Lager der Antriebswelle im Getriebegehäuse ausgeschlagen

Audi A4 B8/8K

Hallo Audi-Freunde,

am Samstag wollte ich einen Ausflug mit meiner Frau machen.
Nach ca. 1 km kam ein Geräusch aus dem Frontbereich.
Angehalten unter den Wagen gelegt, nicht zu erkennen.
Weitergefahren Geräusch kam wieder je schneller desto lauter und schneller.
Zu Audi gefahren.
Ab auf die Hebebühne, der Meister hat ein spiel der Antriebswelle am Getriebegehäuse festgestellt.
Gestern wurde das Auto gecheckt.
Folgende Diagnose:
An ihrem A4 ist ein Lager der Antriebswelle im Getriebegehäuse ausgeschlagen ein Austauschgetriebe kostet mit Einbau ca. 4300,- Euro,
Wenn das Getriebe ausgebaut ist würde wir uns auch die Kupplung anschauen, eine neue Kupplung würde noch mal 550,- Euro zusätzlich kosten.

Autsch,

habt Ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht, welche Möglichkeiten habe ich bzgl. des Schadens, Getriebeüberholung/reparatur?
Gebrauchtes Getriebe?

Geräusch: Ein Klackern, je schneller desto lauter und schneller das Geräusch

Zu meinem Fahrzeug: Audi A4 Avant, Modell 8K50QC,km Stand 199680, BJ 12/2008, PS 140, 6 Gang TDI, Getriebe ID KXP, Motorkennzeichen CAGA.

Für Infos Tipps und Anregungen bin ich dankbar.

Grüße Michael.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von DS186


Mein Beileid, ehrlich. Eigentlich eine kleine Sache, aber du hast den absoluten Supergau erwischt. Garantie oder ähnliches ist nicht vorhanden? Was ist mit einem Kulanzantrag, da der Schaden unter Umständen durch einen Fehler entstanden ist, welcher Audi definitiv bekannt ist und gehäuft auftritt. Mehr als ein Nein kannst dir nicht einhandeln.

@djperez

Was steht denn in der TPI geschrieben, wenn ich fragen darf?

sorry leute hatte etwas zu viel arbeit.

hier die TPI ohne bilder

Technische Produktinformation Vorgangs-Nr.: 2023718/13
A4, Q5, A5 - Geräusche beim Beschleunigen / Konstantfahrt aus dem Vorderwagen Freigabedatum: 08.01.2013

Kundenaussage / Werkstattfeststellung

!! Automatikgetriebe der Firma ZF sind hiervon NICHT betroffen !!
Die Maßnahme ist bei folgenden Modell-/ Motor-Kombinationen bei eingebautem Getriebe vorzunehmen:

- alle außer V6- und V8-Ottomotoren

Kundenaussage:

Der Kunde beanstandet jaulende, dröhnende oder schabende Geräusche beim leichten Beschleunigen aus dem Vorderwagen. Die Geräusche sind permanent hörbar.

Werkstattfeststellung:

Bei manueller Überprüfung der linken Flanschwelle ist Spiel in axialer und/oder radialer Richtung vorhanden (s. Videos).

Auf der getriebeseitigen Oberfläche des in der Literatur als Lagerbock bezeichneten Lagerdeckels ist umlaufend Materialabtrag (Schleifspuren) zu sehen (hierfür müssen die Schrauben demontiert und der Lagerdeckel auf der Flanschwelle verschoben werden):

Bild: Materialabtrag/Schleifspuren auf der Innenseite des Lagerbocks (Abgeschliffene Kante – siehe auch nachfolgende Bilder).

Die Schrauben müssen nach einer Demontage immer durch Neuteile (neue Teilenummer: N 912 088 01) ersetzt werden.


Die betroffenen Kugellager werden nur auf der linken Seite verbaut. Daher treten Beanstandungen dieser Art rechts nicht auf!

Technischer Hintergrund

Das Kugellager für die Flanschwelle links dreht sich im Getriebegehäuse mit.

Bild: Schleifspuren und Späne im Getriebegehäuse, auf der Flanschwelle, am Lageraußenring und Lagerbock (Lagerdeckel).

