Motorbremse nicht mehr zeitgemäß?

Moin,

ich war letzte Woche in der Rhön im Urlaub. Viel Landstraße dort, hügelig bis bergig (zumindest für meine norddeutschen Verhältnisse), Steigungen bis 14%, kurvig.

Ich habe bei meinem Auto mit stufenloser Automatik dann oft in den manuellen Modus geschaltet, wo Schaltstufen simuliert werden und den passenden Gang für die Bergabfahrt ausgewählt. Also mit Motorbremse den Berg runter, so zwischen 3000 und 4000 Umdrehungen. Damit konnt eich die Geschwindigkeit gut halten, habe nur ab und an vor Kurven mal kurz auf die Bremse treten müssen.

So habe ich das gelernt (bergab den Gang, den man auch bergauf fahren würde) und so praktiziere ich das auch, wenn ich denn mal in bergigen Regionen unterwegs bin.

Allerdings sah ich viele Autofahrer (und das waren Einheimische größtenteils), die oft über lange Strecken permanent auf der Bremse standen, wenn es bergab ging. Kein Einzelfall, sonder eher die Regel.

Dasselbe konnt eich vor einiger Zeit bei einer Fahrt durch den Harz beobachten.

Daher meine Frage: Wie handhabt ihr das? Fußbremse oder mit Motorbremse arbeiten, wenn es möglich ist?

Ist es noch zeitgemäß? Die Bremsanlagen werden ja auch imemr leistungsfähiger und oft müssen Komponenten sogar ersetzt werden, weil die Bremse im Alltag viel zu gering belastet wird.

Ich mache mir weniger Sorgen um eine Überhitzung, eher geht es mir darum, unnötigen Verschleiss zu vermeiden, auch wenn eine Woche im jahr bei mir vermutlich kaum was ausmacht in der Gesamtlebensdauer der Bremsen.

Beste Antwort im Thema

Motorbremse wo immer es geht und Sinn macht. Die ist zeitlos. 😉

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@Rainer_EHST: Nein, die Motorbremse wird nicht durch Gaswegname sondern durch kurzes antippen der Bremse aktiviert und daher auch angezeigt.

@Sebalb: Wenn ich bis auf 80 Km/h runter muss definitiv. ist halt ein 5L V8 bei 6500Upm mit offenen Klappen auf der Autobahn.

Wie soll er denn die Motorbremse "aktivieren"?

Die Motorbremse entsteht durch den normalen Betrieb eines Motors, indem die Kolben gegen die Kompression arbeiten, ohne das Gemisch verbrannt wird. Somit verliert die fuhre langsam an Schwung. Das ist nichts was man "aktiviert".

Bei meiner Citrone C4Picasso Diesel 2liter 150PS mit Automatik ist nichts mit Motorbremse, der muss wohl ein Dekompressionsventil haben, wenn ich von 100 auf 80 den Tempomat runterregle und dann sogar von Hand von 6 bis in den 4 Gang runterschalte dreht der Motor nur höher und wird lauter, von bremsen keine Spur.

Genau genommen kommt der Großteil der Motorbremse aus dem Ansaugen gegen die geschlossene Drosselklappe (beim Benziner). 😉

Deswegen haben Diesel i.d.R. auch weniger Motorbremse, wenn nicht eine etwaige Abstell- / Drosselklappe geschlossen wird.

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Komisch, meine Diesel hatten immer eine stärkere Motorbremse als mein derzeitiger Benziner, welcher auch noch mehr Hubraum hat.

Zitat:

@towe96 schrieb am 17. September 2020 um 17:07:50 Uhr:


Genau genommen kommt der Großteil der Motorbremse aus dem Ansaugen gegen die geschlossene Drosselklappe (beim Benziner). 😉

Beim Diesel geht mittlerweile auch die Drosselklappe zu.

Gruß Metalhead

Zitat:

@towe96 schrieb am 17. September 2020 um 17:07:50 Uhr:


Deswegen haben Diesel i.d.R. auch weniger Motorbremse, wenn nicht eine etwaige Abstell- / Drosselklappe geschlossen wird.

Hallo,

ein Diesel hat normalerweise eine sehr hohe Motorbremskraft.

Der Effekt der Motorbremse kommt aber nicht daher, dass Luft komprimiert wird. Das kostet zwar Energie, aber die komprimierte Luft arbeitet bei der nach der Komprimierung erfolgenden Abwärtsbewegung des Kolbens genau in die andere Richtung und drückt ihn zusätzlich nach unten. ---> Bremseffekt gleich Null.

Die Motorbremswirkung kommt, wie schon beschrieben wurde, von den Drosselklappen aber hauptsächlich von der inneren Reibung eines Motors.

Und da Dieselmotoren meißt eine höhere Reibung haben, haben sie auch eine höhere Motorbremswirkung.

Beispiel:
Wenn ich mit meinem Traktor (drei Zylinder - 3 l Hubraum) vom Gas gehe, dann bremst der zwei beladene Hänger hintendran locker mit ab, ohne dass das Bremspedal getreten werden muss. Und der hat garantiert keine Drosselklappe.

