Ladegerät zu groß für Batterie
Hallo zusammen,
ich habe hier ein digitales Stapler-Ladegerät mit 20 Ampere, das laut Unterlagen Batterien von 110Ah bis 300Ah laden kann.
Wie sieht es mit Batterien aus, die eine geringere Kapazität haben? Also ein PKW-Akku mit 60Ah zum Beispiel. Kann er Schaden nehmen?
Es heißt auch, dass es für Traktionsbatterien gedacht ist. Schließt das dann normale Starterbatterien aus?
Hier die Unterlagen/ und im Anhang:
https://www.schweiss-shop.de/.../318SEC0008
Gruß und Vielen Dank
89 Antworten
Dodo, nach den Herstellerangaben sehe ich da keine Überwachungsfuntiion des Laders sondern nur eine zeitliche Staffelung durch die vorgewählte Kennlinie (Programm), die man nach Akkutyp und Kapazität anwählen soll. Das ist ein relevantes Fehlbedienungsrisiko. Die wertigeren Modelle der Baureihe haben gute Überwachungsfunktionen, erkennen den Akku komplett selbstständig und reagieren auf ihn. Die sind aber auch viel zu teuer für diesen lapidaren Anwendungsfall.
Sicher wird ein Starterakku nicht direkt hops gehen wenn er mal eine Ladung als "AGM" abbekommt. Aber du bewegst dich da außerhalb der Herstellervorgaben komplett auf eigenem Risiko. Ein normaler Starterakku in einem Auto das auf AGM eingestellt ist, der lebt halt nicht lange.
edit
Uwe, ich möchte höflich bleiben und das mit dir nicht weiter diskutieren.
Uwe, fast richtig. 😁 Während der Konstantspannungsphase sinkt der Strom immer weiter ab. Ein Bleiakku gilt als voll, wenn der Ladestrom auf 1% der Nennkapazität abgesunken ist. Das heißt, man muss dem Ladegerät mitteilen, wieviel Amperestunden der Akku hat. Sonst funktioniert das nicht. Alleine schon an dieser Tatsache merkt man, dass gängige "Automatikhightechmikroprozessorctekundvollgeillader" unmöglich jeden Bleiakku maximal vollladen können.
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 13. Juli 2021 um 17:11:20 Uhr:
Ein normaler Starterakku in einem Auto das auf AGM eingestellt ist, der lebt nicht lange. 😉
Aber nicht wegen der Ladespannung sondern wegen des zyklischen Nutzungsschemas. Ich wüsste auch nicht, dass es noch Antimon Zellen im großen Stil gibt. Die meisten haben Kalzium als Legierungsbestandteil und, wir werden es kaum glauben, die vertragen höhere Ladespannungen. 🙂 Warum wohl? 😉
Zitat:
vorgewählte Kennlinie (Programm). Das ist ein relevantes Fehlbedienungsrisiko.
...das dann nach dieser Logik jedes Gerät bis 200 Euro hat. 😉 Und IUoU bleibt IUoU. Damit einen Thermal Runaway zu provozieren dürfte schwierig werden. 😉
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 13. Juli 2021 um 17:11:20 Uhr:
Nach den Herstellerangaben sehe ich da keinerlei Überwachungsfuntiion des Laders sondern nur eine zeitliche Staffelung durch die vorgewählte Kennlinie (Programm).
Solche Lader funktionieren nicht mit zeitlicher Steuerung, denn dann müssten sie ja die Kapazität kennen und die Restladung messen, weil sonst die zeitliche Steuerung fast nie passen kann. Dass der Lader die Option die Kapazität zu bestimmen und die Restkapazität zu messen nicht hast du ja selbst dargelegt.
Solche Lader funktionieren nach dem Konstant-Spannung- und Konstant-Strom-Prinzip. Ohne Last wird eine Spannung von z.B. 14,4 V ausgeben. Diese Spannung wird auch bei Belastung so lange konstant gehalten, bis der Strom das vorgewählte Limit (20 A) erreicht hat und dann bricht die Spannung zusammen.
Schließt man also einen leeren Akku an, dann saugt der Akku den maximalen Strom, also die 20 A. Die Akkuspannung steigt langsam an, bis die 14,4 V erreicht sind. Der Strom wird jetzt durch den Innenwiderstand und der Kabel begrenzt. I = (U(Lader)-U(Batt)) / R.
Da die Batteriespannung weiter ansteigt, nimmt somit der Strom immer weiter ab, bis die Batteriespannung 14,4 V erreicht hat. Jetzt schaltet das Ladegerät auf Erhaltungsladung um, also wird die Spannung am Ausgang einfach auf 13,5 V geschaltet.
So oder ähnlich funktionieren alle modernen Ladegeräte. Natürlich gibt es je nach Ladeprogramm Abweichungen.
