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Kupferpasten und ABS Bremsen; Ein Risiko ?

Themenstarteram 19. Juni 2011 um 11:11

Hallo zusammen,

seit einigen Tagen versuche ich mit Hilfe von Kupferpasten, Bremsen und Automobilherstellern, Fachbuchautoren und Fahrzeugingenieuren eine Antwort auf die Frage zu bekommen ob man Kupferpaste an Bremsen (mit ABS) noch einsetzen darf und wenn nicht, was der Grund dafür ist. Vielleicht kennt sich jemand im Forum damit aus ?

Die ausweichende Antwort ist, daß man nur vom OEM freigegebene Schmiermittel einsetzen darf (Bei Ford z.B. nach ESE-M12A4-A).

Eine generelle Aussage keine Kupferpasten an ABS Systemen einzusetzen habe ich nicht bekommen!

Was gerade Kupfer so kritisch erscheinen läßt ist auch völlig unklar !

Vielleicht handelt es sich also wirklich um einen (unbeabsichtigten) Hoax der sich ähnlich wie die Geschichte zur "Spinne in der Yucca-Palme" verbreitet hat nachdem ein solcher Hinweis über einen ebay blog zu den Todsünden bei der Bremsenmontage erschienen ist.

Bei all den Produkten und ABS Technologien wird sich kaum jemand dazu hinreissen lassen einen einmal ausgesprochenen Sicherheitshinweis für falsch zu erklären....

Allgemein gilt:

Kupfer ist ein nicht magnetisches, weiches Metall mit guter Wärmeleitfähigkeit, sehr guter Stromleitfähigkeit und einem Schmelzpunkt über 1000 °C (Aluminium schmilzt z.B. schon bei 600 °C). Es ist toxisch für Microorganismen (antimikrobiell).

In Kupferpasten wird es oft mit synthetischen Mineral oder Silikonölen als Träger eingesetzt. Die Schmiereigenschaften sind mittelmäßig.

Früher verwendete man Nickelpasten, dort wo Kupfer nicht eingesetzt werden sollte, insbesondere auf Edelstahl oder bei extremeren Anforderungen (Ultrahochvakuum, Stickstoffkühlung). Aufgrund des toxischen Potentials (Allergien, Lungenkrebs) ist die Verwendung eingeschränkt.

Heute gibt es metallfreie keramische Hochleistungspasten die laut Werbung die anderen Pasten ablösen sollen.

Die Erklärungsversuche der "Fachleute" im Internet zur angeblichen Problematik von Kupferpaste sind vielfältig:

- Es handelt sich um eine technisch unbegründete Kampagne der Hersteller keramischer Pasten um Marktanteile gegenüber der etablierten Kupferpaste zu gewinnen.

(scheint mir mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen)

- Die mineralölhaltige Schmierstoffkomponente greift Dichtungen und Bremsschläuche an.

(Alle OEM Spezifikationen schreiben Beständigkeit von Schläuchen und Dichtungen gegen Mineralöle und Kraftstoffe vor. Außerdem hätte das weder etwas mit Kupfer noch mit dem ABS zu tun)

- Kupfer bildet ein galvanisches Element mit Aluminiumbauteilen und zerstört diese.

(Aluminium passiviert und das Korund regiert nicht mit Kupfer. Eisen Chrom oder Sauerstoff stehen in der elektrochemischen Spannungsreihe über Aluminium. Auch hier fehlt der Zusammenhang mit dem ABS. Im Automobil sind viel Bauteile anderen elektrochemischen Potentials elektrisch leitend miteinander verbunden, so daß die Gefahr nicht spezifisch für Kupfer gilt. )

- Kupferpaste hat eine schmierende Wirkung und kann deshalb verfließen und so auf die Bremsscheibe und Beläge gelangen.

(Auch andere Antiquietsch Pasten schmieren und auch Kupferpaste wird nur sehr dünn aufgetragen. Es gibt keinen direkten Effekt auf das ABS, im Gegenteil im Zweifelsfall blockieren die Bremsen auch ohne ABS garnicht...)