Grüße,

diezge

Zitat:

@diezge schrieb am 18. Sept. 2020 um 14:21:38 Uhr:


Die Motorbremswirkung kommt, wie schon beschrieben wurde, von den Drosselklappen aber hauptsächlich von der inneren Reibung eines Motors.

Und da Dieselmotoren meißt eine höhere Reibung haben, haben sie auch eine höhere Motorbremswirkung.

Also das musst jetzt mal begründen...
Gruß jaro

Zitat:

@diezge schrieb am 18. September 2020 um 14:21:38 Uhr:


Wenn ich mit meinem Traktor (drei Zylinder - 3 l Hubraum) vom Gas gehe, dann bremst der zwei beladene Hänger hintendran locker mit ab, ohne dass das Bremspedal getreten werden muss. Und der hat garantiert keine Drosselklappe.

Aber deine Hänger haben 'ne Auflaufbremse. 😉

Gruß Metalhead

Aber deine Hänger haben 'ne Auflaufbremse. 😉

Das dürfte wohl schon 100 Jahre her sein. 😛

Aber warum nen Dieselmotor eine höhere Reibung haben soll, würde mich auch mal interessieren.

Ansonsten, da brauche ich ja nur meinen Ford Fiesta (1,5l Diesel) mit dem Vorgängerauto Citroen Xsara (1,4l Benziner) vergleichen.
Der 4.Gang vom Ford ist in etwa gleich dem 5. Gang vom Citroen übersetzt (Tacho 60 = 1500U/min). Die beiden Gänge unterscheiden sich beim Ausrollen eigentlich garnicht.

Abmessungen und Gewicht der beiden Fahrzeuge sind auch fast identisch. Lediglich das der Citroen auf Grund des Stummelhecks ca. 20cm länger war.

Ganz einfach 🙂,

Der Diesel hat ne höhere Kompression gegebüber dem Benziner.
Ohne Gaspedal und keiner KRAFTSTOFFEINSPRTIZUNG im Schubbetrieb / Gefälle macht sich die höhere Versichtung bemerkbar. Ich vermute, das die Lager der Kurbelwelle ein wenig mehr Reibungsfläche aufweisen, da der Diesel mehr aushalten muss.

Be meinem Panda (Diesel) mit 45.000 km ist kaum Bremsenverschleiss an der vorderen Bremsscheibe vorhanden. Beim Clio Benziner dagegen sind die vorderen Bremschscheiben nach dem abstellen immer knallwarm 🙂. Verschleiss ist etwas höher wie beim Panda, da bei Gefälle und ohne Gas, die Kompression geringer ist.
Dies alles hat mir mal ein Kfzmechaniker lang und breit erklärt. Dieser tunt auch seine eigenen KFZ Motorumbau und Getriebe.

Momentan hat sein 2er Golf mit 2 ltr. Und Turboumbau bei 1 bar Ladedruck circa 360 PS auf dem Prüfstand ermittelt. Nach Einfahrphase wird Druck auf 1,5 bis 2 bar hochgesetzt. Getriebe mechanisch vom Sharan,
Motorsteuerung nicht original, sondern von e tern und frei programmierbar.

Die Programmierung musste eine Firma auf dem Leistungprüfstand für ca. 900 € inklusive aller Kosten machenen. Er selber hat es zwar probiert und insgesamt hielt der Motor nur 240 km, bevor hops gegangen.

Vor 4 Wochen mal mitgefahren über Landstrasse und war froh nicht gegessen zu haben 🙂.... sondern erst danach!

Bin dann mal weg..

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 18. September 2020 um 15:31:37 Uhr:


Das dürfte wohl schon 100 Jahre her sein. 😛

Naja, 3L, 3-Zylinder Traktor, ich tippe jetzt mal einfach auf Fendt GT. 😁

Gruß Metalhead

Zitat:

@TaifunMch schrieb am 18. September 2020 um 16:03:42 Uhr:


Bin dann mal weg..

Kann ich verstehen. 😉

Ich befürchte jetzt mal, das der ursprüngliche 2L-Saugbenziner, der dann bald 2bar Ladedruck, statt zuvor 0,8 bis 0.9bar Unterdruck, verdichtung muss, jetzt so hohe Reibwerte in den Kurbelwellen- und Pleuellagern ausgesetzt ist, das die Leistungssteigerung verpufft. 😁

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 18. September 2020 um 15:19:55 Uhr:



Zitat:

@diezge schrieb am 18. September 2020 um 14:21:38 Uhr:


Wenn ich mit meinem Traktor (drei Zylinder - 3 l Hubraum) vom Gas gehe, dann bremst der zwei beladene Hänger hintendran locker mit ab, ohne dass das Bremspedal getreten werden muss. Und der hat garantiert keine Drosselklappe.

Aber deine Hänger haben 'ne Auflaufbremse. 😉

Gruß Metalhead

Nö, haben se nicht. Das haben nur moderne Wagen.

Grüße,

diezge

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