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Montage AHK Westfalia an Golf V , Montagebeschreibung

VW Golf 5 (1K1/2/3)
Themenstarteram 9. April 2009 um 16:57

Hallo Leute,

nachfolgend mal die Beschreibung der Montage meiner neuen Anhängerkupplung. Es finden sich zwar bereits einige Hinweise dazu hier im Forum, aber nicht in dem Umfang, wie nachfolgend aufgeführt.

Montage AHK

Diese Anleitung bezieht sich auf den Einbau der Westfalia -AHK 321 540, so wie sie auch ab Werk verbaut wird. Für andere Fabrikate ist diese Anleitung nicht oder nur bedingt zutreffend!! Die Beschreibung gibt den Einbau an einem Golf V wieder. Für einen Golf V Plus ist der Einbau ähnlich, aber in ein paar Details anders. Diese Anleitung ist nach bestem Wissen geschrieben und soll Interessierten den Einbau einer Anhängerkupplung an einem Golf V näher bringen. Es wird keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhoben.

Alle Angaben erfolgen ohne jede Gewähr - jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich!!!

Voraussetzungen:

- Golf V ohne AHK :-)

- 2 Auffahrrampen oder eine Hebebühne

- Drehmomentschlüssel

- Passendes Werkzeug : z. B. Torx-Dreher TX 20, 16 er Sechskant-Nuss usw.

- etwas Schrauberfahrung. Wer in dieser Hinsicht unerfahren ist, sollte den Einbau besser einem

Fachmann überlassen.

- Westaflia-AHK 321 540 mit E-Satz, nachfolgend für CAN-Bus beschrieben

 

Der mechanische Teil:

Führt man den Umbau zum ersten Mal durch, benötigt man ca 3 Stunden. Im Wiederholungsfall und zu zweit geht es sicherlich schneller.

- Zunächst müssen die beiden Heckscheinwerfer ausgebaut werden, damit man an die oberen Halteschrauben des Stossfänders herankommt. Stecker abziehen und je 2 Haltemuttern 13er Sechskant lösen, Rückleuchten abnehmen.

- Je 3 Schrauben und einen Spreizniet im Radkasten rechts und links lösen. Je nach Reifenbreite und oder Tieferlegung ist es sinnvoll, den Wagen vor Auffahrt auf die Rampen mit dem Wagenheber anzuheben, damit man mehr PLatz zum Arbeiten hat, besser an die Schrauben und den Niet herankommt. Wer eine Hebebühne zur Verfügung hat, kann darauf verzichten.

- Je eine Torx-Schraube rechts und links unten, ebenso die 2 stärkeren Torx-Schrauben unten an der Schürze lösen. Zum Schluss die 2 Halteschrauben oben rechts und links lösen. Nun kann der komplette Stossfänger abgenommen werden. Nicht vergessen, vorhandene Kabel-Steckverbindungen (Kennzeichenleuchten, PDC) zu lösen. Vorher zwei Böcke oder eine gepolsterte Unterlage bereitstellen, um Kratzer zu vermeiden.

- Vorhandene 'Stossstange' aus Stahlblech abschrauben (13er Sechskant). Schrauben und Stosstange werden nicht mehr benötigt.

- Je 2 Abdeck-Pflaster der Führungsschlitze für die Halteschrauben der neuen AHK rechts und links abziehen. - An dieser Stelle ein Lob für die gute Hohlraumversiegelung ab Werk -

- Steckdose 7- oder 13-Pin mit Kabelbaum an die Halteplatte der Kupplung mit drei Schrauben anschrauben. Gummiunterlage ( befindet sich am Kabelbaum) nicht vergessen. Ich habe die Steckdose um 90 Grad nach links verdreht eingebaut, d.h. der Deckel schwingt nach links aussen, wenn man ihn öffnet. Würde man den Deckel nach oben öffnen lassen, kann es schwierig sein, den Stecker anzusetzen, da der Ausschnitt in der Schürze im oberen Bereich ziemlich knapp ist.

- vorh. Kabeltülle in der der Karosserie hinten entweder durchstossen, Kabelbaum durchstecken (schwierig bis unmöglich mit Stecker) und dann wieder abdichten oder die ganze Tülle herausnehmen und die verwenden, die am Kabelbaum mitgeliefert ist.Ich habe Letzteres gemacht und die Tülle zusätzlich noch abgedichtet, da sie etwas lose in der Öffnung sass.