- Kupferpaste hat ein geringes Haftvermögen. Kupferpaste wird an die Zahnräder des ABS Sensors geschleudert, bildet Wirbelströme und ein Magnetfeld und stört damit den Hallsensor. (Frage sind Wirbelströme als ABS Störung überhaupt denkbar ? Zunächst müßten zudem größere Mengen Kupferpaste an die 4 ABS Zahnräder gelangen und dort verbleiben. Auch andere schlecht haftende metallische Schmiermittel müßten dann betroffen sein)

- Kupferpaste dringt in den ABS Stecker ein und verursacht elektrische Störungen.

(Das würde Salzwasser auch tun und ein ABS System würde den Signalfehler/Kurzschluß sofort entdecken)

- Kupferpaste sammelt Metallabrieb von den Bremsscheiben, wird so magnetisch und stört dann das ABS System (Auch andere "klebrige" Pasten hätten dieses Problem. Zudem müßten große Mengen Kupferpaste an der richtigen Stelle große Mengen Scheibenabrieb binden. Entweder die Paste haftet, dann gelangt sie nicht ans ABS oder sie haftet nicht, dann bleibt sie nicht am ABS Bei manchen Pasten verkohlt der organische Träger bei der ersten Erhitzung und es bleibt nur eine dünne Metall und Graphitschicht zurück. Auch das ist nicht spezifisch für Kupferpasten.)

- Kupferpasten sind weich und federn. Deshalb schaukelt sich das ABS System auf und führt zu Störungen.

(Interessanter Ansatz aber zum Rücksetzen der Bremsbeläge nach dem Bremsen haben die Scheiben einen kleinen Schlag und der müßte ein ähnliches Phänomen auslösen. Außerdem dürfte der Effekt bei der verwendeten Schichtdicke unerheblich sein.)

Zuguterletzt: Z. B. "Bostik Never Seez Standard Grade" enthält Kupfer aber erfüllt laut Datenblatt die Ford ESE-M12A4-A.

Außerdem habe ich selber bisher keinen Warnhinweis bei Kupferpastenherstellern zum Thema ABS gefunden (vielleicht kennt jemand einen Link ?), in den Do It Yourself Werkstatthandbüchern steht kein Warnhinweis und auch sonst wollte mir (s.o.) bisher niemand ein generelles Risiko von Kupferpasten an ABS Bremsanlagen bestätigen......

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, daß "Kupferpaste" hier nur für bestimmte Eigenschaften früher gebräuchlicher Montagepasten steht (klebrig aber geringes Haftvermögen, weich) und deshalb nichts mit Kupfer selber zu tun hat und es eben auch geeignete Kupferpasten und ungeeignete andere kupferfreie Pasten gibt. Das diskreditieren etablierter Systeme bei der Produktneueinführung ist ja nicht unüblich.

Andererseits fehlt aber immer noch eine theoretische Erklärung wie denn der ABS Sensor physikalisch von Kupfer gestört wird und wie wahrscheinlich es ist, daß diese Störung auch eintritt.

Es ist für mich kaum vorstellbar, daß alle Radsensoren in vollem Zahnkranzumfang dauerhaft mit Kupferpaste belegt sind oder sogar noch grammweise Metallabrieb binden der den Hallsensor komplett außer Gefecht setzt ohne, daß das ABS System eine Signalpegelstörung meldet. Selbst dann gäbe es nur einen ABS Ausfall aber wohl keinen Totalausfall der Bremse weil das ABS diese löst ?!

Man dürfte auch meinen, daß ABS Systeme so ausgelegt sind, daß weder Salzwasser im Winter, noch das Durchfahren von Ölpfützen, Benzinlachen oder Erzsand etc. zu dauerhaften, sicherheitsrelevanten Störungen führt.

Was ist also dran am Mythos der Todsünde ?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 19. Juni 2011 um 11:11

Hallo zusammen,

seit einigen Tagen versuche ich mit Hilfe von Kupferpasten, Bremsen und Automobilherstellern, Fachbuchautoren und Fahrzeugingenieuren eine Antwort auf die Frage zu bekommen ob man Kupferpaste an Bremsen (mit ABS) noch einsetzen darf und wenn nicht, was der Grund dafür ist. Vielleicht kennt sich jemand im Forum damit aus ?

Die ausweichende Antwort ist, daß man nur vom OEM freigegebene Schmiermittel einsetzen darf (Bei Ford z.B. nach ESE-M12A4-A).

