Komfortbatterie, aber warum ist das des Öfteren eine Fehlerquelle?
Thema: Komfortbatterie.
Warum?
Das können wir hier in diesem Thread klären.
Ich fange damit mal an.
Die Entwickler des Wagens spendierten ihm ein Zweibatteriensystem. Demnach soll u.a. auch sichergestellt werden, dass WÄHREND des Startvorgang ALLE Steuergeräte mit konstant 12 Volt versorgt sind und es zu keinen Aussetzern kommen kann; denke ich, wird so sein.
Es gibt mehrere Bus - Systeme im Phaeton, habe ich gestern gelesen,.die schon mal streiken, z.B. wenn eine Standheizung versagt, bzw..die Platine verreckt ist.
Was genau passiert in diesen Bussystemen, wenn die Komfortbatterie schwächelt?
Fehlen Signale? Wo werden fehlende Informationen festgehalten?
In der VW Bedienungsanleitung steht geschrieben, dass eine Komfortbatterie / Bordnetzspannung zwischen 9.7 und 13 Volt haben darf. Diesen Wert können die meisten Komfortbatterien bieten, trotzdem reagiert das System sehr empfindlich auf zu wenig Spannung, z.B. "nur" 11 Volt.
Mehrere Kleinigkeiten sind in meinem Wagen aufgetreten, oftmals unerklärliche Sachen, die allesamt durch Austausch der Komfortbatterie behoben wurden, und zwar dauerhaft seit mehr als einem halben Jahr, so lange liegt der Austausch zurück.
Mich interessiert jetzt, warum das so ist, was genau ist der Grund?
Edit:
Habe gelesen dass der Generator die Komfortbatterie auf direktem Weg auflädt.
Edit end.
Seit dem Tausch steht die Voltanzeige meistens bei 13 Volt (Zündung angeschaltet, Motor aus), heute sogar etwas darüber, ca 13.5 Volt.
Wenn Motor läuft sind es immer 14 Volt.
Wenn Motor aus, bleibt sie bei 13 - 13,5 Volt stehen, selbst dann wenn ich 3 Stunden auf dem Feld stehe um Musik zu hören.
Die alte Komfortbatterie sank bis unter 11 Volt. Verbraucher sind damals auch immer regelmäßig abgeschaltet worden, was jetzt nicht mehr der Fall ist. Am meisten hat mich damals der Kofferraum gestört, der sein Eigenleben vollzogen hat.
Auch damals:
Der Wagen startet, Motor läuft, Generator liefert genug? Versorgungsspannung, und trotzdem meckert die Elektrik mit Kleinigkeiten.
Vielleicht gibts hier einen Elektriker, dem das 5km Kabelnetz des Phaeton einigermaßen bekannt ist.
Der VW Bedienungsanleitung darf man folglich keinen 100 Prozentigen Glauben schenken.
Ist die Batterie nicht 100 Prozent in Ordnung, spinnt das System.
Beste Antwort im Thema
Zurück zum Thema des TE und den wilden Vermutungen zu Beginn.
vielfach diskutiert und oft nachvollzogen: Wenn unerklärliche Effekte auftreten wird ein Batteriewechsel angeraten der dann die Probleme beseitigt. Aber warum reagiert der Phaeton so empfindlich? Hier der Versuch das zu klären.
@A346 Und lieber Udo.... wenn dir die "wissenschaftliche Abhandlung" zu kompliziert wird, "klare Kante" - einfach nicht mehr weiterlesen. 🙂
Die Batterie
Kein einziger Kennwert einer Bleibatterie ist stabil und eindeutig bestimmbar. Sie hängen alle von der Vorgeschichte und vor allem von der Temperatur ab. Zwei Werte sind wichtig:die Ladeschlußspannung und die Spannungsuntergrenze, beide sind Herstellerabhängig (je nach verwendeter Bleilegierung). Wird die Ladeschlußspannung überschrittendann fängt die Batterie an zu Gasen, das verändert die Säuredichte. Bei Unterspannung (Tiefentladung <11,8V) treten Schichtbildungen an den Elektrodenplatten auf, starker Kapazitätsverlust ist unter Anderem die Folge. Beides reduziert die Anzahl der Lade-Entladezyklen die mit 500-1500 sowieso nicht übermäßig üppig ausfallen.
Die Probleme ergeben sich beim Start, da treten gewaltige Ströme auf welche die Spannung einbrechen lassen. Im ersten Bild hab ich dazu einige gemessene Werte notiert. Die Stromwerte sind nur grob bestimmt weil ein Zangenmessgerät zu langsam ist um auf Stromspitzen zu reagieren. Wie man sieht ist sogar der Innenwiderstand stark Stromabhängig, wenn er mal über 0,1 Ohm liegt sollte man an eine neue Batterie denken.
In den 1970ern war es normal, das im Schnitt alle 3 Jahre eine neue Batterie fällig wurde. Die Qualität ist also enorm gestiegen. Meine Starterbatterie hat 14 Jahre ihren Dienst getan! Trotzdem ist die Batterie das schwächste Glied im Gesamtsystem.
Die Elektronik
Aber warum stört eigentlich ein Spannungseinbruch so sehr? Niemand entwickelt eine Schaltung die bei nur einer Spannung arbeitet, man definiert immer einen Arbeitsbereich.
