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Kupferpasten und ABS Bremsen; Ein Risiko ?

Themenstarteram 19. Juni 2011 um 11:11

Hallo zusammen,

seit einigen Tagen versuche ich mit Hilfe von Kupferpasten, Bremsen und Automobilherstellern, Fachbuchautoren und Fahrzeugingenieuren eine Antwort auf die Frage zu bekommen ob man Kupferpaste an Bremsen (mit ABS) noch einsetzen darf und wenn nicht, was der Grund dafür ist. Vielleicht kennt sich jemand im Forum damit aus ?

Die ausweichende Antwort ist, daß man nur vom OEM freigegebene Schmiermittel einsetzen darf (Bei Ford z.B. nach ESE-M12A4-A).

Eine generelle Aussage keine Kupferpasten an ABS Systemen einzusetzen habe ich nicht bekommen!

Was gerade Kupfer so kritisch erscheinen läßt ist auch völlig unklar !

Vielleicht handelt es sich also wirklich um einen (unbeabsichtigten) Hoax der sich ähnlich wie die Geschichte zur "Spinne in der Yucca-Palme" verbreitet hat nachdem ein solcher Hinweis über einen ebay blog zu den Todsünden bei der Bremsenmontage erschienen ist.

Bei all den Produkten und ABS Technologien wird sich kaum jemand dazu hinreissen lassen einen einmal ausgesprochenen Sicherheitshinweis für falsch zu erklären....

Allgemein gilt:

Kupfer ist ein nicht magnetisches, weiches Metall mit guter Wärmeleitfähigkeit, sehr guter Stromleitfähigkeit und einem Schmelzpunkt über 1000 °C (Aluminium schmilzt z.B. schon bei 600 °C). Es ist toxisch für Microorganismen (antimikrobiell).

In Kupferpasten wird es oft mit synthetischen Mineral oder Silikonölen als Träger eingesetzt. Die Schmiereigenschaften sind mittelmäßig.

Früher verwendete man Nickelpasten, dort wo Kupfer nicht eingesetzt werden sollte, insbesondere auf Edelstahl oder bei extremeren Anforderungen (Ultrahochvakuum, Stickstoffkühlung). Aufgrund des toxischen Potentials (Allergien, Lungenkrebs) ist die Verwendung eingeschränkt.

Heute gibt es metallfreie keramische Hochleistungspasten die laut Werbung die anderen Pasten ablösen sollen.

Die Erklärungsversuche der "Fachleute" im Internet zur angeblichen Problematik von Kupferpaste sind vielfältig:

- Es handelt sich um eine technisch unbegründete Kampagne der Hersteller keramischer Pasten um Marktanteile gegenüber der etablierten Kupferpaste zu gewinnen.

(scheint mir mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen)

- Die mineralölhaltige Schmierstoffkomponente greift Dichtungen und Bremsschläuche an.

(Alle OEM Spezifikationen schreiben Beständigkeit von Schläuchen und Dichtungen gegen Mineralöle und Kraftstoffe vor. Außerdem hätte das weder etwas mit Kupfer noch mit dem ABS zu tun)

- Kupfer bildet ein galvanisches Element mit Aluminiumbauteilen und zerstört diese.

(Aluminium passiviert und das Korund regiert nicht mit Kupfer. Eisen Chrom oder Sauerstoff stehen in der elektrochemischen Spannungsreihe über Aluminium. Auch hier fehlt der Zusammenhang mit dem ABS. Im Automobil sind viel Bauteile anderen elektrochemischen Potentials elektrisch leitend miteinander verbunden, so daß die Gefahr nicht spezifisch für Kupfer gilt. )

- Kupferpaste hat eine schmierende Wirkung und kann deshalb verfließen und so auf die Bremsscheibe und Beläge gelangen.

(Auch andere Antiquietsch Pasten schmieren und auch Kupferpaste wird nur sehr dünn aufgetragen. Es gibt keinen direkten Effekt auf das ABS, im Gegenteil im Zweifelsfall blockieren die Bremsen auch ohne ABS garnicht...)