Eine generelle Aussage keine Kupferpasten an ABS Systemen einzusetzen habe ich nicht bekommen!

Was gerade Kupfer so kritisch erscheinen läßt ist auch völlig unklar !

Vielleicht handelt es sich also wirklich um einen (unbeabsichtigten) Hoax der sich ähnlich wie die Geschichte zur "Spinne in der Yucca-Palme" verbreitet hat nachdem ein solcher Hinweis über einen ebay blog zu den Todsünden bei der Bremsenmontage erschienen ist.

Bei all den Produkten und ABS Technologien wird sich kaum jemand dazu hinreissen lassen einen einmal ausgesprochenen Sicherheitshinweis für falsch zu erklären....

Allgemein gilt:

Kupfer ist ein nicht magnetisches, weiches Metall mit guter Wärmeleitfähigkeit, sehr guter Stromleitfähigkeit und einem Schmelzpunkt über 1000 °C (Aluminium schmilzt z.B. schon bei 600 °C). Es ist toxisch für Microorganismen (antimikrobiell).

In Kupferpasten wird es oft mit synthetischen Mineral oder Silikonölen als Träger eingesetzt. Die Schmiereigenschaften sind mittelmäßig.

Früher verwendete man Nickelpasten, dort wo Kupfer nicht eingesetzt werden sollte, insbesondere auf Edelstahl oder bei extremeren Anforderungen (Ultrahochvakuum, Stickstoffkühlung). Aufgrund des toxischen Potentials (Allergien, Lungenkrebs) ist die Verwendung eingeschränkt.

Heute gibt es metallfreie keramische Hochleistungspasten die laut Werbung die anderen Pasten ablösen sollen.

Die Erklärungsversuche der "Fachleute" im Internet zur angeblichen Problematik von Kupferpaste sind vielfältig:

- Es handelt sich um eine technisch unbegründete Kampagne der Hersteller keramischer Pasten um Marktanteile gegenüber der etablierten Kupferpaste zu gewinnen.

(scheint mir mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen)

- Die mineralölhaltige Schmierstoffkomponente greift Dichtungen und Bremsschläuche an.

(Alle OEM Spezifikationen schreiben Beständigkeit von Schläuchen und Dichtungen gegen Mineralöle und Kraftstoffe vor. Außerdem hätte das weder etwas mit Kupfer noch mit dem ABS zu tun)

- Kupfer bildet ein galvanisches Element mit Aluminiumbauteilen und zerstört diese.

(Aluminium passiviert und das Korund regiert nicht mit Kupfer. Eisen Chrom oder Sauerstoff stehen in der elektrochemischen Spannungsreihe über Aluminium. Auch hier fehlt der Zusammenhang mit dem ABS. Im Automobil sind viel Bauteile anderen elektrochemischen Potentials elektrisch leitend miteinander verbunden, so daß die Gefahr nicht spezifisch für Kupfer gilt. )

- Kupferpaste hat eine schmierende Wirkung und kann deshalb verfließen und so auf die Bremsscheibe und Beläge gelangen.

(Auch andere Antiquietsch Pasten schmieren und auch Kupferpaste wird nur sehr dünn aufgetragen. Es gibt keinen direkten Effekt auf das ABS, im Gegenteil im Zweifelsfall blockieren die Bremsen auch ohne ABS garnicht...)

- Kupferpaste hat ein geringes Haftvermögen. Kupferpaste wird an die Zahnräder des ABS Sensors geschleudert, bildet Wirbelströme und ein Magnetfeld und stört damit den Hallsensor. (Frage sind Wirbelströme als ABS Störung überhaupt denkbar ? Zunächst müßten zudem größere Mengen Kupferpaste an die 4 ABS Zahnräder gelangen und dort verbleiben. Auch andere schlecht haftende metallische Schmiermittel müßten dann betroffen sein)

- Kupferpaste dringt in den ABS Stecker ein und verursacht elektrische Störungen.

