Lohnen sich kommende Reparaturen noch?
Hallo liebes Forum!
Ich suche bei euch Rat und würde gerne eure Meinung dazu hören, ob ich mein Auto reparieren und behalten oder es doch lieber jetzt verkaufen sollte.
Ich fahre einen Audi A3 2.0 TDI quattro BJ 2012 mit knapp unter 180tkm. Bislang wurde das Auto scheckheftgepflegt in Audi Vertragswerkstätten. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit dem Auto, es hat mir nie wirklich Probleme gemacht und ist bislang brav gefahren. Größere Reparaturen gab es bislang nicht; es hat nur einen Mangel, dazu gleich. Ich sehe aktuell aber Kosten auf mich zukommen und Frage mich, ob eine Instandsetzung bei dem Alter und der Laufleistung noch lohnt.
Aktuell stehen bei mir die nächste Inspektion und wahrscheinlich auch ein paar Reparaturen an. Neben dem turnusmäßigen Austausch von Verschleißteilen, Ölwechsel, etc. müssen aufjedenfall die Bremsscheiben (und wahrscheinlich Beläge) hinten ausgewechselt werden. Da sich das Auto auch langsam der 210.000 Km nähert, steht in absehbarer Zeit auch der Wechsel des Zahnriemens an. Sicherlich könnte auch das ein oder andere Verschleißteil (bspw. der Keilriemen) bald in die Fritten gehen. Zudem steht im Mai die nächste HU/AU an. Das ist aber leider nicht alles.
Seit ca. 2 1/2 Jahren verliert das Fahrzeug Kühlmittel. Die Menge ist zwar noch einigermaßen überschaubar, aber ich würde schätzen, dass ich alle 2-3 Monate etwas nachfüllen muss. Ich war einmal bei Audi deswegen, da hatten die alle Schläuche mal ergebnislos auf Dichtigkeit überprüft. Ich habe das dann nicht weiter verfolgt und einfach immer Leitungswasser nachgefüllt. Ich bin davon ausgegangen, dass in dem Kühlmittel nur Frostschutz drin ist und habe mir daher erstmal keine Gedanken gemacht, solange das Wasser noch ordentlich rosa war. Beim letzten Nachfüllen ist mir aber aufgefallen, dass sich in dem Behälter irgendwelche Partikel befinden. Ich habe mich dann im Internet etwas schlau gemacht und erfahren, dass in dem Kühlmittel auch Korrosionsschutz ist und solche Partikel ein Anzeichen für Korrosion sind. Zudem kann das Leitungswasser wohl auch zu Kalkablagerungen führen, was auch eher suboptimal ist...
Bislang habe ich weder an der Motortemperatur noch an sonstigen Geräuschen gemerkt, dass ein Teil bereits Schaden genommen hätte. Da ich das Nachfüllen aber so schon eine lange Zeit praktiziere, könnte ich mir vorstellen, dass man vielleicht Kühler samt Schläuchen austauschen muss. Das sind sicherlich Kosten um die 500€. Vermutlich sollte man sich dann doch einmal auf die Sache nach der Ursache des Kühlmittelverlustes machen. Wenn es die Zylinderkopfdichtung ist, dann sind das bestimmt 2000-4000€ für den Austausch. Eine solche Reparatur ist sicherlich nicht mehr wirtschaftlich. Aber auch die anderen Reparaturen läppern sich. Für HU/AU, Inspektion und Bremsen fallen zusammen locker 1.000€ an, wenn man es nicht bei Audi, sondern einer freien Werkstatt machen lässt. Absehbar kommen zudem nochmal 1000-1500€ für den bald anstehenden Zahnriemenwechsel dazu. Gegebenenfalls fallen zudem für einen neuen Kühler dann nochmal 500€ an und wer weiß wieviel die Reparatur bzgl. der Ursache für den Kühlmittelverlust kosten wird (wenn diese denn überhaupt noch wirtschaftlich ist).
Ich sehe aktuell also relativ viele Kosten auf mich zukommen und frage mich, ob ich mein Auto nicht besser jetzt verkaufen sollte und mich nach einem neuen Gebrauchten umsehen sollte. Stand jetzt musste ich noch nie wirklich Geld für Reparaturen an dem Auto in die Hand nehmen. Bislang hatte ich immer nur relativ überschaubare Kosten für die Inspektion. Ich denke das Auto jetzt zu verkaufen könnte, noch ein günstiger Zeitpunkt sein.
Ich muss die anstehenden Reparaturen und Mängel natürlich offenbaren und daher mit einem Abschlag auf den Kaufpreis rechnen. Allerdings dürfte der Abschlag geringer ausfallen als die jetzt schon anstehenden, die absehbaren und die in naher Zukunft anstehenden Reparaturkosten. Ich muss aber auch sagen, dass ich bislang mit meinem Auto wirklich zufrieden war. Es ist definitiv kein Montagsauto und das allein ist m.E. schon viel wert. Zudem sind Gebrauchtwagen derzeit auch nicht gerade günstig.
Was meint ihr?
LG
Chris
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11 Antworten
Was würde ein Ersatzauto denn kosten ? Ein neuer Audi A3 Sportback 2.0 TDI Sline kostet zum Beispiel rund 40 T€ Euro Liste. Soviel Reparaturkosten kann der 8P gar nicht verursachen, du fährst also immer günstiger mit der Reparatur. Und selbst ein gebrauchter A3 für zum Beispiel 20 T€ ist immer noch teurer. Zumal hier wieder ungeplante Reparaturen kommen können, wenn die Werksgarantie abgelaufen ist.
Fazit: Reparieren und weiter fahren.
