Klangqualität Nicht-Burmester Soundsystem

Mercedes C-Klasse W205

Hallo zusammen,

hat denn jemand von euch nicht das Burmester-Paket konfiguriert und ist zufrieden mit dem Sound?
Ich frage mich gerade ob bei mir etwas schief läuft oder der Klang einfach so ist wie er ist.

Bestes Beispiel, das ich bis jetzt gefunden habe:
Muse - Hysteria
Heruntergeladen als .m4a direkt aus iTunes mit 256er Bitrate.

Ist jetzt schwierig das in Worte zu fassen, aber irgendwie fühlt es sich an als hätte ich zwei Gläser über meine Ohren gestülpt wenn ich mir den Song anhöre. Die Höhen fehlen einfach und der Rest klingt relativ eintönig.

Das seltsame ist: Schalte ich um auf Radio (analog, kein DAB+) fühlt sich der Sound viel besser an: Saubere Bässe, gut hörbare Höhen.

Kann dieses Verhalten jemand bestätigen oder widerlegen?

Wäre für jede Info dankbar.
Gruß zimb0

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen

Ihr habt mich gebeten, mir den W205 messtechnisch in Sachen Soundtuning mal vorzunehmen, und evtl. einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten. Es hat eine Weile gedauert, aber nun kann ich einige Ergebnisse liefern.

Ihr müsst nun aber sehr stark sein, denn die Resultate sind erst mal mehr „ernüchternd“, und fast schon ärgerlich, wenn man dann bedenkt was dieses Auto kostet.

Getestet habe ich einen aktuellen W205 mit Radio NTG 5.1, also letztaktuellstes Modell mit Standard Soundsystem. Daher beziehen sich alle nachfolgenden Empfehlungen erst mal nur auf das Standard Soundsystem.

Wie sich bei der Demontage des Fahrzeugs heraus stellte, gibt es im neuen Sound Setup in der Standard Bestückung keinen Hochtöner mehr, sondern nur einen 10cm messenden Breitbänder der ab ca. 140 Hz bis knapp ca. 13.000 Hz spielt. Also genau so wie in allen BMW´s mit Grundausstattung. Je ein 10 cm Breitband Mitteltöner in den Türen vorne und hinten, und ein Bass vorne rechts in der Trennwand zum Motorraum. Das war´s. Mehr ist nicht verbaut. Die Spiegeldreiecke und der Centerschacht sind leer und verwaist! Eigentlich eine Frechheit und in dieser Preisklasse aus meiner Sichtweise schon dreist! Übrigens hat die Türverkleidung nicht eine einzige Schraube mehr, es wird alles nur noch von Clips gehalten! Zum Entfernen braucht man nur noch ein klassisches Aushebelwerkszeug,…..unten anfangen, und er Rest ergibt sich, im wahrsten Wortsinn,….. ;-)

