Kostenvergleich Tesla vs. Benziner?

Tesla

Ich suche einen Vergleich eines gleich teuren Tesla und eines BMW oder Mercedes nebeneinander:
Kaufpreis oder Leasingzahlungen,
Wartungs-, Reparatur- und Sprit/Stromkosten,
Wertminderung nach 5 Jahren und 100.000 km.

Beste Antwort im Thema

Simmt: Wer aktuell elektrisch fahren will, macht das eher weniger (Ausnahmen gibt's bestimmt), um Geld zu sparen.

Bei extremen Laufleistungen mag es sein, dass ein Model S "hinten raus" die Kosten reinholt. Man darf einfach nicht vergessen, dass ich (und ich rase nicht) aktuell alle 25.000km einen Satz Reifen für 1380 CHF benötige. Beim A6 brauche ich weniger und die Reifen sind erheblich günstiger. Selbst wenn ich nun keine Wartung mache (was für mich auch bei einem Tesla nicht in Frage käme), liegt das auf dem Niveau von ABM-Wartung & Verschleiss samt Radwechsel. Sinn macht der Tesla genau dann, wenn das W&V nicht mehr abgeschlossen werden kann (in unserem Fall: Ab 160.000km oder 5 Jahren).

Jetzt stellt sich dann die Frage: Für wen treffen diese Bedingungen zu? Für normale Firmenwagen eher nicht. Die werden meist nach 3 Jahren abgestossen (wegen der 160kkm Grenze und weil der Restwert dann dramatisch gegen 0 geht). Mein Model S wollte ich ursprünglich 5 Jahre fahren (man rechnet sich ja immer alles schön). Nun sind wir ehrlich: Wenn morgen ein S150D kommt, wird der bestellt (egal wie alt das alte 100D ist). Dann kommt das 100D in den Pool. Für ein Poolfahrzeug ist der mit 120.000 CHF aber schon kein Schnäppchen mehr.

Mit dem Treibstoff ist das so eine Sache: Wenn ich 200.000km Verbrenner-Diesel über 5 Jahre (40k km per anno) mit 10 Litern Verbrauch fahren würde und den mit 1.76 CHF pro Liter tanke, lande ich bei Treibstoffkosten von 35.200 CHF brutto in 5 Jahren. Unser Verbrauch liegt niedriger, aber lassen wir das einfach mal so stehen. Das macht also Treibstoffkosten von rund 7000 CHF pro Jahr.

Wenn die Lademöglichkeiten jetzt im Büro vorhanden sind und keine Ladepunkte installiert, Parkplätze neu gepflastert, Fundamente erstellt, Schnelllader installiert und gewartet werden müssen (was bei uns einige A6 gekostet hat), liegt bei uns aktuell der Verbrauch beim Model S 100D bei 20.4 Wh/km, beim Model X (75D und 100D gemischt) 24.2 Wh/km und beim Model 3 bei 17.2 Wh/km netto (Angaben TeslaFi und nicht Zähler, das ist also etwas weniger als real).

Im Szenario von 200.000km heisst das:
Model S: 40.800 kWh
Model X: 48.400 kWh
Model 3: 34.400 kWh

Achtung: Beim Model 3 sind die 17.2 Wh/km nur über einen kurzen Zeitraum ermittelt. Das ist noch keine Sommerfahrt drin.

Bei uns im Büro zahlen wir für Ökostrom aktuell 21 Rappen/kWh. Beim Rechenzentrum etwa 8 Rappen/kWh.

Das heisst auf 200.000km:
Model S: 8568 CHF bzw. 3672 CHF
Model X: 10164 CHF bzw. 4365 CHF
Model 3: 7224 CHF bzw. 3096 CHF

Jetzt ist das Problem, dass wir mal hier und mal da laden. Statistiken habe ich nun leider nur vom Model S und da ist es verzerrt, weil ich absichtlich eine Zeit recht lange nur MOVE geladen habe, um zu sehen, ob das Praxistauglich ist. Bei den Model X verwenden wir kaum SuC (3 Mal bisher). Beim Model 3 ebenfalls nicht. MOVE für 0.30 CHF/kWh allerdings regelmässig, weil wir das aktiv unterstützen wollen. Das müsste man aber nicht. Man könnte hier also noch sparen. Ich versuche also nach bestem Wissen und gewissen das folgende virtuelle Ladeprofil herzuleiten:

Ich gehe davon aus, dass wir über alles auf etwa 40% Büro, 20% Rechenzentrum, 20% zu Hause (hier sind bei den MA unterschiedliche Tarife, das meiste aber BKW/EWB für etwa 25 Rappen/kWh, 15% MOVE und 5% SuC kommen. Dann liegt unser virtueller Strompreis bei 0.197 CHF.

