Mit dem W213 in den Osten
Hallo,
diese Woche geht es los in die West-Ukraine. Nach W124, W210 und W212 fahre ich mit dem E220 d zum ersten mal. Bin mal gespannt was er verbraucht. Da ich nicht schneller als 100 km/h fahre, hoffe ich einen neuen Rekord im Verbrauch aufzustellen. Die Winterreifen sind neue Conti Contact MO. Berichte mal von der Fahrt.
Gruß aus der Pfalz.
Peter
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34 Antworten
Hallo,
vielen Dank für die Kommentare. Hintergrund für die Fahrten in die Ukraine ist das meine Frau aus der Ukraine ist und ihre Mutter muss sie pflegen.
Unser Haus steht in der West Ukraine. Ich kann mich jedes mal dort sehr gut erholen. Es leben viel weniger Menschen dort. Die Versorgung ist hervorragend. Die Geschäfte sind oft in Familienbesitz und haben die ganze Woche geöffnet.
Viele kleine Geschäfte wie es bei uns war. Riesen Supermärkte und Discounter findet man dort nur in Großstädte.
Auch gibt es dort viele Tankstellen mit Service wie es bei uns in den 70er. Kleine Werkstätten reparieren für kleines Geld Autos, Elektroartikel, Möbel einfach alles. Die Leute werden dort "Meister" genannt weil sie einfach alles wieder zum laufen bekommen. Hatte dort schon oft Handy reparieren lassen. Die Wegwerfgesellschaft wie im Westen ist noch weit weg.
Erfräulich das der Straßenausbau dort zügig voran geht. Wenn was gemacht wird dann in Rekordtempo. Die 300 km Schnellstraße M010 die ich in der Ukraine fahre ist erst 1 Jahr alt.
Sonst hatte ich noch nie Probleme gehabt mit Menschen dort. Man muss sich eben immer einfach anpassen.
Keine 500 m von unserem Haus steht ein Kriegsdenkmal vom 2. Weltkrieg. Hier haben die Wehrmacht und die Rote Armee erbittert gekämpft. Vom Ort war so gut wie nichts übrig. Deswegen sind viele Städte in der Ukraine nicht besonders schön. Erinnert mich immer an Ludwigshafen.
Grüße
peter
Hallo Peter,
vielen Dank auch für diesen Bericht. Ich kann dies alles bestätigen. Mein Hintergrund ist ähnlich, meine Frau stammt aus der Ukraine, und wir besuchen einmal im Jahr die Verwandschaft. Habe ja bereits hier kommuniziert, dass ich aufgrund der etwas weiteren Entfernung nicht mit dem eigenen Auto hinfahre, wir nehmen uns immer ab Flughafen einen Mietwagen, mit dem wir dann ca. 2 Wochen unterwegs sind. Deshalb habe ich in den vergangenen Jahren einige Eindrücke gewinnen können. Womit ich immer noch ein wenig ein Problem habe, ist der Fahrstil vieler Ukrainer. Ich finde ihn schon sehr rücksichtslos, und teilweise auch gefährlich. Denke mal, dies ist in vielen Teilen Osteuropas so, und ich werde mich nie daran gewöhnen können. Bezüglich des Straßenbaus wird wirklich sehr viel getan, jedoch sind die Straßenverhältnisse abseits der Schnellstraßen und größeren Städte teils hochgefährlich und anstrengend zu fahren. Und wenn ich mir die alten Ladas, Wolgas, Moskwitsch u.s.w. anschaue, welche meist weit über 40 Jahre alt sind, wundere ich mich immer, wie sie noch fahren, und wieviel Ersatzteile man dafür wohl noch zur Verfügung hat. Man muss den Hut ziehen vor den "Meistern" aus den Werkstätten, was sie da alles so reparieren können. Dies ist natürlich auch eine Folge der Mangelwirtschaft und der Armut, hier kann man nicht einfach alles wegschmeißen, was nicht mehr funktioniert.
Ansonsten genieße ich die Zeit in der Ukraine immer sehr, die Menschen (die ich kenne) sind sehr herzlich und wahnsinnig gastfreundlich, älteren Menschen wird (auch von der Jugend) sehr viel Respekt gezollt, dies wünsche ich mir hier auch ab und an wieder zurück. Es gibt nicht ganz soviel Oberflächlichkeit wie in unserer Überflussgesellschaft.
Viele Grüße
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Zitat:
@floerp schrieb am 3. März 2021 um 12:36:09 Uhr:
Hallo,
vielen Dank für die Kommentare. Hintergrund für die Fahrten in die Ukraine ist das meine Frau aus der Ukraine ist und ihre Mutter muss sie pflegen.
Unser Haus steht in der West Ukraine. Ich kann mich jedes mal dort sehr gut erholen. Es leben viel weniger Menschen dort. Die Versorgung ist hervorragend. Die Geschäfte sind oft in Familienbesitz und haben die ganze Woche geöffnet.
Viele kleine Geschäfte wie es bei uns war. Riesen Supermärkte und Discounter findet man dort nur in Großstädte.