Zuerst habe ich mal den gesamt Frequenzgang des Wagens gemessen und dokumentiert (s. beil. PDF Datei), danach die Wirkbereiche der wie sich heraus stellte dankenswerterweise nicht mehr vorhandenen „Loudness“ und der 3 Klangregler Bass, Mitten, Höhen. Diese funktionieren so, wie man es erwartet. Auf der Suche nach einer maximal linearen Frequenzkurve ergibt sich eine fast groteske Regler-Einstellung, die freiwillig so niemand einstellen würde, aber die das beste klangliche und messtechnische Ergebnis lieferte. Hochtonregler auf +8, MT-Regler auf -8 - -10, Bassregler auf +10.
So eingestellt ergibt sich eine relativ gerade Kurve, und es klingt auch einigermaßen ordentlich. Sofern man damit leben kann, dass oberhalb von 12.500 Hz praktisch kein Schall mehr abgestrahlt wird. Das ist natürlich keine akzeptable Situation, und ich habe dann angefangen, mit den bestehenden Parametern der Ausgangs Situation eine akzeptable Lösung mit Weiche und Hochtöner zu erarbeiten. Anders als bei allen anderen Mercedes Fahrzeugen der älteren Baureihen, ist der Mitteltöner perfekt positioniert, sodass die Trennfrequenz für einen Hochtöner weit oben gewählt werden kann, und somit auch kleinere Hochtöner in die engere Wahl kommen konnten.
Als echte Plug & Play Lösung mit guten klanglichen Resultaten lässt sich der Gladen Hochtöner HG-25 GF nennen, der ohne jegliche Nacharbeiten satt in die vorhandene Halterung des Spiegeldreiecks einrastet und dort perfekt rein passt. Klanglich reiht er sich prima in die Performance des MT ein, und daher habe ich diesen relativ preiswerten Hochtöner als wichtigste Empfehlung gewählt, um mein neues Weichenkit für den W205 mit Standard Soundsystem darauf auszulegen. (s. Fotos) Upgrades auf höherwertige Hochtöner wie den Helix C-1 T sind natürlich auch sehr sinnvoll, aber da kostet das Pärchen ca. 280.-€!
Die Front Weiche ist darauf ausgelegt, dass in der finalen Version der Bassregler weiter auf +10 bleibt, der Mittelton und Hochton Regler jedoch auf Null zurück gedreht werden können/sollten. Daraus ergibt sich aber zwangsläufig ein Problem: Hinten in den Türen ist werksseitig auch kein Hochtöner vorhanden, und offensichtlich auch nie vorgesehen, und folglich auch keiner verbaut. Stellt man die MT/Hochtöner Klangregler nun auf die von mir empfohlene Nullposition, so plärrt der MT hinten relativ nervig, im Vergleich zum korrigierten Frontsetup. Besonders erschwerend: Man sitzt als Fahrer näher am hinteren (plärrenden) Chassis, als am vorderen! Daher nervt das besonders.
Also bleibt einem praktisch nichts anderes übrig, als hinten auch eine Weiche und einen Hochtöner zu verbauen. Dazu muss man allerdings in jedem Fall in die Verkleidung ein entsprechendes Loch bohren. Wenn man es richtig machen will, empfehle ich den Hochtöner unmittelbar in die Nähe des Gitters des Mitteltöners zu positionieren. Dort bohrt man in der „ersetzbaren“ Zier Verkleidung, sofern man das wieder Rückbauen muss/möchte. (s. Fotos) Optional werde ich mich mal bei guten Coaxen (also 10er plus integriertem guten Hochtöner umsehen) um da eine alternative zum „Bohren“ anbieten zu können.
Andererseits sind 4 Hochtöner relativ billig, und was dann mal verbaut ist, kann eigentlich auch für immer drin bleiben. Die Ersatz-Blende ist sicher teurer, als der Hochtöner selbst! So ausgestattet, kann man mit dem was dann aus dem Soundsystem kommt, zu wirklich vertretbarem Kurs extrem zufrieden sein.
Ich habe mal ein Weichenset fertig gestellt. Wer also interessiert ist, kann sich als „Beta-Tester“ gerne bei mir melden. Es lohnt sich klanglich auf jeden Fall extrem!

