Klopfen beim Bremsen
Wenn wir schon beim Thema Bremse sind... Vielleicht habe ich ein größeres Problem. Alles Reihe nach.
Ich habe am Sonntag eine längere Ausfahrt gemacht. Ca. 120 km, knapp 4 Stunden, aber darin mindestens eine halbe Stunde Pause und mehrere kürzere Stopps, langsame Ortsduchrfahrten, wo was zu sehen war, dann Fotos machen. Losgafahren um ca. 9:30 als es noch nicht so heiß war, aber später war es mega heiß, locker 37°, in der Sonne natürlich viel, viel mehr. Das nur falls das eine Relevanz hätte.
Die erste Hälfte war relativ flach, später viel hoch und runter und sehr viele Kurven. In diesem Bereich, wo ich über längere Strecken gebremst habe, kamen seltsame, periodische Klopfgeräusche. Da es nur beim Bremsen auftrat und von hinten rechts kam, gehe ich davon aus, dass es die Bremse ist.
Noch ein paar Details: es klopft nicht gleich, sobald man auf die Bremse tritt. Wenn man normal fährt und dann anfängt zu bremsen, ist alles OK (vielleicht bis an leichtes Quietschen, die es früher nicht gab). Auch wenn man kräftig auf die Bremse tritt. Noch keine Geräusche. Erst wenn man länger bremst, also mehrere Sekunden, dann kommt dieses Geräusch. Lässt man die Bremse für für ein paar Sekunden los und bremst wieder, kommt das Geräusch. Fährt man dann normal weiter und bremst erst nach einer Weile (mehrere Minuten?) kommt das Klopfen nicht sofort, sondern wie oben beschrieben, erst nach einer Zeit des Bremsens.
Ich habe versucht, das Klopfen aufzunehmen, aber es mir eher schlecht, als recht gelungen. Ich kam einfach zu spät auf die Idee und es klopfte nur kurz vor der Garage. Da geht es auf den letzten 300 m ca. 20 m nach unten. Also habe ich auf dieser Strecke leicht gebremst. Kurz vor der Garage kam das Klopfen. Ich lade diese Datei hier hoch, obwohl es vom Klang her nicht so klingt (zu dumpf), wie ich es im Auto gehört habe. Aber zumindest die Art des Geräusches, aber vor allem das Klopfmuster kann man eventuell beurteilen.
Und jetzt die Frage: was könnte das sein?
Beste Antwort im Thema
Ich wiederhole mich: Bremsbacken zurückstellen, Kronenmutter auf, Radschrauben lösen, hochbocken, Rad ab, Trommel ab.
Für geübte dauert das 20 Minuten. Für ungeübte doppelt so lange.
Die Rumraterei hier dauert Wochen...
118 Antworten
Zitat:
@rubberduck0_1 schrieb am 10. Oktober 2020 um 21:18:53 Uhr:
Ich denke immer noch, daß das Geräusch von einer klappernden Radkappe kommt. Da du dies ja kategorisch ausschließt, bleiben ja nur noch lose Radschrauben übrig!
Hast du das geprüft bevor du das Thema erstellt hast?
Die erwähnte Testfahrt ein Tag vor dem TÜV habe ich ohne die rechte, hintere Radkappe gemacht. Das Klopfen konnte ich dennoch reproduzieren. Zwar nicht gleich bei der ersten Bergfahrt, aber nach ein paar Mal mit ca. 10% Gefälle war es möglich. Bist Du immer noch für die lockere Radkappe?
Die Radschrauben habe ich übrigens auch schon kontrolliert. Und auch hier schon darüber berichtet. Sie waren alle fest.
Zitat:
@M.U.M.M. schrieb am 9. Oktober 2020 um 18:50:23 Uhr:
Hi
Ja,es tritt jedesmal beim leichten Bremsen auf.
Dann passt das überhaupt nicht zu meinem Fall.
Zitat:
@Robomike schrieb am 11. Oktober 2020 um 10:52:31 Uhr:
Da guckt man nach Wochen mal wieder hier rein und dann das...Ein pulsierendes Bremsgeräusch nach längerer Bremsung ist bei einer Trommelbremse der vorletzte Hilfeschrei bei Überhitzung. Die Trommel ist nie exakt rund, und so kommt es bei jeder Bremsung zu unterschiedlichem Energieeintrag auf dem Trommelumfang, es gibt dann also heißere und kühlere Stellen. Mit der Folge, dass sich die Trommel durch diese ungleichmäßige Erhitzung noch mehr verzieht und noch unrunder wird. Zuerst hört man es, dann spürt man es (allerdings vergleichsweise wenig), und macht man dann dennoch weiter mit dem Unsinn, lässt die Bremsleistung spürbar nach, woran das dann liegt, weiß ich nicht genau, da der Effekt dann aber auch nach dem Abkühlen eine kleine Weile anhält, vermute ich eine Veränderung der Oberfläche des Beläge (Verglasen).