Serieneinsatz

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Maßnahme

Versuchen Sie, die Kundenbeanstandung (entsprechend Problembeschreibung / Ursache) nachzuvollziehen, um eine eindeutige Zuordnung zu diesem TPL-Beitrag herzustellen. Die im Folgenden beschriebene Reparatur ist nur dann durchzuführen, wenn alle angegebenen Kriterien (Modell / Typ, Fahrgestellnummer, Motor- / Getriebekennbuchstabe, PR-Nummer(n), Teilenummer, Softwarestand, Codierung, ... ) exakt zutreffen. Andernfalls wird diese KD-Lösung die Beanstandung nicht abstellen und es ergibt sich möglicherweise eine Wiederholreparatur. Wir behalten uns in diesem Fall vor, die Gewährleistungsabrechnung abzulehnen und ausgebaute Teile rückzubelasten.

.

!! Bei den Einstell- / Unterlegscheiben kann es derzeit zu Lieferengpässen kommen.

Bitte die Reparatur wenn möglich zurück stellen !!

Trifft eine der oben beschriebenen Werkstattfeststellungen zu, müssen das Lager, der Lagerbock sowie alle drei Schrauben (neue Teilenummer: N 912 088 01) durch Neuteile ersetzt werden. Zudem sind Einstellscheiben zwischen Lager und Getriebegehäuse hinzuzufügen.

Benötigte Teile:

Anzahl
Teilebezeichnung
Teilenummer

1
Rillenkugellager
0B4 409 294 (Der Index unterscheidet sich je nach Variante und ist im ETKA zu ermitteln)

1
Sicherungsring
0B4 409 297

Max. 4 Stk.

(Ermittlung aus Berechnung)
Einstell- / Unterlegscheibe
0B4 409 227

1
Lagerbock (Deckel für Achsantrieb)
0B4 409 175 (Der Index unterscheidet sich je nach Variante und ist im ETKA zu ermitteln)

3
Schrauben M8
N 912 088 01

Für eine Reparatur wird nur eine kleine Menge der 50g Tube benötigt! Mehrfachverwendung einer Tube möglich
Dichtfett Radialwellendichtring
G 052 128 A1

Reparaturanweisung/Vorgehensweise:

Bei V6 und V8 Ottomotoren:

Getriebe ausbauen wie im Reparaturleitfaden beschrieben.

Nach dem Ausbau des Getriebes ist zunächst der Lagerbock vom linken Achsantrieb zu lösen (falls noch nicht geschehen) und die linke Flanschwelle aus dem Getriebe zu ziehen.

(Vorgehensweise lt. Reparaturleitfaden).

(s. auch Audi Training Online-Film „Reparaturmaßnahme am Flanschwellenlager für die Baureihe B8“)

Weitere Vorgehensweise wie unter „Prüfung“ beschrieben.

Bei allen Modell-/ Motor-Kombinationen außer V6 und V8 Ottomotoren:

Ausbau der Gelenkwelle links nach Reparaturleitfaden „Gelenkwelle aus- und einbauen“.

Zusätzlich den Stoßdämpfer vom Traglenker sowie das Federbein von der Koppelstange trennen. Um Schäden an Bremsschlauch und Leitungen zu vermeiden, das Federbein am Schwenklager mit einem Getriebeheber abstützen. Bei Bedarf, den Achsschenkel leicht zur Seite ziehen.

Anschließend ist die linke Flanschwelle aus dem Getriebe zu ziehen (Vorgehensweise lt. Reparaturleitfaden). Dabei ist die Flanschwelle durch die untere Öffnung am Getriebe (Serviceklappe) so abzustützen, dass eine Beschädigung des Wellendichtrings zwischen Ausgleichsgetriebe und Getriebegehäuse vermieden wird:

Bild: Abstützen der Flanschwelle.

Bild: Herausziehen der Flanschwelle.

Nach dem Ausbau der Flanschwelle ist der Wellendichtring zwischen Ausgleichsgetriebe und Getriebegehäuse mit Hilfe einer Lampe durch die untere Getriebeöffnung (Serviceklappe) visuell auf Beschädigung zu prüfen.

Weitere Vorgehensweise wie unter „Prüfung“ beschrieben.

Anschließend ist die Flanschwelle mit einem fußelfreien Tuch zu reinigen und mit entsprechender Abstützung durch die Öffnung an der Getriebeunterseite wieder einzuführen.