(Das würde Salzwasser auch tun und ein ABS System würde den Signalfehler/Kurzschluß sofort entdecken)

- Kupferpaste sammelt Metallabrieb von den Bremsscheiben, wird so magnetisch und stört dann das ABS System (Auch andere "klebrige" Pasten hätten dieses Problem. Zudem müßten große Mengen Kupferpaste an der richtigen Stelle große Mengen Scheibenabrieb binden. Entweder die Paste haftet, dann gelangt sie nicht ans ABS oder sie haftet nicht, dann bleibt sie nicht am ABS Bei manchen Pasten verkohlt der organische Träger bei der ersten Erhitzung und es bleibt nur eine dünne Metall und Graphitschicht zurück. Auch das ist nicht spezifisch für Kupferpasten.)

- Kupferpasten sind weich und federn. Deshalb schaukelt sich das ABS System auf und führt zu Störungen.

(Interessanter Ansatz aber zum Rücksetzen der Bremsbeläge nach dem Bremsen haben die Scheiben einen kleinen Schlag und der müßte ein ähnliches Phänomen auslösen. Außerdem dürfte der Effekt bei der verwendeten Schichtdicke unerheblich sein.)

Zuguterletzt: Z. B. "Bostik Never Seez Standard Grade" enthält Kupfer aber erfüllt laut Datenblatt die Ford ESE-M12A4-A.

Außerdem habe ich selber bisher keinen Warnhinweis bei Kupferpastenherstellern zum Thema ABS gefunden (vielleicht kennt jemand einen Link ?), in den Do It Yourself Werkstatthandbüchern steht kein Warnhinweis und auch sonst wollte mir (s.o.) bisher niemand ein generelles Risiko von Kupferpasten an ABS Bremsanlagen bestätigen......

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, daß "Kupferpaste" hier nur für bestimmte Eigenschaften früher gebräuchlicher Montagepasten steht (klebrig aber geringes Haftvermögen, weich) und deshalb nichts mit Kupfer selber zu tun hat und es eben auch geeignete Kupferpasten und ungeeignete andere kupferfreie Pasten gibt. Das diskreditieren etablierter Systeme bei der Produktneueinführung ist ja nicht unüblich.

Andererseits fehlt aber immer noch eine theoretische Erklärung wie denn der ABS Sensor physikalisch von Kupfer gestört wird und wie wahrscheinlich es ist, daß diese Störung auch eintritt.

Es ist für mich kaum vorstellbar, daß alle Radsensoren in vollem Zahnkranzumfang dauerhaft mit Kupferpaste belegt sind oder sogar noch grammweise Metallabrieb binden der den Hallsensor komplett außer Gefecht setzt ohne, daß das ABS System eine Signalpegelstörung meldet. Selbst dann gäbe es nur einen ABS Ausfall aber wohl keinen Totalausfall der Bremse weil das ABS diese löst ?!

Man dürfte auch meinen, daß ABS Systeme so ausgelegt sind, daß weder Salzwasser im Winter, noch das Durchfahren von Ölpfützen, Benzinlachen oder Erzsand etc. zu dauerhaften, sicherheitsrelevanten Störungen führt.

Was ist also dran am Mythos der Todsünde ?

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Zitat:

Original geschrieben von Destructor

Junge.

Denke bitte an Nuhr.

Ich habe dir bereits erklärt das jeder Leiter, unabhängig seiner Permebailität wenn er sich durch ein Magnetfeld bewegt eine Spannung induziert. So funktioniert ein scheiss Dynamo. Für dich wohl Magie.

Diese Spannung, oder besser gesagt der Strom der damit einhergeht erzeugt ein dem entgegen gerichtetes Magnetfeld.

Das lernt man schon in der Schule das um einen Leiter, i.d.R. aus Kupfer, sich ein magnetfeld bildet wenn Strom durchfliesst.

Dieses Magnetfeld beeinflusst das statische Magnetfeld des Dauermagneten.

Durch die Beeinflussung dieses Magnetfelds wird in die Spule des Sensors eine Spannung induziert.

Kuperpaste auf dem sich bewegenden Zahnkranz hat also einen Einfluss auf das Magnetfeld des Dauermagneten.

Noch primitiver kann ichs nicht erklären, sorry.

Nur: Du hast keinen Dynamo! Daher: Erklärung schön und gut: Aber, ohne die Voraussetzungen, kannst du es noch 5x erklären, ohne das es zutrifft.

