Motor Wrack?
Hallo Leute!
Bin das erste Mal hier, daher ein Gruß in die Runde!
Habe seit Anfang Mai einen 85´er Mex von nem Bekannten für quasi Lau bekommen, mit der Anmerkung, dass der Motor bereits auf dem Heimweg ist. So vom ersten Betrachten fällt dies vor allem an den vielen Fehlzündungen bei viel Gas, der sehr geringen Leistung, einem laut Vorbesitzer recht hohen Verbrauch und einem geradezu mit feinem Ölnebel von innen tapeziertem Motorraum auf. Einiges könnte ja auf eine schlicht falsche Vergasereinstellung hindeuten, leider kommt noch ein an der Riemenscheibe deutlich spürbares Axialspiel der KW hinzu.
Habe zunächst mal das Ventilspiel neu eingestellt, was leider nur mit viel gutem Glauben was gebracht hat, obwohl es nach Fühlerleere an vielen Stellen nicht stimmte.
In den letzten Tagen habe ich dann den Motor mal ausgebaut und folgende Probleme aufgedeckt:
- Luftfilter hoffnungslos verölt (nein, er hat nicht den runden, bei dem das wohl so gehört, sondern den eckigen aus Papier)
- Vergaserschwimmergehäuse mit so zartrosafarbenen Ablagerungen
- starker Ölverlust aus mehreren Zylindern
- Kurbelwellenspiel mit Messschieber-tiefenleere zwischen Schwungradzähnen hindurch zum Motorflansch gemessen :1,40mm
- Zündkerzenbild: 2: rostbraun, 1 und 4:schwarz, 3: stark verölt
zuletzt habe ich die Zylinderköpfe und Zylinder demontiert. Dabei vielen mir auf der Kopffläche des 3. Kolbens jede Menge Metallspäne auf! Würg! lagen auch einige wenige auf der Lauffläche vor dem Kolben, wohl heruntergefallen.
Nachdem ich mir die letzten 2 Tage den Kopf zerbrochen habe, kam ich eben durch einen flüchtigen Blick in meine Werkstatt auf die Lösung: Die Zylinderköpfe zerbröseln zwischen den Ventilen, besonders am 3. Zylinder, aber echt heftigst.
Die große Frage nun: Ist dieser Motor noch zu retten???
Oder lohnt es eher sich einen gebrauchten für 200 Euronen zu besorgen?
Ist übrigens ein Austauschmotor, nicht mehr der originale 1200er Mex.
Das wars erstmal von meiner Seite, falls ihr Fotos braucht, kp
Viele Grüße
Peet
72 Antworten
Dank dir.
Muss man jetzt nur noch abwägen, ob man die 150 Euro ausgibt, oder doch nach nem gebrauchten Rumpf sucht. Aber denke wenn ich die das machen lasse, dann hab ich wenigstens erstmal Ruhe.
Wünsche gute N8.
Peet
Glaubst du ein gebrauchter von anderen Leuten ist besser ? Ich nicht.Warum verkaufen die wohl ?
Wenn deiner sonst noch i.o. ist laß ihn machen,dann weißt du wenigstens wo er herkommt und was er hinter sich hat.
Vari
Hast Du mal ein Bild von der vorderen Lagerschale?
Der Rand,... der muss doch fast abgebrochen sein.😁
Glückwunsch aber trotzdem, dass Dein Gehäuse scheinbar noch brauchbar ist. Dass das Bundmaß nachzubearbeiten ist, das ist oft so. Selbst bei Motoren, die bis zum Schluss einwandfrei gelaufen sind. Ist also nachzubearbeiten. In diesem Zusammenhang auch die Hauptlagergasse neu zu spindeln. Am besten kommst Du, wenn Du Dir die passenden Lager gleich bei der o.g. Firma mitbestellst. Ausserdem auch die Pleuel-Lager, sowie die Nockenwellen-Lager. Klären müsstest Du jetzt, ob die Kurbelwelle nocheinmal brauchbar ist, oder ob die geschliffen werden muss. Erst dann können die Lager gekauft werden, is klar. Dazu wird eine Bügelmessschraube 50-75 gebraucht. Eventuell gibt es in der Nähe eine Metall-Bude, die Dir das mal messen können.
