Motorschaden Langstreckenauto OM642 - Konstruktionsfehler?

Mercedes E-Klasse

Hallo zusammen,
ich hatte bereits zwei Motorschäden OM642. Der erste nach 230.000 km, der zweite 1800 km nach Neuaufbau. Fahrzeug war perfekt gewartet, immer Services.
Fahrprofil Langstreckenauto, also kürzeste Wege etwa 50 km auf Schweizer Autobahn (eher niedertourig), andere regelmässige Fahrten 600 km nach Deutschland, davon viel mit hoher Geschwindigkeit und niederen Touren im neunten Gang auf der A5.

Beide Male bin ich auf der A5 liegen geblieben. Mit thermischem Motorschaden.

Unzählige Gespräche mit der Werkstatt waren nicht hilfreich, weil zwar repariert wurde, aber die Ursache unklar blieb. Jetzt haben wir noch den Turbo getauscht beim zweiten Aufbau, aber ich habe etwas Sorge, ob es diesmal alles klappt.

ZIEL HIER:
Hat jemand ähnliche Schäden Langstrecke gehabt?

Denn nach etwa einer Stunde Unterhaltung mit ChatGPT ist etwas aufschlussreiches herausgekommen. Was meint Ihr hierzu?

Analyse und Empfehlung zu wiederholtem thermischen Motorschaden (Mercedes OM642)

Fahrzeugdaten & Nutzung:

Motor: Mercedes-Benz OM642 (3.0 V6 Diesel)

Laufleistung vor dem ersten Schaden: ca. 230'000 km

Nutzung: ausschließlich Langstreckenbetrieb (50–600 km), fast keine Kurzstrecken

Fahrprofil: Autobahn, dauerhaft hohe Geschwindigkeit (160–200 km/h), aber bei vergleichsweise niedriger Drehzahl im 9. Gang

Schadensverlauf:

Erster thermischer Schaden bei ~200 km/h, ca. -1°C Außentemperatur, keine Vorwarnung oder Rauch

Zweiter thermischer Schaden nach ~1800 km auf neuen Motor, bei ~160 km/h, ebenfalls ohne Vorzeichen oder sichtbare Auffälligkeiten

Beide Male plötzlicher Motorausfall ohne Lastwechsel

Nach zweitem Schaden: Austritt von klarer, leicht öliger Flüssigkeit (vermutlich Kühlerwasser oder Diesel)

Nach dem ersten Schaden wurde der komplette untere Motorblock inkl. Kolben und Lager ersetzt und eine leistungsstärkere Ölpumpe verbaut

Fahrverhalten wurde nicht geändert; im Gegenteil: Beim Einfahren wurde auf besonders niedrige Drehzahlen geachtet, wie von der Werkstatt empfohlen

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Wahrscheinlichkeitsbasierte Ursachenanalyse (kombiniert):

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Bewertung der Reparaturstrategie:

Der erste Schaden wurde aufwendigst repariert, inkl. neuem Kurzblock und Ölpumpe

Jedoch wurde das Fahrprofil nicht angepasst, und es ist nicht gesichert, ob der AGR-Kühler oder das Ladeluftsystem geprüft oder ersetzt wurden

Der zweite Schaden trat bereits nach nur 1800 km auf, was für eine fortbestehende thermische Ursache spricht, die nicht im Kurzblock lag

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Einfahrverhalten & thermische Betrachtung:

Die Empfehlung, "niedrige Drehzahlen" zu fahren, ist technisch problematisch bei einem Motor wie dem OM642 im Langstreckenbetrieb

Niedrige Drehzahlen = niedriger Ölvolumenstrom, vor allem im Kolbenbodenbereich

Gleichzeitig hoher Verbrennungsdruck und wenig Ladedruck (Turbo kaum aktiv)

Keine Entlastung durch Kickdown oder dynamisches Fahren = Dauerhitzebelastung

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Empfohlene Maßnahmen bei erneutem Aufbau oder Prüfung:

Technisch:

1. AGR-Kühler ersetzen oder isoliert druck- und CO2-prüfen lassen

2. Ladeluftsystem inkl. Ladeluftkühler komplett abdichten, drucktesten und visuell prüfen

3. Kolbenbodenkühlkanäle und Ölkanäle bei offenem Motor gezielt kontrollieren und durchspülen

4. Live-Diagnosefahrt zur Überprüfung der Abgastemperatur, Ladedruckregelung und Luftmassenmessung

Fahrverhalten / Einfahrstrategie:

Einfahren nicht mit niedriger, sondern mit variabler Drehzahl (1'800 bis 3'000 rpm im Wechsel)

Keine dauerhafte Autobahnfahrt während der ersten 2'000 km ohne Lastwechsel

Regelmäßig leichtes Beschleunigen, wechselnde Lastzustände, kurze dynamische Phasen

Autobahn vermeiden oder bewusst mit erhöhter Drehzahl (mind. 2'300 rpm) fahren

Kein "Schonen durch Unterdrehen" – das Gegenteil ist in diesem Fall thermisch schädlich

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Zusammenfassung:

Zwei thermische Motorschäden unter nahezu identischen Bedingungen sprechen für eine systemische Ursache, die beim ersten Aufbau nicht erkannt oder beseitigt wurde. Das Niederdrehzahl-Fahrverhalten auf der Langstrecke ist bei diesem Motorkonzept in Kombination mit einer möglichen Restschwäche (AGR-Kühler, Ladeluftsystem, innere Ölversorgung) kritisch.