- AHK-Rahmen einschieben, Kabelbaum entsprechend durchziehen, rechts und links jeweils mit 2 Schrauben 16er Sechskant festschrauben. Drehmoment 55 Nm. Schrauben nach 1000 Km mit Drehmoment nachziehen.

- Jetzt geht es an den Ausschnitt in der Schürze. Entweder das Serienteil zukaufen und gegen die vorhandene Schürze austauschen (geclipste Verbindungen), oder den benötigten Ausschnitt passend (!) einschneiden und eine (aufliegende) Abdeckung zusammen mit der Kupplung kaufen . Auf meiner Schürze war auf der Innenseite die Lage und grösse des erforderlichen Ausschnitts als dünne Kunststoffkante erkennbar. Ich habe mich für die Lösung mit dem Ausschnitt entschieden, da die Schürze bei meinem Golf in Wagenfarbe lackiert ist und mir eine neue Schürze samt LAckierung zu teuer geworden wäre. So musste ich lediglich die Abdeckung per Sprühdose in Wagenfarbe anpassen. Das Resultat ist jedenfalls nicht schlecht, handwerkliches Geschick vorausgesetzt. Sollte die Lage des Ausschnitts nicht erkennbar sein: der Ausschnitt beginnt ca 25 mm über der Unterkante der Schürze. Höhe 105 mm, Breite 320 mm. Die Bohrungen für die Halteclipse nach der Abdeckung bohren. Die Öffnung ist richtig angelegt, wenn die Oberkante der Abdeckung ca 5 mm unterhalb der Fuge Schürze zu Stossfänger verläuft. Wichtig !! diese Angaben gelten für die Westfalia-Kupplung, wo der Kupplungshaken von unten angesetzt wird. Z.B. für die Brink-Kupplung muss der Asschnitt höher liegen.

- Ist die Angelegenheit des Ausschnitts gelöst, geht es an den Zusammenbau. Kompletten Stossfänger wieder anbringen, rechts und links auf die Führungen aufschieben, evtl. zu zweit machen. Alle Halteschrauben wieder anbringen, auch die zwei Spreizniete nicht vergessen. Rückleuchten rechts und links wieder einbauen, Kabelverbindung aufstecken, fertig. Damit ist der 'mechanische' Teil des Einbaus erledigt.

Sollte jemand bereits mit dem 'mechanischen'Teil überfordert gewesen sein und diesen nur mit Mühe zu Ende gebracht haben, empfehle ich, vom elektrischen Teil die Finger zu lassen und sich dafür fachkubnige Hilfe zu suchen (einzukaufen).

 

Der elektrische Teil:

Zeitbedarf bei mir ca. 6 Stunden, siehe Text. Kann variieren, je nach dem welchen E-Satz man verwendet. Ich habe meinen zusammen mit der Kupplung gekauft mit 13-Pin Dose und Anschluss an das Bordnetz (CAN-Bus). (Rameder, www.kupplung.de). Neben dem Einbau des AHK-Steuergeräts im Heck wird lediglich am Bordnetzsteuergerät der Anschluss an den CAN-Bus Low & High, sowie an das Bremslicht-Signal gelegt. Zusätzlich sind noch Anschlüsse an den Sicherungskasten links im Armaturenbrett zu legen und Sicherungen einzusetzen. Über eine Kabelbaum-Erweiterung kann noch Dauerplus und geschaltet Plus zur AHK-Steckdose gelegt werden. Dies erfordert aber zusätzliche Kabel und Verbindungen in den Motorraum und zur Batterie sowie ein Schaltrelais.

- Als Erstes: Batterie abklemmen, wäre doch ärgerlich, wenn die vorhandene Elektronik Schaden nähme.