Was heisst das nun im Detail:
8037.60 CHF für das Model S (Einsparung zu dem 10L Diesel: 27.162.40 CHF (5432.48 CHF p.a.))
9534.80 CHF für das Model X (Einsparung zu dem 10L Diesel: 25.665.20 CHF (5133.04 CHF p.a.))
6776.80 CHF für das Model 3 (Einsparung zu dem 10L Diesel: 28.423.20 CHF (5684.64 CHF p.a.))

Viel schöner kann man es sich nicht rechnen. Und auch in diesem Szeanrio wird das nur knapp lohnen. Wenn jemand wirklich ernsthaftes Interesse hat, dann versuche ich das mal nicht schön, sondern real zu berechnen. Dann kriegt die Einsparung aber ein Minuszeichen. Und das möchte man hier ja nicht 😉

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Annahme 12000 KM im Jahr, 5 Jahre

- Tesla Model 3 Doppelmotor, Lack Weis, Intern Weis Schwarz, 19 Zoll Felgen mit Autopilot (aber ohne voll autonomes Fahren) €60.030,-

gegen

- BMW Limusine Modell i330d sport-automatic getriebe €49.650, ist nicht so geil wie teslas motoren aber das beste was drehmoment und PS angeht
Modell Luxury Line +4.900€ für die notwendigen upgrades um es vergleichbar zu machen
17" -> 19" BMW Räder +2080€
Leder "Vernasca" Oyster Dekorsteppung +1.660€ + Sitzheizung vorne und Hinten +760€
Mineral Weis Metallic +900€
Pakete:
Entertainment Paket +1350€ (DAB, etc.)
BMW Business Packet Professional (Connected, Karten, Lordosenstütze, Alarmanlage, ...) +3.300€
Sonder Ausstattung:
Fernlichtassistent +160€
Parking Assistant Plus +1.000€
Driving Assistant Professional +1.100€
M Sportdifferenzial +1300€
Standheizung +1.500€
Sitzverstellung elektrisch mit Memory €1200€

BMW Preis ca. 67.520,- (keine Ahnung was man für ein Rabat bekommen kann beim Händler? 10%? Dann wären es €60.768,-

Ganz ehrlich bekommt man beim Tesla noch ein paar Sachen dazu, es ist ja das sicherste Auto auf der Strasse mit der besten Elektrik... aber das lassen wir jetzt mal weg. Deshalb auch keine weiteren M Optionen bzw Sicherheitssachen beim BMW.

Verbrauchsmaterial:
Reifen ungefähr gleich
Reinigungsmittel für Fenster ungefähr gleich
Bremsen verschleissen deutlich weniger beim Tesla
(komplett austausch aller 4 Bremsen kostet mindestens €1000,- wenn man keine Orginalteile verwendet.)

Umsetzung Reifen vorne hinten und schmieren von Bremsen und Gummiteilen ist bei beiden ungefähr gleich
HU AS bei beiden gleich

Tesla Service alle 4 Jahre:
Luftfilter, Bremsflüssigkeit, Klimaanlage geschätzt ca. 90€

BMW Service alle 2 Jahre:
Luftfilter, Bremsflüssigkeit, Klimaanlage, Ölwechsel, Krafstofffilter, vielleicht Zahnriemen, etc. etc. MINIMUM 310,- (laut Google) geschätzt mindestens 700,- über 5 Jahre

KFZ-Steuer:
Tesla 10 Jahre befreit(dann €136,-)
BMW 3 330d €353,- pro Jahr (also €1.765,- über 5 Jahre)

Antrieb:
Diesel für 5 Jahre ca. €3900,- (bei geschätzt durchnitt von 1,25 € / L über 5 Jahre was zu wenig ist)
Elektro für 5 Jahre ca. €1945,- (bei geschätzt durschschnitt von 0.289 € / KWh, z.B. daheim)

Wohlgemerkt ist hier Elektro ohne Solar und ohne freies Supercharging! Ich nutze sowohl Solar als auch freies Supercharging also bei mir ca. 900,-... eine Ölförderung für Zuhause gibt es leider nicht zu kaufen 🙂

Lebenserwartung:
Tesla mindestens ca. 300.000 oder ca. 1 Mio KM mit einem Batterie Wechsel (ca. €5000-6000)
BMW ca. 230.000 KM?

Der einfachheit halber lasse ich die Versicherung raus. (Ich selbst habe die höchste SF Klasse also egal.)

Kommt das ungefähr hin?

Beim Tesla S würde wohl ein entsprechend ausgebauter BMW 7er passen? Mit Mercedes kenne ich mich nicht aus.