Ein sachgerechtes thermisches Einfahren mit variabler Drehzahl und kontrollierter Lastwechsel ist entscheidend, um Folgeschäden bei erneutem Aufbau zu vermeiden.

26 Antworten

Hallo,

das ist alles mehr als ärgerlich.

Glaube jedoch kaum, dass hier ChatGPT weiterhelfen kann, da es ja sein Wissen nur aus vorherigen Fragen und Recherchen sowie Internet-Quellen bezieht und logisch verknüpfen kann.

Ist ja jetzt nicht so, dass der OM642 ein "thermisches Problem" von Hause aus hat. 1.) wurde er in Laredo (notfalls mal googeln, Wetterbedingungen, Lage) auf Weltrekord geprüft und 2.) läuft der Motor auf der ganzen Welt bei unterschiedlichsten Betriebsbedinungen und in unterschiedlichsten Fahrzeugklassen.

Denke eher, es gibt einen "verschleppten" Defekt einer anderen Komponenten bei deinem Wagen.

Baust Du den Motor ein weiteres Mal auf?

Nur weil du pech hattest mit dem Motor heißt es noch lange nicht, das ein Konstruktionsfehler vorliegt.
Der Motor ist in Vielen Modellen verbaut. Und man hört von Motorschäden fast gar nichts.
Und ChatGPT ist halt auch kein Mechaniker wo die zumsannenhänge verstehen kann.
Und wenn nach 1800 Kilometer der Motor wieder kaputt gegangen ist. Muss vielleicht noch mehr überprüft werden.

Aus meiner Erfahrung mit Motorschaden beim OM651 mit 204 PS (google Steuerkette), bloss nicht wieder aufbauen, da geht der Ärger erst richtig los. Turbos kommen dann und und und. Ich hab 3 Kreuze gemacht, als ich die Kiste los war.
Seit damals kaufe ich keine Mercedes mehr, ich lease sie nur noch.

Und was hat der 651 damit zu tun ? Der 642 ist ein V6 und komplett anders aufgebaut

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Mein OM642 läuft und läuft jetzt 134'000 Km.
Werkelt im 319CDI Wohnmobil kein Probleme. Wo soll da eine Fehlkonstruktion sein!
Habe auch ein Fahrzeug neu aufbauen lassen. (R63 AMG)
Bei einem Motor neu Aufbau sind sämtliche Nebenaggregate auch zu überholen.
Ansonsten die Motoren schnell wieder den Geist aufgegeben.
Nach anraten meines Motorenbauers entschied ich den Motor zu Überholen nicht zu Tauschen. Somit wurde jedes Teil zerlegt, erneuert und oder ersetzt.

Zitat:

@Chicago124 schrieb am 6. April 2025 um 08:29:21 Uhr:


...es ist nicht gesichert, ob der AGR-Kühler oder das Ladeluftsystem geprüft oder ersetzt wurden...

Wie hat die Werkstatt reagiert, als du sie damit konfrontiert hast?

Der OM642 ist keine Fehlkonstruktion. Seine Schwachstelle ist der Ölkühler in der Bankmitte. Die Dichtringe geben iwann auf und die Reparatur ist etwas aufwendiger. Aber machbar.
Wird aber hier nicht sauber gearbeitet, gelangen Reste, die eigentlich entfernt werden sollten, in das Ölpumpensib und verstopfen dieses. Mit der Mangelschmierung kommt es dann zu Mogorschäden.
Die Ursache liegt also in der ausführenden Kraft.

Da greift dann die gesetzliche Gewährleistung, welche die ausführende Werkstatt auch auf Reparaturen geben muß.

Was ist denn ein Thermischer Motorschaden?

Wurde vor dem ersten Schaden etwas am Motor gemacht?

Und vor allem wurde vor dem Neuaufbau bzw. Block Wechsel die Schadensursache gefunden?

Wenn nicht ist es sehr wahrscheinlich das das Verursachende Bauteil wieder eingebaut wurde.

Also du hast ein Motorschaden und weißt nicht warum? Was ist das für eine Werkstatt? Zudem hast du den selben Schaden nach 1800 km erneut? Und wieder kennt man den Grund nicht?