Man arbeitet sich am besten von hinten nach vorne durch. Zunächst die Bodenmatte aus dem Kofferraum herausnehmen. Anschliessend die Querverkleidung hinten, sowie die Linke innere Verkleidung ausbauen. Man nimmt sich am besten ein Handbuch dazu um zu sehen, wo Schrauben und Haltestopfen sitzen. Die Auflage für die Heckablage muss ebenfalls demontiert werden. Anschliessend kann man beginnen, den Kabelbaum zu verlegen. Das AHK-Steuergerät montiert man am besten in den Karosseriezwischenraum, so war es jedenfalls bei meiner Anleitung abgebildet, der Masseanschluss gehört an der Punkt über dem Radkasten. Von da an kann man nun den Kabelbaum über den Radkasten nach vorne schieben. Die Seitenverkleidung hinten links (beim 2-Türer) muss nicht ausgebaut werden. Es genügt, die Schwellerabdeckung abzunehmen, danach die Seitenverkleidung innen vorne einschliesslich Griff für die Motorhaubenentriegelung. Nun kann der Kabelbaum zwischen Innenschweller und Bodenbelag verlegt werden (es liegen dort schon Kabel, ist Platz genug vorhanden. Wer die Erweiterung für Dauerplus und geschaltet Plus mit einbauen will, hat neben dem Steuergerät-Kabelbauem einen zweiten für diesen Zweck. Spielt aber keine Rolle ob es ein paar Kabel mehr sind. Wer will kann nun hinten alles wieder zusammenbauen, dort kann nicht viel falsch gemacht werden. Vorne sollte nun noch die Innenverkleidung vor dem Bordnetzsteuergerät ausgebaut werden, hierzu muss aus der Lichtschalter herausgenommen werden. Ich verweise hier nochmals auf ein Reparaturhandbuch, z.B. 'So wird's gemacht' von H.R. Etzold. Band 133.

- Nun kommt der interessante Teil, die Anbindung an das Bordnetzsteuergerät. Es werden dort von Stecker E und G die 2 Kabel für CAN-Bus high und low (G/ Pin 7/8) und Bremslicht (E/ Pin 2) aus den Steckern gezogen (geht ganz einfach, man kommt gut an die Entriegelung der kleinen Steckerchen heran). Übrigens nicht vergessen, alle Stecker des Bordnetzsteuergeräts sind über einen Schieberiegel (rot) gegen Herausfallen gesichert, also vorher entsichern, nachher wieder sichern. Diese drei Adern werden in einem neuen kleinen Steckergehäuse zusammengeführt. Das Steckergegenstück muss mit den Aderenden des Kabelbaums bestückt werden. Stecker und Kupplung werden nachher zusammengesteckt. Aus dem Kabelbauem heraus müssen dann nur noch die 2 CAN-BUS-Adern wieder in Stecker G und die Bremslichtader in Stecker E eingesetzt werden. Bitte hier genau der jeweiligen Anleitung folgen. Nichts Anderes wird dort verdrahtet. Für den Erweiterungssatz muss nun der Betreffende Kabelbaum zum Motorraum durchgeführt werden. Es gibt da eine Gummitülle, wo noch Platz ist. Da die unterhalb der Batterie sitzt, kommt man nicht drumherum diese auszubauen. Bitte genau der jeweiligen Anleitung folgen. Dauerplus geht über eine Sicherung direkt an die Batterie bzw an einen Schraubanschluss des Sicherungskastens im Mototrraum, dann einmal Masseleitung anschliessen, geschaltet Plus geht über ein Schaltrelais und benötigt zusätzlich Klemme 15, kann man sich zum Beispiel am inneren Sicherungskasten abgreifen. Für den Kabelbaum des AHK-Steuergeräts ist auch noch eine Leitung an Klemme 15 und eine an Klemme 30 anzuschliessen. Theoretisch genügt es dazu, die betreffenden Adern mit dem Sicherungsclip in den Sicherungskasten von hinten einzuschieben. So war es in meiner Anleitung auch abgebildet. Das setzt allerdings voraus, dass die entsprechenden Zuleitungen für die vorgesehenen Sicherungssteckplätze werksseitig vorhanden sind. War bei meinem Golf aus 2004 leider nicht der Fall, so dass ich mir Klemme 30 sicherheitshalber von der Batterie geholt habe und Klemme 15 kann man an Sicherung 31 / Rückfahrscheinwerfer abgreifen. Wer das Problem nicht hat, spart sich ca 1 Std. Zeit. Danach verläuft aber alles problemlos, vorausgesetzt man hat keinen Fehler gemacht (unbedingt die beiden CAN-Bus Kabel prüfen). Hat man die Verkabelung schliesslich hinter sich gebracht, kann man die Innenverkleidungen der Reihe nach wieder einbauen.

An dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass die Elektrik / Verkabelung bei anderen E-Sätze, vor allem, wenn sie nicht an den CAN-Bus angeschlossen werden, anders aussehen wird.