Nun zum vermeintlichen Sorgenkind beim W205, dem Bass im Fußraum vorne rechts
Die Trennung zum MT erfolgt bei ca. 120-140 Hz. Da werksseitig im Standard Soundsystem nur ein Bass da ist, gäbe es mehrere Ansätze diesen merklich zu verbessern:
• Option 1: Einen 2. Identischen Bass auf der Fahrerseite nach rüsten. Die entsprechenden Bohrungen und Öffnungen sind vorhanden.
• Option 2: VL und VR die Bässe des B&O Systems als Ersatzteile bestellen und einbauen.
• Zu Option 1 + 2: Zusätzlich empfehle ich eine von der Bauart kleine Bassendstufe einzubauen, bzw. einen Subwooferverstärker, der einen oberen Regelbereich bis ca. 150 Hz haben sollte. Hilfreich wäre ein regelbarer Bassboost bei ca. 40 Hz mit +8 dB - +12 dB, um dem untersten Bereich ein wenig mehr Druck zu verleihen. Es gibt da von Gladen (GC 600c-1) einen preiswerten und guten Verstärker, der in der Nähe des Basschassis montiert werden kann. Der Anschluss ist ein Kinderspiel. Die zum rechten Bass im Fußraum führenden Kabel werden vom Chassis getrennt, und als „Eingangssignal“ am „Highlevel – INPUT“ des Bassverstärkers angeschlossen. Dann noch Strom vorne aus dem Motorraum und Masse und die ausgangsklemmen wieder mit dem Basschassis verbinden,….fertig. Das kann jeder!!! Selbst! Aber Vorsicht! Das kleine (mickrige) Basschassis ist für die immense Leistung eines 500 Watt Verstärkers nicht gebaut! Es ließen sich aber als Umrüstlösung dort auch durchaus potente Freeair Bässe mit ca. 165mm einbauen, wie z.B. den Hertz HV 165 XL, oder den Hertz Mille 1600.
• Option 3 (die Beste): Im Kofferraum ist reichlich Platz unter der Bodenplatte, wo ein guter moderner 25er im speziell dafür gebauten Maßgehäuse völlig unsichtbar, aber unüberhörbar nachzurüsten wäre. Dort ist auch Platz für die (auch größere!) Subwooferendstufe. Bei dieser Option bleibe der Frontbass unverändert, und der eigentliche Sub würde zusätzlich eingebaut. Klanglich sicher die überzeugendste Option.
• Alternativ ließen sich ähnlich einfach eine ganze Reihe von aktiven Mini-Subs wie dem Focal IBUS 20 einbauen. Entweder unter den Sitzen, oder im Kofferraumboden.
So aufgewertet klingt die Standard Soundanlage recht erwachsen, und es wird einem an nichts fehlen. Das Radio in dem Fahrzeug ist echt gut, und mit Multimedia Interface wirklich eine moderne und gut klingende Headunit. In der Mittelarmlehne sind Ladebuchsen fürs Handy, aber auch für einen IPOD vorhanden, sowie ein SD-Kartenslot. Tolle Komplettausstattung, die auch funktioniert, und sogar Bluetooth Audio Streaming,….Respekt!
Man fragt sich natürlich, warum bei so einer tollen Headunit mit allem drin und dran, dann am falschen Ende gespart wird? Also wer das Auto noch nicht bestellt hat, sollte unbedingt das Media Interface mit ordern!....…bzw. wer es nicht hat, sollte es nachrüsten.
Ansonsten lässt sich mit vertretbarem Aufwand guter Sound in dem Auto realisieren!...und das Schönste: das schafft jeder auch alleine.

mfg
Rüdiger

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Der Themenstarter hatte sowas zwar schon angedeutet:

Zitat:

@Zimb0 schrieb am 5. November 2014 um 09:27:36 Uhr:


Moin zusammen,

heute hatte ich ein komisches Phänomen. Der Sound war mal wieder nicht zufriedenstellend, da ist mir aufgefallen dass fast alles was ich hörte über die linken Lautsprecher kam.
Ich habe dann die Balance (war auf 0) auf +10 gedreht und siehe da: Von der Beifahrerseite kam Sound ohne Bässe, total flach und leise. Drehte ich den Regler auf -10 röhrten die Fahrerlautsprecher ohne Ende.
Ich wollte das ganze mit meinem Handy aufnehmen, das kommt aber da leider nicht rüber :/

Ich hatte das aber eher so verstanden, dass dieses Phänomen einmal kurzzeitig bei bestimmten Quellen aufgetreten ist. Tatsächlich verschwindet der Bass allerdings VOLLSTÄNDIG, wenn man die Balance nach links zur Fahrerseite verschiebt, oder aber nach hinten fadet. Den Sinn dahinter kann ich mir nach wie vor nicht erklären...

