LPG Verbrauch direkt nach Umrüstung??

Hallo zusammen,

endlich habe ich am Freitag abend meinen umgerüsteten Astra G Caravan 1.6 16V vom Umrüster abholenb dürfen. Es ist eine vollsequenzielle Zavoli Alesei eingebaut worden.Umschaltung und Fahrt funktioniert wirklich einwandfrei!

Nun meine Frage zum Thema Verbrauch.Ich habe inzwischen 600km am Wochenende geschrubbt und habe somit auch schon einmal getankt und muß auch bald wieder an die Tanke.Der erste Verbrauch war doch für meinen Geschmack ein wenig hoch.Ich brauche sonst bei sparsamer Fahrweise so ca 6,5 Liter Super und mit Gas bin ich bei ca 8,3-8,6 Liter.Genauer ging es nicht zu ermitteln.Dasß sind aber über 10-20% Mehrverbrauch wie sonst immer so angegeben wird.
Wisst Ihr ob sich der Gasverbrauch mit der Zeit niedriger einpegelt?Wenn ja wie lange dauert das in etwa?Besten Dank für Eure Tips.

Gruß Tobias

103 Antworten

Also genau Buchführung ist schon wichtig, der Mensch ist ein noch schlimmeres Schätzeisen als deine Gas-Anzeige. Da bleiben einmalige Niedrig- und Hochverbräuche eher im Kopf...
Spritmontor zeigt mir gerade wöchentlich 2 Mal (mit jedem Eintrag), dass ich momentan durch mein Fahrverhalten(!) sowohl meinen Verbrauchs-Durchschnitt anhebe, als auch Geldbeutel erleichtere. Es wird schwer, dass wieder nach unten zu drücken...

Die selbe Tanke ist überhaupt nicht wichtig, da auch dort der Druck vom Wetter abhängt und auch nicht 100% gleiche Qualität hat.
Wichtig ist ein Langzeit-Protokoll, damit die vielen kleinen und grossen Fehler in der Laufleistung untergehen.

Was kann der Umrüster tun?
Bei modernen Motoren kann er eigentlich nur einen - in allen Lastbereichen - stabilen Motorlauf einstellen, das war's dann schon.
Bei einfachen Motoren/Anlagen kann er auch den Verbrauch in weiten Bereichen einstellen und/oder den Motor schrotten...

Das habe ich vergessen, das gilt für alle Motoren:
Seht euch die Kerzen an, sie verraten mehr, als man denkt...

Auf das einfachste kommt man zuletzt...

naja ich habe nen opel astra g caravan mit 1.5 16v motörchen baujahr 12/03.
was verstehst du unter einfacheren motoren/anlagen?
dadurch daß ich in der euro3 d4 geblieben bin kann ich also nur ne vollsequenzielle anlage drin haben.denke auch daß ne venturi oder auch REGAL (Zavoli) bei mir garnicht mehr verbaut werden kann.
tja da bleibt mir nichts weiter übrig als ab jetzt genau buch zu führen.
ich dachte immer der umrüster kann auch an ner vollsequenziellen so einiges einstellen oder liege ich da falsch?

Zitat:

Original geschrieben von log11


was verstehst du unter einfacheren motoren/anlagen?

G-KAT/U-KAT, evtl. E1/E2...

Zitat:

Original geschrieben von log11


ich dachte immer der umrüster kann auch an ner vollsequenziellen so einiges einstellen oder liege ich da falsch?

Prinzipiell nur den "Rundlauf", der hat aber schon einige Parameter... und ist modellabhängig.

Den Verbrauch kann er dir eigentlich nur an einer Stelle einstellen: Beim "Zufetten" fürs Beschleunigen, falls die Lambda-Regelung nicht auch da aktiv ist und dann dagegen regelt...

Das schwierigste ist aber der Rundlauf, also Gas-Kennlinienanpassung an das Motorsteuergerät.

Man kann wohl teilweise die Motorsteuergeräte-Daten auslesen und umrechnen lassen für das Gasgerät, das ist dann etwas einfacher...