Zitat:

@dma schrieb am 13. Mai 2019 um 15:33:41 Uhr:


Und bzgl. Wartungskosten:
Also mind. Eur 700,- pro Service. Nicht vorgeschrieben, aber empfohlen.

Jeder zitiert immer das, was ihm in die eigene Argumentationslinie passt. 😉

In deinem Link steht z.B. dieser Text bei den häufigen Fragen, den du nicht weglassen hättest sollen:
Benötigt mein Fahrzeug eine Jahresinspektion?
Ihr Tesla erfordert weder Jahresinspektionen, noch einen regelmäßigen Wechsel von Betriebsflüssigkeiten.

Mal ehrlich: Er glaubt doch wohl selbst von den Tesla-Überzeugten und E.M. Fans keiner ernsthaft an "1,5Mio Kilometer ohne Wartungen an Fahrwerk und Karosserie". Oder etwa doch?
Das sind doch Standard-"Wald-und-Wiesen"-Komponenten von diversen Zulieferern, welche Tesla verbaut. Oder stellt Tesla etwa soviel höhere Anforderungen?

Somit ist auch die übliche Wartung erforderlich, Querlenker z.B. werden wohl kaum 1,5Mio KM halten.

Nachdem ich erst 4% der geplanten Laufleistung absolviert habe, kann ich noch nicht sagen, ob das realistisch ist. 😉

Am stärksten werden wohl die Tesloop Autos belastet, die mehrmals täglich die Wüste durchqueren. Die hatten auch mal wo das Logbuch aller nötigen Wartungsarbeiten gepostet. Sollte sich mit etwas Google-Fu leicht finden lassen.

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Man sollte sich einfach nur einmal die Posts von @derJan82 ansehen. Er hat seine Flotte auf Tesla umgestellt. Kostenvorteile hat das aber wohl nicht.

Der hat sich ja die paar Teslas gekauft, die dauernd ins SeC wollen. 😉

Und die Kosten entstehen nicht durch die Autos an sich, sondern durch die Leute, die er fürstlich dafür bezahlt, damit sie sich um die Autos kümmern.

... damit man sie fahren kann.

Lebenserwartung vom BMW Diesel würde ich nicht so niedrig schätzen oder noch nie ein Auto lange gefahren und dabei ein bisschen aufs Material geachtet?. Vielleicht geht da bei 12.000km im Jahr eher was kaputt als wenn man 100.000 im Jahr auf der Autobahn verbringt.
Ok das war wohl eher als Seitenhieb gedacht weil die Zahl utopisch gering ist.

Auf dem Prüfstand sind auch alle Benziner auf über eine Million Kilometer ausgelegt. In Realität ist das eine andere Sache. Trotzdem kann man allen nur raten, die 2 Jahre Wartungsintervall einzuhalten, auch wenn EM das nicht will, weil seine Service Center überlastet sind. Im Gegenteil würde ich den regelmäßig auf der Matte stehen und mir Updates abzuholen.

Zitat:

@radio schrieb am 13. Mai 2019 um 20:41:58 Uhr:


Auf dem Prüfstand sind auch alle Benziner auf über eine Million Kilometer ausgelegt. In Realität ist das eine andere Sache. Trotzdem kann man allen nur raten, die 2 Jahre Wartungsintervall einzuhalten, auch wenn EM das nicht will, weil seine Service Center überlastet sind. Im Gegenteil würde ich den regelmäßig auf der Matte stehen und mir Updates abzuholen.

Die übliche Lebensdauer eines Verbrenner-Motors liegt so bei 5.000 bis 8.000 Betriebsstunden, die eines E-Motors bei eher 100.000 bis 1.000.000 Betriebsstunden. Der Rest der Karossie dürfte vergleichbar sein, Getriebe eines E-Autos (da nur einfach, keine Schaltung, keine Kupplung) dürfte auch erheblich länger leben.

Haben Sie eine Quelle für die Aussage, daß ein Benziner auf 1.000.000 km ausgelegt ist? Da habe ich noch nie von gehört, kann ich schwerlich glauben.

Zitat:

@radio schrieb am 13. Mai 2019 um 20:41:58 Uhr:


Im Gegenteil würde ich den regelmäßig auf der Matte stehen und mir Updates abzuholen.

Updates gibt es auch über Mobilfunk und WLAN, ohne dass man irgendwo hinfahren muss.

Zitat:

@Harald-DEL schrieb am 13. Mai 2019 um 21:16:44 Uhr:


Getriebe eines E-Autos (da nur einfach, keine Schaltung, keine Kupplung) dürfte auch erheblich länger leben.

So schaut ein Getriebe im Tesla nach 1.600.000km aus:

https://twitter.com/Tesla/status/1051911793373638661
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