Mein Audi 100 überhitzt
Mein Audi 100, Bj. 1990 überhitzt seit paar Wochen, d. h. irgendwann wird das Wasser so heiß, dass die Temperaturwarnleuchte angeht und, falls man nicht rechtzeitig ranfährt, das Sicherheitsventil am Kühlbehälter abbläst.
Aber der Reihe nach. Seit etwa vier Wochen (ich fahre aktuell wenig, bis gar nicht) überhitzt mein Fahrzeug. Fahre ich Landstraße oder Autobahn, hält sich die Temperatur bei etwa 90 bis 100°C, komme ich in die Stadt und muss paarmal an den Ampeln halten, geht der Zeiger über 110°C.
Womit wir bei der Temperazeige zeige wären. Die scheint zu funktionieren. Über 105°C scheint der rote Bereich zu sein (bis 115°C). Wird es noch heißer, leichtet die Warnlampe. Führt man nicht sofort ran, öffnet spätesten 1 Minute später das Sicherheitsventil. In der Regel fehlen dann etwa 2 Liter Wasser.
Ich hab alle relevanten Schläuche überprüft, und alle sind heiß. So wie es aussieht ist nichts verstopft und auch kein Ventil geschlossen.
Eine Beobachtung habe ich noch, wobei ich hier nicht 100% sicher bin. Früher konnte ich beim warmen Wetter den Kühlerventilator oft auch an einer Ampel hören, oder wenn ich geparkt habe. Es konnte auch vorkommen, dass er auch im ausgeschalteten PKW-Zustand noch eine halbe Minute nachlief.
Jetzt höre ich den nicht mehr nachlaufen. Das bedeutet aber nicht, dass er gar nicht läuft, oder die Sicherung kaputt ist. Ich hab die Sicherung überprüft, die scheint ok zu sein. Außerdem hängen an der Sicherung noch andere Verbraucher, die funktionieren. Als das Auto mal überhitzte, bin ich zur Seite gefahren und habe den PKW angelassen. Der Ventilator lief. Als ich den PKW ausmachte, ging auch der Ventilator sofort aus. Das ist anders als früher. Auch scheint er später zu starten, also erst wenn er im roten Bereich ist.
Beste Antwort im Thema
Moin.
Tausch die Sachen, die Scooterdie schon beschrieben hat.
Wahlweise zum testen kannst du den Lüfter auch einfach kurzschließen indem du den Kühlerlüfterschalter unten im Wasserkühler überbrückst.
Zu deiner Werkstatt: Der Fehler liegt eindeutig bei dir. Du fährst ein Auto, welches nicht über eine OBD2- Schnittstelle verfügt. Wie soll denn ein Mechatroniker mit aktuell gültigem Ausbildungsniveau etwas testen, ohne dass der Computer ihm vorgibt was und wie er es tun soll. Da kann man den Jungs keinen Vorwurf machen.
Leider wird es zunehmend schwerer, eine Werkstatt zu finden, in der noch Leute arbeiten, die das selbstständige Denken noch nicht verlernt haben.
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Zitat:
@flesh-gear schrieb am 25. Juli 2016 um 21:59:00 Uhr:
1bar... Immer, sofern der Motor nicht überkocht. Dann war es mehr.
Das Sicherheitsventil des Audis (ist in der Schraube des Ausgleichsbehälters integriert) öffnet bei etwa 1, 3 bis 1,5 bar. Und wenn ich mich noch richtig an die Schulzeit erinnere, dann kocht das Wasser bei 1,5 bar erst bei etwa +110°C.
Ja, das System ist auf 1,x Bar geregelt, damit das Wasser nicht anfängt zu kochen und höhere Temperaturen erreicht, bei 1,9 Bar wären es ca 120°C.
Aushalten tut es aber mehr. Bestes Beispiel ist eine kaputte ZKD. Dann wird der Motordruck im Kühlkreislauf übertragen und 10 Bar ist dort alleine der Kompressionsdruck, bei laufendem Motor hast du dann viel höhere Spitzendrücke, aber es reißt nichts.
Anderer Vergleich: Ein Gartenschlauch verträgt rund 10 Bar Druck, dabei ist er um einiges dünner als die Schläuche des Kühlsystems.
Anderer Vergleich: Festo Druckluftschläuche halten 10 bar locker aus, werden aber mit Kunststoffverschraubungen und teilweise mit Steckkupplungen verbunden, haben eine Wandstärke in mm Bereich und sind verglichen mit einem Kühler sicher druckempfindlicher.