Zitat:

@blackhopper schrieb am 19. Mai 2015 um 10:23:34 Uhr:


Der Themenstarter hatte sowas zwar schon angedeutet:

Zitat:

@blackhopper schrieb am 19. Mai 2015 um 10:23:34 Uhr:



Zitat:

@Zimb0 schrieb am 5. November 2014 um 09:27:36 Uhr:


Moin zusammen,

heute hatte ich ein komisches Phänomen. Der Sound war mal wieder nicht zufriedenstellend, da ist mir aufgefallen dass fast alles was ich hörte über die linken Lautsprecher kam.
Ich habe dann die Balance (war auf 0) auf +10 gedreht und siehe da: Von der Beifahrerseite kam Sound ohne Bässe, total flach und leise. Drehte ich den Regler auf -10 röhrten die Fahrerlautsprecher ohne Ende.
Ich wollte das ganze mit meinem Handy aufnehmen, das kommt aber da leider nicht rüber :/

Ich hatte das aber eher so verstanden, dass dieses Phänomen einmal kurzzeitig bei bestimmten Quellen aufgetreten ist. Tatsächlich verschwindet der Bass allerdings VOLLSTÄNDIG, wenn man die Balance nach links zur Fahrerseite verschiebt, oder aber nach hinten fadet. Den Sinn dahinter kann ich mir nach wie vor nicht erklären...

Wie schon geschrieben: das ist systembedingt. Beim Standard-Soundsystem ist der einzige Bass im Beifahrer-Fussraum am Kanal vorne-rechts angeklemmt. Verdreht man die Balance und/oder den Fader, hat das entsprechend Einfluss auf die Basswiedergabe...bis zum vollständigen Verlust aller Bassfrequenzen!

Das oben beschriebene "komische Phänomen" hatte ich ganz am Anfang auch genau einmal. Der rechte Kanal war quasi tot (extrem leise, vorne und hinten). Dadurch fehlte auch der Bass nahezu komplett.
Ein Umschalten auf eine andere Quelle (es lief Radio) half ebensowenig wie Radio aus-Radio an.
Nur Zündung aus-Zündung an brachte wieder normale Funktion.
Danach ist das Phänomen bei mir nie mehr aufgetreten.

was ich mich gerade frage, ihr habt ja sicherlich im Stand und bei ausgeschaltetem Motor gemessen, oder?

sollen nicht die ganzen Anpassungen im Frequenzgang dazu dienen die Fahrgeräusche zu berücksichtigen? Fängt ja schon an, dass die Fader bei Fahrt tendenziell ganz anders stehen müssen um Fahrgeräusche zu "übertönen". Genauso m.E. die eine oder andere Frequenzverbiegung um z.B. Motorbrummen zu berücksichtigen.

keine Krititk, ich finde den Aufwand beachtlich und gehe auf jden Fall von einer Verbesserung des Sounds durch eure Maßnahmen aus. Frage mich nur ob eine stehendes und fahrendes Auto vergleichbar sind.

viele grüße,
flo

Zitat:

@geheimflo schrieb am 20. Mai 2015 um 17:45:06 Uhr:


was ich mich gerade frage, ihr habt ja sicherlich im Stand und bei ausgeschaltetem Motor gemessen, oder?

sollen nicht die ganzen Anpassungen im Frequenzgang dazu dienen die Fahrgeräusche zu berücksichtigen? Fängt ja schon an, dass die Fader bei Fahrt tendenziell ganz anders stehen müssen um Fahrgeräusche zu "übertönen". Genauso m.E. die eine oder andere Frequenzverbiegung um z.B. Motorbrummen zu berücksichtigen.

keine Krititk, ich finde den Aufwand beachtlich und gehe auf jden Fall von einer Verbesserung des Sounds durch eure Maßnahmen aus. Frage mich nur ob eine stehendes und fahrendes Auto vergleichbar sind.

viele grüße,
flo

Puh, erachte ich jetzt als sehr konstruiert, aber ich denke Rüdiger wird dazu eine fachlich kompetente Antwort präsentieren. Bin gespannt, da es eine echt gute Frage ist.

