Logfahrt Lambdasonde - Hilfe bei Auswertung
Mein Dicker (2.8l AMX BJ 2000) ist grade ein ziemliches Sorgenkind. Nach den Bremsen ist nun die Lambdasonde dran.
Vorgeschichte:
Seit letztem Jahr war alle paar Monate mal derselbe Eintrag im Fehlerspeicher: "Bank 1 Sonde 1 - keine Aktivität - sporadisch". Das Auto hat ab und zu ganz leicht geruckelt oder unrunden Leerlauf gehabt, was damit zusammenhängen könnte oder auch nicht. Jedenfalls hab ich die Sonde diese Woche mehr aus Prinzip als aus Notwendigkeit mal tauschen lassen.
Mit der neuen Sonde (Originalteil) ist jetzt zusätzlich dieser Fehler aufgetaucht:
Code:
16514 - Bank 1 Sonde 1
P0130 - 35-00 - elektrischer Fehler im Stromkreis
Readiness: 0000 0001
Die beiden Fehler wechseln sich ab, wobei der Fehler im Stromkreis klar dominiert. Mal ist der Fehler sporadisch und mal nicht, jedenfalls geht nach spätestens 20km Fahrt zuverlässig die MKL an.
Befund bis jetzt:
Wenn die Sonde arbeitet, scheint sie normal zu arbeiten.
Spannung bei abgezogener Sonde und Zündung ein (Motor aus) ist 0,446V, also OK.
Am Stecker wackeln hat einmal geholfen. Könnte aber auch Zufall gewesen sein.
Auf Logfahrten habe ich den Ausfall zweimal aufgezeichnet, allerdings bin ich zu dumm um die Daten richtig auszuwerten. Zeigt die dunkelblaue Linie ein typisches Fehlerbild? Könnte es ein Wackelkontakt oder Kabelbruch sein?
9 Antworten
Niemand? Nur ein ganz kurzer Blick aufs Diagramm, um eine Vermutung zu äussern?
Ich werd übers Wochenende mal die Tupperbox mit dem MSG öffnen und da alle Stecker kontrollieren. So als Schuss ins Blaue.
Also bin zwar nicht so der Oberguru, aber Sonde 2 violett zeichnet ja Spannungsbild auf von Lambda 0 bis ca. 0,9 -Strom von 0 bis 0,9 Volt. Sonde 1 hat ja bei deinem Diagramm nach Start einen ziemlichen Totalausfall, wie von dir selbst erkannt.
Daher mal ein paar Fragen:
Hast du Universallambda oder mit Stecker verbaut??
Bei Universal kann es schon ein Einbaufehler sein.
Bei Standard kann es im Bereich der Steckverbindungen schon zu Wacklern kommen, am besten alle Stecker von hinten reindrücken. Hatte sowas schon mal beim G62 Stecker und hab den dann gewechselt, weil die Steckverbindung immer wieder fehlerhaft war.
Hast du den Stecker vorher vielleicht mit Kontaktspray eingesprüht weil er leicht korrodiert aussah??
Dies kann auch zu fehlerhafter Funktion führen. Reinigen mit Spritze und Spiritus z.B. ist dann empfehlemswert.
Hast du ein Steuergerätereset gemacht und vorher die Fehler gelöscht???
Wenn du alles mit ja beantworten kannst dann liegt wohl ein Spannungsfehler in der Grundversorgung der Lambda vor.
Also ich würde noch mal alles durcharbeiten und wenn möglich prüfen. Eventuell Sonden untereinander wechseln um einen Fehler der Sonde auszuschließen.
Auf alle Fälle wünsche ich dir viel Glück bei der Fehlerbehebung.🙂
Na da hab ich doch schonmal ein paar Denkanstösse. 🙂 Vielen lieben Dank!
Die neue Sonde ist ein Originalteil, das ich mangels Werkstatt vom Freundlichen hab einbauen lassen. Zumindest das sollte also passen.
Die Steckverbindung sieht gut aus - alles pipifein sauber und nichts verbogen. Ich hab tatsächlich etwas Kontaktspray drauf - sollte man nicht, ich weiss, aber wirkt so oft Wunder. Da werd ich nachher sicherheitshalber mit Isopropanol nachputzen.
Die Logfahrt war mit gelöschtem Fehlerspeicher (obwohl er am Ende der Fahrt natürlich wieder da war).