Prüfung:

Darauffolgend muss ermittelt werden, wie viele Einstellscheiben (d= 0,3 mm/Scheibe) zwischen Lager und Getriebegehäuse gelegt werden müssen. Dabei sind folgende Maße einzuhalten:

Überstand Lager/Getriebegehäuse:

Min= 0,5 mm

Max= 0,8 mm

Vorgehensweise bei der Ermittlung der Anzahl an einzulegenden Einstellscheiben:

Zunächst muss die Getriebeflanschfläche von Korrosion und Schmutz gesäubert werden. Hierfür wird ein Schmirgelpapier mit 150er Körnung verwendet. Der Lagersitz wird nicht gereinigt.

Anschließend wird durch Messen ermittelt, ob das Lager im Verhältnis zum Getriebegehäuse einen Über- oder Unterstand aufweist. Hierfür wird ein Haarlineal an zwei verschiedenen Positionen (hieraus ergeben sich vier Messpositionen) am Lager bzw. am Getriebegehäuse angelegt:

Bild: Anlegen Haarlineal am Getriebegehäuse/am Lager.

Jetzt wird mittels Fühlerlehre an vier verschiedenen Stellen der kritischste Wert durch Messen ermittelt (im Extremfall: Unterstand):

Bild: Ermitteln des Unterstandswertes.

Bild: Ermitteln des Überstandswertes.

Nach dem Ausmessen wird anhand des Messwertes errechnet, wie viele Einstellscheiben bei der Wiedermontage zwischen Lagergehäuse und Lager gelegt werden müssen.

Als Rechnungsbeispiel dient jeweils ein Wert im Unterstands- und einer im Überstandsbereich:

Beispiel Unterstand:

Messwerte: Oben 0,10 mm, unten 0,15 mm, links 0,15 mm, rechts 0,10 mm

Größter gemessener Wert: 0,15 mm

Bei der Berechnung muss dem Wert ein negatives Vorzeichen zugewiesen werden, da ein Unterstand vorliegt.

- 0,15 mm

+ 0,30 mm 1. Einstellscheibe

= 0,15 mm

+ 0,30 mm 2. Einstellscheibe

= 0,45 mm

+ 0,30 mm 3. Einstellscheibe

= 0,75 mm Mindestüberstand wird erreicht (0,5- 0,8 mm)

Es werden drei Einstellscheiben benötigt.

Beispiel Überstand:

Messwerte: Oben 0,10 mm, unten 0,15 mm, links 0,10 mm, rechts 0,10 mm

Kleinster gemessener Wert: 0,10 mm

0,10 mm

+ 0,30 mm Stärke 1. Einstellscheibe

= 0,40 mm

+ 0,30 mm Stärke 2. Einstellscheibe

= 0,70 mm Mindestüberstand wird erreicht (0,5- 0,8 mm)

Es werden zwei Einstellscheiben benötigt.

Nachdem die Anzahl der benötigten Einstellscheiben ermittelt wurde, werden die Neuteile samt benötigter Einstellscheiben, maximal 4 Stk. (zwischen Getriebegehäuse und Lager – s. folgendes Bild) wieder montiert (Vorgehensweise lt. Reparaturleitfaden):

Bild: Einbaulage Einstellscheiben


Wichtig:

Bei der Montage des Lagerdeckels muss die Teilenummer nach außen zeigen.


Durch das Mitdrehen des Lagers ist es möglich, dass das Lager in axialer und radialer Richtung Material des Lagersitzes abgetragen hat. Das entstandene Radialspiel ist zu vernachlässigen, da ein Mitdrehen des Lageraußenrings rein durch die axiale Anpresskraft des Lagerbocks verhindert wird.

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Zitat:

@CAHA_B8


Eine oder zwei Umdrehungen? Da ist das Rad total locker!

2 Schrauben auf der Fahrerseite konnten 2 Umdrehungen gedreht werden, einige eine halbe bis eine Umdrehung....vielleicht hab ich ja auch gute Freunde in der Nachbarschaft,...er sagte mir als Lehrer z.b. hat man öfter mal so ein Problem, bin aber kein Lehrer
😁

Eigentlich ziehe ich die Schrauben nochmal im Laufe der Zeit nach, irgendwie nicht dran gedacht dieses Jahr.

Eigentlich werden die Schrauben mit Drehmoment angezogen.

Wie immer im Früjahr nachdem die Sommerräder draufkommen befestige ich die mit dem Hazet Drehmoment auf 120Nm, hab´s nur diese mal Verpennt zu Kontrollieren....