Daher lässt sich auch mit diesem Ladegerät eine kleine Starterbatterie aufladen. Nicht ohne Grund ist auch keine Mindestbatteriekapazität für das Programm 11 angegeben.
Gruß
Uwe
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Zitat:
@dodo32 schrieb am 13. Juli 2021 um 17:16:55 Uhr:
Alleine schon an dieser Tatsache merkt man, dass gängige "Automatikhightechmikroprozessorctekundvollgeillader" unmöglich jeden Bleiakku maximal vollladen können.
Daraus ergibt sich aber auch, dass, wenn man nicht das falsche Programm gewählt hat, die von Paul behauptete Überladung nicht möglich ist.
Gruß
Uwe
Dodo, ein nicht ganz fehlerfreier Akku könnte reichen ... 😉
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 13. Juli 2021 um 17:38:59 Uhr:
Zitat:
@dodo32 schrieb am 13. Juli 2021 um 17:16:55 Uhr:
Alleine schon an dieser Tatsache merkt man, dass gängige "Automatikhightechmikroprozessorctekundvollgeillader" unmöglich jeden Bleiakku maximal vollladen können.
Daraus ergibt sich aber auch, dass, wenn man nicht das falsche Programm gewählt hat, die von Paul behauptete Überladung nicht möglich ist.Gruß
Uwe
Zumindest bei gängigen Lader im unteren Preissegment. Das im Eingangsbeitrag verlinkte bzw. das Datenblatt auf das wir uns beziehen weist auch eine IUIa Kennlinie auf. Da muss man aufpassen
Zitat:
@dodo32 schrieb am 13. Juli 2021 um 17:53:34 Uhr:
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 13. Juli 2021 um 17:38:59 Uhr:
Daraus ergibt sich aber auch, dass, wenn man nicht das falsche Programm gewählt hat, die von Paul behauptete Überladung nicht möglich ist.
Zumindest bei gängigen Lader im unteren Preissegment. Das im Eingangsbeitrag verlinkte bzw. das Datenblatt auf das wir uns beziehen weist auch eine IUIa Kennlinie auf. Da muss man aufpassen
Ist bekannt. Nicht nur in meinem letzte Beitrag indirekt sondern auch in einem Beitrag weiter oben habe das direkt schon geschrieben und auch erläutert.
Gruß
Uwe
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 13. Juli 2021 um 17:42:55 Uhr:
Dodo, ein nicht ganz fehlerfreier Akku könnte reichen ... 😉
Bei Netzteilen oder Geräten die nicht in eine Erhaltung wechseln sondern ab einer gewissen Spannungsschwelle wieder hochfahren, ja. Bei Cetek etc. unwahrscheinlich.
Bei dem hier in Rede stehenden wäre das wohl der eintretende Effekt. Ein Lader in der Art des C-tec wäre für den TE auf Dauer sicherer und auch einfacher zu handhaben. Er hat sich ja bereits in dieser Richtung entschieden.
Zitat:
@EnnisLedger schrieb am 11. Juli 2021 um 17:53:26 Uhr:
Hallo zusammen,ich habe hier ein digitales Stapler-Ladegerät mit 20 Ampere, das laut Unterlagen Batterien von 110Ah bis 300Ah laden kann.
Wie sieht es mit Batterien aus, die eine geringere Kapazität haben? Also ein PKW-Akku mit 60Ah zum Beispiel. Kann er Schaden nehmen?
Es heißt auch, dass es für Traktionsbatterien gedacht ist. Schließt das dann normale Starterbatterien aus?
Hier die Unterlagen/ und im Anhang:
https://www.schweiss-shop.de/.../318SEC0008
Gruß und Vielen Dank
Hallo,
lass Dir von den anderen keinen Bären aufbinden. Ein Bleiakku zieht, im Gegensatz zum Li-Ionen-Akku, genau den Strom, den er braucht, da kann das Ladegerät noch so groß sein. Wichtig ist viel mehr, dass die Spannung stimmt.
Wenn das Ladegerät den kleinen Akku überhaupt erkennt, kannst Du ihn völlig gefahrlos damit laden und schaden tut das ihm auch nicht.
Grüße,
diezge
TE, lass lieber Vorsicht walten. Der Hersteller hat deinen Anwendungsfall für diesen Lader nicht vorgesehen und Säureunfälle hinterlassen üble Narben.
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 14. Juli 2021 um 15:05:05 Uhr:
TE, lass lieber Vorsicht walten. Der Hersteller hat deinen Anwendungsfall für diesen Lader nicht vorgesehen und Säureunfälle hinterlassen üble Narben.
Frage: was soll da bei korrekt eingestellter Ladekennlinie schief gehen? 😕 Ich komm' nicht drauf. Wenn man es mir nachvollziehbar erklärt, will ich nichts gesagt haben. Alle bisherigen Erklärungen, egal von wem, sind es nicht