Und zu guter letzt:
Die Daten der Kühlschläuche:
http://www.autoteile-plauen.de/kuehlsystem/kuehlwasserschlauch/
Berstdruck ist da bei rund 12 bar...
Ob nun die 20 Bar noch auszuhalten sind ist fraglich, um also keine Verwirrung zu stiften, ziehe ich die Grenze bei 10 Bar 🙂
HTC
ich denke auch nicht dass die Schläuche der Schwachpunkt im System sind. Ein Schlauch ist rund, eine ideale Form um viel Druck auszuhalten, klar das die eher die stabilsten Teile im System sind.
Ich denke eher dass die Wärmetauscher, an denen die Kunststoffseitenteile mit ner Dichtung an den Alukühlkörper geklemmt sind, Probleme verursachen. Da wird nichts spektakulär platzen, aber es wird da zuerst eine Undichtigkeit geben, und schon is der Kühler kaputt.
Der Schwachpunkt sind die Anschlussstutzen aus Kunststoff am Kopf für die Wasserschläuche.
Das der Kopf aus Alu mehr aushält ist klar. Aber am Motor sind ja viel schwächeren Teile verbaut als nur der Kopf.
Der Kühler ist auch nur aus dünnen Alu und die seitlichen Anschlüsse wie auch der Wasserablauf sind meist auch aus Kunststoff.
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Irgendwie nicht nachvollziehbar, wieso sollte der Konstrukteur solche dicken Schläuche wählen, wenn der Kühler die schwächste Stelle ist. Die Schläuche wären teuer und schwer, somit unwirtschaftlich und somit eine falsche Wahl...
Aber sei es drum, selbst wenn der Kühler nur die Hälfte schafft sind es immer noch gut 5-6 Bar, was also eine Zerstörungsgefahr durch Leitungswasserdruck so gut wie ausschliesst...
HTC
Evtl. können die Kühler wenn se neu sind auch die 10-12Bar halten.
Nur sind die jetzt ~25 Jahre alt, und manche werden teilweiße bereits bei dem normalen Betriebsdruck von einem bis zwei Bar undicht.
Deswegen würde ich keinesfalls sagen dass ein Defekt durch den vollen Leitungswasserdruck ausgeschlossen ist.
Ich sag ja nur dass der TE vorsichtig sein soll. Und wenn er den Hahn voll aufdreht und alles gut ist, um so besser. Ich persönlich wäre da vorsichtiger.
Tach
Die Froststopfen werden halten. Würde der Wasserdruck beim Spülen die Dinger rausdrücken sind mit Sicherheit alle Rep.Versuche für die Katz. Der Wärmetauscher (Heizung) sollte besser gleich gewechselt werden. Der ist hinüber
und wird ein reinigen nicht überstehen. Das Teil kostet um die 20 Ocken. Allemal billiger als den Wagen nach dem Spülversuch trocken zulegen.
@FIBonVectraB : ob der TS den Hahn langsam oder schnell aufdreht macht beim Wasserdruck keinen Unterschied, einzig die Wassermenge wird damit geregelt.
Gruß Heiko
Das macht nur keinen Unterschied wenn er eine Wasserdichte Verbindung zwischen Hahn und Wärmetauscher hat.
Wenn er den Schlauch von Hand an den Wärmetauscher hält, und keine 100% dichte Verbindung hat macht das schon einen Unterschied.
Aber ich hoffe dass wir morgen wissen was Sache ist.^^
Nur als Info: die Wasserrohre sind für den Druck PN16 ausgelegt, also für 16 bar bei +20°C. Das ist aber der Maximaldruck, den die Rohre aushalten. Die Stadtwerke liefern weniger. Wenn am Hauseinhang 4 bar sind, dann hat man schon anständig Druck im Haus. Jeder Bogen, T-Stück, Wasserfilter, Wasserzähler, Meter Rohr, Armatur, Wassersprudler, usw. kostet klein wenig von dem Druck. Jeder Meter nach oben kostet außerdem 0,1 bar. In der vierten Etage ist der Druck also schon mal 1 bar weniger. Im Grunde kann man froh sein, wenn am Auslauf einer Armatur 1,5 bar Druck sind. Viele haben noch nicht mal das. Wer also testen will welchen Druck er hat, und er hat einen Garten und Gartenschlauch, mal kurz nach oben spritzen. Wenn man am Schlauchende 1 bar hat, dann hat man eine Wassersäule von 10 Meter, bei 4 bar 40 Meter, bei 16 bar 160 Meter. Deswegen sagt man ja auch: 1 bar = 10 Meter Wassersäule.
