Klage gegen Daimler - Mobilo Life Rostgarantie (Durchrostung von innen nach aussen)

Mercedes E-Klasse S210

Hallo Leidensgenossen,

ich habe mich sehr intensiv mit der Garantie gegen Durchrostung ( Mobilo Life ) auseinandergesetzt, da ich einfach keine klare Antwort darauf bekommen habe, unter welchen Umständen diese Garantie greift bzw. wie die Garantiebedingungen auszulegen sind. Ich habe letztlich gegen die Daimler AG geklagt. Wie es dazu kam und wie es ausgegangen ist, will ich euch hier berichten.

Ich bin Zweitbesitzer eines Mercedes-Benz E-Klasse Kombi (S210) Baujahr 2000.

Das Auto wurde lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet.

Ich erwarb den Wagen im Jahr 2011. Es rosteten die verdächtigen Stellen: Radläufe, Türen (unter den Dichtgummis), Kofferraumschloss, Kotflügel etc.

Chronik:

2011:

Hinweis auf die Roststellen bei einer Mercedes Fachwerkstatt. Die Werkstatt lehnte eine Behebung der Roststellen ab. Folgende Gründe wurden genannt: „Das Blech müsse in der Mitte beginnen zu rosten, da Kantenrost von der Garantie ausgeschlossen sei; der Rost kommt darüber hinaus nicht von innen nach außen“. Ich habe mich damals mit dieser Aussage abgefunden und ließ einzelne Roststellen auf eigene Kosten beheben.

Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass man auf diese Aussagen überhaupt keinen Wert legen darf. Um es mal vorsichtig auszudrücken, handelt es sich hierbei um planloses Geschwätz. Es geht nur darum, Ansprüche abzuwimmeln.

2012:

Da der Wagen weiter fleißig rostete und ich nicht bereit war trotz Rostgarantie auch weitere Reparaturen selbst zu tragen, wand ich mich mit einem Brief an das Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht.

Zunächst sagte man mir, dass die Garantie nicht mehr bestünde, da ich die Rostreparaturen nicht bei einem Mercedes Stützpunkt habe durchführen lassen. Unglaublich, aber das haben die wirklich geschrieben. Nicht nur eine Frechheit mir zunächst die Garantie zu verweigern und mir dann vorzuhalten, ich hätte das nur bei Mercedes machen lassen dürfen. Es ist darüber hinaus auch eine glatte Lüge. Denn heute weiß ich, dass Rostreparaturen keinen Einfluss auf die Garantiehaben, solange sie bei einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

Als man in Maastricht gemerkt hat, dass man mit dieser Argumentation nicht wirklich weiterkommt, unterstellte man einfach es sei kein Rost von „innen nach außen“, sondern von „außen nach innen“ – der Klassiker in der Argumentation von Daimler/Mercedes. Als das aber auch nicht mehr so plausibel erschien, kam man mit dem Argument der Wagen sei nicht lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet worden. Drei Lügen hintereinander……

Soviel für euch schon mal vorab: Bei den typischen Unter- bzw. Durchrostungen dieser PKW, handelt es sich zu 99 % um Rost von innen nach außen. Dies bedeutet, dass aufgrund von Konstruktionsmängeln das Blech -ohne äußere Einwirkungen- anfängt zu rosten. Lasst euch auch von dem anderen Gequatsche nicht abwimmeln. Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Instanzen. Man soll nur zermürbt werden, bis man eben irgendwann aufgibt. Traurig aber wahr.

2013:

Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, meine Ansprüche geltend zu machen. Entweder zunächst durch ein selbständiges Beweisverfahren oder direkt durch eine Klage. Ich entschied mich für das Beweisverfahren. Hier sollte, durch einen vom zuständigen Gericht beauftragter Gutachter, folgendes festgestellt werden:

Sind die Schäden auf eine selbständige Durchrostung zurückzuführen (von innen nach außen)?

Schädigen die Durchrostungen die Substanz des Fahrzeugs und haben eine Schwächung des Karosserieblechs zur Folge?

Beide Fragen wurden in dem Verfahren wie erwartet mit „Ja“ beantwortet. Die Schadenhöhe wurde auf ca. 10.000 € beziffert.

Wer nun glaubt, dass Daimler nun endlich einlenkt und zu seinem Garantieversprechen steht, hat weit gefehlt. Was nun kommt ist eine wochenlange Verzögerungs- und Hinhaltetaktik, die einfach nur als absurd und unverschämt bezeichnet werden kann. Man besann sich nämlich bei Daimler nun wieder auf die Garantievoraussetzung „lückenlos scheckheftgepflegt bei einem Mercedes Stützpunkt“ und unterstellte mir einfach mal ganz frech, der Wagen sei nicht regelmäßig in Mercedes Werkstätten gewartet worden, obwohl dies schon mehrfach anhand des Scheckheftes nachgewiesen wurde.
Ziemlich unwürdig für die „Marke mit dem Stern“ finde ich. Nach weiteren Wochen mit Unterstellungen, Fristverlängerungen etc. habe ich Klage eingereicht.

