Kühlmittelwechsel nur noch alle 15 Jahre/250.000 km?

Mercedes E-Klasse W211

Mein W211 will lt. Serviceinformation nur alle 15 Jahre oder 250.000 km frisches Kühlmittel haben (aber dann gleich 15,3 l). Mein altehrwürdiger W124 wollte alle zwei Jahre neues Kühlmittel haben.

Was ist denn heute anders an den Motoren oder am Frostschutz, daß das Wechselintervall soviel länger geworden ist?

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Die Geschichte mit den Kühlmitteln ist eigentlich ganz einfach.
Früher waren die Kühlmittel silikathaltig. Diese Zusätze dienen vorwiegend dem Korrosionsschutz und unterliegen der Alterung. Von daher sollte man diese spätestens alle 4 Jahre ersetzen. Das waren übrigens die blauen Kühlmittel.

Seit längerer Zeit gibt es silikatfreie Kühlmittel (rötlich). Die neuen Zusätze unterliegen praktisch keiner Alterung mehr. Daher können sie praktisch ein Autoleben im Kreislauf verbleiben.
Wechseln ist hier reine Umweltverschmutzung, weil schlicht unnötig und das Zeug nach wie vor gut giftig ist.

Das mut den Farben hat natürlich System, da die beiden Typen nicht mischbar sind!

Bei VW hieß das früher glaub ich G11 (blau) und G12 (rot).

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Zitat:

@chruetters schrieb am 20. März 2019 um 17:50:38 Uhr:



Zitat:

@petaxl schrieb am 20. März 2019 um 17:03:26 Uhr:


Bei meinem ist Service E fällig. Selbst der Freundliche ist sich nicht sicher, ob ein Kühlflüssigkeitswechsel echt nötig ist, selbst wenn Assyst den beim Service E nun ausgibt. Was meint Ihr. 15 Jahre 175000km und nur 6000km pro Jahr die ich fahre. Soll immerhin 300.- netto kosten.

Haben die sie noch alle? 300€ für Kühlmittelwechsel. Wahnsinn. Besorg dir je nach Motor deines 211ers das passende Kühlmittel. Wenn zum Beispiel 8L Flüssigkeit gesamt rein passt, kaufst du 4L Frostschutzmittel. Dann kippst du 4L in eine 10L Gießkanne (sollte von innen sauber sein). Dann füllst du 4L Wasser aus dem Wasserhahn auf, so dass du 8L Gemisch hast. Dann besorgst du dir eine große Auffangwanne, damit du das alte Kühlwasser auffangen kannst. Dazu ist unten am Kühler extra ein Ablassventil. Aufschrauben und schon läuft die alte Flüssigkeit heraus. Jetzt öffnest du den Deckel vom Ausgleichsbehälter und wartest, bis unten am Ventil nichts mehr heraus läuft. Ventil schliessen und neue Flüssigkeit ganz, ganz langsam im Ausgleichsbehälter einfüllen. So hat die Luft im System Zeit nach oben zu entweichen. Wenn der Flüssigkeitsstand auf Max. Markierung ist, Motor starten und ggf. Flüssigkeit nachfüllen.
Wenn sich der Stand nicht mehr ändert, Deckel drauf, Haube zu, Probefahrt. Danach wieder den Stand kontrollieren und warten bis 1x der Kühlerlüfter angesprungen ist. Fertig

Hallo,

ist die beschriebene Vorgehensweise auch beim M272 möglich?

WIS beschreibt da ein wesentlich komplizierteres Prozedere.

Gruß
Stequ

Zitat:

@chruetters schrieb am 20. März 2019 um 17:50:38 Uhr:



Wenn sich der Stand nicht mehr ändert, Deckel drauf, Haube zu, Probefahrt. Danach wieder den Stand kontrollieren und warten bis 1x der Kühlerlüfter angesprungen ist. Fertig

Kleiner zusatz zu der ansonsten vollständigen Anleitung: Den Ausgleichsbehälter ruhig 2-3cm über die max. Markierung füllen, bei der ersten fahrt "sinkt" der Kühlwasserstand immer ein wenig wenn die Luft z.B. aus dem Heizungswärmetauscher "gedrückt wird! Bei der Probefahrt beide Regler für die Heizung auf max. stellen und ruhig einmal mit höheren Drehzahlen fahren!

Wer kann bzw. auch die möglichkeiten dazu hat, kann auch nachdem ablassen des alten Kühlmittels das Kühlsystem mit normalem Wasser auffüllen, das Auto warmfahren, das Wasser ablassen und erst danach mit einem Frostschutzgemisch auffüllen! = das Kühlsystem "spülen"!