Hallo und danke an alle.
Hier ist eine Antwort auf alle Fragen:

* Ja, zwei Motorschäden, und keiner hat die Ursachen gefunden.
* Vor dem ersten Schaden wurde nichts am Motor gemacht, nur regelmässige Services, immer wenn fällig
* Die Werkstatt hat den Motor nun zum zweiten Mal komplett neu aufgebaut
* Ja, die Gewährleistung greift. Trotzdem hätte keiner Lust auf ein drittes Mal
* Ein thermischer Schaden ist ein Schaden durch überhöhte Temperatur.
* Die Frage nach Fehlkonstruktion kommt daher, dass dieses spezielle Fahrprofil möglicherweise zu geringen Öldruck gibt. Aber das war die Frage, kein Statement.
* Werkstatt hat wegen AGR Kühler noch gar nicht reagiert, da diese (mögliche) Erkenntnis neu ist und noch Wochenende ist :-) aber bei früheren Gesprächen waren sie völlig ratlos, obwohl es eine spezialisierte Werkstatt ist, die auch den OM642 gut kennt.
* Ja, wir haben sämtliche Nebenaggregate erneuert, inkl. Turbo. Nur den AGR Kühler bisher nicht.
* 134.000 km ist wenig. Bei dem Stand lief meiner auch noch super.

Also, vielen Dank für alle Infos, werde die Werkstatt noch einmal explizit auf das Thema Öltemperatur ansprechen. Und Sauberkeit Ölkühler Bankmitte. Finde aber die Argumentation von ChatGPT bisher sehr gut (geht halt bei entsprechend detaillierter Dateneingabe, war ein Dialog hin und her von ca. 1 Stunde).

Nochmal einen Thermischen Motorschaden gibt es so nicht .

Was hat eine überhöte Temperatur gehabt das Kühlmittel oder der Kolben oder die Pleuellager ?

Und dann ist die Frage warum hat es die Temperatur bekommen Kühlmittel = Thermostat und Kühlsystem?

Kolben = Injektoren und Einspritzung , Partikelfilter in Ordnung?

Pleuellager= Ölversorgung und Ölpumpe in Ordnung?

Sorry so in der Art macht man das und nicht das ist ein Thermischer Motorschaden.

Mein OM 642 ist bei 370tkm an einer Übergesprungenen Steuerkette gestorben und der lief bis dahin ohne Motor Probleme der Motor ist keine Fehlkonstruktion und bekommt auf jeden Fall einen Schaden.

Sondern die Werkstatt hat das Schaden verursachende Bauteil wieder mit eingebaut und deshalb ist der neue Motor wieder kaputt gegangen.

Ohne bessere Schaden Beschreibung kann man dir hier nicht helfen.

Sondern wir brauchen Informationen wie der Motor ist am ersten Pleuellager festgefressen oder es war ein Loch im Kolben vom Zylinder....

Danke für die zusätzlichen Hinweise, das ist sehr nützlich.

Ja, es war festgefressener Pleuel. Kein Loch im Kolben.

Die Werkstatt erscheint aber ansonsten ratlos. Sie haben klaglos den Motor ein zweites Mal aufgebaut, sind aber wenig transparent über die genauen Ursachen. Ich vermute als Grund, dass sie es einfach nicht wissen. Das Auto hat fast ein Jahr dort gestanden, mit beiden Schäden gemeinsam gerechnet, und ich mache hier im Grunde die Arbeit der Werkstatt, weil ich keine Lust auf eine dritte Reparatur habe.

Deshalb sammele ich hier Hinweise, die ich der Werkstatt nun zur Prüfung mitgebe. Denn offiziell ist das Auto fertig, ich soll es heute abholen, aber möchte schon noch alle hier genannten Hinweise klären.

Der AGR Kühler erscheint mir hier verdächtig, ebenso alles was mit der Öltemperatur zu tun hat. Ich weiss nicht, ob dies nun "thermischer Schaden" heisst, aber thermisch ist ja nur ein Überbegriff für alles, was mit Temperaturen zu tun hat.

Nichts desto trotz: jeder Hinweis ist wertvoll, und in den zahlreichen Antworten waren viele enthalten.

Und zu der These mit dem Konstruktionsmangel: wenn ruhiges Langstreckenfahren ohne grosse Kickdowns ein Problem mit der Ölschmierung erzeugt, dann klingt das für den Laien wie mich schon wie ein Konstruktionsproblem, sofern das Fahrzeug nicht noch eine oder mehrere defekte Komponenten wie etwa den AGR Kühler an Bord hat.

Nichts spricht dafür, dass ein untertourig gefahrener Motor länger lebt. Motoren von Kleinkraftwerken laufen meist mit hoher Dauerlast im effizienten Drehzahlbereich. Müssten ja laufend gewechselt werden.

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