Mein Vectra 2.0T hat ein zusammengeflicktes Getriebe, guter Rat ist gefragt
Hallo zusammen
Etwas über ein Jahr lang war ich nun ein sehr zufriedener Halter eines gebrauchten Vectra C Caravan 2.0T. Einziges Vorkommnis bisher war eine gebrochene Feder, die Opel auf Kulanz ersetzt hat.
Meine Opelwerkstatt stellte nun bei der Inspektion einen kleinen Ölverlust
an einem nicht dicht abschließenden Simmerring sowie ein rasselndes
Geräusch fest. Dieses hörte man im Innenraum gar nicht, außerhalb jedoch im Leerlauf deutlich vernehmbar, besonders bei getretener Kupplung.
Beim Ausbau und der Reinigung des Getriebes offenbarte sich jetzt die
Ursache: Das Getriebe war schon einmal an den beiden Trägerpunkten
ausgerissen und die Getriebebox wurde einfach wieder zusammengeschweißt.
Genau weil ich kein KFZ-Mechaniker bin und auch ein solcher so etwas nicht beim bloßen Ansehen von unten sehen kann, kaufe ich Gebrauchtwagen nur beim Händler und inklusive Garantie.
Also hatte ich erst einmal gar keine Panik, als mein Opelmeister mit der Garantie-Versicherung alles klärte, um das Getriebe zu prüfen. Die gaben auch schon grünes Licht zum Austausch einiger Teile.
Doch als heute die Schweißnaht am Getriebe zutage kam, lehnte die Versicherung die Zuständigkeit dafür ab, da dieser Schaden ja schon vor dem Kauf vorhanden war.
Nun ist guter Rat hoffentlich nicht ganz so teuer wie das vom Opelmeister empfohlene Austauschgetriebe (um 3500Euro würden bei Opel da auf mich zukommen und den Gesamtpreis des Wagens ad absurdum führen).
Mit dem Händler (weit weg) konnte ich heute noch nicht telefonieren, hier hoffe ich morgen bestenfalls auf ein Entgegenkommen.
Welche Möglichkeiten habe ich?
Ich kann das geflickschusterte Getriebe wieder einbauen lassen (ist immerhin bisher problemlos gefahren), mit gutem Gefühl fahre ich dann aber sicher nicht mehr...
Ich kann das teuere AT-Getriebe einbauen lassen...
Irgendwelche Meinungen, Ratschläge, Tipps?
Besten Dank schon einmal,
Grix
Beste Antwort im Thema
Zwischenstand:
Der Wagen ist wieder zusammen gebaut. Der neue Simmerring ging besser rein als gedacht und schließt bündig ab. Es bleibt aber ein Haarriss in der Nähe der Schweißnaht an der Achse, wo weiterhin Öl durchkommt. Ich muss das im Auge behalten und habe in der Garage mal lieber eine große Pappe untergelegt.
Die Geräusche vom Getriebe sind jetzt erstmal weg und es schaltet sich wie neu.
Die Vermessung ergab, dass der Wagen perfekt gerade ist. Allerdings wurde auch festgestellt, dass der Fahrzeugrahmen vorne rechts teilerneuert wurde. Die Werkstatt nimmt an, dass das Auto nach dem Unfall ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen sein wird. Sie bestätigt allerdings ebenfalls, dass man ihm das äußerlich überhaupt nicht ansieht. Spaltmaße, Lack, etc., alles sieht gut aus. Darauf hatte ich selbst beim Kauf ja auch geachtet.
Jetzt soll das Auto erstmal die zwei anstehenden Urlaubsfahrten gut mitmachen und ich bemühe mich um professionellen, rechtlichen Rat.
Danke so weit auf jeden Fall für alle Eure Hinweise und Ratschläge hier.