- Jetzt kann die Batterie wieder angeklemmt werden. Es leuchten die Kontrollleuchte für die Lenkung und das ESP, diese gehen jedoch nach wenigen Metern Fahrt wieder aus. Die Uhr muss neu gestellt werden und die Speicherwerte sind verloren. Nun die ganze Technik am besten am Objekt überprüfen. Bei Anbindung an den CAN-Bus gibt es im Fehlerfall entsprechende Meldungen in der MFA bzw die Blinkfrequenz ist erhöht. Wie es sich bei anderen E-Sätzen verhält, kann ich an dieser Stelle nicht beantworten.

- Abschliessend muss noch das Bordnetzsteuergerät auf die vorhandene AHK codiert werden, damit evtl vorh. Komfort-Funktionen (PDC aus bei Anhängerbetrieb, Anhänger-ESP etc.) funktionsfähig sind. Die Grundfunktionen wie Bremse, Blinker, Rücklicht sind sofort funktionsfähig. Von daher kann die Codierung auch bei der nächsten Inspektion vorgenommen werden. Wer VAG-COM zur Verfügung hat, kann die Codierung auch selbst vornehmen (lassen).

 

Die Gewichtsbilanz:

Für die, die es interessiert: Ich habe mir den Spass gemacht, und die aus-und eingebauten Teile mal gewogen. Die Kupplung einschliesslich Kabelsatz wiegt rund 17 Kg. (15 + 2) Die ausgebaute 'Stossstange' kommt auf 5 Kg . Macht eine Gewichtszunahme von netto 12 Kg. Der abnehmbare Haken wiegt ca 5 Kg, Der Halterahmen der Kupplung ca 10 Kg. Wer den Kupplungshaken nur bei Bedarf ans Auto bringt und sonst anderweitig lagert, fährt mit + 7 Kg durch die Gegend.

Werden die in der Montage- und Betriebsanleitung angegebenen Freiraummasse eingehalten (eigene Kontrolle genügt) und besitzt die Kupplung ein E-Zeichen, so ist eine Abnahme bei TÜV/Dekra nicht erforderlich, es genügt des Mitführen der Montage- und Betriebsanleitung. Soweit ich jedenfalls gelesen habe.

Nochmals der Hinweis, dass diese Beschreibung keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhebt. Ich hoffe, die Beschreibung ist anderen hilfreich. Ich habe bereits häufiger gute Tips hier im Forum bekommen, daher gebe ich hiermit mal wieder etwas zurück.

 

Schöne Feiertage und Frohe Ostern

Gruss

habibi

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. April 2009 um 16:57

Hallo Leute,

nachfolgend mal die Beschreibung der Montage meiner neuen Anhängerkupplung. Es finden sich zwar bereits einige Hinweise dazu hier im Forum, aber nicht in dem Umfang, wie nachfolgend aufgeführt.

Montage AHK

Diese Anleitung bezieht sich auf den Einbau der Westfalia -AHK 321 540, so wie sie auch ab Werk verbaut wird. Für andere Fabrikate ist diese Anleitung nicht oder nur bedingt zutreffend!! Die Beschreibung gibt den Einbau an einem Golf V wieder. Für einen Golf V Plus ist der Einbau ähnlich, aber in ein paar Details anders. Diese Anleitung ist nach bestem Wissen geschrieben und soll Interessierten den Einbau einer Anhängerkupplung an einem Golf V näher bringen. Es wird keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhoben.

Alle Angaben erfolgen ohne jede Gewähr - jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich!!!

Voraussetzungen:

- Golf V ohne AHK :-)

- 2 Auffahrrampen oder eine Hebebühne

- Drehmomentschlüssel

- Passendes Werkzeug : z. B. Torx-Dreher TX 20, 16 er Sechskant-Nuss usw.

- etwas Schrauberfahrung. Wer in dieser Hinsicht unerfahren ist, sollte den Einbau besser einem

Fachmann überlassen.

- Westaflia-AHK 321 540 mit E-Satz, nachfolgend für CAN-Bus beschrieben

 

Der mechanische Teil:

Führt man den Umbau zum ersten Mal durch, benötigt man ca 3 Stunden. Im Wiederholungsfall und zu zweit geht es sicherlich schneller.

- Zunächst müssen die beiden Heckscheinwerfer ausgebaut werden, damit man an die oberen Halteschrauben des Stossfänders herankommt. Stecker abziehen und je 2 Haltemuttern 13er Sechskant lösen, Rückleuchten abnehmen.