Jetzt habe ich mir mal die Mühe gemacht:
Astra LPG-Verbrauch
Du siehst, du liegst gut im unteren Mittelfeld. Ich zweifle eher an deinen 6,5Liter für Benzin. War das der BC, oder ein Dauerprotokoll? Denn die grossen liegen doch weit davon entfernt...
74kW Astra Benzin

hallo fubbel,danke für die links mit den verbräuchen von anderen astras.nur ist bei denen mit sicherheit auch der benzinverbrauch höher gewesen als bei mir.
also die 6,5-7 liter benzinverbruach sind nicht mit bc ermittelt sondern im großen mittel errechnet.der günstige verbrauch kommt durch eine sehr defensive fahrweise und den mix von 90%Autobahn 5%Landstraße und 5% Stadt.auf der autobahn bin ich in der regel zwischen 120 und 130km/h unterwegs.außerdem viel rollen lassen bei roten ampeln etc.aber daß ist ja nichts neues.und ich hatte halt die hoffnung mit nem ähnlich guten lpg verbrauch bei der fahrweise rechnen zu können.D.h. ich habe mit maximal 8Litern Spritverbrauch gerechnet.aber wie ihr schon gesagt habt,vielleicht kann man das mit den 15-20% mehrverbrauch auch nicht so genau nehmen.
also hat der umrüster bei der inspektion eigentlich keine chance die gaseinstellungen dahingehend zu korrigieren, daß weniger verbraucht wird bei weiterhin vernünftiger gasannahme.

gruß tobias

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Na ja, dann rechne doch mal: 7+15%=8,05; 7+20%=8,4
Da liegst du doch bestens. Die anderen haben auch 9/7,7=17% - im Mittelfeld.
Aus meiner(!) Erfahrung (Krasseres Profil 98%/2%/2%):
Der prozentuale Mehrverbrauch ist nicht(!) linear, er steigt mit dem Verbrauch an...
Also haben die Landstrassenfahrer den grössten Vorteil.
Sollte der Mehrverbrauch sogar Drehzahlabhängig sein, dann hat man auch in der Stadt Vorteile.
--> Beides aber nicht dein Profil...

Wie ich schon geschrieben habe: Bei mir sind 8% der Durchschnitt, fast 40% das Maximum. (der Minderverbrauch wurde noch nicht reprouziert...)
Also ein breites Spektrum, je nach Stil und Streckenprofil.

Weiss ja ncht wo du herkommst. Aber vielleicht hast du ja auch ein paar Hügel und die sind evtl. das Problem... (A7 bei Kassel?)

nein du, hügel gibts bei uns nur sehr wenige.ich pendel täglich zwischen erfurt und waltershausen (thüringen).und da ist alles relativ flach.
ja ich habe auch den eindruck als steigt der lpg verbrauch bei höheren drehzahlen stärker als wie im benzinbetrieb.das würde dann vielleicht auch den etwas höheren mehrverbrauch bei mir rechtfertigen, da ich zum größten teil auf der a unterwegs bin.
naja bald kommt schon meine 4000km durchsicht,da werde ich meinen umrüster nochmal befragen.ansonsten läuft die anlage top.

gruß tobias

mich würde auch nochmal interessieren wie sich das mit der "luft" im tank verhällt nach den ersten paar tankstopps.ist es wirklich so, daß das fassungsvermögen des tanks am anfang noch nicht voll ausgereizt wird,da erst die luft rausmuß?ich habe den eindruck, daß bei mir keine 46liter netto reingehen,denn bei ca 400km kommt schon die rote led der tankanzeige.alle 100km geht bei mir in etwa eine led aus.(+-20km)

gruß tobias

Das hat mit dem Dampfdruck zu tun.

Hast du Propan/Butan in der Gasphase, hat dieses Gas bei einer Temperatur (wie z.B. 20°C) exakt einen "Zieldruck", den sogenannten Dampfdruck. Der ist quasi eine Naturkonstante.

