Krasser Bremsschock bei 160 auf der Autobahn

Mercedes E-Klasse S212

Liebe MB-Gemeinde,

ich bin so gut wie schon auf dem Weg in die Niederlassungswerkstatt und möchte noch schnell dieses Thema loswerden. Ich fahre einen S212 mopf, E 350 CDI 4matic, BJ 2013, km knapp 23.000.

Am vergangenen Donnerstag hatte ich eine längere Fahrt auf der Autobahn und war auf dem Weg nach Hause. Alles vollkommen normal. Straße frei und trocken. Wenn es möglich war, bin ich mit Tempomat/Distronic zwischen 160 und 180 km/h gefahren.

Nach ca. 450 km Tagesstrecke (mit zwei kleinen Pausen) musste ich in einer 120er-Zone von 160 km/h ein klein wenig kräftiger runterbremsen, da ich das 120er-Schild zu spät gesehen hatte (erst auf dem KI :-))). Es war aber keine Vollbremsung, sondern noch vollkommen im Rahmen. Soweit so gut.

Als ich nun auf das Bremspedal trat, hatte ich zunächst ein Gefühl eines härteren Widerstandes (so ähnlich, wie wenn man bei HOLD-Funktion nochmal langsam aufs Pedal tritt) und danach trat ich fast (gefühlt) ins Leere. SCHOCKZUSTAND!!! Das Auto bremste fast überhaupt nicht ab, sondern kam in leichte Schlingerbewegung. Zum Glück war kein Fahrzeug vor und hinter mir und ich konnte ausrollen lassen. Fakt ist: Wäre vor mir ein Stauende gewesen, ich wär’ voll reingeknallt.

Mit Schweißperlen auf der Stirn und "200 Puls" fuhr ich langsam weiter (um die 100 – 120 km/h...die Autobahn war leer) und probierte immer wieder mal die Bremsen. Das Fahrzeug verzögerte jetzt zwar leicht, kam aber immer wieder ins Schlingern. Ein ganz komisches Gefühl. Ich hatte Angst, mal voll auf die Bremse zu treten, da ich irgendwie gefühlt dann einen Schlag erwartete, der den Totalausfall der Bremsen nach sich ziehen würde (so vom reinen Gefühl her).

Da ich unbedingt nach Hause wollte (von 550 km hatte ich nur noch ca. 25 km vor mir), bin ich also gemächlich und „extrem vorausschauend“ weiter gefahren und habe die Bremsen so gut wie nicht benutzt. Wie gesagt, die Autobahn war ja leer und "so ein bisschen" bremste das Auto ja noch. Bitte jetzt nicht schimpfen, ob das nun verantwortungslos war oder nicht. Fakt ist, dass ich zu Hause wohlbehalten ankam. Ich habe die Bremsen (so gut ich das als Laie eben kann) gecheckt. Die Scheiben waren heiß, aber glatt und vollkommen trocken.

Eine Bremsprobe am darauffolgenden Tag brachte keine Probleme mehr. Auch jetzt läuft alles wie es soll. Deswegen fahre ich ja jetzt auch in die Werkstatt. Ein bisschen mulmig ist mir aber noch aus einem anderem Grund: Wenn der Benz jetzt keine Probleme macht und sich (was ich vermute) auch am Diagnosegerät keinen Fehler auslesen lässt...wie soll ich jetzt je wieder mit blindem Vertrauen in dieses Auto steigen können???

Gibt es denn hier jemand, mit solch einer Schockerfahrung oder hat irgend jemand einen Tipp für mich, was das gewesen sein könnte? Ich werde hier wieder berichten, was beim Werkstattbesuch rausgekommen ist. So viel erstmal dazu.

Schönen Tag und beste Grüße. DIRK

Beste Antwort im Thema

Liebe MB-Gemeinde,

ich bin so gut wie schon auf dem Weg in die Niederlassungswerkstatt und möchte noch schnell dieses Thema loswerden. Ich fahre einen S212 mopf, E 350 CDI 4matic, BJ 2013, km knapp 23.000.

Am vergangenen Donnerstag hatte ich eine längere Fahrt auf der Autobahn und war auf dem Weg nach Hause. Alles vollkommen normal. Straße frei und trocken. Wenn es möglich war, bin ich mit Tempomat/Distronic zwischen 160 und 180 km/h gefahren.