- Kupferpaste hat ein geringes Haftvermögen. Kupferpaste wird an die Zahnräder des ABS Sensors geschleudert, bildet Wirbelströme und ein Magnetfeld und stört damit den Hallsensor. (Frage sind Wirbelströme als ABS Störung überhaupt denkbar ? Zunächst müßten zudem größere Mengen Kupferpaste an die 4 ABS Zahnräder gelangen und dort verbleiben. Auch andere schlecht haftende metallische Schmiermittel müßten dann betroffen sein)

- Kupferpaste dringt in den ABS Stecker ein und verursacht elektrische Störungen.

(Das würde Salzwasser auch tun und ein ABS System würde den Signalfehler/Kurzschluß sofort entdecken)

- Kupferpaste sammelt Metallabrieb von den Bremsscheiben, wird so magnetisch und stört dann das ABS System (Auch andere "klebrige" Pasten hätten dieses Problem. Zudem müßten große Mengen Kupferpaste an der richtigen Stelle große Mengen Scheibenabrieb binden. Entweder die Paste haftet, dann gelangt sie nicht ans ABS oder sie haftet nicht, dann bleibt sie nicht am ABS Bei manchen Pasten verkohlt der organische Träger bei der ersten Erhitzung und es bleibt nur eine dünne Metall und Graphitschicht zurück. Auch das ist nicht spezifisch für Kupferpasten.)

- Kupferpasten sind weich und federn. Deshalb schaukelt sich das ABS System auf und führt zu Störungen.

(Interessanter Ansatz aber zum Rücksetzen der Bremsbeläge nach dem Bremsen haben die Scheiben einen kleinen Schlag und der müßte ein ähnliches Phänomen auslösen. Außerdem dürfte der Effekt bei der verwendeten Schichtdicke unerheblich sein.)

Zuguterletzt: Z. B. "Bostik Never Seez Standard Grade" enthält Kupfer aber erfüllt laut Datenblatt die Ford ESE-M12A4-A.

Außerdem habe ich selber bisher keinen Warnhinweis bei Kupferpastenherstellern zum Thema ABS gefunden (vielleicht kennt jemand einen Link ?), in den Do It Yourself Werkstatthandbüchern steht kein Warnhinweis und auch sonst wollte mir (s.o.) bisher niemand ein generelles Risiko von Kupferpasten an ABS Bremsanlagen bestätigen......

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, daß "Kupferpaste" hier nur für bestimmte Eigenschaften früher gebräuchlicher Montagepasten steht (klebrig aber geringes Haftvermögen, weich) und deshalb nichts mit Kupfer selber zu tun hat und es eben auch geeignete Kupferpasten und ungeeignete andere kupferfreie Pasten gibt. Das diskreditieren etablierter Systeme bei der Produktneueinführung ist ja nicht unüblich.

Andererseits fehlt aber immer noch eine theoretische Erklärung wie denn der ABS Sensor physikalisch von Kupfer gestört wird und wie wahrscheinlich es ist, daß diese Störung auch eintritt.

Es ist für mich kaum vorstellbar, daß alle Radsensoren in vollem Zahnkranzumfang dauerhaft mit Kupferpaste belegt sind oder sogar noch grammweise Metallabrieb binden der den Hallsensor komplett außer Gefecht setzt ohne, daß das ABS System eine Signalpegelstörung meldet. Selbst dann gäbe es nur einen ABS Ausfall aber wohl keinen Totalausfall der Bremse weil das ABS diese löst ?!

Man dürfte auch meinen, daß ABS Systeme so ausgelegt sind, daß weder Salzwasser im Winter, noch das Durchfahren von Ölpfützen, Benzinlachen oder Erzsand etc. zu dauerhaften, sicherheitsrelevanten Störungen führt.