Verminderst du den Druck, so wird Flüssiggas verdampfen um diese "Lücke" aufzufüllen. Erhöhst du den Druck, so wird Propan/Butan aus der Gasphase auskondensieren um den Druck zu vermindern. Es versucht also immer, ein bestimmtes Partialdruckniveau zu erreichen.

Ist nun Luft im Tank passiert das nicht. Die wird einfach komprimiert und wirkt wie eine "feder". Der Druck im Tank ist nun keine Temperaturkonstante, sondern vom Füllgrad abhängig. Je voller, desto stärker wird die Restluft komprimiert und desto höher der Druck. Daher werden Tankanlagen bei viel Luft im Tank früher abschalten, was nach einem "oh, so wenig? Mensch was sparsam" getankt ausschaut. Mit viel Druck geht mehr hinein, was so aussieht wie "Was ne Saufziege".

HTH, GaryK

Ich habe 46Liter brutto, da ist es ähnlich. Es ist eine Schätzanzeige....
Es kommt sogar auf das Wetter an. So kann über nacht schon mal eine LED mehr an sein...

Die A4 ist bei dir schon leicht hügelig... Es ist eher die Profil mit viel BAB...

Luft? Ist ziemlicher Quatsch und gehört in die Gerüchteecke...
Luft ist bei normaler Temperatur ein ideales Gas.
Nehmen wir mal folgendes an: Tank ist voll Luft. Das sind 1 bar Druck. Jetzt wird auf 8 bar Überdruck mit LPG aufgefüllt. Bei 9 (1+8) bar hat die Luft nur noch 1/9 Volumen. Das sind 11% des vorherigen Volumens. Da die Füllmenge bei 80% abgeriegelt wird, ist für LPG noch 9% übrig (vereinfacht ausgedrückt, da sich Gase gleichmässig mischen etc...).

Nehmen wir mal Butan und -0,5°C. Das ist alles flüssig. Damit bekommst du mit Luft thoeretisch 91% in deinen Tank, ohne Luft randvoll, beides ist verboten, daher gibt es auch kein reines Butan...
Propan wird erst ab -25°C kritisch, daher sind die Mischungen im Winter "schlechter". Wenn es noch kälter wird, dann ist auch noch Propen drin...
Andersrum hättest du in deinem Verdampfer das Problem, da verdampft dann nichts mehr.

Wie soll die Luft denn raus?
Bei jedem Tankvorgang könnte man diese verlieren ? Wie, es ist doch ein geschlossenes System im Gegensatz zum Benzintank.
Na, das zischt doch immer?
10ml, mehr geht sicher nicht verloren, eher 2 ml, Ausserdem ist das noch das flüssige LPG aus dem Verschluss...
Na gut, trotzdem mit 10ml pro Tankvorgang:
46 Liter-netto-Tank (58 brutto), komprimierte Luft hat über 6 Liter, das wären über 600 Tankvorgänge....
Absolut Illusorisch.

Bei Butan und -0,5°C bekommt man also alles voll, geht das nicht auch mit Propan bzw. wenn keine Luft mehr drin wäre?
Nein. Bei 8bar wird abgeschaltet. Da ist es egal, ob es Luft oder Propan ist. Die nehmen bei 8 bar den gleichen Platz ein. Die Molekülanzahl ist gleich.
Dann habe ich ja doch mehr Propan drin, wenn die Luft weg ist. Ja, aber es wird aus der Flüssigphase entnommen, die Gasphase kann nicht verwertet werden. Da ist es egal, ob da Luft oder LPG ist.

Bei mir passen jetzt aber mehr Liter rein.... Bei mir auch. Statt ~35-37 Liter waren es heute über 42 Liter. Es ist aber nicht mehr Sommer, das ist im Winter normal.
Wie gesagt, die Luft nimmt 11% ein. Der Rest ist LPG-Dampf und der ist im Winter nunmal weniger.
Dann bekomme im Winter ja doch mehr rein! Nein, denn der Dampfdruck ist ja wieder 8bar. Jedes (entfernte(?)) Luftmolekül wird durch ein LPG-Molekül ersetzt, das Volumen bleibt gleich.
LPG ist erst bei -25°C ganz flüssig....