- Je 3 Schrauben und einen Spreizniet im Radkasten rechts und links lösen. Je nach Reifenbreite und oder Tieferlegung ist es sinnvoll, den Wagen vor Auffahrt auf die Rampen mit dem Wagenheber anzuheben, damit man mehr PLatz zum Arbeiten hat, besser an die Schrauben und den Niet herankommt. Wer eine Hebebühne zur Verfügung hat, kann darauf verzichten.

- Je eine Torx-Schraube rechts und links unten, ebenso die 2 stärkeren Torx-Schrauben unten an der Schürze lösen. Zum Schluss die 2 Halteschrauben oben rechts und links lösen. Nun kann der komplette Stossfänger abgenommen werden. Nicht vergessen, vorhandene Kabel-Steckverbindungen (Kennzeichenleuchten, PDC) zu lösen. Vorher zwei Böcke oder eine gepolsterte Unterlage bereitstellen, um Kratzer zu vermeiden.

- Vorhandene 'Stossstange' aus Stahlblech abschrauben (13er Sechskant). Schrauben und Stosstange werden nicht mehr benötigt.

- Je 2 Abdeck-Pflaster der Führungsschlitze für die Halteschrauben der neuen AHK rechts und links abziehen. - An dieser Stelle ein Lob für die gute Hohlraumversiegelung ab Werk -

- Steckdose 7- oder 13-Pin mit Kabelbaum an die Halteplatte der Kupplung mit drei Schrauben anschrauben. Gummiunterlage ( befindet sich am Kabelbaum) nicht vergessen. Ich habe die Steckdose um 90 Grad nach links verdreht eingebaut, d.h. der Deckel schwingt nach links aussen, wenn man ihn öffnet. Würde man den Deckel nach oben öffnen lassen, kann es schwierig sein, den Stecker anzusetzen, da der Ausschnitt in der Schürze im oberen Bereich ziemlich knapp ist.

- vorh. Kabeltülle in der der Karosserie hinten entweder durchstossen, Kabelbaum durchstecken (schwierig bis unmöglich mit Stecker) und dann wieder abdichten oder die ganze Tülle herausnehmen und die verwenden, die am Kabelbaum mitgeliefert ist.Ich habe Letzteres gemacht und die Tülle zusätzlich noch abgedichtet, da sie etwas lose in der Öffnung sass.

- AHK-Rahmen einschieben, Kabelbaum entsprechend durchziehen, rechts und links jeweils mit 2 Schrauben 16er Sechskant festschrauben. Drehmoment 55 Nm. Schrauben nach 1000 Km mit Drehmoment nachziehen.

- Jetzt geht es an den Ausschnitt in der Schürze. Entweder das Serienteil zukaufen und gegen die vorhandene Schürze austauschen (geclipste Verbindungen), oder den benötigten Ausschnitt passend (!) einschneiden und eine (aufliegende) Abdeckung zusammen mit der Kupplung kaufen . Auf meiner Schürze war auf der Innenseite die Lage und grösse des erforderlichen Ausschnitts als dünne Kunststoffkante erkennbar. Ich habe mich für die Lösung mit dem Ausschnitt entschieden, da die Schürze bei meinem Golf in Wagenfarbe lackiert ist und mir eine neue Schürze samt LAckierung zu teuer geworden wäre. So musste ich lediglich die Abdeckung per Sprühdose in Wagenfarbe anpassen. Das Resultat ist jedenfalls nicht schlecht, handwerkliches Geschick vorausgesetzt. Sollte die Lage des Ausschnitts nicht erkennbar sein: der Ausschnitt beginnt ca 25 mm über der Unterkante der Schürze. Höhe 105 mm, Breite 320 mm. Die Bohrungen für die Halteclipse nach der Abdeckung bohren. Die Öffnung ist richtig angelegt, wenn die Oberkante der Abdeckung ca 5 mm unterhalb der Fuge Schürze zu Stossfänger verläuft. Wichtig !! diese Angaben gelten für die Westfalia-Kupplung, wo der Kupplungshaken von unten angesetzt wird. Z.B. für die Brink-Kupplung muss der Asschnitt höher liegen.