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Na ja .. Ein System , welches im Stand suboptimal ist , wird bei Fahrt normal nicht besser ...

m.E. ist eine Anpassung während der Fahrt für 1000 € nicht möglich. Alpine hatte so ein Feature mal an Bord, hierzu müssten kontinuierlich die Innengeräusche während der Fahrt gemessen und ausgewertet werden. Und das in Echtzeit und für jedes Fahrzeug individuell...und wie hört sichs dann an? Wie Matsch 🙂

Gemessen wird im Stand mit Motor-Aus. Während der Fahrt gäbs viel zu viele Faktoren die man nicht weg bekommen würde.

ich beziehe mich hauptsächlich auf die Aussage dass die Frequenzgänge in der Messung so komplett "verzogen" sind.

möglicherweise hat das ja Einfluss auf den Klang während der Fahrt, wenn es eben viele andere Einflussfaktoren durch die Fahrgeräusche gibt. Ich weiß z.B. nicht in welchem Frequenzbereich das Motorbrummen oder Abrollgeräusche liegen, möglicherweise kann man da ja aber gezielt gegensteuern.

klar gehe ich aber auch davon aus, dass wenn man den Klang grundsätzlich verbessert, es dann auch während der Fahrt besser klingt. Wenn ich in meinem Auto sitze fahre ich aber halt üblicherweise, daher bin ich eher dran interessiert die beste Abstimmung bei von mir aus 100 km/h zu erreichen und nicht wenn ich vor meinem Haus im Auto sitze.

so fahrzeugspezifisch muss das auch gar nicht sein, einfach auf das Referenzmodell bei 100 oder 130 km/h die Anlage abstimmen. Die S-Klasse hat übrigens eine Gegenschallanlage an Bord, die Fahrgeräusche gezielt durch Auslöschung reduziert. Ob da allerdings auch aktiv in die Klangregelung eingegriffen wird, weiß ich nicht.

ich frag ja nur :-)

hi.

selbst wenn das so gewollt wäre, ein fahrgeräusch kann kaum einen fehlenden frequenzabschnitt ersetzen. sonst wäre jedes brummen ein toller bass ^^

der gemessene verlauf entspricht abstrakt der carhifi referenzkurve. im Zusammenspiel mit dem fahrgastraum wohl das was einem linearen frequenzgang am nähesten kommt.

bei der s kostet das soundsystem auch 2 euro mehr

So,....ich war ein paar Tage offline.
......wir haben einem W205 mit Standard Soundsystem "Leben" eingehaucht.

Daraus resultieren zahlreiche neue Erkenntnisse, auf die hier sicher Einige warten,...hoffe ich. Ich versuche erst mal ein paar offene Positionen abzuarbeiten.