Sollte man also im Winter tanken, wenn man sehr wenig fährt. Nö, es ist egal. Man bekommt zwar mehr rein, wenn der Sommer kommt, wird der Dampf-Druck aber so hoch, dass das Sicherheitsventil ihn ablässt. pffffffft.
Lass mal ein Feuerzeug im Sommer in der Sonne liegen: Peeeng! Haarspray etc.: nicht über 50°C oder direkter Sonne, die haben kein Sicherheitsventil, also Penggggggg.
Es macht also auch keinen Sinn im Sommer den Tank extrem zu kühlen, man sollte ihn aber auch nicht der Sonne aussetzen.

@Fubbel

Schöne ausführliche Rechnung, nur leider ist die falsch.

Es gibt ein paar ganze einfache Regeln wenn man berechnen will, wie hoch der Druck im Tank ist.

(1) LPG wird mindestens den Druck haben, der dem Dampfdruck des Gemisches entspricht
(2) Der Gesamtdruck ist die Summe aller Teildampfdrücke.

Einfacher Fall: es ist keine Luft im Tank, daher ist der Tankdruck gleich dem Dampfdruck des LPGs.

Komplizierterer Fall: es ist noch Restluft da.
Nehmen wir an, der Tank sei leer und fasse 100l. Der wird nun zu 80% befüllt. Das heisst, das Volumen der Luft hinterher ist 1/5 dessen wie vorher. Macht also für den rest fünffacher Druck. - 5 bar.

Zuzüglich dessen, was LPG selbst beisteuert, da es das bestreben hat, etwa 9,5 bar (Propan, 20°C) zu erreichen. Egal wie voll der Tank und wie hoch der Umgebungsdruck ist. Solange keine 9,5 bar erreicht sind, verdampft Propan aus der Flüssigphase. Dadurch steigt der Gesamtdruck im Tank auf etwa 14,5 bar an. Hat die Tankanlage keine 14,5 bar Pumpendruck, schaltet die früher ab. Je höher der Füllstop des Tanks eingestellt ist, desto stärker wirst du Restluft am Tankdruck merken.

Die Frage, wie Luft aus dem Tank herauskommt ist auch ganz leicht zu beantworten.

Luft löst sich auch im Flüssiggas. Und wahrscheinlich sogar deutlich besser als in Wasser, sonst könnten z.B. Fische nicht atmen. Auch hier herrscht ein (druckabhängiges) Gleichgewicht. Mit jedem Tankvorgang löst sich so etwas Restluft aus deinem Tank im Tankinhalt und wird herausgetragen. Wodurch der veim Volltanken maximal erreichbare Spitzendruck durch das Autragen von Luft absinkt.

Und ob ein höherer Druck im Tank tatsächlich zu einem echten Mehrverbrauch führt hängt ganz entscheidend davon ab, wie hoch der Füllstopp eingestellt ist, wie hoch der Pumpendruck der LPG Tankstelle ist und ob deine LPG Anlage bei einem höheren Tankinnendruck evtl mehr Gas einbläst (wenn die Druckminderer nicht ganz so perfekt arbeiten).

mit thermodynamischen Grüsse, GaryK

@Gary
Das habe ich von dir nicht gedacht, ich habe es zweimal gelesen 😉

Ich habe es vereinfacht dargestellt, damit auch jeder es versteht. Also habe ich eine virtuelle Platikfolie zwischen Propan-Gasphase und Luft gezogen, dann kann man es sich leichter vorstellen. Und das Rechnungsergebnis ist gleich....

Da Butan nur 0,2bar Dampfdruck hat, habe ich dabei von vollständiger Füllung geredet, optimal natürlich bei 0°C...