- Ist die Angelegenheit des Ausschnitts gelöst, geht es an den Zusammenbau. Kompletten Stossfänger wieder anbringen, rechts und links auf die Führungen aufschieben, evtl. zu zweit machen. Alle Halteschrauben wieder anbringen, auch die zwei Spreizniete nicht vergessen. Rückleuchten rechts und links wieder einbauen, Kabelverbindung aufstecken, fertig. Damit ist der 'mechanische' Teil des Einbaus erledigt.

Sollte jemand bereits mit dem 'mechanischen'Teil überfordert gewesen sein und diesen nur mit Mühe zu Ende gebracht haben, empfehle ich, vom elektrischen Teil die Finger zu lassen und sich dafür fachkubnige Hilfe zu suchen (einzukaufen).

 

Der elektrische Teil:

Zeitbedarf bei mir ca. 6 Stunden, siehe Text. Kann variieren, je nach dem welchen E-Satz man verwendet. Ich habe meinen zusammen mit der Kupplung gekauft mit 13-Pin Dose und Anschluss an das Bordnetz (CAN-Bus). (Rameder, www.kupplung.de). Neben dem Einbau des AHK-Steuergeräts im Heck wird lediglich am Bordnetzsteuergerät der Anschluss an den CAN-Bus Low & High, sowie an das Bremslicht-Signal gelegt. Zusätzlich sind noch Anschlüsse an den Sicherungskasten links im Armaturenbrett zu legen und Sicherungen einzusetzen. Über eine Kabelbaum-Erweiterung kann noch Dauerplus und geschaltet Plus zur AHK-Steckdose gelegt werden. Dies erfordert aber zusätzliche Kabel und Verbindungen in den Motorraum und zur Batterie sowie ein Schaltrelais.

- Als Erstes: Batterie abklemmen, wäre doch ärgerlich, wenn die vorhandene Elektronik Schaden nähme.

Man arbeitet sich am besten von hinten nach vorne durch. Zunächst die Bodenmatte aus dem Kofferraum herausnehmen. Anschliessend die Querverkleidung hinten, sowie die Linke innere Verkleidung ausbauen. Man nimmt sich am besten ein Handbuch dazu um zu sehen, wo Schrauben und Haltestopfen sitzen. Die Auflage für die Heckablage muss ebenfalls demontiert werden. Anschliessend kann man beginnen, den Kabelbaum zu verlegen. Das AHK-Steuergerät montiert man am besten in den Karosseriezwischenraum, so war es jedenfalls bei meiner Anleitung abgebildet, der Masseanschluss gehört an der Punkt über dem Radkasten. Von da an kann man nun den Kabelbaum über den Radkasten nach vorne schieben. Die Seitenverkleidung hinten links (beim 2-Türer) muss nicht ausgebaut werden. Es genügt, die Schwellerabdeckung abzunehmen, danach die Seitenverkleidung innen vorne einschliesslich Griff für die Motorhaubenentriegelung. Nun kann der Kabelbaum zwischen Innenschweller und Bodenbelag verlegt werden (es liegen dort schon Kabel, ist Platz genug vorhanden. Wer die Erweiterung für Dauerplus und geschaltet Plus mit einbauen will, hat neben dem Steuergerät-Kabelbauem einen zweiten für diesen Zweck. Spielt aber keine Rolle ob es ein paar Kabel mehr sind. Wer will kann nun hinten alles wieder zusammenbauen, dort kann nicht viel falsch gemacht werden. Vorne sollte nun noch die Innenverkleidung vor dem Bordnetzsteuergerät ausgebaut werden, hierzu muss aus der Lichtschalter herausgenommen werden. Ich verweise hier nochmals auf ein Reparaturhandbuch, z.B. 'So wird's gemacht' von H.R. Etzold. Band 133.