Zitat:

Original geschrieben von Destructor

Zitat:

Da brauche ich nicht lesen. Der Fakt ist, Eisenmetalle haben eine Permeabilität von > >1.000 und Kupfer von <1. Damit ist der Einfluss physikalisch mit 1.000:1 zu benennen.

Falsch.

Die Permeabilität hat keinen Einfluss auf die elektromagnetische Induktion.

Stimmt! Das habe ich aber auch nicht behauptet. Nur, hat ein Stoff mit geringer Permeabilität geringe Einflüsse auf ein Magnetfeld.

Daher: Das Magnetfeld des Sensors, durchdringt die Kupferpaste und trifft auf den dahinter liegenden Sensorkranz, der das Signal mit ~1.000-fach höherer Amplitude beeinflusst und damit klar auswertbar ist.

MfG

EDIT:

Zitat:

Original geschrieben von S-Teddy-D

Und jetzt kommt das Beste aus der heutigen Suche nach Kupfer und ABS Sensor:

Bei SAF Bremsen (LKW, http://ww1.safholland.de/.../SAF_Repair_Manual_SKRS9022K_de-DE.pdf) heißt es wörtlich:

ABS-Sensor ringsum mit Kupferpaste bestreichen und im Sensorhalter einsetzen. :D

Myth busted ???

Jupp: Myth busted !!!

Zitat:

Original geschrieben von Georg266

Hat, in der Zwischenzeit, mal Einer nachgeprüft, ob Kupferpaste überhaupt Strom leitet?

Nein, sie hat frisch ca. 10 MOhm/cm@500V (Eben nachgemessen, mit einer 1cm Wurst von ca. 1mm Durchmesser und einem Iso-Messgerät!)

MfG

Woher willst du wissen das der Diamagnetismus einen 1000fach stärkeren Effekt auf das Magnetfeld hat als die elektromagnetische Induktion? Die Permeabilitätszahl ist für die Induktion völlig unerheblich.

Und es gibt nicht nur im Dynamo eine Induktion, sondern in jedem Leiter welcher sich durch ein Magnetfeld bewegt.

@Teddy:

Um was für einen ABS Sensor handelt es sich dort?

Zitat:

Original geschrieben von Destructor

Woher willst du wissen das der Diamagnetismus einen 1000fach stärkeren Effekt auf das Magnetfeld hat als die elektromagnetische Induktion? Die Permeabilitätszahl ist für die Induktion völlig unerheblich.

Und es gibt nicht nur im Dynamo eine Induktion, sondern in jedem Leiter welcher sich durch ein Magnetfeld bewegt.

Wieso Diamagnetismus? Nein, das Eisen beeinflusst das Magnetfeld 1.000 mal mehr, als das Kupfer.

Induktion:

Wie gesagt: Dir fehlt der Leiter und die Induktion.

Du hast nur ein leitendes Material und ein Magnetfeld. Mehr nicht!

MfG

Und weshalb ist das leitende Material kein Leiter bei dir?

am 21. Juni 2011 um 6:00

edit zu früh am morgen

Themenstarteram 21. Juni 2011 um 6:35

Nachdem alle modernen Fahrzeuge zunächst mit ABS und passiven Sensoren ausgestattet wurden, sind heute aktive Sensoren im Einsatz die gleichzeitig Drehrichtungs und Radstandsinformationen für EPS und ESP bieten. Schaut man sich die Bauart des ABS Sensors in Pkw an so liegt das Sensorrad wohl in einem gut geschlossenen Gehäuse (http://www.motor-talk.de/.../abs-sensor-i203692082.html). Das Eindringen von Kupferpaste scheint ausgeschlossen. Vom Prinzip ist es aber egal weil Kupfer in beiden Systemen keinen relevanten physikalischen Einfluß hat, sonst würden auch Wasser, verzinkte Bauteile oder andere Effekte das ABS beeinträchtigen. Da beim Motorrad die Inkrementscheibe und der Sensorkopf frei liegen müßten die ABS Sensoren dann reihenweise ausfallen. Bei SAF bringt man ja Kupferpaste aktiv ein ohne, daß der Sensor gestört wird.

Das ABS System ist so ausgelegt, daß es auch unter ungünstigsten Bedingungen bestenfalls abschaltet aber nicht die Bremse löst.