Es ist richtig, wir haben ein Gas-Gemisch, also ist der Gesamt-Gasdruck und der partielle Druck entscheidend. Wie du schon sagst, hat die Luft bei 80% 5 bar. Der Dampfdruck von Propan ist 7,7bar bei 20°C, es bleiben also 2,7bar für Propan, nicht die Summe(!), denn die Flüssigkeit Propan weiss nicht, was da auf sie drückt und es ist Ihr auch egal....

Luft löst sich im Wasser, also auch im Propan. Prinzipiell richtig, aber wieviel ist es? Ich rechne mal damit: bei Wasser und 1 bar ca. 10ml/Liter, bei Propan und 8 bar ca. 1 ml/Liter (oder hast du irgendwo einen anderen Koeffizienten???), bei einem 50Liter Tank (40Liter LPG) sind das 40ml, auch nicht gerade berauschend, das sind immer noch 125 Tankfüllungen.
Das it den Tankfüllungen stimmt ja auch nicht, da wir es hier mit einer exponentialfunktion zu tun haben. Nach 125 Füllungen sind also gerade 63% Luft weg....
Hoffe du verstehst, dass ich das weggelassen habe, denn 5000L sind 50000km....

Und wie gesagt, am Druck ändert es nichts. Egal was drin ist:
Es gilt 6*10^23 Moleküle sind 22Liter (bei 1 bar).

Und: Immer wieder Temperatur aussen vor gelassen....

Der Dampfdruck bei 0°C ist übrigends nur noch 3,7 bar, daher die grössere Füllmenge im Winter, hier macht sich die Luft tatsächlich bemerkbar.

PS: Wie funktioniert eigentlich der automatische Füllstopp genau, denn nur auf Druck kann er ja nicht reagieren...

@Fubbel

Sorry wenn ich hartnäckig bin und auch auf die Gefahr, daß ICH mich blamiere. Du kannst für ein Phasengleichgewicht nicht einfach den Gesamtdruck nehmen um Zitat "denn die Flüssigkeit Propan weiss nicht, was da auf sie drückt und es ist Ihr auch egal...."

Wenn dem so wäre, dürfte ein nasses Handtuch an der Luft niemals trocken werden. Der Dampfdruck von Wasser liegt im Hochsommer mit 35°C bei nur 0.055 bar, was weit unter 1 bar Umgebungsdruck ist. Dennoch verdunstet das Wasser unbestritten sehr schnell.

Gleiches bei einer verschlossenen Etherflasche. Wenn du die Temperatur von 20 auf 35 Grad erhöhst, so interessiert es die Luft da drinne recht wenig. Eigentlich kaum 5% Druckanstieg. Nur fliegen dennoch die Stopfen, weil der Dampfdruck des Ethers exponenziell zunimmt und dennoch unter 1 bar beträgt. In der Summe mit der Luft zusammen sorgt das für einen netten Überdruck und der Stopfen fliegt durchs Labor.

Grüsse, GaryK

Deine Hartnäckigkeit ist gut...
Die Bezeichnung Dampfdruck wird auch verschieden benutzt... In der Meteorologie bezeichnet er den partiellen Dampfdruck des Wassers gegenüber der Luft.
In der Chemie benutzt man den Dampfdruck eines gesättigten Gases.
Das Trocknen des Handtuchs hat mehr mit der Saugkraft und Sättigung der Luft zu tun, denn Luft ist ein wasserabsorbierendes Medium, so wie ein Schwamm...
Natürlich könnte man das auch über maximal möglichen (=100%Luftfeuchte) und tatsächlichern Dampfdruck der Luft ausdrücken. Prinzipiell hast du es aber hier mit Diffusion zu tun.