47 Antworten
Sooo, für alle interessierten mal ein Update:
Alles Telefonieren und Schreiben hat bisher genau gar nichts gebracht. Die Garantie-Versicherung lehnt rundheraus jede Veranwortung für den Vorschaden ab. Der Verkäufer hat zwar seinem Bekunden nach alles versucht, die Garantie-Versicherung hier zum Einlenken zu bewegen, verwehrt aber seine eigene Gewährleistung, weil der Kauf über ein Jahr her ist. Auch mein Nachweis, dass der Schaden (Ölverlust und Geräusche) schon vor Ablauf des Jahres von der Werkstatt festgestellt wurden (Inspektionsbericht), konnte hier nichts in Richtung Kulanz diesbezüglich bewegen.
Ich habe mich daher entschieden, den Wagen jetzt erst einmal wieder zusammen setzen zu lassen und hoffe, dass das Getriebe noch eine Weile so gut läuft, wie es bisher gelaufen ist. Nach dem Zusammenbau wird er auch detailliert vermessen. Und dann muss ich wohl mal einen Anwalt suchen (wie findet man und woran erkennt man einen guten?) und mir eine Einschätzung geben lassen, ob sich hier was bewegen lässt.
Zitat:
Original geschrieben von TheRealBlizzard
Die interessante Frage (sowaohl juristisch als auch technisch) ist: Ist das (evtl schlecht) geschweißte gehäuse (sieht aber echt fachmännisch gemacht aus!) ursächlich für den jetzigen Schaden?
Für den Ölverlust ist es sicher ursächlich. Die Geräusche können gut vom Zweimassenschwungrad gekommen sein, welches jetzt getauscht wurde.
Mich persönlich würde das geschweißte Getriebe auch nicht stören, wenn nicht durch die zweite Schweißnaht in Achsnähe der Simmering am Getriebeausgang nicht richtig passgenau sitzen würde und zweitens durch eben diese Schweißnaht nicht langsam aber sicher Öl hindurchkriechen würde. Ganz so gut kann es also nicht gemacht sein.
Der Meister befürchtet zudem, dass durch das nicht perfekt sitzende Getriebe evtl. die jetzt getauschten Teile (Nehmerzylinder und Massenschwungrad) mittelfristig wieder Schaden nehmen könnten.
Schönen Abend noch.
Zitat:
Original geschrieben von echo_echo
Hast Du eine KfZ-Rechtschutzversicherung?
Na dann wäre das ja einfach. Dann hätte ich mich von Anfang an gar nicht damit herum geärgert, sondern hätte das sofort einem Profi überlassen. Ich bekomme von sowas nur graue Haare, schlaflose Nächte, Kloß im Bauch und so. Am Ende geht's zwar "nur" um Geld und nicht um Leben und Tod, Gedeih und Verderb oder so, aber trotzdem belastet so'n Mist ungemein, mich zumindest.
Ich kann das nachvollziehen. Mir geht es ähnlich. Vor allem verliert man sein Vertrauen in Autohändler...
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Ach ja...irgendwo vorher hatte ich mal was von der Schiedsstelle der Kfz-Innung geschrieben...denen kann man den Fall auch vorlegen. Für Dich "for free" und Du musst das Ergebnis nicht annehmen, wenn es Dir nicht passt. Der Händler muss es annehmen, vorausgesetzt, er ist in der Kfz-Innung.
Also wenn Du nachweisen kannst, dass Du den Mangel deinerseits vor Ablauf des einen Jahres angezeigt hast, ist alles Tutti :-) Dann muss der Händler nachbessern!
Wenn du beweisen kannst, dass das Getriebe bereits vor einem Jahr so ausgeschaut hat, dann sitzt du mit Sicherheit am längeren Ast.
Frage zum Ablauf.
Du hast vor 1 Jahr schon bemängelt das da was nicht stimmt. Da hatten die das bei der "Kaufwerkstatt" nicht festgestellt... jetzt hat aber die Opel-Werkstatt den Fehler gefunden....
mmh
So einfach zusammenkleistern lassen würde ich das jetzt nicht. Auch wenn das jetzt etwas Geld kostet, würde ich einen Rechtsanwalt beauftragen. Evtl. noch mal mit "Deinem" Versicherungsvertreter reden ob es möglich ist eine Rechtschutzversicherung abzuschliessen die das dann noch übernimmt.