Nach einhundert bis zweihundert Kilometern noch einmal den Kühlwasserstand kontrollieren, damit man sicher ist das der "Stand" nachdem Kühlwasserwechsel "sicher" i.O. gewesen ist!

MfG Günter

Zitat:

@stequ schrieb am 20. März 2019 um 19:45:40 Uhr:



Zitat:

@chruetters schrieb am 20. März 2019 um 17:50:38 Uhr:


Haben die sie noch alle? 300€ für Kühlmittelwechsel. Wahnsinn. Besorg dir je nach Motor deines 211ers das passende Kühlmittel. Wenn zum Beispiel 8L Flüssigkeit gesamt rein passt, kaufst du 4L Frostschutzmittel. Dann kippst du 4L in eine 10L Gießkanne (sollte von innen sauber sein). Dann füllst du 4L Wasser aus dem Wasserhahn auf, so dass du 8L Gemisch hast. Dann besorgst du dir eine große Auffangwanne, damit du das alte Kühlwasser auffangen kannst. Dazu ist unten am Kühler extra ein Ablassventil. Aufschrauben und schon läuft die alte Flüssigkeit heraus. Jetzt öffnest du den Deckel vom Ausgleichsbehälter und wartest, bis unten am Ventil nichts mehr heraus läuft. Ventil schliessen und neue Flüssigkeit ganz, ganz langsam im Ausgleichsbehälter einfüllen. So hat die Luft im System Zeit nach oben zu entweichen. Wenn der Flüssigkeitsstand auf Max. Markierung ist, Motor starten und ggf. Flüssigkeit nachfüllen.
Wenn sich der Stand nicht mehr ändert, Deckel drauf, Haube zu, Probefahrt. Danach wieder den Stand kontrollieren und warten bis 1x der Kühlerlüfter angesprungen ist. Fertig

Hallo,

ist die beschriebene Vorgehensweise auch beim M272 möglich?

WIS beschreibt da ein wesentlich komplizierteres Prozedere.

Gruß
Stequ

Bei meinem M273 hatte ich keine Chance ohne Vakuumfüllgerät.

Ich verwende Glysnatin G48, dass ich alle 100.000 km erneuere.
Warum steht hier:
https://www.glysantin.de/faq/...-kuehlerschutzmittel-gewechselt-werden

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Soweit mir bekannt, haben alle 211er den Kühler vorne mit einem Ablasshahn. Man müsste in jedem Fall dann per VIN im WIS gucken, ob das dann bei Motor XY auch zutrifft. Alternativ einfach unter das Auto legen und den Kühler von unten begutachten, ob da das Ablassventil vorhanden ist. Wenn nicht, einfach den untersten Kühlerschlauch abschrauben und Wasser ablassen.
Eine Sache hatte ich noch vergessen, nie bei heißem Motor wechseln. Versteht sich denke ich von selbst. Gibt sonst heiße Finger und heiße Bauteile können ohne Kühlwasser die Wärme nicht mehr abführen, es könnte zu Rissen kommen.

Zitat:

@MichaelV12 schrieb am 20. März 2019 um 21:09:31 Uhr:



Zitat:

@stequ schrieb am 20. März 2019 um 19:45:40 Uhr:


Hallo,

ist die beschriebene Vorgehensweise auch beim M272 möglich?

WIS beschreibt da ein wesentlich komplizierteres Prozedere.

Gruß
Stequ

Bei meinem M273 hatte ich keine Chance ohne Vakuumfüllgerät.

ernsthaft?

Ich hatte in den letzten Jahren einige defektbedingte Nachfüller, u.a. durch den Verdampfer der Gasanlage, da wurde immer nur nachgefüllt und ggf. nach einiger Zeit nochmals der Füllstand nachjustiert. Ich bin auch davon ausgegangen dass sich Luftblasen im Laude der Zeit selbst ausspülen. Logisch dass man unmittelbar nach dem Wechsel nicht Vollast fahren sollte aber wer fährt schon Dauervollgas mit einem M273? Meiner hat es bislang zum Glück unbeschadet überstanden.

Hat "zufällig" jemand das WIS Dokument zur Hand? Danke in Voraus!

Ja, ernsthaft.

Ich habe an meinem ML W164 mit M273 Motor eine Standheizung nachgerüstet und dazu das Kühlwasser ganz abgelassen. Über den Ausgleichsbehälter konnte ich danach maximal 2 Liter einfüllen, dann war Schluss. Schlüche kneten oder sonstiges hat alles nichts gebracht.

Ich musste mit Vakkuum die Schläuche platt ziehen und dann den Hebel umlegen. Dann rauscht die Brühe rein. Das steht für den W164 auch so im WIS.

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