Nur wenn Kupferpaste mit seinen Schmier und Gleiteigenschaften zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag gerät beteht eine Gefahr. Das trifft zwar auf alle Schmiermittel zu aber Kupferpaste verkohlt nicht und wird auch nicht einfach abgerieben, so daß der negative Effekt sich nicht kurzfristig von selbst beseitigt.

Zusammenfassend wage ich es nunmehr rein subjektiv zu behaupten:

- Kupferpaste kann nicht durch Störung des ABS Systems zum Totalausfall der Bremse führen.

- Kupferpaste hat keine besondere physikalische oder (elektro)chemische Wirkung auf das ABS System.

- Der Übertrag von Kupferpaste auf das geschlossene ABS System ist nahezu auszuschließen (es gibt keine relevanten Kräfte die die Kupferpaste in Richtung Sensor beschleunigen/schleudern, der Sensorkranz ist in einem geschlossenen Gehäuse, die üblicherweise aufgetragene Pastenmenge ist irrelevant und kann nicht genug kinetische Energie speichern um weit verteilt zu werden.)

- Es gibt keine nachgewiesene Warnung irgendeines OEM oder Kupferpastenherstellers.

- Es gibt keine nachvollziehbaren Berichte zu einer ABS Störung durch Kupferpaste.

- Es gibt zumindest eine nachgewiesene Verfahrensanweisung Kupferpaste direkt am, ABS Sensor einzusetzen.

Für mich gilt deshalb:

Myth busted ! Die Gefährdung des ABS durch die sachgemäße Verwendung von Kupferpaste bei der Bremsenmontage ist ein Hoax !

Zitat:

- Es gibt keine nachgewiesene Warnung irgendeines OEM oder Kupferpastenherstellers

Naja, die gibt es schon.

 

Während meiner KFZ-Ausbildung hat man uns auch immer gesagt, dass Kupferpaste an modernen Bremsen nix verloren hätte.

Allerdings gab es schon damals (1999), bei uns keine Kupferpasten mehr.

Den physikalischen oder chemnischen Grund kann ich mir aber auch nicht so richtig gut herleiten, diverse Vorposter haben es ja schon erläutert.

 

Möglicherweise eine Vorschrift aus grauer Vorzeit, erlassen von den ersten ABS-Herstellern (Ende der 70er), aus Sorge um die damaligen High-Tech Systeme????

 

Aber auch dazu finde ich keine klare Quelle.

 

Aber mal von den (ungeklärten) möglichen neg. Wirkungen auf ABS-Systeme abgesehen:

Es git heute doch viel bessere, standfestere und wirkungsvollere Mittel mit Keramik.

So viel teurer sind die auch nicht, warum überhaupt Kupferpaste?

 

Zitat:

Original geschrieben von Destructor

Und weshalb ist das leitende Material kein Leiter bei dir?

Schon gelesen:

Zitat:

Original geschrieben von Johnes

Zitat:

Original geschrieben von Georg266

Hat, in der Zwischenzeit, mal Einer nachgeprüft, ob Kupferpaste überhaupt Strom leitet?

Nein, sie hat frisch ca. 10 MOhm/cm@500V (Eben nachgemessen, mit einer 1cm Wurst von ca. 1mm Durchmesser und einem Iso-Messgerät!)

Ein leitfähiges Material, macht keinen Leiter! Die einzelnen Kupferpartikel, haben keine niederohmige Verbindung zueinander. Das Trägermaterial ist hoch isolierend.

--- --- ----

Zitat:

Original geschrieben von saturn78

Es git heute doch viel bessere, standfestere und wirkungsvollere Mittel mit Keramik.

So viel teurer sind die auch nicht, warum überhaupt Kupferpaste?

Kupferpaste ist halt bekannt und wenn man sie nicht gerade im Autoteilezubehör kauft, spottbillig! (3€/Tube, zu 8-12€/Tube bei Keramik) Auch, hat Kupferpaste ein höheres Dämpfungsvermögen als Keramik. Die Bremse neigt weniger zum hochfrequenten Quietschen.

Ich nutze sie auch nur noch sehr sparsam. Ich habe auch Keramik und normales Hochtemperaturfett. Beim Auspuff/Krümmer & Co., ist und bleibt Kupfer aber meine 1. Wahl!

MfG

Ein Hervorragender Beitrag,

Vielen Dank dafür.

