komischer Service Intervall?! Wer kann mir das erklären??
Hallo,
mein Golf 7 hatte jetzt die erste Inspektion EZ:05/13 26000 KM und ich weis nicht wieso ich einmal in 357 Tagen in die Werkstatt soll und einmal in 722 Tagen wer kann mir den unterschied erklären und was wird da gemacht? Habe im Anhang ein Bild von der Service Anzeige gemacht.
Vielen Dank im Voraus.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@new-york schrieb am 8. Oktober 2014 um 23:35:51 Uhr:
Die Inspektion alle 365 Tage wurde nach Kunden verlangen von VW eingerichtet und ist sinnvoll.
So heißt das immer, wenn man keine logische Erklärung dafür abgeben kann.
Mein SL muß jedes Jahr zum Service UND zum Ölwechsel. Das wurde nach Longlife mit dem Modelljahr 2010 wieder eingeführt. Das KD-Center in Maastricht hat mir auch genau den Satz geschrieben. Kunden hätten verlangt, daß der Ölwechsel wieder jährlich gemacht wird. Reine Kundenverar...e. Es geht ausschließlich ums Geld für die Werkstätten....
17 Antworten
Zitat:
@Taubitz schrieb am 9. Oktober 2014 um 10:35:39 Uhr:
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Dass das wieder so eingerichtet wurde, ist mitnichten Kundenwunsch gewesen, weil dieser ob der Solidität seines Golfs ja so unsicher ist (die ist ja bekanntlich weit schlechter als zu Golf I-VI-Zeiten 😁) und, als Privatfahrer mit ggf. 15tkm p.a. (üblich in der Golf-Klasse) ab dem 3. Jahr gern lieber jährlich zur Inspektion geht und entspr. Geld bezahlt, sondern vielmehr der Tatsache geschuldet, dass die Werkstätten über den LL-Service jammern.
Woher hast du diese Infos?
Zitat:
@Taubitz schrieb am 9. Oktober 2014 um 10:35:39 Uhr:
Zudem zeigen Untersuchungen, dass aufgrund LL-Service und entspr. Inspektionsintervallen die Kosten zumindest für den Privatfahrer durchaus nicht gesunken sind. Da wird das Öl dann eben nicht mehr jährlich gewechselt und z.B. der DiFi nicht mehr alle 60tkm/4 Jahre wie früher noch (z.B. bei meinem Oldie unten), sondern erst mit LL-Aufruf bzw. der DiFi bei 90tkm, das ganze wird dadurch für den privaten Normalvielfahrer aber nicht zwingend günstiger, eher im Ggt.
Das ganze ist daher vor allem eine Strategie, die TCO (total cost of ownership) für gew. Flotten zu reduzieren.
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Das mit den durch die LL-Technik für den Privatkunden
nichtgesunkenen Kosten glaube ich gerne, wenn ich ehrlich bilanziere. War deshalb auch froh, dass das bis letztes Jahr noch neueste Fahrzeug in der Familie (der Golf IV Variant TDI aus 03/00) kein LL hatte. Die Kleinigkeiten (Filter, Bremsen; Ölwechsel) machte ich selbst oder hielt es im Blick und veranlasste es in günstigen freien Werkstätten und alles andere wurde gemacht, wenn es auffiel (Fahrwerkslager, Stoßdämpfer) oder defekt war (Fensterheber, Freilauf der LiMa etc.). Das hielt die Kosten in Grenzen - führte allerdings auch zu einem Liegenbleiber (Batterie!).
Beim Polo (6R) TDI (EZ 11/10), den ich mir in 03/13 mit 80.000 km auf dem Zähler zulegte, war das dann natürlich anders:
In 08/13 wurde nach dem zuerst erreichten Streckenintervall von 30.000 km bei 90.000 km der Intervall-Service (mit ÖW) fällig (Kosten ca. 360 €: Mat. ÖW 49 €, Xenon Grundeinstellung 23 €, Bremsflüssigkeitswechsel 80 €, Luftfilter + Arbeit 210 €).
Trotzdem war denn nach dem Zeitintervall in 02/14 (Zählerstand: 100.000 km) noch der Inspektions-Service für 84 € fällig.
Wenn der Unfall nicht dazwischen gekommen wäre, wäre dann wahrscheinlich als nächstes wieder der Intervall-Service (mit ÖW) in 02/15 bei 120.000 km fällig gewesen.
D. h. bei meiner Fahrleistung von z. Zt. 20.000 - 22.000 km/Jahr war trotz LL bei diesem (recht unübersichtlichen) System der jährliche Werkstattbesuch obligatorisch.
Für mich hat es übrigens Vorteile gehabt, diese "Abzocke" mitzumachen, denn die Neuwagen-Garantie war beim Kauf durch den Übergang von geschäftlicher auf die private Nutzung hinfällig geworden und so war ich beim AGR-Schaden (in 09/13 bei 92.000 km) auf das Wohlwollen des Herstellers (Kulanz ist immer freiwillig) angewiesen. Es wurden mir von den 1.240 € Kosten der Großteil (1.000 €) erstattet, sodass mein Eigenanteil auf in meinen Augen faire 240 € schrumpfte.
Soviel zur "Kundenvera...e" von LuckeSL ... 🙄
Schönen Gruß
Zitat:
@unbrakeable schrieb am 9. Oktober 2014 um 11:33:47 Uhr:
Woher hast du diese Infos?
