Leichtbau, next Level -Batterie
Moin, ich hab gedacht ich mach dazu mal ein neues Thema auf, zumal scheinbar noch nix dazu diskutiert wurde..
Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema Gewichtsersparnis und Batterie. Mein maximal leergeräumter GTI ist mit 900kg immer noch gut dabei und ich versuche hier und da noch ein bissl was zu sparen ohne ein Vermögen auszugeben wie für diese superteuren Leicht-Carbon-Batterien (55Ah, 2 Kg, 1.250 EUR).
Zum Thema / Fragestellung: Hat hier jemand Erfahrung mit der Verwendung von Motorrad-Batterien? Diese Gelbatterien wiegen gerade einmal 7kg (vergleiche 17kg normale Batterie), bringen aber nur ca. 17Ah anstatt 55Ah wie meine aktuelle Batterie. Wir reden hier über eine Verwendung in einem Schönwetter/Hobbyfahrzeug, Temperaturbereich +5° bis +30°C. Denke an sowas:
https://fullcartuning.de/39671
Konkrete Frage wäre, schafft so ein Ding einen normalen Kaltstart eines 1,8l Motors? Wie oft? Was passiert wenn da eine 90A Lichtmaschine permanent draufhämmert? Danke schon mal für eure Erfahrungen...
15 Antworten
so am Rande: die Kapazität ist das eine, die "Start"-Leistung ein andere.
Würde mal vermuten der Anlasser eines Mopeds zieht weniger A
Allein bei Standard-Autobatterien steigt die max Start-Leistung i.d.R. mit der Kapazität.
Achte mal darauf, diese wird mit angegeben.
Lach. OK... gilt bei Standardbatterien. Da schafft eine Moppedbatterie 17AH so 100A.
Eine neuere "Gel" mit 21 Ah .... angeblich 360A !?
na dann .... probieren.
Anzahl der Kaltstarts hängt natürlich auch ab von "wie kalt" und wie lange orgeln.
Versehentlich Licht angelassen,...
Ich hab lieber immer etwas mehr Reserve. D.h.: ich hab i.d.R. je eine Stufe grössere Standardbatterien verbaut in unseren Autos.
Motorradbatterie GEL 12V 21Ah BlueMax G19 Batterie 51913 .... 5,7 Kg!
mit 360A !
...diese oben verlinkte ist heftig teuer, schwerer und schafft nur 220A.
Zum auf dauer max. empfehlenswerten Ladestrom kann ich nix sagen.
Zitat:
@Heizölgaser schrieb am 6. Oktober 2021 um 13:00:07 Uhr:
Konkrete Frage wäre, schafft so ein Ding einen normalen Kaltstart eines 1,8l Motors?
Ja
Zitat:
Wie oft?
Hängt von der Außentemperatur ab. "Ewig" orgeln ist damit nicht und auch nicht empfehlenswert.
Zitat:
Was passiert wenn da eine 90A Lichtmaschine permanent draufhämmert?
So lange die Batterie intakt ist: nix, weil Bleibatterien ihren Ladestrom selbst regeln. Erst mit zunehmendem Alter / Verschleiß können sie das z. T. nicht mehr. Das kann dann zu einem sogenannten "Thermal runaway" führen. Entscheidend ist die Ladespannung. Das passt aber.
Wichtiger ist, dass die Batterie mit einem externen Ladegerät regelmäßig vollgeladen wird.
Ich werde für meinen E 21 Lifepo4 Zellen nehmen. Siehe Bild. Die wiegen knapp die Hälfte eines Bleiakkus. Bei mir 16 Zellen, 68 Ah. Es reicht aber auch die Hälfte. Hab Dir einen Händler gefunden: https://www.ebay.de/itm/224544027254?...
Vorteil: man muss sich nicht darum kümmern und sie sind sehr leicht.
Nachteil: unter 5 Grad Celsius kann es mit einer normalen Lichtmaschine Probleme durch Überladung geben da der Strom reduziert werden muss.
Zitat:
@Heizölgaser schrieb am 06. Okt. 2021 um 13:0:07 Uhr:
Was passiert wenn da eine 90A Lichtmaschine permanent draufhämmert?
Die Lichtmaschine hämmert nicht...
Der Batterie ist das völlig Latte, ob die Lima 50, 90 oder 120A kann. Die Spannung ist ja die gleiche, darüber regelt sich die Ladung der Batterie.
Die Ampere der Lima müssen ja nur so ausgelegt sein, dass der Verbrauch des übrigen Autos genug Strom zum Laden übrig lässt.