Was ist also dran am Mythos der Todsünde ?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 19. Juni 2011 um 11:11

Hallo zusammen,

seit einigen Tagen versuche ich mit Hilfe von Kupferpasten, Bremsen und Automobilherstellern, Fachbuchautoren und Fahrzeugingenieuren eine Antwort auf die Frage zu bekommen ob man Kupferpaste an Bremsen (mit ABS) noch einsetzen darf und wenn nicht, was der Grund dafür ist. Vielleicht kennt sich jemand im Forum damit aus ?

Die ausweichende Antwort ist, daß man nur vom OEM freigegebene Schmiermittel einsetzen darf (Bei Ford z.B. nach ESE-M12A4-A).

Eine generelle Aussage keine Kupferpasten an ABS Systemen einzusetzen habe ich nicht bekommen!

Was gerade Kupfer so kritisch erscheinen läßt ist auch völlig unklar !

Vielleicht handelt es sich also wirklich um einen (unbeabsichtigten) Hoax der sich ähnlich wie die Geschichte zur "Spinne in der Yucca-Palme" verbreitet hat nachdem ein solcher Hinweis über einen ebay blog zu den Todsünden bei der Bremsenmontage erschienen ist.

Bei all den Produkten und ABS Technologien wird sich kaum jemand dazu hinreissen lassen einen einmal ausgesprochenen Sicherheitshinweis für falsch zu erklären....

Allgemein gilt:

Kupfer ist ein nicht magnetisches, weiches Metall mit guter Wärmeleitfähigkeit, sehr guter Stromleitfähigkeit und einem Schmelzpunkt über 1000 °C (Aluminium schmilzt z.B. schon bei 600 °C). Es ist toxisch für Microorganismen (antimikrobiell).

In Kupferpasten wird es oft mit synthetischen Mineral oder Silikonölen als Träger eingesetzt. Die Schmiereigenschaften sind mittelmäßig.

Früher verwendete man Nickelpasten, dort wo Kupfer nicht eingesetzt werden sollte, insbesondere auf Edelstahl oder bei extremeren Anforderungen (Ultrahochvakuum, Stickstoffkühlung). Aufgrund des toxischen Potentials (Allergien, Lungenkrebs) ist die Verwendung eingeschränkt.

Heute gibt es metallfreie keramische Hochleistungspasten die laut Werbung die anderen Pasten ablösen sollen.

Die Erklärungsversuche der "Fachleute" im Internet zur angeblichen Problematik von Kupferpaste sind vielfältig:

- Es handelt sich um eine technisch unbegründete Kampagne der Hersteller keramischer Pasten um Marktanteile gegenüber der etablierten Kupferpaste zu gewinnen.

(scheint mir mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen)

- Die mineralölhaltige Schmierstoffkomponente greift Dichtungen und Bremsschläuche an.

(Alle OEM Spezifikationen schreiben Beständigkeit von Schläuchen und Dichtungen gegen Mineralöle und Kraftstoffe vor. Außerdem hätte das weder etwas mit Kupfer noch mit dem ABS zu tun)

- Kupfer bildet ein galvanisches Element mit Aluminiumbauteilen und zerstört diese.

(Aluminium passiviert und das Korund regiert nicht mit Kupfer. Eisen Chrom oder Sauerstoff stehen in der elektrochemischen Spannungsreihe über Aluminium. Auch hier fehlt der Zusammenhang mit dem ABS. Im Automobil sind viel Bauteile anderen elektrochemischen Potentials elektrisch leitend miteinander verbunden, so daß die Gefahr nicht spezifisch für Kupfer gilt. )

- Kupferpaste hat eine schmierende Wirkung und kann deshalb verfließen und so auf die Bremsscheibe und Beläge gelangen.

(Auch andere Antiquietsch Pasten schmieren und auch Kupferpaste wird nur sehr dünn aufgetragen. Es gibt keinen direkten Effekt auf das ABS, im Gegenteil im Zweifelsfall blockieren die Bremsen auch ohne ABS garnicht...)