Aber das 1te Gespräch mit einem Anwalt ist anzuraten (Ist eigentlich auch Kostenlos). Ich würde mich evtl. da an den ADAC wenden die haben auch Fachanwälte und wenn man da Mitglied ist, oder werden möchte, helfen die einen oft schnell weiter. Zumindest kennen die wirkliche Auto-Recht-Fachanwälte.
Ich würde mich nicht von der Versicherung (Die vom Kaufvertrag) Iritieren lassen. Wenn die das für die Werkstatt nicht übernehmen kann das nicht dein Problem sein. Du hast den Vertrag gemacht mit der WErkstatt. Wie die das regeln kann erstmal nicht dein Problem sein.
Zwischenstand:
Der Wagen ist wieder zusammen gebaut. Der neue Simmerring ging besser rein als gedacht und schließt bündig ab. Es bleibt aber ein Haarriss in der Nähe der Schweißnaht an der Achse, wo weiterhin Öl durchkommt. Ich muss das im Auge behalten und habe in der Garage mal lieber eine große Pappe untergelegt.
Die Geräusche vom Getriebe sind jetzt erstmal weg und es schaltet sich wie neu.
Die Vermessung ergab, dass der Wagen perfekt gerade ist. Allerdings wurde auch festgestellt, dass der Fahrzeugrahmen vorne rechts teilerneuert wurde. Die Werkstatt nimmt an, dass das Auto nach dem Unfall ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen sein wird. Sie bestätigt allerdings ebenfalls, dass man ihm das äußerlich überhaupt nicht ansieht. Spaltmaße, Lack, etc., alles sieht gut aus. Darauf hatte ich selbst beim Kauf ja auch geachtet.
Jetzt soll das Auto erstmal die zwei anstehenden Urlaubsfahrten gut mitmachen und ich bemühe mich um professionellen, rechtlichen Rat.
Danke so weit auf jeden Fall für alle Eure Hinweise und Ratschläge hier.
Was hätte dagegen gesprochen, den Riss schweißen zu lassen? Hätte sich doch angeboten, wenn das Getriebe schonmal raus war. Immerhin sinnvoller als zu "beobachten", wie das Öl rausläuft...
Ich finde das mit dem ölenden Getriebe zu fahren nicht gut. Denk mal an die Motorradfahrer, die im Zweifel in der Kurve rausrutschen.
Das ist quatsch. Ich vermute das aus dem Haar russ nur minimalst Öl austritt, sodas keine Tropfen beim fahren rauslaufen sondern es nur schwitzt. Also unbedenklich was Öl spüren angeht.
Da is das nicht gesehen habe, kann ich das nicht beurteilen. Aber in dem Fall wäre die Pappe auch überflüssig.
Zitat:
Original geschrieben von reimann1
Das ist quatsch. Ich vermute das aus dem Haar russ nur minimalst Öl austritt, sodas keine Tropfen beim fahren rauslaufen sondern es nur schwitzt. Also unbedenklich was Öl spüren angeht.
Ganz genau, der war ja schon länger "unten nass". Bisher habe ich nur einen klitzekleinen Minifleck in der Garage. Die Pappe habe ich im Wesentlichen untergelegt, um zu sehen, ob da nach dem Aus- und Einbau jetzt spürbar mehr raus kommt. Bisher ist darauf aber noch nicht ein einziger Tropfen zu sehen.
Den Riss noch zu schweißen ist vermutlich nicht leicht. Die Glocke ist in diesem Bereich ja ziemlich verschachtelt gebaut. Und derjenige, der das damals schonmal geschweißt hat, hat wohl schon sein bestes versucht, das dicht zu bekommen. Unten in dem großflächigen Bereich sieht das ja auch gut gelungen aus.
Wenn ich das Fahrzeug behalte, dann werde ich das Getriebe vermutlich überholen lassen, also mit Umbau in eine neue Glocke. Aber zunächst will ich anwaltlichen Rat einholen. Und es geht am Freitag auf Urlaubsfahrt, da konnte ich das Auto jetzt nicht auf unbestimmte Zeit auseinandergebaut in der Werkstatt lassen.
Um das zu schweissen müßte man das Getriebe ausbauen und zerlegen. Dann sauber waschen und Ölfrei machen.