Deshalb einige Messungen in welchen Bereichen die Steuergeräte funktionieren. Ich habe die Versorgungsspannung von 0V langsam bis 13V hoch und wieder runtergefahren. Die dabei festgestellten Ein- und Ausschaltschwellen für einige Steuergeräte sind im Bild notiert.
Die wichtigsten Ergebnisse: ab 7V sind alle CAN-Busse aller Steuergeräte aktiv. Beim Runterfahren ist die Sicherheit noch größer, Kessy-Antrieb arbeitet sogar runter bis 1,5V. Die höchsten Schwellen treten auf wenn Motoren (Tür-STG) oder Displays (ZAB, Schalttafel) im Spiel sind. Diese Schwellen sind gut reproduzierbar und folglich per Software definiert. Bei 11,5V hab ich einen Wert gefunden welcher offenbar als Untergrenze festgelegt wurde.
Fazit
Niemand möchte ständig Strom und Spannung kontrollieren. Eine einfache Möglichkeit hat sich jedoch herauskristallisiert: als gute Entscheidungshilfe kann das Display in der Schalttafel dienen.
Vorglühen und nicht starten sondern das Vorglühen einfach wieder beenden. Wenn dann das Display aus- und nicht wieder angeht liegt die Spannung zwischen 10,5V und 11,5V (Tiefentladen!)
Spätestens dann ist der Batteriewechsel fällig.
LG Günther
167 Antworten
...wenn ich hier wüsste wie man was verlinkt, das weiß der Udo.
Vielleicht setzt er hier nen Link.
Alles was ich darüber weiß ist das:
1. Wagenhebermodus aktivieren
2. Wagen vorne links von unten zugänglich machen
3. Vorne links Rad ab
4 Vorne links Radhausbekleidung abmachen
5. SH ist jetzt sichtbar, alle Stecker abziehen
https://www.motor-talk.de/.../...sorgung-und-can-bus-t6502643.html?...
Und in diesem Thread bitte auch die Verlinkungen zu den weiteren Threads anklicken.
LG
Udo
Guten Morgen in die Runde,
Gibt es Vorteile/Nachteile, wenn man eine Start-Stop-geeignete Batterie einbaut? Oder ist es egal?
LG, Ulrich
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So viel wie ich bisher mitbekommen habe ist die Komfortbatterie eine AGM, also Start Stop geeignet, serienmäßig im Phaeton verbaut, folglich deutlich zyklenfester, Spannungsstabiler als ne normale.
VW wird sich hierbei etwas gedacht haben.
Gegenüber der Komfortbatterie, also auf der anderen Wagenseite, befindet sich eine kleinere normale Starterbatterie. Diese ist dazu da um den Motor zu starten, sodass das Bordnetz stabil bleibt.
Hier eine AGM einzubauen ist ohne Sinn, wäre m.E. kein Vorteil gesichert.
Vielen Dank. ATU bietet beides an, daher kam meine Frage. Meine jetzige Bosch Batterie ist 3 Jahre alt und scheinbar hinüber.
Hm...3 Jahre ist nicht so lang.
Meine war 10 Jahre drin, alles ok.
Im elften Jahr fingen die doofen Probleme an.
Alte original VW Komfortbatterie raus, neue Varta 95 AH AGM rein, Ruhe!
Aber erst 3 Jahre?
Ne gute AGM dürfte länger halten, es sei denn das System frist Strom.
Ich weiß auch nicht, warum die jetzt zickt, oder ob doch noch was anderes nicht passt. Plan ist neue Batterie und Stecker Zusatzheizer entfernen. Bis auf die Kofferraumklappe, die immer mal spackt, geht an sonsten alles. Werde weiter berichten
Noch zur Ergänzung: nach 3 Tagen Spannungsanzeige unter 12 V (mit Abschaltungen) nun seit gestern wieder 13-14 V in der Anzeige!? Nicht zu verstehen. Und der Freundliche hat ja schon abgewunken, was von 6 m Kabelkontrolle geredet, also mit anderen Worten: planlos.
Wenn der Kofferraumdeckel ab und zu "spackt", ist das doch schon einmal ein Weg...
Lässt sich dort nicht die Stromversorgung, mittels ziehen von Sicherung(en), temporär unterbrechen, du dann sehen kannst, ob sich der Entladungszustand der Komfortbatterie entspannt?
Viele Grüße
Jens
Das teste ich mal. Komisch nur, dass es mal geht und ein anderes mal wieder nicht. Ich kann leider selbst den Fehlerspeicher nicht auslesen und löschen, und so wie ich es verstanden habe sind hängende Fehler nicht gut für das System.
Melde mich, wenn ich es getestet habe.
Es spricht doch allerhand für eine unsichere Kontaktverbindung/Kabeldefekt .
Irgendwelchen Wassereintritt kannst du ausschliessen!?
Das Auslesen und auch löschen der Fehler wirst du natürlich machen lassen müssen...
Der Kofferraum hat in meinem auch rumgezickt, mit dem Tausch der Batterie war das beseitigt. Seit dem nicht mehr aufgetreten.
Als weiteren Punkt habe ich festgestellt, dass mit der ALTEN Batterie im Lerrlauf die Innenraumleuchte zwischen Hell und weniger Hell gewechselt hat.
Dazu kommt, dass das Xenon ab und an geflackert hat.
Alles Indizien dafür wenn die Lichtmaschine am Limit läuft weil die Batterie nicht mehr richtig aufgeladen wird?