- Nun kommt der interessante Teil, die Anbindung an das Bordnetzsteuergerät. Es werden dort von Stecker E und G die 2 Kabel für CAN-Bus high und low (G/ Pin 7/8) und Bremslicht (E/ Pin 2) aus den Steckern gezogen (geht ganz einfach, man kommt gut an die Entriegelung der kleinen Steckerchen heran). Übrigens nicht vergessen, alle Stecker des Bordnetzsteuergeräts sind über einen Schieberiegel (rot) gegen Herausfallen gesichert, also vorher entsichern, nachher wieder sichern. Diese drei Adern werden in einem neuen kleinen Steckergehäuse zusammengeführt. Das Steckergegenstück muss mit den Aderenden des Kabelbaums bestückt werden. Stecker und Kupplung werden nachher zusammengesteckt. Aus dem Kabelbauem heraus müssen dann nur noch die 2 CAN-BUS-Adern wieder in Stecker G und die Bremslichtader in Stecker E eingesetzt werden. Bitte hier genau der jeweiligen Anleitung folgen. Nichts Anderes wird dort verdrahtet. Für den Erweiterungssatz muss nun der Betreffende Kabelbaum zum Motorraum durchgeführt werden. Es gibt da eine Gummitülle, wo noch Platz ist. Da die unterhalb der Batterie sitzt, kommt man nicht drumherum diese auszubauen. Bitte genau der jeweiligen Anleitung folgen. Dauerplus geht über eine Sicherung direkt an die Batterie bzw an einen Schraubanschluss des Sicherungskastens im Mototrraum, dann einmal Masseleitung anschliessen, geschaltet Plus geht über ein Schaltrelais und benötigt zusätzlich Klemme 15, kann man sich zum Beispiel am inneren Sicherungskasten abgreifen. Für den Kabelbaum des AHK-Steuergeräts ist auch noch eine Leitung an Klemme 15 und eine an Klemme 30 anzuschliessen. Theoretisch genügt es dazu, die betreffenden Adern mit dem Sicherungsclip in den Sicherungskasten von hinten einzuschieben. So war es in meiner Anleitung auch abgebildet. Das setzt allerdings voraus, dass die entsprechenden Zuleitungen für die vorgesehenen Sicherungssteckplätze werksseitig vorhanden sind. War bei meinem Golf aus 2004 leider nicht der Fall, so dass ich mir Klemme 30 sicherheitshalber von der Batterie geholt habe und Klemme 15 kann man an Sicherung 31 / Rückfahrscheinwerfer abgreifen. Wer das Problem nicht hat, spart sich ca 1 Std. Zeit. Danach verläuft aber alles problemlos, vorausgesetzt man hat keinen Fehler gemacht (unbedingt die beiden CAN-Bus Kabel prüfen). Hat man die Verkabelung schliesslich hinter sich gebracht, kann man die Innenverkleidungen der Reihe nach wieder einbauen.

An dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass die Elektrik / Verkabelung bei anderen E-Sätze, vor allem, wenn sie nicht an den CAN-Bus angeschlossen werden, anders aussehen wird.

- Jetzt kann die Batterie wieder angeklemmt werden. Es leuchten die Kontrollleuchte für die Lenkung und das ESP, diese gehen jedoch nach wenigen Metern Fahrt wieder aus. Die Uhr muss neu gestellt werden und die Speicherwerte sind verloren. Nun die ganze Technik am besten am Objekt überprüfen. Bei Anbindung an den CAN-Bus gibt es im Fehlerfall entsprechende Meldungen in der MFA bzw die Blinkfrequenz ist erhöht. Wie es sich bei anderen E-Sätzen verhält, kann ich an dieser Stelle nicht beantworten.

- Abschliessend muss noch das Bordnetzsteuergerät auf die vorhandene AHK codiert werden, damit evtl vorh. Komfort-Funktionen (PDC aus bei Anhängerbetrieb, Anhänger-ESP etc.) funktionsfähig sind. Die Grundfunktionen wie Bremse, Blinker, Rücklicht sind sofort funktionsfähig. Von daher kann die Codierung auch bei der nächsten Inspektion vorgenommen werden. Wer VAG-COM zur Verfügung hat, kann die Codierung auch selbst vornehmen (lassen).

 

Die Gewichtsbilanz:

Für die, die es interessiert: Ich habe mir den Spass gemacht, und die aus-und eingebauten Teile mal gewogen. Die Kupplung einschliesslich Kabelsatz wiegt rund 17 Kg. (15 + 2) Die ausgebaute 'Stossstange' kommt auf 5 Kg . Macht eine Gewichtszunahme von netto 12 Kg. Der abnehmbare Haken wiegt ca 5 Kg, Der Halterahmen der Kupplung ca 10 Kg. Wer den Kupplungshaken nur bei Bedarf ans Auto bringt und sonst anderweitig lagert, fährt mit + 7 Kg durch die Gegend.

Werden die in der Montage- und Betriebsanleitung angegebenen Freiraummasse eingehalten (eigene Kontrolle genügt) und besitzt die Kupplung ein E-Zeichen, so ist eine Abnahme bei TÜV/Dekra nicht erforderlich, es genügt des Mitführen der Montage- und Betriebsanleitung. Soweit ich jedenfalls gelesen habe.