Hallo,
es ist immer schwer aus der Ferne zu beurteilen. Ein Auto in dem Baujahr ist auch immer nur so gut wie die Werkstatt die den pflegt.
Das was du aufzählst habe ich an meinem 2.0 FSI alles gemacht. Bei 240000 Kilometern. Der hat jetzt über 300000 Km auf der Uhr und fährt super.
Nun denke ich sind 3000 Euro an Reparaturen nicht die Welt, wenn ich dafür komfortabel und Stressfrei 5 Jahre fahren kann.
Den Wasserverlust hatte ich an meinem auch, da habe ich alles was Plastik ist (Ölfiltergehäuse; Wasserflansch; Thermostatgehaüse und anschliessend die WaPu) neu gemacht. Das war bei meinem 2003er einfach zu alt. Danach war Ruhe.
Im Vergleich zu der Wertigkeit von neueren Fahrzeugen , möchte ich meinen noch lange fahren. Würde also immer die Reparatur bevorzugen.
@user103109 Einen Neuwagen würde ich mir nicht kaufen. Vermutlich würde ich mir einen gebrauchten Golf Bj 2018/19 mit 50-60tkm kaufen, die um die 17.500€ kosten. Aufgrund der hohen Gebrauchtwagenpreise würde ich mir noch rund 6000€ für meinen Audi erhoffen. Würde also etwas mehr als 10.000€ für den neuen Gebrauchten bezahlen.
Im Vergleich zu den anstehenden Reparaturen ist das eine Differenz von 7-8.000€ (wenn keine teure Reparatur am Zylinder ansteht). Ist halt die Frage, ob eine Verjüngung um 4-5 Jahre und 125tkm und damit hoffentlich mehrere Jahre Ruhe vor Reparaturen, 8.000€ wert sind. Ich finde man kann nicht pauschal sagen reparieren ist immer günstiger.
@indila. Vielen Dank für deinen Input :)
Hallo,
eine kleine Ergänzung für mich...
Da ich an meinem Auto alles selber mache, kann ich den relativ günstig fahren. Müsste ich alles in der Werkstatt machen lassen, würde ich keinen Audi mit 18 Jahren Alter und weit über 200000 Kilometer fahren können.
Mein Wagen ist TOP - in Ordnung. Es ist aber auch ständig was zu tun...
Grüße
Zitat:
@Chrisser schrieb am 4. Dezember 2022 um 12:30:12 Uhr:
Ist halt die Frage, ob eine Verjüngung um 4-5 Jahre und 125tkm und damit hoffentlich mehrere Jahre Ruhe vor Reparaturen, 8.000€ wert sind.
Kleiner Rechenfehler, 6-7 Jahre verjüngen :)
Kommt aus dem Auspuff Wasserdampf?
Hast Du schon Zahnriemen und Wasserpumpe wechseln lassen?
Und bei Zylinderkopfdichtung sind es keine 2000-4000€, dann sind es 4500€. Wirtschaftlicher Totalschaden.
Ich würde an dem Audi garnichts machen lassen. Einfach zum TÜV fahren. Wenn der nächste TÜV Termin ansteht.
Wenn Du durchkommst, noch 2 Jahre fahren, wenn nicht, auf den Schrott damit.
Denn das ist ja ein EU5-Diesel. Der hat den Wert 0. Kenne ich, wir haben den gleichen Motor, auch Bj. 2012.
Auf keinen Fall was investieren.
Warum hat ein Euro 5 Diesel keinen Wert? Steuern sind überschaubar, Grüne Umweltplakete, Kein Adblue.
Was ist an Euro 5 so schlecht?
Kompletter Schwarzmaler meiner Meinung nach. Mein 2009er 2.0 TDI mit berüchtigtem EA189 ist seit Corona nochmal um ca. 2000€ im Wert (in Österreich) gestiegen. Ich würde mich da nicht verrückt machen lassen.
@emv_tester aus dem Auspuff kommt schon mal weißer Qualm beim Anfahren. Zahnriemen und Wasserpumpe habe ich noch nicht gewechselt. Deine Einschätzung zum Wert des Autos teile ich jetzt nicht, weiß auch nicht ganz wie du darauf kommst.
Ich finde, es geht auch um d. Umweltbewusstsein, und auch um die Wertigkeit des Autos. Besitze nämlich auch einen aus 2011 1.6 TDI mit knapp unter 150k (damals fast neu gekauft) und finde meinen sehr gut verarbeitet. Gut, ich fahre nicht viel, weil ich ein Firmen Poolfahrzeug unter der Woche nutzen kann, aber trotzdem finde ich die Autos immer noch qualitativ sehr gut verarbeitet. Und man muss nicht immer das Neueste haben, und noch funktionierende Autos verschrotten. Auf der anderen Seite, sind die Reparaturkosten mittlerweile sehr hoch. Schwierige Situation, kann Dich voll verstehen. P.S. Ich bin relativ oft in Kroatien, da ich Kroate bin, und werde die Reparaturen dort machen lassen. Sowas hat aber nicht jeder. Grüße aus Österreich
Ich würde mir eine freie Werkstatt suchen, die nen guten Leumund hat,
ich für meinen Teil zb. möchte meinen 2003er A4 1.8T zb nicht weggeben, da der zum einen total Problemlos läuft
(gekauft mit 193.000 aktuell aber schon 347.000 drauf) und zum anderen die Ersatzteile für ältere VAG Modelle meist billiger zu haben sind.
Wenn ich da an unsere neueren Modelle (C-Klasse aus 2019) denke, kommt mir das Grauen alleine an der Anzahl der Werkstattaufenthalte...