Wenn man nun also nicht wie ich mutwillig die Spitzkehren zwischen Sauerlandhöhen und Lennetal mit Maximalverzögerung anfährt (und dann nach ungefähr der vierten das besagte Geräusch hört, was den Spaß dann beendet), dann muss man sich fragen lassen, ob man den Besonderheiten eines trommelgebremsten Altfahrzeuges (verglichen mit heutigen Automobilen) in der Fahrpraxis gerecht wird.
Grundsatz ist: bei Trommelbremsen dienen die Bremsen ausschließlich der Verzögerung (bedeutet: wenn man seine Geschwindigkeit von hoch auf niedrig oder 0 ÄNDERN will!). Und sind NICHT zum Langsamfahren gedacht. Wer auf einer Bergabstrecke ständig die Bremsanlage benutzt, macht definitiv etwas falsch. Zum Langsamfahren dient die Bremswirkung des Motors. Früher hieß es immer, man solle bergab höchstens den gleichen Gang benutzen, den man auch bergauf brauchen würde. Oder einen niedriger, was bei den Neu-Käferpiloten durchaus Sinn macht, weil sie ihre Käfer gerne auch untertourig Berge hinaufquälen.
Ausgekuppelt bremsen war zur Bauzeit dieses Autos auch nicht vorgesehen, hektisches Herunterschalten gehörte durchaus zum Tagesgeschäft eines Automobilisten und wollte geübt werden. Eine 40, 50 Jahre alte Kiste weiß nichts von den Defiziten heutiger Fahrer...Trommelbremsen verwendet man sparsam, dann aber "hart aber herzlich". Sie werden die hineingebremste Energie nicht in Echtzeit los, sondern brauchen eine Weile zur Abkühlung. Wenn man das vergisst, spielt man mit seinem Leben.
Grüße,
Michael
Danke für einen guten Beitrag.
Ich fahre nicht ausgekuppelt mit dem Fuß auf der Bremse und ich stehe auch nicht an der Ampel mit der eingedrückten Kupplung, auch nicht mit meinen Alltagsautos. Übrigens, das mit dem eingelegten Gang und zangsläufig gedrückten Kupplung an der roten Ampel wurde noch meiner Frau in den 90-er in der Fahrschule beigebracht. Ich habe ihr diese Idee wieder ausgetrieben.
Die Rheinhessische Schweiz sind natürlich keine Alpen. Aber meine Route an dem besagten Tag sah so aus: Route
Bis zum Punkt 5 - und das waren ca. 70 km (die Karte zeigt nur eine Teilstrecke) - war alles OK, das Klopfen kam zum ersten Mal auf der Strecke zwischen 5 und 6. Und wie man sieht, waren das 20 km nur gergab. Und da habe ich auch etwas mehr gebremst. Aber vielleicht habe ich tatsächlich zu wenig die Motorbremse benutzt. Denn nachdem das Klopfen ein paar Mal kam, habe ich ganz bewußt drauf geachtet, möglichst wenig zu bremsen, sprich die Motorbremse benutzt, und das Klopfen kam bei leichten Bremsen nicht mehr.
Vielleicht habe ich die Bremse tatsächlich etwas überhitzt. Die Fahrt war am 9. August und an diesem Tag war es mega heiß.
EDIT: 2 Wochen nach dieser Fahrt war ich mit dem Käfer bei TÜV. Die Messwerte der Bremse waren folgende:
Achse: links, rechts (August 2020):
1: 180 daN, 160 daN
2: 240 daN, 220 daN
Abbremsung BBA: 67%
Feststellbremse:
links, rechts:
150, daN 130 daN
Übrigens, zwei Jahre zuvor kamen diese Werte raus:
Achse: links, rechts (August 2018):
1: 160 daN, 150 daN
2: 190 daN, 190 daN
Abbremsung BBA: 58%
Feststellbremse:
links, rechts:
190, daN 180 daN
Die Werte welcher Achse sind hier angeführt?
Da würde mich schon die deutliche Abweichung im aktuellen Fall stören - den TÜV nicht???
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Achse 1 und 2, steht doch da.
Welche Abweichung?
Mich würde eher stören, dass er hinten im Vergleich zu vorne deutlich stärker bremst.
Ah - ok - das hab ich jetzt fehlgedeutet, sorry...