Ethoxyethan hat bei 20°C nur 0,6bar Dampfdruck, daher passiert nichts, bei 34,6°C (und Normaldruck!) siedet er. Da der Dampfdruck aber steigt, wird der Siedepunkt erstmal "nach oben" geschoben, damit steigt der Dampfdruck weiter etc. Irgendwann löst sich dein Pfropfen, damit hast du schlagartig Normaldruck und der Ether siedet heftig. Daher die Explosion.
Das gleiche passiert, wenn du eine Schnellkochtopf, der innere Temperatur von 120°C hat, das Wasser aber zum Grossteil noch flüssig ist, plötzlich öffnest - Er fliegt dir im wahrsten Sinne des wortes um die Ohren....

Mach doch die Etherflasche bei 20°C zu und miss dann den Druck, du wirst 0 bar erhalten, sauge die Luft ab, bei ca. 0,6bar in der Flasche wird der Ether "kochen", er versucht den Druck aufrechtzuerhalten.

Anderes Beispiel: Stell dir vor, du möchtest die Luft in ihre Bestandteile verflüssigen. Das einfachste ist drücken, drücken, drücken. Das ganze wird warm, da das Gas es nicht einsieht flüssig zu werden. Dann kühlt man den Behälter und entzieht so die Energie. Jetzt kann das Gas nicht anders und eins nach dem anderen wird flüssig. Nach deiner Theorie hättest du keine Change Argon (0,0004% in der Luft) oder gar Helium zu gewinnen. Argon erhältst du aber schon nach O2. Nach deiner Theorie würdest du erst Stickstoff, dann Sauerstoff, CO2 und dann den Rest erhalten, denn du müsstest ja dein gesamtes Volumen (Gas-Phase) erstmal damit füllen.
Es ist wirklich egal, welche Gasmoleküle in der Gas-Phase sind, die Gesamt-Anzahl der Moleküle bei einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten Druck ist eine Naturkonstante. Das Verhältnis der Gasanteile ist gleich dem partiellen Druck der Gase. Der Gesamtdruck ist die Summe dieser. Tauscht du Moleküle aus, so ändert sich nicht der Gesamtdruck, aber die partiellen Drücke.
Im Falle von LPG kannst du deine - nicht nutzbaren - Propan-Gasmoleküle durch Aufpumpen mit Luft (knapp über 7,7bar) in die Flüssigphase zwingen. Bitte nicht nach-machen, denn dann passt bei kälterem Wetter nicht mehr "Sprit" rein 😉

So zurück zum LPG: Meine Tanke hat mir heute mit 10 bar Flüssigkeit eingepumpt, bei 14bar Innendruck hätte ich da eher was abgelassen... Viele Tanke haben auch im Sommer ca. 10-12 bar, manchmal 14...

PS: Aufgrund einer kleinen "Gemeinheit" ist die Propan-gas-konzentration in deinem Tank auch nicht konstant, denn Propan ist wesentlich schwerer als Luft, du hast in der Nähe der Flüssigphase also eine Sättigung annähernd 100% Propangas. - Daher auch meine Erklärung mit der virtuellen Folie, also scharfe Trennung der Gase.
In der Praxis ist diese Erklärung sinnvoll, wenn man z.B in Schächten die Höhe der gefährlichen CO2-Schicht abschätzen will, oder bei CO-Unfällen (Schicht ist oben) etc. Bei CO2 kann man ja auch mit Feuerzeug testen, bei CO/Propan darf man dann aber nicht in die Grenzschicht kommen, denn irgendwo ist da das Gemisch zündfähig.

@Fubbel

Dein Beispiel mit dem 120°C -Dampfkochtopf ist auch mit meiner Erklärung konform. Eine Substanz "kocht" dann, wenn der Partialdruck einer Komponente den Gesamtdruck übersteigt.

Jetzt schreibst du selbst, daß Luft Wasser wie ein Schwamm aufnehmen kann. Richtig. Und zwar genau bis zu dem Punkt, wo der Sättigungsdampfdruck erreicht wird, denn dann ist Wasser mit seiner eigenen Dampfphase im thermodynamischen Gleichgewicht. Was bei 20 Grad die genannten 0.05 bar bzw. 5 Vol% ist. Was anderes habe ich auch nicht behauptet. Und jetzt wende diese Beobachtung auf den LPG Tankvorgang an und du kommst zu deiner Druckerhöhung solange nennenswert Luft im Tank ist.