Im Vergleich zum Unmengen giftigen Abrieb mehrerer Kilo Gummi an Reifen oder Bremsmaterial oder Guss usw wird hier über so Unsinn wie Kupferpaste wäre giftiger usw gelabert.

Witzig auch alle anderen Theorien.

Aber ob nun die Bremsanlagen wegen der Kupferpaste so rosten oder weil die einfach vom billigsten Anbieter kommen?

Man weiß es nicht. Wenn ich Tod bin, werde ich Gott fragen.

Zitat:

Original geschrieben von Johnes

 

....................

Ich nutze sie auch nur noch sehr sparsam. Ich habe auch Keramik und normales Hochtemperaturfett. Beim Auspuff/Krümmer & Co., ist und bleibt Kupfer aber meine 1. Wahl!

 

MfG

Also, ich finde die Frage und auch die verschiedenen Antworten Hochinteressant.

Jetzt muss ich aber mal sagen, daß ich an mein Auspuffsystem keine Kupfer- oder sonstwiehaltigen Mittel drankommenlasse. Bei den aussenliegenden Schrauben eines KFZ-Auspuffs mag das ja noch gehen, aber die Krümmerschrauben meiner BMW z.B. sehen als Schmiermittel ausschließlich in Wasser angerührtes Graphitpulver. Damit habe ich für mich die besten Erfahrungen gemacht.

Alles was ich sonst an Kupferhaltigen Antiseitzepasten gehabt habe hat irgendwelche verkokenden und damit verklebenden Trägerstoffen gehabt.

So, entschuldigt bitte den OT-Beitrag.

Ich bin überzeugt davon, daß man mit genügend genauen Messungen nachweisen kann ob der Sensor ein sauberes oder ein verschmiertes Zahnrad misst. Der Messfehler dürfte allerdings so weit unter der relevanten Grenze liegen, daß er auf der Straße sicher irelevant ist. Allerdings wäre interessant, ob kupferhaltig oder kupferoxidhaltig irgend einen unterschiedlichen Einfluss haben.

Hat jemand Lust mal eine Versuchsreihe zu starten? :)

Gruß Moorteufelchen

am 9. Juli 2012 um 20:03

Der Grund für das Kupferpasten ABS Märchen ist ein Marketing oder Vertriebsschwindel.

Kupfer ist verdamt teuer aber eben gut und die Hersteller wollen eben die in der Produktion um ein vielfaches billigeres Keramikpasten in den Markt bekommen.

Das ist nicht besser als Kupferpaste aber die Vertreter haben dies eben in den Werkstätten breit gestreut. Und das wurde einfach gerne übernommen.

Warum eine Tube Kupferpaste verkaufen wenn man zum gleichen Preis eine Keramikpaste verkaufen kann bei einem um ein vielfaches billigen Rohstoffpreis. Weil Keramikpasten werden ja nicht billiger angeboten sondern zum gleichen Preis.

Die Welt ist voller Marketing und Vertriebsmärchen.

Das Preis-Argument kann ich nicht so unterschreiben, bei den Materialien die ich verwende (LM) ist die Kupferpaste sogar billiger...

An den Bremsbelägen verwende ich keine K-Paste, nicht aus dem og "Angstgrund" sondern weil die blaue Paste(hiess damals beim Bund Schlumpfwi***e :D )einfach länger hält und besser funktioniert. Kupferpaste sonst gern bei Schrauben und Auspuffteilen...

 

mfg

 

So ist es....CU-Paste kostet "fast nix". Keramik-/Graphitpasten kosten Geld. Das "teure" daran ist das Trägermaterial.

am 9. Juli 2012 um 22:58

molykote, kupfer, alu, keramikpaste- alles schnee von gestern!

geht doch nix über eine schöne TITANPASTE ! :D

-kein galvanisches element

-hochtemperaturbeständig

-antimagnetisch

-säure- und laugenbeständig

-seewasserbeständig

-hoch druckbeständig

-beste gleitwirkung (besonders bei edelstahl von vorteil)

-etc.....

...und teuer ist die auch nicht!

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974

 

geht doch nix über eine schöne TITANPASTE ! :D

 

Gehts Dir um Sonnencreme oder Zahnpasta? ;)

 

mfg

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