1.) Jemand schreib: "Bass vorne verschwindet wenn der Fader nach rechts/links verschoben wird." Ich habe das getestet, und kann das nicht bestätigen! Mit in allen 4 Türen abgeklemmten Türchassis, konnte man den Bass alleine recht gut beurteilen.
Was einen da allerdings überraschte ließ selbst mir die Kinnlade runter klappen. Erst dachte ich mein Messsystem ist falsch eingestellt. Der Bass vorne rechts ist mit einer eigenen Endstufe angesteuert. Diese hat ihren Maximalpegel als Mono-Summe der beiden vorderen Kanäle, also wenn der Fader in der Mitte steht, und der Balanceregler auch in der Mitte auf Null. Die Aussage, dass der Bass nur an einer Seite hängt ist also definitiv falsch!
Allerdings überraschte der Frequenzumfang des Basskanals: von Bass bis Hochton überträgt der Bass völlig ungeregelt das komplette Frequenzband!!!!! Keine Subwoofer, - oder Bassweiche, keine aktive Regelung,...nix,....auch keine passive Frequenzweiche. Das habe ich in meiner gesamten Praxis so auch noch nie gesehen.
Fadet man nach hinten, geht dann der "Bass" komplett weg.
Was noch auffällig war: Der Frequenzverlauf im "Tiefbassbereich". Dort ist kurioserweise offensichtlich ein stark wirkendes Subsonic Filter hinterlegt, das den kleinen 15er Bass offensichtlich vor zu viel "Hub" schützen soll. Den Frequenzschreib des Basschassis des Standard Soundsystems findet ihr in der Anlage.
Der Meßschreib zeigt zusätzlich die Auswirkungen des Bassreglers auf dei Frequenzgänge des Basschassis. Wie man sieht, wirkt er überwiegend nur im unteren Frequenzbereich zwischen 50 und 90 Hz, im Bereich jenseits der 100 Hz ist da kaum Bewegung /Veränderung möglich.

Daraufhin haben wir dann den Original Bass des Standard Systems gegen den des Burmester Systems getauscht. Der Burmester Bass hat ca. 18cm Membranfläche, kann also mehr Luft bewegen, und hat einen etwas anderen eigenen Frequenzverlauf. Zusätzlich bauten wir auf der Fahrerseite einen zweiten Burmester Bass ein. die Grafik zeigt, dass da im Bassbereich einiges an Druck mehr aufgebaut wird, und dass die Auswirkungen wegen des "offenen" Bass Kanals auch starke Auswirkungen auf den restlichen Verlauf in den Mitten haben. Besonders erstaunlich, da diese offensichtlich die inzwischen wieder angeschlossenen vorderen Türkanäle verändern.
Besonders auffällig der Zusatzpeak des einzelnen nur rechts montierten Burmester Basschassis bei ca. 170 Hz, der sich hartnäckig hält! Klanglich ist der Burmester nicht nur 2,5 - 5dB kraftvoller, sondern auch in der Klangfarbe "wärmer". Dieser Eindruck verstärkt sich massiv, wenn der zweite linke Bass noch in Reihe dazu geschaltet wird.
Dann verschwinden die beiden Peaks, und ein recht ausgeglichener Frequenzverlauf, und ein warmer Grundton stellt sich ein!

In einem noch folgenden Beitrag erkläre ich dann, was passiert, wenn man dann diese beiden Bässe aktiv ansteuert, also mit einer kraftvollen Bassendstufe.

2.) Als Ersatz für den leider wegen der Einbautiefe nicht verwendbaren Eton PRX 110 gibt es nun eine wirklich gute und sehr empfehlenswerte "Nachfolge"- Empfehlung. Das gute Stück heißt Axton ATF 100N. ein 2 Wege Koax System mit überraschend gutem Klang, sehr preiswert, und sofern man es mit den dafür entworfenen Weichen betreibt eine echte klangliche Empfehlung. Die geringe Einbautiefe sorgt für absolut problemlosen Einbau, und die Befestigungsösen sind sogar Lochkompatibel mit den vorhandenen Befestigungslöchern.

mfg
Rüdiger

Bass-w205-vorne-rechts
Vergleich-original-bass-zu-burmester-bass
2-burmester-baesse-in-reihe-an-vorhandener-endstufe

Zitat:

@Teddie-Baerchen schrieb am 21. Mai 2015 um 23:09:11 Uhr:


....
Zusätzlich bauten wir auf der Fahrerseite einen zweiten Burmester Bass ein. die Grafik zeigt, dass da im Bassbereich einiges an Druck mehr aufgebaut wird, und dass die Auswirkungen wegen des "offenen" Bass Kanals auch starke Auswirkungen auf den restlichen Verlauf in den Mitten haben. Besonders erstaunlich, da diese offensichtlich die inzwischen wieder angeschlossenen vorderen Türkanäle verändern.
...

mfg
Rüdiger

Klasse Rüdiger, deine Ausführung sind echt interressant.