Nochmals der Hinweis, dass diese Beschreibung keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhebt. Ich hoffe, die Beschreibung ist anderen hilfreich. Ich habe bereits häufiger gute Tips hier im Forum bekommen, daher gebe ich hiermit mal wieder etwas zurück.

 

Schöne Feiertage und Frohe Ostern

Gruss

habibi

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7 Antworten
Themenstarteram 10. April 2009 um 9:58

Im Nachgang 2 Korrekturen, zu Fehlern, die mir bei nochmaligem Lesen aufgefallen sind.

1. Wer den Ausschnitt selbst in die Schürze einschneidet und dafür Aussen eine Bezugslinie sucht, Oberkante der aufliegenden Abdeckung sollte knapp unterhalb der Knickkante in der Schürze sein, nicht knapp unterhalb der Verbindungsfuge von Schürze zu Stossfänger.

2. Beim Abschliessenden Codieren des Steuergeräts muss natürlich Stg. 19 CAN-Bus / Diagnoseinterface auf das Vorhandensein des AHK-Stg. codiert werden, nicht das Bordnetzsteuergerät.

habibi

am 16. September 2011 um 10:55

Hallo, Klasse Anleitung, ich habe nur ein Problem: Klemme 30 wo das rote Kabel rein soll ist bereits belegt?? Was nun?

Wo hast Du diese aufliegende Abdeckung bekommen?

Hallo,

was macht denn derjenige, der keine Heckscheinwerfer hat sondern nur

Rückleuchten ?

Gruß HHpolo90

die beschreibung ist wirklich gut soweit.... hab sie erst hinterher gelesen :( in der W-falia beschreibung ist es nicht so gut....

würde mal sagen, eine meiner schlimmsten arbeiten... und ich hab schon grausames erlebt. das auto ist ein trümmerfeld. der anbau der "hardware" ist geschenkt... aber an den leitungsstrang sollte man nur drangehen, wenn man mindestens schon ein pc-mainboard montiert hat. wobei selbst das simpel ist gegen den steckerumbau am canbus(eine erfindung von wahnsinnigen) . o.k. es funktioniert nun...mach ich nicht wieder.

am 7. Juli 2013 um 16:01

Zitat:

Original geschrieben von habibi99

Im Nachgang 2 Korrekturen, zu Fehlern, die mir bei nochmaligem Lesen aufgefallen sind.

1. Wer den Ausschnitt selbst in die Schürze einschneidet und dafür Aussen eine Bezugslinie sucht, Oberkante der aufliegenden Abdeckung sollte knapp unterhalb der Knickkante in der Schürze sein, nicht knapp unterhalb der Verbindungsfuge von Schürze zu Stossfänger.

2. Beim Abschliessenden Codieren des Steuergeräts muss natürlich Stg. 19 CAN-Bus / Diagnoseinterface auf das Vorhandensein des AHK-Stg. codiert werden, nicht das Bordnetzsteuergerät.

habibi

Ich kann noch ergaenzend berichten, dass das Kabel an Stecker E Pin 2 laut meiner Anleitung rot schwarz (oder gelb schwarz )sein sollte, bei mir war es jedoch purper und schwarz. Es war jedoch das richtige Kabel.

Der Sicherungskasten hat auch eine Verriegelung, die einem Kopfzerbrechen bereiten koennte. Dieses Bild zeigt es genau

http://www.motor-talk.de/.../Attachment.html?attachmentId=562019

am 10. Juli 2013 um 9:18

Hallo,

du hast 2009 was gepostet, wie du die AHK von Westfalia bei deinem Golf 5 nachgerüstet hast.

Ich habe das selbe vor, und mich würde genauer interessieren, wie du den Deckel ausgeschnitten hast aus der heckschürze, sieht sehr gerade aus! Ich bin handwerklich auch begabt, doch glaub ich dass es mit einer Stichsäge schon schwierig wird. was hattest du da für eine Säge?

Und Welche Halteklipse hast du da verwendet? weißt du das noch?

Deine Bilder habe ich schon gesehen, bei mir ist auch der Umriss zu sehen in meiner Heckschürze. Also wüsste ich was ich aussägen müsste. Ich kann mir nur noch nicht ganz vorstellen, wie ich den Deckel danach noch befestigen kann.

vielen herzlichen Dank für deine Hilfe,

LG Andi

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