Ich sag das nur, weil es in der Praxis selten mehr als 2,5 bar Wasserdruck gibt. Da muss alles schon optimal sein, damit man mehr hat. Deshalb muss man sich auch nicht viel Kopf darum machen ob irgendwelche Kühler vom Wasser gesprengt werden. Wenn das Sicherheitsventil bei 1,5 bar öffnet, dann halten die Bauteile, soweit sie nicht beschädigt sind, mindestens das doppelte aus, vermutlich das vierfache. Auch die Schläuche müssten das aushalten, da sie in der Regel textilverstärkt sind (außer sie sind defekt) . Es ist also eher möglich, dass ein Schlauch beim zu hohen Druck vom Anschluss sich löst, als das er platzt.
Das Ganze nur mal als Info.
Hallo,
der Wechsel der WaPu hat nichts gebracht, die alte war ok.
Ich muss jetzt überlegen wie es weiter geht. Ich denke mir, alle Tipps die man bekommen konnte, wurden hier genannt. Ich möchte mich bei dem Forum und allen die mir geholfen haben, besonders auch bei denen die mich sehr lange begleitet haben, bedanken. Sorry wenn ich gelegentlich etwas bockig wirkte, ich denke ich hab ab einem bestimmten Punkt die Sache persönlich genommen und es als Herausforderung gesehen es zu lösen. Es hat bisher nicht geklappt, aber ich habe bei euch sehr viel über Autoreparatur gelernt, und ich werde es weiter machen. Nur gehe ich etwas mit den Tempo runter. Probleme sind dazu da um gelöst zu werden, nicht um aufzugeben. Wenn ich das Problem gefunden habe werde ich mich melden und es hier posten. Sollte ich noch eine Frage haben, melde ich mich vielleicht auch noch mal.
Bis dann.
Konntest du das Kühlsystem richtig ausspühlen?
Kam nurnoch klares Wasser aus den Leitungen? Wenn das Wasser einwandfrei fliesen kann, und der Kühlerlüfter richtig arbeitet, verstehe ich nicht warum die Temperatur übers Limit geht.
Kann es sein dass wenn z.B. der Zündzeitpunkt zu spät ist, der Wagen überhitzt? Abgastemperaturen steigen in dem Fall ja richtig, evtl. muss man in der Richtung Motorsteuerung weiter suchen.
Zitat:
@FIBonVectraB schrieb am 1. August 2016 um 08:06:28 Uhr:
Kann es sein dass wenn z.B. der Zündzeitpunkt zu spät ist, der Wagen überhitzt?
nööö , nur der krümmer fängt gut an zu leuchten weil die verbrennung im auslass stattfindet , für die auslassventile ist das auch ungesund auf dauer
und man hat gut leistungsverlust
Mfg Kai
Tach
Zündzeitpunkt zu spät lässt die Wassertemp. nicht ansteigen. Abgastenp. steigen zwar an, aber erst, wie kathrin-kai schrieb, im Abgaskanal. Die Wapu ist es nicht, also bleiben nur noch Kühler (Gesamtdurchfluss) oder die Kopfdichtung( Wasserlöcher). Selbst wenn nach dem Spülen nur noch klares Wasser kommt sagt das noch nichts über dem möglichen Gesamtdurchfluss aus. Hab schon erlebt daß das Dichtungsmat. an den Wasserkanälen zwischen Block und Kopf dermaßen aufgegangen ist das es Erheblich die Zirkulation des Wassers beeinträchtigte. Diese können sich aber auch durch umherschwimmenden Dreck zusetzen. Sowas würde ebenfalls das schleichende Überhitzen ( über mehrere Mon.) des Mot. erklären. Fehlender Wasserumlauf erklärt dann auch das kurze anlaufen des Lüfters (5-10 sek.) Co-Messung im Ausgleichsbehälter ist nun eine sinnvolle Aktion um einen Defekt im oder um den Verbrennungsraum zu Diagnostizieren. Verbrannte ZKD oder gerissener ZK alsauch ein toter Thermostat, wird glaube ich vom TS ausgeschlossen, führen hald eben auch zum Aufkochen des Kühlwassers. Allerdings wird dann beim abstellen eines heißen Motors, Wasser in den Verbrennungsraum gedrückt, was sich dann beim Kaltstart wieder bemerkbar macht. Schade das der TS keinen richtigen Schrauber in seiner Nahe hat, hätte ihm viel Arbeit und Kopfschmerz erspart.
Gruß Heiko