Auch gibt es dort viele Tankstellen mit Service wie es bei uns in den 70er. Kleine Werkstätten reparieren für kleines Geld Autos, Elektroartikel, Möbel einfach alles. Die Leute werden dort "Meister" genannt weil sie einfach alles wieder zum laufen bekommen. Hatte dort schon oft Handy reparieren lassen. Die Wegwerfgesellschaft wie im Westen ist noch weit weg.
Erfräulich das der Straßenausbau dort zügig voran geht. Wenn was gemacht wird dann in Rekordtempo. Die 300 km Schnellstraße M010 die ich in der Ukraine fahre ist erst 1 Jahr alt.
Sonst hatte ich noch nie Probleme gehabt mit Menschen dort. Man muss sich eben immer einfach anpassen.
Keine 500 m von unserem Haus steht ein Kriegsdenkmal vom 2. Weltkrieg. Hier haben die Wehrmacht und die Rote Armee erbittert gekämpft. Vom Ort war so gut wie nichts übrig. Deswegen sind viele Städte in der Ukraine nicht besonders schön. Erinnert mich immer an Ludwigshafen.
Grüße
peter
Na dann schließe ich mich mal dem Reigen an. Auch meine Göttergattin ist gebürtige Ukrainerin, seit sechs Jahren aber eingebürgert. Mittlerweile ist sie deutscher als ich.
Früher waren wir öfter auch auf der Krim, teils sogar mit dem Auto, nach 2014 natürlich nicht mehr sondern nur noch per Flug und eigentlich auch nur um unsere Immobilien loszuwerden.
Meine Schwiegereltern sind beide leider schon tot, aber in den Heimatort nahe Lemberg (Lwiw) sind wir zu alten Freunden immer noch sehr gern gefahren.
Eure Erfahrungen sind im Wesentlichen auch meine.
Die großen Straßen gehen eigentlich immer gut, wenn es ländlich wird, eher nicht. Es gibt da zwischen Lwiw und Chervonograd so ein paar Teilabschnitte, die spotten jeder Beschreibung. Das sind dann eher Feldwege mit quadratmetergrossen Schlaglöchern, von denen man bei Regen nicht mal weiß, wie tief sie eigentlich sind.
Ja der Fahrstil der Ukrainer (die Weißrussen und Russen sind nicht besser ) ist schon Hardcore!! Ich betrachte mich nicht als ängstlich aber mir stockt regelmäßig der Atem.
Die überholen an Stellen, wo man nix sieht, Ampeln scheinen bestenfalls Empfehlungen zu sein und man muss jederzeit mit irgendwelchen LKW rechnen die aus einer dunklen Nebengasse auf die Straße ziehen.
Wenn die Polizei jemanden erwischt, geht das Fenster runter und der Fahrer fragt nur skil‘ky (ukrainisch für „wieviel“ für die Mitleser)! Fahrspuren sind dekorativ aber nicht zwingend.
Die Handwerkskünste durfte ich selbst erleben. Musste damals einem betrunkenen Radfahrer ausweichen und bin über einen scharfkantigen Kanaldeckel gekommen. Der linke Vorderreifen erklärte die sofortige Kapitulation und mit einem drei Zentimeter langen Riss auf der Innenseite nützt auch das Pannenset mit Kompressor nix. Abschleppwagen für einen langen Phaeton ist auch Mangelware. Das kriegten ein paar Anwohner mit, Zack war die Straße voll, es gab Tee und Vodka, zwei Herren schnappten sich das kaputte Rad, verfrachteten das in einen alten Skoda Yeti, klingelten derweil einen Reifenhändler an (es war abends um 22.00 Uhr), der fuhr zu seiner Werkstatt 40 km weg und die beiden ebenfalls.
2 Stunden später waren sie mit Rad und Reifen wieder da und man sah von dem Riss so gut wie nichts. Als ich die Reparatur und wenigstens den Sprit bezahlen wollte, herrschte große Entrüstung! Nein, das sei Ehrensache, wenn einem Deutschen sowas in der Ukraine passiere, dann müsse die Ukraine auch dafür gerade stehen. Der Reifen hielt übrigens noch bis Deutschland und damit annähernd 1800 km.
Ich habe dann am nächsten Tag noch Eingemachtes an die Helfer verteilt, das haben sie dann gerne genommen.
Und genau das macht Land und Leute dort aus. Hilfsbereitschaft bis zum Umfallen, gastfreundlich, herzlich und absolut nett.
Zitat:
@20reuab13 schrieb am 1. Februar 2021 um 09:31:31 Uhr:
Gute Fahrt! Und hey: das ist ein Mercedes! Da geht nix kaputt.
Komme gerade aus der Werkstatt. Öl im Kühlsystem. 3 Wochen Zwangsaufenthalt (Teilelieferung und Motor komplett rausgenommen). Das zum Thema.
Aber dem Thread-Ersteller eine gute Fahrt!
Dafür gibt's (leider) einen eigenen Thread https://www.motor-talk.de/.../...350-d-e-400-d-mit-om656-t6980742.html