Nach ca. 450 km Tagesstrecke (mit zwei kleinen Pausen) musste ich in einer 120er-Zone von 160 km/h ein klein wenig kräftiger runterbremsen, da ich das 120er-Schild zu spät gesehen hatte (erst auf dem KI :-))). Es war aber keine Vollbremsung, sondern noch vollkommen im Rahmen. Soweit so gut.

Als ich nun auf das Bremspedal trat, hatte ich zunächst ein Gefühl eines härteren Widerstandes (so ähnlich, wie wenn man bei HOLD-Funktion nochmal langsam aufs Pedal tritt) und danach trat ich fast (gefühlt) ins Leere. SCHOCKZUSTAND!!! Das Auto bremste fast überhaupt nicht ab, sondern kam in leichte Schlingerbewegung. Zum Glück war kein Fahrzeug vor und hinter mir und ich konnte ausrollen lassen. Fakt ist: Wäre vor mir ein Stauende gewesen, ich wär’ voll reingeknallt.

Mit Schweißperlen auf der Stirn und "200 Puls" fuhr ich langsam weiter (um die 100 – 120 km/h...die Autobahn war leer) und probierte immer wieder mal die Bremsen. Das Fahrzeug verzögerte jetzt zwar leicht, kam aber immer wieder ins Schlingern. Ein ganz komisches Gefühl. Ich hatte Angst, mal voll auf die Bremse zu treten, da ich irgendwie gefühlt dann einen Schlag erwartete, der den Totalausfall der Bremsen nach sich ziehen würde (so vom reinen Gefühl her).

Da ich unbedingt nach Hause wollte (von 550 km hatte ich nur noch ca. 25 km vor mir), bin ich also gemächlich und „extrem vorausschauend“ weiter gefahren und habe die Bremsen so gut wie nicht benutzt. Wie gesagt, die Autobahn war ja leer und "so ein bisschen" bremste das Auto ja noch. Bitte jetzt nicht schimpfen, ob das nun verantwortungslos war oder nicht. Fakt ist, dass ich zu Hause wohlbehalten ankam. Ich habe die Bremsen (so gut ich das als Laie eben kann) gecheckt. Die Scheiben waren heiß, aber glatt und vollkommen trocken.

Eine Bremsprobe am darauffolgenden Tag brachte keine Probleme mehr. Auch jetzt läuft alles wie es soll. Deswegen fahre ich ja jetzt auch in die Werkstatt. Ein bisschen mulmig ist mir aber noch aus einem anderem Grund: Wenn der Benz jetzt keine Probleme macht und sich (was ich vermute) auch am Diagnosegerät keinen Fehler auslesen lässt...wie soll ich jetzt je wieder mit blindem Vertrauen in dieses Auto steigen können???

Gibt es denn hier jemand, mit solch einer Schockerfahrung oder hat irgend jemand einen Tipp für mich, was das gewesen sein könnte? Ich werde hier wieder berichten, was beim Werkstattbesuch rausgekommen ist. So viel erstmal dazu.

Schönen Tag und beste Grüße. DIRK

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Zitat:

@general1977 schrieb am 30. März 2017 um 00:35:09 Uhr:


Ich hole den Thread nochmal hoch. Mir ist gestern was ganz Ähnliches wie dem TE passiert. Hier die Schilderung, die genau so auch gerade an das CAC rausgegangen ist:

Hallo Achim, meine Angelegenheit ist seinerzeit komplett im Sande verlaufen. Alle Versuche der Werkstatt, diese Sache nochmal zu provozieren, verliefen ergebnislos. Ich bin damals mit einem "Simulanten-Mäntelchen" behangen vom Freundlichen abgezogen und bin der Sache, mit einem mulmigen Gefühl allerdings, nicht mehr nachgegangen. Das Fahrzeug zeigte keinerlei Probleme mehr und ich habe ich es schließlich am 5.12.2016 als Leasingrückläufer wieder abgegeben und fahre inzwischen einen S213. Der Vorfall müsste aber in der Daimler-Fahrzeug-Akte als Kundenbeanstandung und Behebungsversuch dokumentiert sein. Ich würde zu gerne wissen, wer in Erfurt nach dem 5. Dez. 2016 einen 3 Jahre alten, top ausgestatteten, obsidianzschwarzen S212 mopf, E 350 BT 4matic, AMG-Line, AHK, aktive klimatisierte Multikontursitze, mit nicht mal 45.000 km auf der Uhr gekauft hat.