- Kupferpaste hat ein geringes Haftvermögen. Kupferpaste wird an die Zahnräder des ABS Sensors geschleudert, bildet Wirbelströme und ein Magnetfeld und stört damit den Hallsensor. (Frage sind Wirbelströme als ABS Störung überhaupt denkbar ? Zunächst müßten zudem größere Mengen Kupferpaste an die 4 ABS Zahnräder gelangen und dort verbleiben. Auch andere schlecht haftende metallische Schmiermittel müßten dann betroffen sein)

- Kupferpaste dringt in den ABS Stecker ein und verursacht elektrische Störungen.

(Das würde Salzwasser auch tun und ein ABS System würde den Signalfehler/Kurzschluß sofort entdecken)

- Kupferpaste sammelt Metallabrieb von den Bremsscheiben, wird so magnetisch und stört dann das ABS System (Auch andere "klebrige" Pasten hätten dieses Problem. Zudem müßten große Mengen Kupferpaste an der richtigen Stelle große Mengen Scheibenabrieb binden. Entweder die Paste haftet, dann gelangt sie nicht ans ABS oder sie haftet nicht, dann bleibt sie nicht am ABS Bei manchen Pasten verkohlt der organische Träger bei der ersten Erhitzung und es bleibt nur eine dünne Metall und Graphitschicht zurück. Auch das ist nicht spezifisch für Kupferpasten.)

- Kupferpasten sind weich und federn. Deshalb schaukelt sich das ABS System auf und führt zu Störungen.

(Interessanter Ansatz aber zum Rücksetzen der Bremsbeläge nach dem Bremsen haben die Scheiben einen kleinen Schlag und der müßte ein ähnliches Phänomen auslösen. Außerdem dürfte der Effekt bei der verwendeten Schichtdicke unerheblich sein.)

Zuguterletzt: Z. B. "Bostik Never Seez Standard Grade" enthält Kupfer aber erfüllt laut Datenblatt die Ford ESE-M12A4-A.

Außerdem habe ich selber bisher keinen Warnhinweis bei Kupferpastenherstellern zum Thema ABS gefunden (vielleicht kennt jemand einen Link ?), in den Do It Yourself Werkstatthandbüchern steht kein Warnhinweis und auch sonst wollte mir (s.o.) bisher niemand ein generelles Risiko von Kupferpasten an ABS Bremsanlagen bestätigen......

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, daß "Kupferpaste" hier nur für bestimmte Eigenschaften früher gebräuchlicher Montagepasten steht (klebrig aber geringes Haftvermögen, weich) und deshalb nichts mit Kupfer selber zu tun hat und es eben auch geeignete Kupferpasten und ungeeignete andere kupferfreie Pasten gibt. Das diskreditieren etablierter Systeme bei der Produktneueinführung ist ja nicht unüblich.

Andererseits fehlt aber immer noch eine theoretische Erklärung wie denn der ABS Sensor physikalisch von Kupfer gestört wird und wie wahrscheinlich es ist, daß diese Störung auch eintritt.

Es ist für mich kaum vorstellbar, daß alle Radsensoren in vollem Zahnkranzumfang dauerhaft mit Kupferpaste belegt sind oder sogar noch grammweise Metallabrieb binden der den Hallsensor komplett außer Gefecht setzt ohne, daß das ABS System eine Signalpegelstörung meldet. Selbst dann gäbe es nur einen ABS Ausfall aber wohl keinen Totalausfall der Bremse weil das ABS diese löst ?!

Man dürfte auch meinen, daß ABS Systeme so ausgelegt sind, daß weder Salzwasser im Winter, noch das Durchfahren von Ölpfützen, Benzinlachen oder Erzsand etc. zu dauerhaften, sicherheitsrelevanten Störungen führt.

Was ist also dran am Mythos der Todsünde ?

122 weitere Antworten
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122 Antworten
am 10. Juli 2012 um 9:37

Zitat:

Original geschrieben von ICBM

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974

 

geht doch nix über eine schöne TITANPASTE ! :D

 

Gehts Dir um Sonnencreme oder Zahnpasta? ;)

mfg

hab ich beides noch nicht ausprobiert....:D

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974

Zitat:

Original geschrieben von ICBM

 

 

Gehts Dir um Sonnencreme oder Zahnpasta? ;)

 

mfg

hab ich beides noch nicht ausprobiert....:D

na wenns Dir doch um Titan geht...