2014:

Klage beim Landgericht in Stuttgart

Hier wieder das gleiche Bild in der mündlichen Verhandlung:

Unterstellung der Wagen sei nicht regelmäßig gewartet worden. Als das Scheckhaft dann keine Zweifel mehr zuließ, versuchte man es mit dem Argument die Durchrostung sei noch nicht erreicht. Es handele sich lediglich um eine Unterrostung. Und hier ist eigentlich auch der einzige Knackpunkt der ganzen Thematik. Das Blech sollte nämlich entweder schon eine Durchrostung aufweisen oder kurz davor stehen durchzurosten. Wenn es allerdings schon durchgerostet ist, wird die Beweisführung schwierig, ob der Rost von innen nach außen kommt. Beginnende Durchrostung war bei mir nicht an allen Stellender Fall. Sehr wohl jedoch an etlichen. Als auch das nicht mehr wegzudiskutieren war, behalf man sich mal wieder einer weiteren Variante die Garantieansprüche abzuerkennen.
Nach dem das Scheckheft nicht mehr angreifbar war, von „innen nach außen“ zweifellos festgestellt wurde und die bevorstehende Durchrostung gegeben war, behauptete man, dass Türen, Kotflügel und Kofferraumklappe nicht zur Karosserie gehören und damit nicht von der Garantie umfasst sind (kein Witz, leider brutaler Ernst). Aber da hatte der Richter dann auch keine Lust mehr drauf und drängte auf einen Vergleich. Daimler machte mir letztlich ein Vergleichsangebot, dass ich annahm (mehrere Tausend Euro).

Voraussetzung für eine erfolgreiche Inanspruchnahme:

1) Ab dem 5. Jahr muss der Wagen spätestens alle 2 Jahre bei Mercedes zur Inspektion. Wenn das nicht der Fall ist/war habt ihr keine Chance.

2) Ihr sollte einen langen Atem und eine Verkehrsrechtschutzversicherung haben.

3) Die rostigen Stellen sollten schon einen gewissen „Rostgrad“ erreicht habe. Ein paar kleine Rostbläschen reichen nicht.

4) Macht ein Beweisverfahren, bevor es richtig bröselt, da man euch sonst unterstellt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, ob der Rost nicht doch von außen nach innen kam.

5) Lasst euch nicht erzählen, dass der Rost nicht von der Garantie umfasst ist („innen nach außen“, „Kantenrost“).

Tipp: Spart euch die überteuerten Inspektionen bei Mercedes und investiert das gesparte Geld in die Entrostung eures Autos ;-)

Viele Grüße
Tobias

Beste Antwort im Thema

Hallo Leidensgenossen,

ich habe mich sehr intensiv mit der Garantie gegen Durchrostung ( Mobilo Life ) auseinandergesetzt, da ich einfach keine klare Antwort darauf bekommen habe, unter welchen Umständen diese Garantie greift bzw. wie die Garantiebedingungen auszulegen sind. Ich habe letztlich gegen die Daimler AG geklagt. Wie es dazu kam und wie es ausgegangen ist, will ich euch hier berichten.

Ich bin Zweitbesitzer eines Mercedes-Benz E-Klasse Kombi (S210) Baujahr 2000.

Das Auto wurde lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet.

Ich erwarb den Wagen im Jahr 2011. Es rosteten die verdächtigen Stellen: Radläufe, Türen (unter den Dichtgummis), Kofferraumschloss, Kotflügel etc.

Chronik:

2011:

Hinweis auf die Roststellen bei einer Mercedes Fachwerkstatt. Die Werkstatt lehnte eine Behebung der Roststellen ab. Folgende Gründe wurden genannt: „Das Blech müsse in der Mitte beginnen zu rosten, da Kantenrost von der Garantie ausgeschlossen sei; der Rost kommt darüber hinaus nicht von innen nach außen“. Ich habe mich damals mit dieser Aussage abgefunden und ließ einzelne Roststellen auf eigene Kosten beheben.

Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass man auf diese Aussagen überhaupt keinen Wert legen darf. Um es mal vorsichtig auszudrücken, handelt es sich hierbei um planloses Geschwätz. Es geht nur darum, Ansprüche abzuwimmeln.

2012:

Da der Wagen weiter fleißig rostete und ich nicht bereit war trotz Rostgarantie auch weitere Reparaturen selbst zu tragen, wand ich mich mit einem Brief an das Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht.