Hast du die FIN von dem Fzg noch?

Zitat:

@Ich kann alles schrieb am 30. März 2017 um 06:39:52 Uhr:


Hast du die FIN von dem Fzg noch?

Ja, klar. Die will ich aber hier nicht öffentlich posten.

Dann per PN

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Zitat:

@Foto-Dirk schrieb am 30. März 2017 um 06:1:18 Uhr:


Ich bin damals mit einem "Simulanten-Mäntelchen" behangen vom Freundlichen abgezogen...

Das kann mir zumindest nicht passieren. Meine zwei Bekannten waren ja im Auto und haben das Schlingern auch sofort bemerkt. Ich vermute aber, dass auch mein Fall mangels Nachstellbarkeit im Sande verlaufen wird. Immerhin hatte ich noch relativ ordentliche Bremsleistung, sodass mein Vertrauen in das Auto nicht ganz so erschüttert ist wie bei dir. Ich ärgere mich echt, dass der an diesem Tag absolut nachstellbare Fehler vermutlich durch das erste Anschließen der SD nicht mehr bei der Probefahrt auftrat.

Gruß
Achim

Das war leider 1:1 bei meinem Ex-211er auch so: Sobald die SD dran hing, war das Fehlerbild bei der AIRMATIC weg für einige Tage...

Toll. Du machst mir ja Mut. Morgen geht es 600 km in Urlaub mit der Möhre.

Heute gab es Steuergeräteupdates für die Motorsteuerung und das ESP-Steuergerät. Für das Getriebe gab es wohl keins. Was geändert wurde, konnte man mir nicht sagen. Das werde ich beim CAC anfragen. Ich habe die alten und neuen Softwareversionen.

Gruß Achim

Zitat:

@Foto-Dirk schrieb am 30. März 2017 um 06:47:01 Uhr:



Zitat:

@Ich kann alles schrieb am 30. März 2017 um 06:39:52 Uhr:


Hast du die FIN von dem Fzg noch?

Ja, klar. Die will ich aber hier nicht öffentlich posten.

Ein Gedanke ist mir beim Lesen Deiner "Autobahnsituation" noch gekommen.

Du hast von "Schlingern" beim bremsen ohne Bremswirkung geschrieben.

Dieses schlingern wird vermutlich verursacht durch einen unterschiedlichen Bremseneinsatz wie beim ESP oder bei einem Bremseingriff beim durchdrehen bei deiner 4matic auf losem Untergrund bei dem jeweiligen durchdrehenden Rad für einen kurzen Moment.

Da könnte sich die Elektronik verstrubbelt haben und hat vielleicht zu dieser gefährlichen Situation geführt?

Querbeschleunigungssensor zeitweilig defekt und er gaukelt sich für den Moment eine scharfe Kurvenfahrt vor, bei dem die Bremswirkung drastisch reduziert werden muß?

Keine Ahnung, wie das technisch ablaufen könnte.

................... nur ein Gedanke......................

Gruß

Zitat:

@wolplu234 schrieb am 31. März 2017 um 11:03:22 Uhr:



Zitat:

@Foto-Dirk schrieb am 30. März 2017 um 06:47:01 Uhr:


Ja, klar. Die will ich aber hier nicht öffentlich posten.

Keine Ahnung, wie das technisch ablaufen könnte.

................... nur ein Gedanke......................

Zur Ursache wird sich jetzt wohl nichts mehr ergründen lassen. Fakt ist, dass die Bremsen derart an Wirkung versagten, dass ich auf meinen Vordermann draufgebrummt wäre, wenn denn da jemand gewesen wäre. Zum Glück war es frei. Das war also nicht nur mal so eine Art Schlingern. Ich hatte für den ersten Moment ein Gefühl wie in einem 80er-Jahre-Krimi, wenn jemand auf einer abschüssigen Straße im Auto bemerkt, dass jemand die Bremsleitungen zertrennt hat.