 

mfg

 

PS: Titandioxid ist die Pointe bei dem Gag :D

am 10. Juli 2012 um 11:50

Zitat:

Original geschrieben von ICBM

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974

 

hab ich beides noch nicht ausprobiert....:D

na wenns Dir doch um Titan geht...

mfg

PS: Titandioxid ist die Pointe bei dem Gag :D

schon klar. titandioxid ist im gegensatz zu titan weiß

eine graue sonnencreme würde sich nicht so gut machen....:p

Themenstarteram 24. März 2013 um 10:42

Kleines Update:

ATE setzt Mineralöl mit Ton-Verdicker (Bentonit) ein. Plastilube hat aber den Vor und Nachteil, daß es unter Scherkraft niedrig viskos wird und zerfließt (Thixotropie).

Dummerweise wird die ohnehin niedrige Temperaturstabilität (bis 180 °C) durch Verunreinigung mit anderen seifenhaltigen Schmiermitteln (z.B. Metallseifen) reduziert weshalb ATE vielleicht vor dem Einsatz anderer Schmiermittel als dem Eigenen warnt ?

ATE schmiert aber üblicherweise nur die Führungsbolzen und den Zylinder. Ob sie die Dichtfläche zwischen Gummi und Zylinder auch damit schmieren oder hier auf Silikone ausweichen weiß ich nicht.

Am Belag reichen die 180 °C sicher nicht, hier braucht man synthetische Grundöle bzw. Silikonöle mit Temperaturfesten Verdickern......

Viele OEMs haben immer noch Kupfer in Ihren Bremssattel und Bremsbelagsführungs-schmierstoffen weil es eben auch unter höchsten Temperaturen immer noch über das weiche Metall schmiert. Kupferpaste ist wie alle Metallseifen nicht sonderlich pH beständig aber starke Säuren oder Laugen tun weder dem Gummi noch dem Bremsbelagklebstoff gut...

Gruesse

am 20. August 2013 um 14:37

Ich habe Mitte der 80iger meine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker gemacht. Dort waren bereits erste Baureihen mit ABS auf dem Markt. Natürlich wurde bei der Montage der Bremsklötze Kupferpaste verwendet. So haben wir es gelernt. Sie ist Hitzebeständig, verhindert Quitschgeräusche falls Schwingungen auftreten und dient als Gleitmittel an den Seitenflächen. Ich habe schon drei Neuwagen und auch hier nutze ich heute noch Kupferpaste bei der Bremsenmontage. Mir ist bis heute nich 1 Fall bekannt das das ABS schlapp gemacht hat weil da Kupferpaste an den Zahnkranz oder Initiator gekommen ist. Es ist wahrscheinlicher, das eine aufgerissene Manschette der Antriebswelle den Zahnkranz so sehr verschmiert, das das ABS ausfällt, bzw einen Fehler anzeigt. Dies habe ich aber bisher aber auch nur 1 Mal erlebt!

Zitat:

Original geschrieben von elch-freund

So haben wir es gelernt.

Genau, war früher schon so, hat heute gefälligst auch noch so zu sein. :rolleyes:

Ausnahmsweise muss es auch mal so bleiben! Ich will kein ABS, welches bei jeder Kleinigkeit ausfällt!

Ich bekomme auch immer einen Anfall, wenn die Alt-Kollegen der Meinung sind, muss alles wie früher sein, wenn es um neue Anlagen geht. Statt einer kleinen SPS, eine Schrankreihe voll klapper-Schütze... Statt PID-Regler nen Thermoschalter...blablabla!

ABER: Das ABS/(ESP) sollte es wirklich so ausfallsicher bleiben, wie es ist! Da sollt man nicht rückwärts gehen! (Rollende Augen hin oder her!)

MfG

am 22. August 2013 um 9:17

Zitat:

Original geschrieben von Moers75

Zitat:

Original geschrieben von elch-freund

So haben wir es gelernt.