Wir sind nicht weit auseinander, aber du hast noch einen kleinen Denkfehler.

Zitat: "Es ist wirklich egal, welche Gasmoleküle in der Gas-Phase sind, die Gesamt-Anzahl der Moleküle bei einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten Druck ist eine Naturkonstante. "

Richtig. p*V = n*R*T

Zitat: "Das Verhältnis der Gasanteile ist gleich dem partiellen Druck der Gase. Der Gesamtdruck ist die Summe dieser. "

Auch richtig. Es gilt p_ges = Summe(p_i)

Zitat: "Tauscht du Moleküle aus, so ändert sich nicht der Gesamtdruck, aber die partiellen Drücke."

Auch richtig. Nur versäumst du jetzt die Phasengleichgewichte. Hast du eine flüssige Phase, so versucht diese jederzeit mit Ihrem eigegen Dampf in ein Gleichgewicht zu kommen und der Partialdruck dieser Substanz ist eine temperaturabhängige Naturkonstante. Egal ob du 1 bar, 20 bar oder 200 bar (Stickstoff) hast, Propan wird bei 20°C immer etwa 9,5 bar Partialdruck anstreben. Was bei 1 bar zu einem heftigen Druckanstieg führt, bei 200 bar vernachlässigbar ist. Komprimierst du dieses 9,5 bar Propan/200 bar Stickstoff auf die Hälfte, so geht die Hälfte des Propans wieder ins die Flüssigphase. Weil mehr als 9.5 bar Druck will Propan nicht haben. Deshalb "sabbern" Kompressoren auch im Sommer so sehr, da du beim Verdichten der Luft den Dampfdruck des Wassers schnell überschreitest.

Wie gesagt, du bist nicht weit weg, vergisst aber die Phasengleichgewichte. In der Nähe des Siedepunktes einer Substanz hast du auch das Problem, daß die luft proportional mit T expandiert, die verdampfende Substanz im Druck aber exponenziell zulegt. Siehe Clausius-Clapeyron Gleichung. Deshalb fliegen die Stopfen, nicht wegen der von dir beschriebenen Geysir-Effekte. Diese setzen erst viel später ein.

Grüsse, GaryK

Hmm, klingt soweit alles logisch, waren ja auch meine Überlegungen, kam aber zu einem anderen Ergebnis.

Bleibt die Frage: Wo ist der Fehler?
Hier:
Nicht der Partialdruck eines Stoffes ist die Natur-Konstante, sondern der Sättigungs-Dampfdruck. Was ist der Unterschied? Der Sättigungs-Dampfdruck ist der maximale(!) Dampfdruck bei einer bestimmten Temperatur, er ist der Druck des gesättigten(!) Gases. Bei der Messung musst du vorher die Luft absaugen.

Dieser Messwert heisst dann "Umgangssprachlich" Dampfdruck 😉

- du hast keine Propan-Gas-Phase mehr bei 200bar
- das Eis auf der Schlittschuhbahn schmilzt durch den Druck des Stahls und nicht des Eises.

Ich übertrage mal dein Wasserdampfbeispiel auf LPG und Luft...
Angenommen 20°C, 1 bar beim Wasserbeispiel. Das ganze jetzt soweit anpassen, dass wir bei Propan und 1 bar im gleichen Bereich des Phasendiagramms sind. (Wasseranomalie interessiert nicht...) --> Temperatur unter -50°C.
Andersrum: LPG und 1 bar --> Wasser über +150°C, nur um mal Richtwerte zu haben....
Du darfst so nicht rechnen, denn du bist einmal oberhalb, einmal unterhalb der Siedekurve, deshalb auch einmal addieren, beim anderen subtrahieren.
Der Gleichgewichtszustand ist die Kurve, oder sehe ich da was falsch?

Und was ganz gemeines: Bei Wasserdampf wird tatsächlich der Partialdruck angegeben...

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