Deshalb haben die Diesel mit der grössten Batterie oft die kleinste Lima ab Werk, weil der Motor zum Laufen eben nur ein kleines Magnetventil braucht, im Gegensatz zum Benziner mit Motorelektronik, Zündung und Kraftstoffpumpen.
hallo
für nen golf zum starten reicht sowas auch locker aus
https://mtaudio.eu/de/power-cell/39-power-cell-1100l.html
was willst du denn damit anwerfen ? das teil kann kurzzeitig mal locker ~7 Kw raus schieben
Mfg Kai
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Alter geil was ihr so rausdreht. 850A mit 5,25 Kg iss doch schon mal ziemlich gut für den Preis...
Aber so richtig im praktischen Einsatz hat das keiner hier?
Zitat:
@Heizölgaser schrieb am 6. Oktober 2021 um 23:37:28 Uhr:
Alter geil was ihr so rausdreht. 850A mit 5,25 Kg iss doch schon mal ziemlich gut für den Preis...
Es geht eher um den Aufbau der Batterie. Du hattest eine Gel verlinkt, Kai eine AGM. Letztere ist eher geeignet für hohe Ströme. Aber auch da gibt es Unterschiede. Bleibatterien die zum starten gedacht sind, sollten nicht als Versorgerbatterien genutzt werden und anders herum genau so. Die Power Cell scheint laut Hersteller / Vertrieb für hohe Ströme geeignet zu sein.
In jedem Fall solltest Du beachten, dass Bleiakkus weder einer Tiefentladung noch langen Standzeiten mit geringem Ladestand ausgesetzt werden sollten. Heißt, wie bereits erwähnt, regelmäßig mit einem externen Ladegerät aufladen.
Zitat:
Aber so richtig im praktischen Einsatz hat das keiner hier?
Ich habe es noch nie probiert kenne aber genügend Leute, die damit ihre Rennautos starten. Die Lebensdauer der Batterie wird stark vom Fahrprofil und der Pflege abhängen. Beim starten entnimmst Du im Verhältnis zur Gesamtkapazität relativ viel. Heißt, das muss wieder rein. Heißt auch, bei vielen Starts in kurzer Zeit und kurzen Fahrstrecken: zyklischer Betrieb, höherer Verschleiß. Fazit, man kann es nicht oft genug schreiben: extern nachladen und nicht teilgeladen stehen lassen.
Beim Lifepo4 verhält es sich im Prinzip genau anders herum. Der mag es nicht, wenn er lange Zeit randvoll herumsteht. Dafür verträgt er zyklischen Betrieb oder Tiefentladung erheblich problemloser als sein Bleipendant. Für solche Zwecke also besser geeignet. Das einzige "Problem" ist, dass der zur Verfügung gestellte Ladestrom bei niedrigen oder relativ hohen Temperaturen reduziert werden sollte. Siehe Bild im Anhang. Und natürlich der Preis wenngleich der sich im Moment im freien Fall befindet. Die von mir verlinkten haben vor einiger Zeit noch locker das doppelte gekostet.
@Kai: meinen 2,3 Liter BMW Motor. Wie gesagt, die Hälfte hätte auch gereicht aber ich ich habe 2 x 8 Stück bekommen und dann natürlich 8 S 2 P daraus gemacht.
Hm, weil mich, ebenso wie den @Heizölgaser, dieses Thema auch schon ab und an mal beschäftigt hat und obendrein meine Batt am 16V hinüber ist, häng mich hier mal mit rein...
Mal 'ne Frage vom Akku-Laien: Wie ist das mit dem Laden eines AGM, Gel, LiFePo, whatever Akkus? Brauchts da 'ne Extra-Schaltung, oder kann man das "einfach so" anschließen wie 'n Blei-Akku und das funkt? (Am besten nicht im wahrsten Sinne des Wortes 😁)
Weil, was ich noch so im Kopf hab, war das ja "in der guten alten Zeit" schon eine Thematik, ob man NiCad, NiMH oder sonst was hatte, welches Ladegerät man da hernimmt. Und heutzutage mit den ganzen Wunderakkus, dies da so gibt, da hab ich auch eher den Eindruck, dass die komplette Intelligenz in der Ladeelektronik liegt...(Also das ganze Zeug im Telephon, Laptop, eAuto, etc...)
Zitat:
@wellental schrieb am 7. Oktober 2021 um 11:46:06 Uhr:
Mal 'ne Frage vom Akku-Laien: Wie ist das mit dem Laden eines AGM, Gel, LiFePo, whatever Akkus? Brauchts da 'ne Extra-Schaltung, oder kann man das "einfach so" anschließen wie 'n Blei-Akku und das funkt? (Am besten nicht im wahrsten Sinne des Wortes 😁)
Weil, was ich noch so im Kopf hab, war das ja "in der guten alten Zeit" schon eine Thematik, ob man NiCad, NiMH oder sonst was hatte, welches Ladegerät man da hernimmt. Und heutzutage mit den ganzen Wunderakkus, dies da so gibt, da hab ich auch eher den Eindruck, dass die komplette Intelligenz in der Ladeelektronik liegt...(Also das ganze Zeug im Telephon, Laptop, eAuto, etc...)
