Motorschaden 1.4 TSI bei 60.000km
Hallo liebe Gemeinde,
ich wende mich heute an euch, da ich ein wenig verzweifelt bin.
Vor ca. 3 Wochen habe ich durch einen Privatkauf einen VW Golf 1.4 TSI mit einer Motorleistung von 60tkm erworben (4 Jahre alt, 13t€). Vor dem Kauf habe ich nat. versucht mit besten Wissen und Gewissen den Wagen zu checken inkl. Probefahrt. Innerhalb von nur 2 Wochen und ca. 800 gefahrenen km fing die Abgasleuchte an sich zu melden und kurze Zeit später auch die sog. EPS Leuchte. Im Leerlauf und bei rel. geringer Drehzahl bemerkte ich, wie sich der Motor nicht gleichmäßig bewegte. Ich kontaktierte den Verkäufer und fragte nach, ob ihm dies auch schon aufgefallen sei. Leider negativ (war ja klar).
Daraufhin habe ich mich zu ATU gewendet, um den Waagen zu checken. Dort stellte man fest, dass wohl die Zündspüle defekt sei. Als ich von dem Gelände herunterfuhr ging direkt die Abgasleuchte wieder an und der Motor fing an ungleichmäßig zu schwingen. Nun wurden nochmals alle Zündkerzen gewechselt, jedoch konnte das Problem von ATU nicht behoben werden. Nach Anfrage die Kompression der Zylinder zu überprüfen, ergab dies ca. 9 bar auf Zylinder 2-4 und nur 4-5 bar auf dem ersten Zylinder. Schließlich hab ich mich zu VW gewendet um dort nochmals alles durchzuchecken. Leider bekam ich hier die gleiche Antwort, dass die Kompression nicht mehr stimmt und der Motor defekt sei. *Shit*
Ich hab schon einiges gelesen und in Unterhaltungen erfahren, dass es nun schwer wird dem Verkäufer nachzuweisen, dass er betrügerisch gehandelt hat. Vielleicht hat er es tatsächlich auch nicht gewusst, jedoch wäre der Zufall sehr groß...
Nun habe ich einen Anwalt eingeschaltet, der bisweilen postalisch Kontakt zum Verkäufer aufgenommen hat. Ich erwarte mich ehrlich gesagt nicht viel, aber vielleicht knickt er ein...
Nun habe ich folgende Optionen:
1a) Ich kann es nachweisen und der Verkäufer muss den Golf zurücknehmen (für mich die beste Lösung)
1b) Ich kann es ihm nachweisen und man einigt sich die Kosten für einen neuen Motor zu teilen.
2a) Ich kann es nicht nachweisen und ich lasse VW auf Kulanzbasis einen neuen Motor einbauen (5-8t€)-
2b) Ich kann es ihm nicht nachweisen und organisiere einen gebrauchten/überholten Motor.
2c) Ich kann es nicht nachweisen und schlage VW vor den Golf in Zahlung zu nehmen um mir einen anderen Waagen (mit Garantie) zu verkaufen!?
Was denkt ihr?
Danke schon mal für eure Hilfe... N-star
Beste Antwort im Thema
@eaglevision993: ich schätze deine Beiträge im Forum, aber in diesem Fall ist das m.E. nicht zielführend. Das ist wie wenn jemand einen Auffahrunfall verursacht und dann von der Polizei noch ein Bußgeld wg. zu geringem Abstand kassiert.
Der TE hat sich sicher nicht hier gemeldet, um nochmal vorgehalten zu bekommen sich nicht informiert zu haben - genau deswegen wird er sich bereits selbst gewaltig in den Allerwertesten gekniffen haben. Dass das Problem wieder kommt ist nicht bestätigt, auch neuere Motoren scheinen unproblematisch zu sein. Es war ein Fehler, der bei um 2009 gebauten Fahrzeugen auftrat und dann anscheinend in Serie behoben wurde.
vg, Johannes
27 Antworten
Vielen Dank für all eure Beiträge. Ich möchte euch kurz über den weiteren Werdegang berichten.
Zwischenzeitlich hatte ich mich zu VW gewendet, die ohne Veranlassung nat. nichts machen. Was sollte ich aber tun? Den Golf solange stilllegen, bis die Verhandlung abgeschlossen sind? Das kann wohl lange dauern, zudem der Erfolg rel. gering ausfallen wird.
Demzufolge entschied ich mich für einen Kostenvoranschlag bei VW. Ich war überrascht. VW bot mir an zu 100% die Material- und zu 50% die Arbeitskosten zu übernehmen. Unglaublich bei einem 4 Jahre alten Auto und einer km-Leistung von 60.000, hätte ich nicht damit gerechnet. Ich war ein wenig schwierig einen richtigen Kostenvoranschlag zu bekommen. Deshalb musste ich den mündlichen Aussagen des VW-Betreuers vertrauen.