Was genau heisst das dann?
Z. B.: Wenn die Mitteltöner mehr Saft bekommnen, dann hat/bekommt der Bass weniger Mitten - oder verhält es sich exakt umgekehrt?

Übringes, hast du schon mal drangedacht, ein Treffen mit "Burmester" abzustimmen ...

Hallo Joolo

Da der Bass bis in den Hochtonbereich (10KHz) voll arbeitet, beeinflusst er zwangsweise den Mitteltonbereich. Durch "Auslöschungen" und "Überlagerung" von Frequenzen die von beiden Chassis also Bass und Mitteltöner abgegeben werden, kommt es zu "wilden" unkontrollierbaren Peaks und Senken im Frequenzverlauf, die dann alles ander als "schön" klingen.
Normalerweise wird ein Bass steilflankig (12 dB und mehr) im oberen Frequenzband beschnitten, sodass eben genau dieser Effekt nicht auftreten kann. wir haben nun durch Messungen und Hörtests als sinnvolle Trennfrequenz um die 200 -250 Hz Trennfrequenz für die Burmester Bässe erarbeitet.

Was meinst du denn mit einem "Burmester" Treffen?

Nächsten Mittwoch bauen wir wieder einen W205 auf Burmester Bässe um. Dort werde ich dann mal messen, ob das mit einer klassischen passiven Bassweiche in den Griff zu bekommen ist. Entsprechende Weichenmodule habe ich schon vorbereitet. Ich werde berichten!

mfg
Rüdiger

Er meint damit, dass du dich bei Burmester melden solltest um dich mit denen zu treffen. Deine Erkenntnisse mitteilen etc. aber ob das was bringt 🙂

Meint ihr nicht, dass während der Entwicklungsphase für das Soundsystem für den W205 genügend Chance für die Bumester und Mercedes Jungs gewesen wäre ihre Fähigkeiten einzubringen?

Was soll ich da?

Vielmehr frage ich mich, warum so was überhaupt "frei gegeben" wird, und in die Groß-Serie geht? Da muss also irgendeine Logik schon dahinter stecken.

mfg
Rüdiger

Zitat:

@Teddie-Baerchen schrieb am 22. Mai 2015 um 10:06:12 Uhr:


Meint ihr nicht, dass während der Entwicklungsphase für das Soundsystem für den W205 genügend Chance frü die Bumester und Mercedes Jungs gewesen wäre ihre Fähigkeiten einzubringen?

Was soll ich da?

Vielmehr frage ich mich, warum so was überhaupt "frei gegeben" wird, und in die Groß-Serie geht? Da muss also irgendeine Logik schon dahinter stecken.

mfg
Rüdiger

Da bin ich der gleichen Meinung. Ich glaube kaum, dass die Leute bei Burmester und MB unfähig sind. Ich glaube eher, dass aufgrund von Rendite-denke, Sparmaßnahmen, Kosten/Nutzenvergleiche etc., einfach entschieden wurde kostengünstiger zu agieren. Nach dem Stichwort: "Die Masse checkt das doch eh nie!" Nicht vergessen, das Durchschnittsalter bei MB ist im Vergleich zum Wettbewerb sehr hoch. Und die Generation 60+ braucht keine ach so tolle audiophile Erfahrung, wer weiß wieviele schon ein Hörgerät haben.

Natürlich steht dies im krassen Gegensatz dazu, dass MB "jünger" werden will. Aber wer weiß wie dort oben bei MB entschieden wurde: "Die Jüngeren sollen sich halt ne Burmester SA dazubuchen, der Rest frisst und stirbt eh bald!"

...über den Inhalt ab dem Wort "Stichwort" im vorhergehenden Beitrag kann ich nur mit dem Kopf schütteln 😕

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