Interessanterweise sind auch in all meinen Prüfungsprotokollen (Käfer, wie auch Kübel) die Werte der "Achse 2" höher, als die der "Achse 1" - bei meinem PEUGEOT 404 ist es umgekehrt, nur der überbremst in der Praxis hinten deutlich... 😁
Zitat:
@GLI schrieb am 12. Oktober 2020 um 11:44:25 Uhr:
Achse 1 und 2, steht doch da.
Welche Abweichung?Mich würde eher stören, dass er hinten im Vergleich zu vorne deutlich stärker bremst.
Hier wurde das noch als normal betrachtet (weil Käfer hinten schwerer ist).
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 12. Oktober 2020 um 11:52:11 Uhr:
Ah - ok - das hab ich jetzt fehlgedeutet, sorry...Interessanterweise sind auch in all meinen Prüfungsprotokollen (Käfer, wie auch Kübel) die Werte der "Achse 2" höher, als die der "Achse 1"
Vielleicht fährt der mit den Käfer auf die Rolle rückwärts ein?😉
@Schleich: Da haben sich unsere Beiträge überschnitten 😉
Der Unterschied links/rechts scheint mir wichtiger
Zitat:
@Vlielaender schrieb am 12. Okt. 2020 um 11:56:07 Uhr:
Der Unterschied links/rechts scheint mir wichtiger
Der ist ja quasi nicht vorhanden.
Zitat:
@GLI schrieb am 12. Oktober 2020 um 12:09:57 Uhr:
Zitat:
@Vlielaender schrieb am 12. Okt. 2020 um 11:56:07 Uhr:
Der Unterschied links/rechts scheint mir wichtigerDer ist ja quasi nicht vorhanden.
Würde ich auch sehen. Und wenn man berücksichtigt, dass links noch 100 kg sitzt, dann ist das vielleicht besser so.🙂
Zitat:
@Vlielaender schrieb am 12. Oktober 2020 um 11:56:07 Uhr:
@Schleich: Da haben sich unsere Beiträge überschnitten 😉
Der Unterschied links/rechts scheint mir wichtiger
Naja - jedenfalls sehr wichtig, keine Frage - vorne noch weit mehr, als hinten. Dafür gibt es ja die vorgegebenen Toleranzwerte. Und in unserem Fall spielt natürlich der deutlich höhere Anpreßdruck an der HA eine große Rolle für die erforderliche Bremskraft. Trotz deutlich höherer Werte an der HA hat mich beim Bremsen noch nie das Hinterteil "überholt" - nicht einmal Tendenz dazu gezeigt. Mein 404 hat vorne deutlich mehr, als hinten, doch bei einer Notbremsung blockiert es hinten recht schnell und das Heck käme, ohne Loslassen des Bremspedals, sofort.
Schleichs Werte finde ich nicht so schlimm - abgesehen vom Umstand, daß er insgesamt links (auf der Gegenverkehrsseite) doch deutlich stärker bremst, als rechts.
Zieht er denn, wenn man beim Bremsen das Lenkrad freigibt, nach links???
Auch mein 1800i hat beim TÜV hinten sehr viel höhere Bremswerte als auf der Vorderachse.
Da ist es auch egal, ob Trommel oder Scheibenbremse... es ist einfach die Gewichtsverteilung auf dem Prüfstand.
Und auf der Bahn kommt ja dann die dynamische Bremsverteilung... und da ist wiederum vorne mehr gefragt als hinten.
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 12. Oktober 2020 um 12:12:54 Uhr:
Zitat:
@Vlielaender schrieb am 12. Oktober 2020 um 11:56:07 Uhr:
@Schleich: Da haben sich unsere Beiträge überschnitten 😉
Der Unterschied links/rechts scheint mir wichtigerNaja - jedenfalls sehr wichtig, keine Frage - vorne noch weit mehr, als hinten. Dafür gibt es ja die vorgegebenen Toleranzwerte.
Wenn die Tolleranz überschritten worden wäre, hätte der TÜV man wohl keine Platekkte erteilt. Bei dem Thema kennen sie wohl keinen Spaß, zu Recht auch.
Ich habe in meinem Beitrag oben noch die Messwerte für die Feststellbremse hinzugefügt. Interessanterweise hat sich die Fußbremse zwischen 2018 und 2020 verbessert, aber die Handbresme verschlechtert. Da das Verbessern wohl nicht möglich ist, wirft das schon etwas Zweifel auf diese Messung.
Tatsache ist aber, dass es mir leider zwei Mal passiert, dass ich mit der angezogenner Handbresme losgefahren bin. Das erste Mal ca. 30 m, aber vor 2018, das zweite Mal vielleicht so 50 m in 2019.