Schlussendlich standen "nur" ca. 1.600€ für den eigentl. Motoraustausch zu Buche. Mit noch ein paar kleinen zusätzlichen Kosten, bin ich am Ende doch ganz gut davon gekommen; zumal ich jetzt einen neuen Motor mit "0" km-Leistung verbaut habe und dies, zumind. ein wenig, auch den Wert des Golfs anhebt.
Nochmals vielen Dank in die Community, ich habe meine Learning daraus gezogen.
Bis die Tage,
N-star
Eine der obersten "Learnings" sollte auf jeden Fall sein, zum VW Händler zu fahren und nicht zu einer ATU Bude. Sparen am falschen Ende war schon oft "doppelt teuer".
Ich fahr als Zweitwagen einen EZ10/2009, 1.4 TSI, 122PS, Schalter, muß ich mir Sorgen machen? KM 88Tkm, jeden Service/Inspektion bisher bei VW. Ist dieser Motor anfällig?
Danke
Zitat:
Original geschrieben von Panoramadach-Hans
Ich fahr als Zweitwagen einen EZ10/2009, 1.4 TSI, 122PS, Schalter, muß ich mir Sorgen machen? KM 88Tkm, jeden Service/Inspektion bisher bei VW. Ist dieser Motor anfällig?
Anfällig für was? Kann passieren, dass du irgendwann eine neue Steuerkette brauchst und es kann sein, dass der Turbo mal überholt werden muss.
Motorschaden ist bei dem Motor nicht zu befürchten - kann zwar passieren, aber ist genauso selten wie bei den meisten anderen Motoren. Das war ein exklusives Problem der 160 PS-TSI der frühen Baujahre...
vg, Johannes
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Zitat:
Original geschrieben von Panoramadach-Hans
Ich fahr als Zweitwagen einen EZ10/2009, 1.4 TSI, 122PS, Schalter, muß ich mir Sorgen machen? KM 88Tkm, jeden Service/Inspektion bisher bei VW. Ist dieser Motor anfällig?Danke
Also 120.000 hält er mindestens 😁
Habe auch EZ10/2009, 1.4 TSI, 122PS und "schon" diese km-Leistung.
Zitat:
Original geschrieben von Don-Berlin
Also 120.000 hält er mindestens 😁Zitat:
Original geschrieben von Panoramadach-Hans
Ich fahr als Zweitwagen einen EZ10/2009, 1.4 TSI, 122PS, Schalter, muß ich mir Sorgen machen? KM 88Tkm, jeden Service/Inspektion bisher bei VW. Ist dieser Motor anfällig?Danke
Habe auch EZ10/2009, 1.4 TSI, 122PS und "schon" diese km-Leistung.
D. h. wohl bei 115TKM abstossen.......ich war immer der Meinung Steuerkette ist wartungsärmer bzw. unanfälliger als Zahnriemen, aber wenn ich das hier so lese gibt`s scheinbar echte Probleme mit der Kette.........
Zitat:
Original geschrieben von N-star
[.....] zumal ich jetzt einen neuen Motor mit "0" km-Leistung verbaut habe und dies, zumind. ein wenig, auch den Wert des Golfs anhebt. [.....]
Nur zur Info, dein Golf hat ein generalüberholten Austauschmotor bekommen, kein Fabrikneuen.
Zitat:
Original geschrieben von Jubi TDI/GTI
Nur zur Info, dein Golf hat ein generalüberholten Austauschmotor bekommen, kein Fabrikneuen.
Das ist zwar richtig, aber Sinn und Zweck einer Generalüberholung ist die Verschleißteile zu ersetzen, um im Ergebnis einem fabrikneuen Teil sehr nahe zu kommen.
vg, Johannes
Richtig Johannes, es las sich nur so als wenn @N-star der Meinung sei, er habe einen nagelneuen Motor bekommen.
Zitat:
Original geschrieben von Panoramadach-Hans
D. h. wohl bei 115TKM abstossen.......ich war immer der Meinung Steuerkette ist wartungsärmer bzw. unanfälliger als Zahnriemen, aber wenn ich das hier so lese gibt`s scheinbar echte Probleme mit der Kette.........Zitat:
Original geschrieben von Don-Berlin
Also 120.000 hält er mindestens 😁
Habe auch EZ10/2009, 1.4 TSI, 122PS und "schon" diese km-Leistung.
Steuerketten halten normalerweise schon länger und sind unproblematischer als Zahnriemen. Eine richtig ausgelegte Steuerkette, Spanner und Gleitschienen halten ein Motorleben lang.
Die Probleme tauchen erst auf, seit dem die Autoindustrie dazu übergegangen ist Steuerketten zu verwenden, die bei keinem chinesischen Billigfahrrad als Kette durchgehen würden.