Genau, war früher schon so, hat heute gefälligst auch noch so zu sein. :rolleyes:

korrekt!

das sind die selben, die in ihren cr-diesel im winter benzin schütten und sich dann über die geschrottete railpumpe beschweren:D

Bei der Diesel-ESP mag der ein oder andere den Fortschritt verschlafen! Aber, das ABS sollte doch nicht anfälliger werden... :rolleyes:

MfG

Zitat:

Original geschrieben von Johnes

Aber, das ABS sollte doch nicht anfälliger werden... :rolleyes:

Nur haben Generationen von Azubis mittlerweile gelernt dass es für die Bremse besseres Zeugs gibt als Kupferpaste und man die daher kaum noch in Fachwerkstätten findet. ;)

RICHTIG angewendet ist die Kupferpaste aber auch kein Problem, sie kann aber zum Problem werden wenn man zu viel davon nimmt. Sie ist halt elektrisch leitfähig, die heutige Bremsenpaste ist dabei unproblematisch.

ABS ist heute nicht anfälliger als damals, ganz im Gegenteil. Es sind eher die älteren Fahrzeuge die Probleme kriegen wenn Kupferpaste wo hinkommt wo sie nicht hinsoll.

Weia! Lange nicht so einen Müll gelesen. Mit so vielen Halbwahrheiten und noch mehr Polemik. Wenn Ihr mal zurück auf den Boden der Tatsachen zurück kommt schreib ich euch mal die Wahrheit dazu.

Fakt ist: Es gibt nirgendwo ein Verbot das man Kupferpaste nicht verwenden kann.

Fakt ist auch das man die Kupferpaste aus guten Gründen nicht verwenden sollte. So hat es nachweislich Unfälle gegeben, weil das ABS die Bremse geöffnet hat anstelle sie zu schließen.

Die Lösung ist so leicht und nachvollziehbar, wenn man nur ein bißchen physikalisches Wissen hat.

Fakt ist: Heute sind die Raddrehsensoren im Radlager verbaut und da kann dieses Problem nicht mehr auftreten.

Zitat:

Original geschrieben von Schreckschraubaer

Fakt ist: Es gibt nirgendwo ein Verbot das man Kupferpaste nicht verwenden kann.

Fakt ist dass du das gar nicht weisst ;)

Es gibt durchaus Hersteller die in ihren Arbeitsanweisungen klar vorgeben welche Stoffe wo zu verwenden sind.

Ein ABS dass die Bremse einfach aufmacht ist äußerst selten, wenn du mal einen Link zu solchen Fällen hast her damit. Üblich ist "unplausibles Signal - ABS deaktiviert". Dabei kann es durchaus mal eine halbe Sekunde zu wenig Bremswirkung geben. Unfälle entstehen in dem Falle weil das ABS unerwartet aussetzt.

Ich habe selbst mal einen Mercedes 300CE mit 3 Kanal Bosch ABS gekauft und auf Grund vom Tüv eingetragener aber vom Hersteller nicht zugelassener Rad-Reifenkombination mit stark unterschiedlich abgefahrener Bereifung und defekten Radlagern an der Vorderachse hat das Fahrzeug nach Inbetriebnahme NICHT mehr gebremst.

Das ABS hat die Bremsleistung komplett blockiert. Der Verkäufer wies mich darauf hin und erklärte mir, er fahre immer erst einmal links den Berg rauf und nach 3km würde das ABS abschalten...

Ich bin rechts gefahren weil ich das nicht ernst genommen habe und habe fast einen Auffahrunfall provoziert, weil das ABS die Bremsleistung gen 0 regelte. Feststellbremse war auch kaputt, so dass ich blitzschnell den Motor ausmachte und dann mit dem Restunterdruck das Fahrzeug zum stehen bringen konnte. Ich habe dann die Haube aufgerissen, das Überspannungsschutzrelais gezogen und bin ohne ABS und Einspritzanlagenregelung nach Hause gefahren... Den Wagen habe ich später verschrottet.

Bei div. Gesprächen sagte mir jemand anderes der viele alte Mercedes repariert, dass er dies auch schon erlebt habe.