Was mich eben verunsichert hat, ist die Kurve beim Ausfall der Sonde. Ich kenne Unterbruch sonst nur als Sprung von x auf Null. Die blaue Kurve sieht aus, als ob da noch irgendwo ein Kondensator oder eine Regelung reinspielt. Da kenn ich mich leider viel zu wenig mit aus.
Aber dann sieht's wohl tatsächlich so aus, dass ich mal das MSG ausbaue und dort alle Leitungen checke. Viel anderes bleibt ja nicht mehr übrig.
So, Tupperdose aufgemacht und reingeschaut. Der Inhalt ist furztrocken und alles Elektrische sieht aus wie neu.
Kabel vom MSG zur Sonde durchgemessen und dabei überall rumgefummelt & gerüttelt - keine Unterbrüche und keine Kurzschlüsse.
Gummidichtung vom Stecker abgezogen und direkt an den einzelnen Drähten gerupft - nichts Aussergewöhnliches festgestellt.
Kann es sein, dass die neue Sonde zufällig einen ganz ähnlichen Defekt hat wie die alte? Scheint mir unwahrscheinlich. Ich schreib das mal auf die "Wenn alle Stricke reissen"-Liste.
Der Fehler scheint im Stand fast nie und unterwegs fast immer innert 2-3 Minuten aufzutauchen. Unterschied: Motorlast und Erschütterung. Die Motorlast kann ich im Stand einigermassen simulieren, die Erschütterungen nicht so gut. Das würde tendenziell für die Theorie mit dem Wackelkontakt sprechen.
Idee 1: Die Sonden Bank 1 und Bank 2 quertauschen, um zu sehen ob der Fehler mitwandert. Ob der Motor es mir übel nimmt, wenn ich einfach die Stecker vertausche und die Sonden lasse wo sie sind?
Idee 2 (wir sind schon leicht verzweifelt): Die Signale vor und nach den Steckern mit Stromdieben abgreifen und Messleitungen zum Beifahrersitz legen. Den nächsten Ausfall mit Speicheroszi live mitschneiden und die Signale vor/nach dem Stecker vergleichen.
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Evtl ist da der Fehler...
HTC
Laut Stromlaufplan ist Sicherung 34 dazwischen... die schaut gut aus. Ich werd deinen Scan aber mal im Auge behalten, danke dafür!
Bin wieder einen Babyschritt weiter - mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: Die Sondenspannung im MWB stimmt grob mit der Spannung am Stecker zum MSG überein.
Was mich fuchst:
Wenn die Sonde ausfällt, sackt die Spannung nachvollziehbar innert einer Minute langsam auf 0 ab.
Wenn sie wieder kommt, steigt die Spannung innert ca. 40 Sekunden langsam auf Normalwerte.
Bei einem normalen Wackelkontakt müsste doch da eine 0 stehen und fertig, oder?
Nächster Schritt: Heizleitungen anzapfen und ins Auto zum Multimeter führen.
Oder gleich die Sondenheizung sabotieren und schauen, ob das Fehlerbild dasselbe ist.
Es bleibt spannend!
Die Angaben sind aus einem SSP vom einem 2,6er ABC Motor. Der 2,8er stimmt in vielen Punkten überein...
HTC
Es wird immer mysteriöser.
Heute ist der Fehler mehrfach nachvollziehbar aufgetreten, als ich mein Messgerät dabei hatte.
Der Innenwiderstand der Sondenheizung liegt im warmen Zustand bei 65 Ohm.
Bei angesteckter Sonde pendelt die Sondenspannung zwischen 0 und -100mV.
Bei abgesteckter Sonde liegt am MSG-Stecker die Referenzspannung von rund 450mV an, die Sonde pendelt zwischen +150 und +200mV ("Gemisch zu mager"😉.
Im Fehlerfall ist die Sondenspannung also zu niedrig und wechselt die Polarität.
Die andere (funktionierende) Sonde macht das nicht.
Was auch immer das heissen mag... jedenfalls muss jetzt jemand her, der mir diese Sondengeschichte bis ins letzte schmutzige Detail erklären kann.
Der Freundliche möchte das MSG tauschen, ohne Garantie auf Erfolg.
Um das Ganze aufzulösen/abzuschliessen:
Die neue Sonde hatte wohl ab Werk einen Schaden und wurde diese Woche auf Garantie ausgetauscht. Seither läuft der Dicke wie neu und der Fehlerspeicher bleibt absolut leer. Ich drück die Daumen dass das lange so bleibt!