Im Unterschied kann der potentielle Käufer des Billigfahrrades die Kette sehen, der Autokäufer leider nicht.
Was man nicht sieht muss auch nicht ewig halten, sondern nur den "Stand der Technik " erfüllen, den Autobauer gerne nach Lust und Laune festlegen.
Zitat:
@N-star schrieb am 5. Oktober 2013 um 13:07:41 Uhr:
Hallo liebe Gemeinde,ich wende mich heute an euch, da ich ein wenig verzweifelt bin.
Vor ca. 3 Wochen habe ich durch einen Privatkauf einen VW Golf 1.4 TSI mit einer Motorleistung von 60tkm erworben (4 Jahre alt, 13t€). Vor dem Kauf habe ich nat. versucht mit besten Wissen und Gewissen den Wagen zu checken inkl. Probefahrt. Innerhalb von nur 2 Wochen und ca. 800 gefahrenen km fing die Abgasleuchte an sich zu melden und kurze Zeit später auch die sog. EPS Leuchte. Im Leerlauf und bei rel. geringer Drehzahl bemerkte ich, wie sich der Motor nicht gleichmäßig bewegte. Ich kontaktierte den Verkäufer und fragte nach, ob ihm dies auch schon aufgefallen sei. Leider negativ (war ja klar).
Daraufhin habe ich mich zu ATU gewendet, um den Waagen zu checken. Dort stellte man fest, dass wohl die Zündspüle defekt sei. Als ich von dem Gelände herunterfuhr ging direkt die Abgasleuchte wieder an und der Motor fing an ungleichmäßig zu schwingen. Nun wurden nochmals alle Zündkerzen gewechselt, jedoch konnte das Problem von ATU nicht behoben werden. Nach Anfrage die Kompression der Zylinder zu überprüfen, ergab dies ca. 9 bar auf Zylinder 2-4 und nur 4-5 bar auf dem ersten Zylinder. Schließlich hab ich mich zu VW gewendet um dort nochmals alles durchzuchecken. Leider bekam ich hier die gleiche Antwort, dass die Kompression nicht mehr stimmt und der Motor defekt sei. *Shit*Ich hab schon einiges gelesen und in Unterhaltungen erfahren, dass es nun schwer wird dem Verkäufer nachzuweisen, dass er betrügerisch gehandelt hat. Vielleicht hat er es tatsächlich auch nicht gewusst, jedoch wäre der Zufall sehr groß...
Nun habe ich einen Anwalt eingeschaltet, der bisweilen postalisch Kontakt zum Verkäufer aufgenommen hat. Ich erwarte mich ehrlich gesagt nicht viel, aber vielleicht knickt er ein...
Nun habe ich folgende Optionen:
1a) Ich kann es nachweisen und der Verkäufer muss den Golf zurücknehmen (für mich die beste Lösung)
1b) Ich kann es ihm nachweisen und man einigt sich die Kosten für einen neuen Motor zu teilen.
2a) Ich kann es nicht nachweisen und ich lasse VW auf Kulanzbasis einen neuen Motor einbauen (5-8t€)-
2b) Ich kann es ihm nicht nachweisen und organisiere einen gebrauchten/überholten Motor.
2c) Ich kann es nicht nachweisen und schlage VW vor den Golf in Zahlung zu nehmen um mir einen anderen Waagen (mit Garantie) zu verkaufen!?Was denkt ihr?
Danke schon mal für eure Hilfe... N-star
Hallo N-Star
Kann man nicht über die Fehlermeldungen nachweisen, wann diese zum ersten Mal aufgetreten bezw abgerufen wurden? Das könnte dann helfen den Nachweis zu erbringen, dass der Verkäufer vom Schaden bereits wusste.
Mein Golf Plus hat mit 90000km den Geist aufgegeben, nicht wegen der Steuerkette, sondern weil der 3. Kolben teilweise einfach zerbröselt ist und sich Kolbenringteile und Aluteile verteilt haben. VW hat gar nichts geholfen ausser hohe Instandstellungskosten zu offerieren. Eine kleine No-name-Garage hat den Motor von oben nach unten zerlegt und wieder aufgebaut. Kosten 5500.-sFr. Bei VW hätte ich noch 3000sfr mehr bezahlt. Fazit: VW hat bei mir jeglichen Bonus verspielt. Zu schwache Steuerketten wurden wissentlich verbaut um Geld zu sparen, den Schaden berappt ja der Kunde. Auch die Kolben sind dem hohen Systemdruck des 160Ps-Motors nicht gewachsen. Stangenware wurde auch hier verbaut. Dass VW überhaupt noch den Mut hat von Qualität zu sprechen....
Du hast schon gelesen, dass der Thread 4 Jahre alt ist?