Die Systeme sind definitiv nicht 100%ig sicher !

Zitat:

- Die mineralölhaltige Schmierstoffkomponente greift Dichtungen und Bremsschläuche an.

(Alle OEM Spezifikationen schreiben Beständigkeit von Schläuchen und Dichtungen gegen Mineralöle und Kraftstoffe vor. Außerdem hätte das weder etwas mit Kupfer noch mit dem ABS zu tun)

Nein. Das ist totaler Quatsch. Mineralöle, v.a. Motoröl zerstört sämtliche Gummiteile im Bremssystem in einer sehr überschaubaren Zeit komplett. Das Selbe gilt schon, wenn man nur verkehrte Gummiteile ins Bremssystem einbaut, z.B. den Zulaufschlauch der Kupplung bei einigen Fords, dann kommen mineralische Bestandteile des Schlauchs über die Jahre in den Hauptbremszylinder und zerstören diesen. Auch Kraftstoff steht nicht auf der Verträglichkeitsliste von Bremsenteilen.

Zitat:

Fakt ist: Es gibt nirgendwo ein Verbot das man Kupferpaste nicht verwenden kann.

Auch nicht. Zumindest von Daimler-Benz gibt es klare Herstellervorgaben was zu verwenden ist, und nix anderes. Da braucht man Kupferpaste genau so wenig zu verbieten wie Magarine, weil nur erlaubt ist, was vorgegeben ist.

Das mit dem 300er glaube ich nicht! Ich kenne nicht einen Fall, wo das ABS Ursache für ein Bremsversagen war. Zumal das ABS von allen mir bekannten Konstruktionsvarianten dazu nicht in der Lage ist.

Bitte erklärte mir das doch mal, wie das funktionieren sollte!

Kupferpaste ist eben nicht leitfähig, wie bereits geschrieben und beeinflusst das Signal auch nicht, wenn der Sensorkranz zu 100% gefüllt ist!

Wenn es "nachweislich" Unfälle durch einen Komplettausfall der Bremse ausgelöst durch das ABS gibt, hätte ich diese Nachweise gerne mal aufgezeigt! Solange tue ich das als Spinnerei ab!

MfG

Zitat:

Original geschrieben von Johnes

Kupferpaste ist eben nicht leitfähig, wie bereits geschrieben und beeinflusst das Signal auch nicht, wenn der Sensorkranz zu 100% gefüllt ist!

Aber selbst wenn die Paste das Signal `beeinflussen´ oder gar völlig `verändern´ würde, käme es nicht zu einer `Abschaltung´ der Bremse als Solches, sondern eben nur zu unplausiblen Daten für´s Steuergerät.

Und selbst wenn dann von allen vier Rdasensoren Signale kämen, die für´s Steuergerät als `Vollbremsung - alle Räder blockieren´ interpretiert werden könnten, dann würde das Steuergerät eben bei jedem noch so leichten Tritt auf´s Pedal pulsierend den Bremsdruck der Zylinder begrenzen (bzw. unterbrechen).

Wenn der ABS-Block das dauerhaft tun sollte, dann ist mehr an der Anlage `nicht in Ordnung´ als nur die Tatsache, daß Daten durch Kupferpaste `verfälscht´ sind.

Dann stimmt schon was ganz Anderes grundsätzlich nicht.

Ich habe schon ´ne Menge Autos hier gehabt bei denen in den Kränzen Metallfragmente zu sehen waren (teilweise Fexstäube, teilweise auf der Straße `aufgesammelter´ metallischer Dreck vmtl. aus Baustellen, Abrieb usw.) aber da war dann bisher immer das ABS deaktiviert. Und kein einziger Besitzer sprach davon, daß er keine Bremswirkung mehr hatte.

Ich gehe also davon aus, daß die paar wenigen Fälle von denen hier berichtet wird eine völlig andere Ursache hab(tt)en als Kupferpaste (oder sonstwie geartete `Fehler´) an der ABS-Sonsorik hatten ;)

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