Konkret kann ich das nicht beantworten, sagen wir mal so: Von div. Händlern, von Leuten aus der VW-Vertriebs-Org, von Mitarbeitern der VGRD GmbH und ansonsten ist das in der Branche ein sog. "offenes Geheimnis", nicht zuletzt deshalb, weil VW ja, wie alle anderen auch, NW-Verkaufsmargen etc. zusammengestrichen hat, den Händlern Zwangsneuwagen und Leasingrückläufer auf den Hof stellt, dafür noch Tagesstandgeld kassiert und bei Nachfragen, wie man als Dealer überleben soll, immer auf das Wertschöpfungspotential von Finanzierungs- und Garantieverlängerungsversicherungs-leistungen verweist und auf die Wertschöpfungsnotwendigkeit in der Werkstatt, die aus Werkstattsicht durch LL konterkariert wird.
Dass für den Privatmann durch LL und verlängerte Wechselintervalle (siehe DiFi) nicht immer alles günstiger & besser wird, ist ja auch nichts neues. Ich kenne nur noch wenige, im up-Forum findet man noch vereinzelt welche, die mit den Wartungs-/Werkstattkosten ihres Autos weitestgehend einverstanden sind, die meisten finden diverses unverhältnismäßig teuer, z.B. den Liter Öl oder die Arbeitskosten für einen simplen Zündkerzen-, LuFi- oder PoFi-Wechsel, den man auch selbst erledigen kann (weshalb man ja bestrebt ist, dem Kd. diesen Kostenvergleich DIY vs. Werkstatt möglichst zu verunmöglichen 😰).
Aus Gewerbekunden- und Flottenbetreibersicht waren vier Ölwechsel p.a. bei 60tkm/Jahr im Festintervall natürlich ein no-go, schon bzw. vor allem zeitlich/ organisatorisch (die Kosten sind ja Betriebskosten, also die für den Service und werden eh umgelegt), aber ewig dieser organisatorische Aufwand inkl. Ersatzfahrzeug, ggf. firmeninterner Fahrzeugtausch etc. etc.
Daher gibt es nicht wenige "Insider", die behaupten, dass LL vor allem ein Zugeständnis bzw. eine Marktnotwendigkeit an die gew. Nutzer/ Leasingnehmer/ Flottenbetreiber war etc., man denke nur an den Anteil von fast 90% gew. Zulassungen beim Passat!
Die jährliche Inspektion spielt Geld in die Kasse, soll aber vor allem Pannen, Stehenbleiber und schlechte Zuverlässigkeitsquoten vermeiden helfen und insofern das Image (auch wieder vor allem bei Flottenbetreibern) heben und per Fehlerdiagnose etc. frühzeitig Probleme aufdecken, die mit zunehmender Elektronisierung, Vernetzung und dem schwächelnden 12-V-Bordnetz einhergehen und häufiger auftreten als früher, als man nur Basisdinge per CAN-Bus etc. vernetzt hat, siehe Golf IV (der ja immerhin auch schon so einige Features hatte, die manches Auto heute noch nicht hat).
http://www.automobilwoche.de/.../das-48-volt-bordnetz-fur-autos-kommt
http://lexikon.kfz.tu-berlin.de/.../Vortrag_TU_Berlin_Final_Netz.pdf
Einige derzeitige Probleme wird man damit ggf. lösen, evtl. schafft man sich damit aber auch neue...🙂
Kulanz, im übrigen, gibt´s natürlich auch nicht kostenlos, letztlich erkauft (im Wortsinn) man sich die immer durch die regelmäßigen Vertragswerkstatt-Besuche zuvor.
Da die Netto-Leistungen bei VW selbst bei sog. Garantien wie z.B. der Durchrostungsgarantie gern recht schnell einbrechen, wenn das Auto älter als 3 oder 4 Jahre wird, wo man auf Kulanz im allg. eh nicht mehr hoffen kann (siehe Kotflügelrost Golf IV und V), so dass sich eine 100% Eigenleistung in einer freien Karosserie- & Lackierwerkstatt als günstiger erweist als der verbleibende Eigenkostenanteil bei anteiliger "Garantie"-Übernahme durch VW und Rep. in der Vertragswerkstatt, gibt es durchaus Leute, die spätestens nach 2 Jahren ihr Fahrzeug ganz konsequent aus der Vertragswerkstatt nehmen und langfristig über z.B. 10 Jahre dennoch nicht teurer gefahren sind, selbst inkl. außergewöhnlicher Defekte, wenn man von Motortotalschäden etc. ggf. mal absieht.
Trotz regelmäßigen Besuchs in der Vertragswerkstatt verwelkt die Kulanz meist so schnell wie Schnittblumen in der prallen Sonne, von sog. Zusatz-Garantien jenseits der gesetzl. Gewährleistungspflicht mal ganz ab. 😰
Zitat:
@Taubitz schrieb am 9. Oktober 2014 um 11:47:31 Uhr:
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Kulanz, im übrigen, gibt´s natürlich auch nicht kostenlos, letztlich erkauft (im Wortsinn) man sich die immer durch die regelmäßigen Vertragswerkstatt-Besuche zuvor.
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Das sollte eigentlich jedem klar sein (siehe auch mein Beispiel oben).
Da verhält es sich wie mit Versicherungsbeiträgen: Solange die Versicherung keinen größeren Schaden des Versicherungsnehmers begleicht, zahlt der auf Dauer drauf. Von irgendetwas müssen die Angestellten der Versicherung auch leben und zudem - was ja der eigentliche Zweck ist - für den einzelnen Versicherungsnehmer selbst in der Restdauer eines langen Lebens nicht mehr bezahlbare Extremschäden abgefedert werden.
Daher ist es logisch, dass nicht jeder mit einem Gewinn aus seinem Versicherungsverhältnis hervorgehen kann - und (um zum Thema zurück zu kommen) die Autokosten durch irgendeinen "Fortschritt" (= Trick) nicht plötzlich heftig minimiert werden können. 😉
Schönen Gruß