Zunächst sagte man mir, dass die Garantie nicht mehr bestünde, da ich die Rostreparaturen nicht bei einem Mercedes Stützpunkt habe durchführen lassen. Unglaublich, aber das haben die wirklich geschrieben. Nicht nur eine Frechheit mir zunächst die Garantie zu verweigern und mir dann vorzuhalten, ich hätte das nur bei Mercedes machen lassen dürfen. Es ist darüber hinaus auch eine glatte Lüge. Denn heute weiß ich, dass Rostreparaturen keinen Einfluss auf die Garantiehaben, solange sie bei einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

Als man in Maastricht gemerkt hat, dass man mit dieser Argumentation nicht wirklich weiterkommt, unterstellte man einfach es sei kein Rost von „innen nach außen“, sondern von „außen nach innen“ – der Klassiker in der Argumentation von Daimler/Mercedes. Als das aber auch nicht mehr so plausibel erschien, kam man mit dem Argument der Wagen sei nicht lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet worden. Drei Lügen hintereinander……

Soviel für euch schon mal vorab: Bei den typischen Unter- bzw. Durchrostungen dieser PKW, handelt es sich zu 99 % um Rost von innen nach außen. Dies bedeutet, dass aufgrund von Konstruktionsmängeln das Blech -ohne äußere Einwirkungen- anfängt zu rosten. Lasst euch auch von dem anderen Gequatsche nicht abwimmeln. Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Instanzen. Man soll nur zermürbt werden, bis man eben irgendwann aufgibt. Traurig aber wahr.

2013:

Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, meine Ansprüche geltend zu machen. Entweder zunächst durch ein selbständiges Beweisverfahren oder direkt durch eine Klage. Ich entschied mich für das Beweisverfahren. Hier sollte, durch einen vom zuständigen Gericht beauftragter Gutachter, folgendes festgestellt werden:

Sind die Schäden auf eine selbständige Durchrostung zurückzuführen (von innen nach außen)?

Schädigen die Durchrostungen die Substanz des Fahrzeugs und haben eine Schwächung des Karosserieblechs zur Folge?

Beide Fragen wurden in dem Verfahren wie erwartet mit „Ja“ beantwortet. Die Schadenhöhe wurde auf ca. 10.000 € beziffert.

Wer nun glaubt, dass Daimler nun endlich einlenkt und zu seinem Garantieversprechen steht, hat weit gefehlt. Was nun kommt ist eine wochenlange Verzögerungs- und Hinhaltetaktik, die einfach nur als absurd und unverschämt bezeichnet werden kann. Man besann sich nämlich bei Daimler nun wieder auf die Garantievoraussetzung „lückenlos scheckheftgepflegt bei einem Mercedes Stützpunkt“ und unterstellte mir einfach mal ganz frech, der Wagen sei nicht regelmäßig in Mercedes Werkstätten gewartet worden, obwohl dies schon mehrfach anhand des Scheckheftes nachgewiesen wurde.
Ziemlich unwürdig für die „Marke mit dem Stern“ finde ich. Nach weiteren Wochen mit Unterstellungen, Fristverlängerungen etc. habe ich Klage eingereicht.

2014:

Klage beim Landgericht in Stuttgart

Hier wieder das gleiche Bild in der mündlichen Verhandlung:

Unterstellung der Wagen sei nicht regelmäßig gewartet worden. Als das Scheckhaft dann keine Zweifel mehr zuließ, versuchte man es mit dem Argument die Durchrostung sei noch nicht erreicht. Es handele sich lediglich um eine Unterrostung. Und hier ist eigentlich auch der einzige Knackpunkt der ganzen Thematik. Das Blech sollte nämlich entweder schon eine Durchrostung aufweisen oder kurz davor stehen durchzurosten. Wenn es allerdings schon durchgerostet ist, wird die Beweisführung schwierig, ob der Rost von innen nach außen kommt. Beginnende Durchrostung war bei mir nicht an allen Stellender Fall. Sehr wohl jedoch an etlichen. Als auch das nicht mehr wegzudiskutieren war, behalf man sich mal wieder einer weiteren Variante die Garantieansprüche abzuerkennen.
Nach dem das Scheckheft nicht mehr angreifbar war, von „innen nach außen“ zweifellos festgestellt wurde und die bevorstehende Durchrostung gegeben war, behauptete man, dass Türen, Kotflügel und Kofferraumklappe nicht zur Karosserie gehören und damit nicht von der Garantie umfasst sind (kein Witz, leider brutaler Ernst). Aber da hatte der Richter dann auch keine Lust mehr drauf und drängte auf einen Vergleich. Daimler machte mir letztlich ein Vergleichsangebot, dass ich annahm (mehrere Tausend Euro).