Nockenwelle und Stößel nimmt man generell neu. Wobei es preislich da keinen Unterschied gibt, ob Tuning-Nockenwelle oder Serie. In Frage käme bei Dir Engle W100 oder 110 oder vergleichbare Nockenwelle, die nur ganz leicht sportlichere Steuerzeiten hat, wie Serie. Es sei nochmal der Hinweis gegeben, dass ab jetzt alle folgenden Arbeiten preislich gleich sind, egal ob 1300 oder 1600. Bei 1800 wäre dann noch etwas Gehäuse und Kopfbearbeitung in o.g. Firma nötig, aber dann hättest Du einen richtigen Motor.😁😎😉
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Er nu wieder mit seinem "richtigen Motor" 😉
Ne Scherz bei Seite Rudi, genau das hatte ich nämlich auch vor zu fragen; was noch getan werden muss, weil wär ja doof die Kiste einzuschicken, ohne dass alles nötige auch getan wird.
Metall bude hab ich gute Con hin, weil da mal gearbeitet, hoffe die ham auch so kleine BÜ-Schr. weil das Standardprogramm bei denen sind Drehteile ab so 1500mm und aufwärts 😁
Das Bild von dem vordersten Lager werde ich beizeiten nachlegen, bin auch neugierig, wie die anderen aussehen, muss gestehen, hab sie noch nicht geteilt, nur Lager 3 kam mir halt beim Teilen des Gehäuses entgegen. Wie können denn eigentlich bei einem drehenden Teil derartige Fressspuren auf der Lauffläche entstehen, sieht ja fast aus wie ein Lunker bei einem Gussteil..?!?!?
Wie auch immer To-Do List ist also:
- KW an den Hauptlagern vermessen
- Motor einschicken
--> Bundmaß und Bohrungen Hautlager nacharbeiten
--> Neue Lager für "alles"
--> Neue NW+Stößel
Was is mit den Pleueln? Muss ich die auch irgendwie vermessen; und muss ich die Pleuellaufflächen auf der KW vermessen?
Einen richtigen Motor,...
Das würdest Du nicht bereuen, glaube mir das.🙂
Eine 70PS Version läuft etwa so:
http://www.myvideo.de/watch/7113148/Dumbo
Du müsstest Dich aber mal bisschen belesen, wegen dem Zusammenbau eines Motors. Schließlich kann man ja in einem Thread nicht eine komplette Beschreibung abgeben. Da könnte einiges vergessen werden.
Bei dem vordersten Lager meinte ich das, das in dem im Gehäuse ausgeschlagenen Bund zu liegen kommt. Dies ist nicht geteilt und lässt sich (normalerweise) runterziehen. Beim hintersten Lager ist das dann noch anders. Da müssen die Zahnräder von der Kurbelwelle runter. Da hast Du schonmal eine 'richtige' Aufgabe. Pleuel müssen auch ab... und dann erst Kurbelwelle messen und zwar alle Lagerstellen, sowie Begutachtung nach Riefen. Sozusagen ein und dieselbe Lagerstelle an mehreren Punkten messen. Pleuel müssen aber auch geprüft und vermessen werden. Am besten, diese dann mit einschicken, da ein Laie den Zustand nur ungenau ermitteln kann.
Wird es eine Tuning-Nockenwelle, dann wird die Ölpumpe bis 71 gebraucht. Der Unterschied ist 3(-71) oder 4(71-) Punkt Befestigung des Nockenwellenrades.
Die To-Do List wird natürlich nach dem Grad des Tunings Deines Motors bestimmt. Da kann die Option erleichtertes Schwungrad, Full-Flow Anschluss, Köpfe ausdrehen, für leicht erhöhte Verdichtung usw. noch dazukommen. Dazu lese Dir mal bei Ahnendorp die Angebote zu Motorbearbeitung durch. Du müsstest Dir also mal einen Motor aussuchen, aus der Liste, die ich Dir am Anfang oben mal geschickt habe. Dann bräuchte man noch Angabe, welchen Vergaser Du aktuell hast, und wie groß die Kupplung ist.
Grüsse🙂
ok alles klaro.
Kümmere mich jetzt die nächsten Tage mal zuerst um die KW.
Brauche noch drei bradheiße Tips:
1. Habs zwar noch nicht probiert, aber schon jetzt den Horror vor dem Schwungrad: wie bekomm ichs am besten runter?
2. Käfer wird ja jetzt noch ne Weile rumstehen, muss ich mir Sorgen machen, dass dem das nicht bekommen wird, wie zB (ich rat jetzt mal 😁 ) verharzte Spritleitungen?
3. Der Motorraum ist ja jetzt grad leer, ideal also um da mal alles auf Vordermann zu bringen. Da sind zB überall so komische schwarze extrem widerspenstige Matten drin, kann man die rausreißen, oder zumindest erneuern, die sind total beulig, liegen also gar nicht mehr vernünftig an und bröseln rum. Schätze es ist Lärmdämmung, oder? Muss das rein?
Ach ja Vergaser ist ein Pict 34 soweit ich das jetzt richtig in erinnerung habe, Kupplung muss ich vermessen, aber heute ist Garage tabu hab Grippe 🙁 (jucken tuts mich trotzdem)
Tolles Video, will auch wieder!