ESP kann kaum einen Fehler bei der Berechnung von Fahrzustand machen. Einfach erklärt: Lenkradwinkel, Fahrzeug Geschwindigkeit, Querbeschleunigung und Gierrate füttern zwei Prozessoren die den Fahrzustand errechnen. Die zwei Prozessoren führen noch einen Abgleich der Ergebnisse untereinander um einen Fehler auszuschließen. Dieser Prozess findet mindestens 25 mal pro Sekunde statt. Wiederholt sich einen Abgleich-Fehler steigt das System aus und gibt eine Warnmeldung im KI.
Was man nicht ausschließen kann ist eine Verunreinigung im Hauptbremszylinder was der Druckaufbau verhindert (= keine Bremswirkung). Das könnte die Veränderungen am Pedalweg erklären. Und wenn der Dreck einmal weitergeschoben wurde, funktioniert alles wieder ganz normal - dann kann keiner mehr wirklich die Ursache rausfinden.

Was wirklich rätselhaft ist, ist das Schlingen. Das kenne ich von manche ABS-Regelungen. Das deutet auf eine Druckschwankung im Bremskreis. Da MB eine Schwarz-Weiß Aufteilung benützt, sollte das Fahrzeug nicht durch Schlingen darauf reagieren. Also stellt sich dann die Frage ob eine Störung der EBD dazu aufgetreten ist?

Guten Morgen...
Ich geselle mich mal mit meinem VorMopf S212 350 CDI aus 03/13 dazu...
Passiert auf der Autobahn aus 250 km/h, ein beherzter Tritt auf das Bremspedal und dieses "schoß" irgendwie bis nach unten durch, bis ich dann das Gefühl hatte, auf einer Art "Block" zu stehen. Ich kann es nicht anders beschreiben.
Die Hinterachse wurde unruhig, das Fahrzeug verlangsamte sich so gut wie gar nicht.
Fuß hoch und nochmal auf die Bremse, die unruhe des Fahrzeugs blieb, jedoch hatte ich jetzt Bremswirkung. Der Benz steht jetzt in der Garage und ich fahr Lkw, Opel Movano. Der bremst immer...
Die Werkstatt hat zur Zeit keine Termine frei und ich lasse das nachsehen, wenn er im April zur Inspektion geht. Solange hütet er die Garage.
Was mir kurz danach auffiel, diese "Radarbremsung" war ausser Betrieb.
Parkplatz, Motor aus, wieder an, da funktionierte die Assistenz wieder..
Im Stand, Motor aus, kann ich rund 2,5 Mal pumpen und habe dann ein "hartes" Bremspedal, so wie es sein soll.
Läuft der Motor, habe ich Druck, kann jedoch mit Kraft im Fuß, das Pedal bis unten durchdrücken.

Wie jetzt - Werkstatt hat keine Termine frei? Spinnen die? Leute, meldet die Vorfälle dem KBA! Das meine ich ganz ernst! 3 Vorfälle dieser Art - das müssen die Behörden wissen. Mercedes scheint ja unfähig zu sein und "keine Termine" zu haben.

Guter Hinweis mit dem KBA. Nur was soll das KBA anstellen? Die Fragen wahrscheinlich direkt bei Mercedes ob das Problem bekannt ist.
Wegen drei "Einzelfällen" wird doch keiner ein Finger krumm machen.

Nur so hat man doch aber die Chance solchen Dingen auf den Grund zu gehen. Wenn also eine E-Klasse unerklärlich mit "menschlichem Versagen" abfliegt, dann könnte der Sachverständige im Todesermittlungsverfahren schon gezielter hinschauen, wenn solche Dinge bekannt sind. Wird nichts gemeldet, ist es unglaublich schwer.

Siehe GM mit der Schlüssel-Problematik oder Toyota mit dem Gaspedal oder, oder, oder. Hier darf man nicht den Bock zum Gärtner machen. Mercedes jedenfalls scheint mir der falsche Ansprechpartner, so wie die sich der Problematik offenkundig (nicht) annehmen!

Auf jeden Fall Meldung ans KBA, general1977, Du hast ja auch noch Zeugen!

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