Blei- und Lifepo4 können identisch bzw. mit den gleichen Geräten geladen werden. NiMH NiCad nach Delta Peak, Lipo mit Überwachung der Ladeschlussspannung.
Bei Blei macht es Sinn je nach Außentemperatur einen Blick auf die Ladespannung zu werfen um ggf. vorhandene Sulfatierung zu beseitigen. Bei den Lifepo4 auf den Strom. Letzteres ist etwas komplizierter mit unseren Lichtmaschinen. Man bewegt sich da halt im eigenverantwortlichen Bereich
Also mir wird das schon fast wieder zu kompliziert.
Die "Power Cell" ist "AGM" Technologie? Was ist das jetzt wieder?
Zitat:
@Heizölgaser schrieb am 7. Oktober 2021 um 12:56:32 Uhr:
Also mir wird das schon fast wieder zu kompliziert.Die "Power Cell" ist "AGM" Technologie? Was ist das jetzt wieder?
Absorbant Glas Mat. 😉 Einfach erklärt: der Elektrolyt ist in einem Vlies gebunden. Beim entladen bilden sich Kristalle. Wird die Batterie stark entladen oder steht dauerhaft halbleer herum, können sich größere Kristalle und Dendriten bilden und innere Kurschlüsse auslösen. Durch das Vlies, wird das weitestgehend unterbunden.
Weiterer Vorteil: sie ist auslaufsicher und rüttelfest.
Das war nun wirklich so einfach wie möglich erklärt.
Kurzum: im Bleiakkubereich im Prinzip das beste was man für Geld kaufen kann. 🙂
Und beim AGM braucht man beim laden auch nix zu berücksichtigen, oder? Ich frag nur, weil ich meine mich erinnern zu können, dass mein CTEK irgendeine Einstellung für AGM hat...
Andere Frage: Was sagt eigentlich der TÜV zu sowas?
Zitat:
@wellental schrieb am 7. Oktober 2021 um 14:39:21 Uhr:
Und beim AGM braucht man beim laden auch nix zu berücksichtigen, oder? Ich frag nur, weil ich meine mich erinnern zu können, dass mein CTEK irgendeine Einstellung für AGM hat...
Ja, aber das ist im Prinzip Mumpitz. Durch Start / Stop etc. entsteht ein zyklisches Nutzungsschema welches Sulfatierung begünstigt. Dem kann man nur mit erhöhten Ladespannungen also "Programm" AGM entgegen wirken. Normale Nassbatterien machen das Martyrium nicht so lange mit, daher hat man die Dinger weiterentwickelt. Die Ladespannung hängt von 2 Faktoren ab: 1. Nutzungsschema und 2. Temperatur. Mit 14,4 bis 14,7 Volt liegt man i.d.R. richtig. Entgegen landläufiger Meinung mögen es Bleiakkus eher kühl. Also beim überwintern nicht neben den Ofen stellen. Auch Dauererhaltungsladung schadet mehr als sie nutzt, wenn keine Verbraucher angeschlossen sind.
Der Tüv sagt nicht viel. Bei AGM und Lifepo4 braucht man keine Entlüftung weil es geschlossene Systeme sind. Das AGM Zeug ist zwar etwas teurer aber der Mehrpreis lohnt sich in der Tat. Die Dinger sind im Verhältnis gesehen schon äußerst robust. Klar, durch dauerhaftes oder regelmäßiges Tiefentladen bekommt man die auch klein. Meine Varta im Rennauto hat genau eine Saison gehalten. Da ich ohne Lima gefahren bin und daher nach jedem Lauf laden musste. Zu hohe Entladetiefe und das zu oft: sicherer Bleiakkutod
Zitat:
@dodo32 schrieb am 7. Oktober 2021 um 14:58:51 Uhr:
Dem kann man nur mit erhöhten Ladespannungen also "Programm" AGM entgegen wirken.
Da bin ich mir grad nicht ganz sicher, aber dass es einen zusätzlichen (also zusätzlich zu agm) "rekonditionierungs-modus" am CTEK gibt, der eben genau das macht, da bin ich mir sicher. Warum bauen die da also zwei Modi mit selber Wirkung ein? Deshalb frag ich...
Ich schau mal kurz ins Handbuch, glaub ich 😁
Tante Edit meint: Ok, alles klar: Normal wird bei 14,4V geladen, bei AGM mit 14,7 und beim recond geht er rauf auf 15,8.
Also alles korrekt, was Du da geschrieben hast. Danke!