? ...). Gedanklich habe ich das nun schon abgehakt.
Ich frage mich viel mehr, ob mich Folgeschäden erwarten, vor allem was die Haltbarkeit des zweiten Turbos angeht und was denn genau die Ursache des Schadens eigentlich war. Auf Warmfahren habe ich bisher zwar wenig geachtet (dachte, das ist heutzutage kein Problem mehr), aber die Autobahn ist ohnehin 10 Minuten entfernt, was ja für's Warmfahren reichen sollte. Ansonsten muss ich 2 Minuten entfernt über eine steilere Straße, bei der man auch etwas mehr ans Gas muss. Kaltfahren war mir allerdings überhaupt kein Begriff. Könnte das die Ursache sein oder ist das nicht ein wenig umständlich?
Nun gibt es in Chemnitz die BOR Schneidergruppe, die sich für Jaguar zuständig fühlt und mit der ich noch keinerlei Erfahrungen gemacht habe.
Ok, das ist ein Teil von Deutschland, der für mich weiter weg ist, als Paris 😉 Da kann ich Dir leider nichts an Werkstätten empfehlen.
Das Problem beim Turbo (egal, ob Benzin oder Diesel) ist halt, dass die Schmierung nicht optimal ist, wenn das Öl die Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat. Zehn Minuten sind da schon sehr knapp. Ob das jetzt aber für den Schaden verantwortlich war, oder der verbaute Turbo einfach von schlechter Qualität war, wird man nicht mehr sagen können. Wenn ich mir hier auf der Arbeit angucke, wie mit den TDIs umgegangen wird, halten die schon ne Menge an Misshandlungen aus.
Meiner hatte sich beim XJ nach 2 stündiger Autobahnfahrt beim Bremsen auf ein Stau-Ende hin verabschieded.
Ich denke es ist eher Zufall, bei meinem XF laufen beide noch nach 225 tkm und meine Frau hält nichts vom Warmfahren ("Kaltfahren" dürfte sie auch noch nichts von gehört haben).
Es gibt m.E. keinen Grund anzunehmen, dass sich der andere Turbo auch demnächst verabschiedet, kann natürlich irgendwann passieren.
Vielleicht weist Du den Jaguar Händler mal auf ein Angebot für einen neuen Turbo hin.
Die werden ja keine 20 Stunden für den Einbau brauchen.
Möglicherweise gibt es dann doch etwas Rabatt.
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Es gibt Neuigkeiten: ein Rad des defekten Turbos hat sich seinen Weg in den Partikelfilter gebahnt. Zudem muss ein neuer Ladeluftkühler her, weil da Späne gefunden wurden. Beides neu: nochmal 2.500 € drauf. Zuguterletzt bestünde auch noch ein Restrisiko für Triebwerksschäden. Um diese auszuschließen, müsste man den Zylinderkopf aufmachen (Arbeitsaufwand: 6 Stunden). Mit Glück wird dann nichts festgestellt und man kann das Ganze wieder zusammenbauen (nochmalige 6 Stunden). Mit Pech wird ein Austauschmotor fällig. Wenn ich mutig wäre, könnte ich nach Einbau von Turbolader, Ladeluftkühler und Partikelfilter auch einfach mal beten und den Motor starten...
Fazit: ich lasse die Reparatur sein und verkaufe im Jetztzustand.
Derweil habe ich schon ein paar Alternativen im Äuglein, bin mir aber unschlüssig.
Ich habe mir bei zwei Jaguar-Händlern 3 gebrauchte XF 3.0d (300 PS mit einigen Extras) von 2017 für jeweils knapp 40.000 € rausgesucht. Alternativ hat mir einer der Händler spontan ein Leasingangebot für einen neuen XF 25d (241 PS mit einigen Extras, UVP: 79.000 €) für 760 € / Monat vorgelegt (bei 10.000 km/Jahr und 36 Monaten - was ich auf 20.000 km/Jahr erhöhen würde). Rein vom Gefühl her kommt mir der Preis arg hoch vor, was wohl am eingerechneten Wertverlust liegen dürfte.
Was meint ihr - lohnt sich Leasing? Wenn, dann hätte ich wohl ohnehin vor, nach Ablauf der Garantie (3 Jahre nach EZ) bzw. Anschlussgarantie (max. 2 Jahre obendrauf) wieder zu wechseln, um vor so einem wie hier geschilderten Erlebnis entsprechend abgesichert zu sein.
Ist das eigtl. mit der Leasing-Rücknahme so alptraumhaft, wie man so hört - dass jeder Kratzer, jede Delle und jeder Fliegenschiss vom Restwert abgezogen wird?
Alternativ zum XF wäre der Range Rover Velar wohl vom Leasing her gleich teuer. Allerdings wäre dort dann der Service nicht inklusive. Das sollte sich aber in den ersten drei Jahren eh in Grenzen halten, oder?
Guten Abend liebe Forummitglieder
Ich habe mir letzte Woche einen JAGUAR XF 2.2 BJ.10/2013 mit 84000KM und defektem Turbo gekauft.
Der Turbolader wurde nun diese Woche durch einen überholten/neuen Turbolader ersetzt.
Als ich das erste Mal nach dem Tausch gefahren bin (ca. 20KM) gabs keine Problem. Als ich am nächstes Tag wieder gefahren bin kam nach bereits 100Meter die Fehlermeldung (Motorleistung begrenzt" und ich konnte nur mehr sehr langsam weiterfahren.
Am nächsten Tag wieder probiert. 5KM Ruhe und dann wieder der Fehler.
Der Stellmotor beim Turbo wurde soweit angelernt.
Beim ÖAMTC haben Sie nun den Fehler ausgelesen: P2263
Ich habe auch die Bilder eingefügt.
Ich wäre sehr dankbar wen mir jemand helfen könnte.
Danke,
Lg,
Ludwig
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'JAGUAR XF 2.2 2013 "Motorleistung begrenzt" Fehler P2263' überführt.]
Ergänzung - foto
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'JAGUAR XF 2.2 2013 "Motorleistung begrenzt" Fehler P2263' überführt.]
Hi Ludwig, es könnte sein dass der Turbo nicht richtig eingebaut wurde oder fehlerhaft ist (kann scheinbar nicht jeder, hatte ich bei meinem XJ2.7D, wo ein überarbeiteter Turbo nach 5.000 km wieder hin war).
Ansonsten könnte es am Turbo-Aktuator liegen (=Stellmotor),
die Google Suche ergab zum Fehlercode:
"The turbo actuator fitted to the Jaguar XF from 2012-2015 is a commonly failing part that can cause the vehicle to enter limp home mode & the engine management light to be illuminated on the instrument cluster. When scanned with diagnostics, fault codes may be logged such as; P2263 - Turbocharger boost system performance, ..."
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'JAGUAR XF 2.2 2013 "Motorleistung begrenzt" Fehler P2263' überführt.]
Hallo,
danke für die Info.
Ich habe selbst den Werkstättenleiter von JAGUAR angerufen und er hat mir mitgeteilt dass sehr gerne die orangen Dichtungen am Ladeluftkühler vergessen werden wieder fest zuschrauben.
Dadurch würde er Falschluft ziehen und die Meldung herauskommen.
Kann das jemand bestätigen bzw. hat dazu jemand schon Erfahrung?
lg
Ludwig windischbauer
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'JAGUAR XF 2.2 2013 "Motorleistung begrenzt" Fehler P2263' überführt.]