Was genau muss denn noch an der Radaufhängung bzw. am Federbein und den Querlenkern beiseite gebaut werden, um die Flanschwelle aus dem Getriebe rausziehen zu können? Die Welle ist ja recht lang und es wird vermutlich eng, wenn man nicht mindestens noch etwas löst oder?

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Hallo zusammen, ich habe seit einiger Zeit ein knacken beim Rangieren. Überwiegend wenn ich komplett nach rechts in den Endanschlag eingeschlagen habe. Wenn ich dann langsam vor und zurückfahre höre ich ein blechernes knacken. Die kompletten Lenker sowie Radlager und Antriebswellenaussengelenk incl. Spurstangen und Gelenken auch das Lenkgetriebe wurden letztes Jahr bei 210 tkm gewechselt.

Welche Marken wurden verbaut?

Trw und Lemförder, alles andere ist größtenteils Mist. Aussengelenk der Antriebswelle war von Spidan. Teilweise wurden sogar die org.Audilogos von den Teilen rausgeschliffen. Die hinteren Querlenker mit Hydrolager waren nur von Febi Bilstein lieferbar.

Spiel am Getriebeflansch ist leicht vorhanden, jedoch habe ich wie die Meisten schreiben keine Symptome während der Fahrt sondern wie beschrieben beim Rangieren. Ich versuche mal ein Video zu machen. Bin schön langsam am Verzweifeln da diesen knacken niemand lokalisieren kann. Die Meisten sagen es ist das Lenkgetriebe, dachte ich selbst auch schon. Jedoch wenn ich ganz nach rechts einschlage, das Lenkrad im Endanschlag festhalte und langsam nach vorne und hinten fahre kann man das Knacken immer noch hören.

Hier noch ein Video, beim leichten hin und herlenken im Endanschlag

Wurde die Spurstangen (links/rechts) nicht vertauscht und berühren die Felgen?
Wenn nicht dann das Aussengelenk der Antriebswelle, oder die Lenkgetriebe selbst.

Hi, Lenkgetriebe wurde letzten Herbst neu gemacht, Austauschgetriebe von ATT Overath. Spurstangen sind auch neu und berühren nicht die Felge. L/R war angeschrieben. Das Aussengelenk der Antriebswelle wurde ebenfalls durch eines von Spidan ersetzt.

IMG_20230531_185826.jpg

Hallo zusammen, hab das Ganze jetzt nochmal genauer unter die Lupe genommen.Das Lager sitzt locker in der Passung somit muss hier etwas gemacht werden. Ich habe vor, das Lager mit den Einstellringen und Petec Flüssigmetall einzukleben, damit das ganze wirklich spielfrei sitzt.Auf Ebay gibt es extra einen kompletten Satz mit verstärkter Druckplatte und org. Audilager.
https://www.ebay.de/.../292970029791?...

Jetzt habe ich noch ein Paar Fragen bzgl. der Montage:
Kann man die Flanschwelle nach der Demontage der Antriebswelle problemlos aus dem Getriebe ziehen oder muss hier auch der Dämpfer raus ?
Ist das Lager auf der Welle aufgepresst oder kann man dies von Hand von der Welle ziehen?

Danke für Eure Hilfe

Das ist die gleiche Platte, die du bei Audi bekommst. Die Platte wurde geändert.
Ich habe um das Lager einfach Zinkblech gelegt, das passte bei mir genau. Das Lager sollte eigentlich durch das Blech gehalten werden.

Ich hatte das Getriebe ausgebaut und des dadurch leichter. Was problematisch sein wird, ist die Welle wieder in den Simmerring auf der anderen Seite zu bekommen und neues Dichtfett bekommst du dort so auch nicht dran.

Hm, das mit dem Simmering hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm :-( dachte die Welle ist nur in eine Zahnpassung gesteckt. Das muss ich mir nochmal genauer anschauen. Danke für den Hinweis

Hab mir soeben nochmal das Video von Audi angesehen. Unten durch die Wartungsöffning kann die Welle etwas geführt werden. Diese dann wieder ordentlich praktisch blind durch den Wellendichtring einzuführen könnte in eingebauten Zustand wirklich problematisch werden..
Sieht man evtl durch die Wartungsöffnung zu dem Wellendichtring bzw. Einführung der Öffnung ?

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