Grüße
Wenn es bis jetzt noch nicht ab ist,...😰
Geht es nicht mehr ab.😁
350Nm,... wie willst Du die festhalten???
Einzige Möglichkeit: ein dicker Schlagschrauber in einer Auto-Werkstatt.
Dein Käfer wird bis nächstes Frühjahr sich die Reifen plattgestanden haben.😁
Hole Dir doch einen Gebaucht-Motor und baue deinen 'besseren' in Ruhe auf.
Mit nem Pict 34 kann man schonmal was anfangen. z.B. sowas:
http://www.motor-talk.de/forum/1835-ccm-fuern-andy-t2552026.html?
Bei der Kupplungsscheibe: Es gilt der Duchmesser der Scheibe, die mit der Innen-Verzahnung. Durchmesser 180 und 200 gibt es.
Zitat:
Original geschrieben von Der_Peet
Tolles Video, will auch wieder!
Grüße
Das kann süchtig machen.😁
Die lange Rechtskurve oben raus,...
die kriege ich mittlerweile schon gar nicht mehr, mit meinem dicken Motor im Heck. Der fährt dort jetzt 150km/h hoch, bei 8% Steigung. Das ist mittlerweile Lebensgefährlich.😰
Gut.
Gebrauchtmotor höre ich mich mal um, hab hier auch ein paar Connections.
Könnte man die KW nicht vorsichtig mit Holzklötzen in einen Schraubstock spannen und dann Rohrverlängerung und gib ihm?
Den Thread werde ich mir mal in ner ruhigen Minute oder Stunde durchlesen.
Ne, brauchst nicht erst auseinanderzuschrauben.
Kannst die auch im Ganzen zum Schrott schaffen.😛
Man schafft es angeblich, die KW über ihre Längsachse zu verdrehen.
Die Stellung der KW bitte mit Körnerschlag zum Schwungrad markieren, hatte ich noch vergessen zu schreiben. Dies ist wichtig, da die KW zusammen mit dem Schwungrad ausgewuchtet wurde.
Zitat:
Original geschrieben von rudi1967
Man schafft es angeblich, die KW über ihre Längsachse zu verdrehen.
Das ist richtig. Schafft man aber bei etlichen anderen Motoren auch...
... und man schafft es auch bereits durch falsches Einspannen im Schraubstock, also nur durch das EINSPANNEN.
Wenn überhaupt, dann spanne sie NUR über die letzte Kurbelwange (!!!) direkt neben dem Schwungrad.
Jo, so hätt ichs auch auf jeden Fall gemacht. Aber dass man die durch Torsion zerstört... heftig!!
Gut dann geh ich besser in die Werkstatt des Vertrauens, hoffe die wissen, wie sie das für den Schlagschrauber einspannen müssen.
Danke für die Tips
Da würde ich direkt daneben stehenbleiben und zusehen. Ich traue KEINER Werkstatt... zum Schluss fällt sie noch runter oder das Schwungrad. *Hoppala, schnell wieder aufheb und abwisch*
Selber kaputtmachen ist billiger, da muss man nicht noch extra dafür bezahlen... 😉
So Motor endgültig total zerlegt.
Das wichtigste zuerst - die Kurbelwellenmaße, beginnend am Schwungrad mit der Nummerierung:
Lager 1: 54,955
Pleuel1: 54,962
Pleuel2: 54,969
Lager2: 54,887
Pleuel3: 54,955
Pleuel4: 54,942
Lager3: 54,948
Lager4: 39,94
Bis auf das kleinste Lager habe ich alle mit einer digitalen Bügelmessschraube vermessen.
Nun weiß ich, dass das Sollmaß 55 bzw 40 ist, aber wo liegt die Toleranzgrenze? Das nächste Untermaß wäre ja 54,75 bzw. 39,75. Kronkret bleibt also die Frage, ob die Welle mit nach Ahnendorp zum Schleifen muss oder noch im aktuellen Zustand verwendbar ist.
Zu guter letzt noch die Frage ob jemand noch etwas einfällt, was noch getan werden muss, weil wenn ich einmal einschicke wäre es blöd etwas zu vergessen. Hiermit meine ich primär jetzt kein Tuning, habe mich dafür entschieden in etwa den 1,6er klassisch frisiert aus Rudi´s geposteter Motorenbauphilosophie aufzubauen, nur zunächst noch mit meinem Standard Vergaser (Bezeichnung war oben übrigens nicht ganz richtig, ist ein 34-Pict-3 von Solex). Ach ja und die Kupplung ist eine 200er.
Viele Grüße
Peet