Voraussetzung für eine erfolgreiche Inanspruchnahme:

1) Ab dem 5. Jahr muss der Wagen spätestens alle 2 Jahre bei Mercedes zur Inspektion. Wenn das nicht der Fall ist/war habt ihr keine Chance.

2) Ihr sollte einen langen Atem und eine Verkehrsrechtschutzversicherung haben.

3) Die rostigen Stellen sollten schon einen gewissen „Rostgrad“ erreicht habe. Ein paar kleine Rostbläschen reichen nicht.

4) Macht ein Beweisverfahren, bevor es richtig bröselt, da man euch sonst unterstellt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, ob der Rost nicht doch von außen nach innen kam.

5) Lasst euch nicht erzählen, dass der Rost nicht von der Garantie umfasst ist („innen nach außen“, „Kantenrost“).

Tipp: Spart euch die überteuerten Inspektionen bei Mercedes und investiert das gesparte Geld in die Entrostung eures Autos ;-)

Viele Grüße
Tobias

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Zitat:

@Benefiz schrieb am 28. Juli 2020 um 14:45:04 Uhr:


Was nun?

Bonazink - Blech oder Bakterien im Lack?

Im übrigen finde ich, man sollte Rentnern ihre Rente eher erhöhen als streichen.

@Fahrzeugfan99
Vielleicht kommt später ein Rentenzahler der nächsten Generation mal auf die Idee, Dir wegen eines Fehlers, den Du in Deinem Leben gemacht hast, die Rente zu streichen oder drastisch zu kürzen. Und will Deine Identität herausfinden...

Vielleicht kommen die sogar noch auf ganz andere Ideen...😰

Zitat:

@Benefiz schrieb am 28. Juli 2020 um 14:45:04 Uhr:



Im übrigen finde ich, man sollte Rentnern ihre Rente eher erhöhen als streichen.

Stimme ich absolut zu, nur wurde damit sicher nicht gemeint, den armen kleinen Würstchen die Rente zu kürzen, sondern eher denen, die unter Missachtung ihrer unternehmerischen Verantwortung Millionen schäffeln, und sich dabei einen Dreck um die Geschädigten kümmern. Denn das was mit dieser Garantie gemacht wurde, war vorsätzlicher Betrug. Man hat sich dabei einen Marktvorteil erschwindeln wollen, ohne auch nur ansatzweise zu hinterfragen, oder es gar zu überprüfen, ob diese Garantie überhaupt funktionieren kann. Nein, stattdessen versuchte man die Meisten solcher Querulanten wie mich, mit Heerscharen von Anwälten und haarsträubenden Argumenten, abzuwimmeln und sich aus der Verantwortung zu stehlen. Bei vielen hat´s ja auch geklappt.

Ich finde schon auch, dass solche Leute zur Rechenschaft gezogen werden sollten, ähnlich Dieselgate. Von mir aus soll keiner deshalb ins Gefängnis gehen, aber wenigstens sollte jeder der Verantwortlichen, ein paar Leuten die Rep ihrer verrosteten Autos direkt bezahlen. Die paar Tausend Euro tun denen nicht weh, sie würden aber wenigstens Mal ein bisserl mal am eigenen Leibe spüren, was sie da für einen Mist verbockt haben. Aber gut, da kommt schon wieder der Robin Hood in mir hoch .... ;-)))

@Benefiz Sehr wahrscheinlich beides-zu dem Bakterienbefall gibt es längst eine Doktorarbeit, zu den Bonazink-Blechen hier im Thread auch meines Erachtens verlässliche Dokumente🙂😉.

Und damit wir uns einig sind bzw. werden: Natürlich macht jeder Fehler. Aber ich kenne keinen anderen Hersteller wie Mercedes-Benz, der in den 90ern und frühen 2000ern ein Problem wie hier den Rost so lange nicht geregelt bekommen hat. Und das ganze war ja auch noch teilweise extrem gefährlich, wenn du auf der Autobahn gefahren bist und dir bei 120 km/h bei einem nicht mal 10 Jahre alten Auto der oberen Mittelklasse, das viel gekostet hat, die Federbeinaufnahmen oder der Achsträger brechen....ohne jetzt auf Diskussionen scharf zu sein, ist das für mich Fahrlässigkeit in höchstem Maße vonseiten Mercedes-Benz, und das noch gepaart mit der Arroganz, die damals hochpreisigen Autos als Pionierfahrzeuge anzuwerben....absolut untermenschlich ist so was! Ich mag den W210 und W202 etc. echt, aber diese eine Schwachstelle ist echt zum Teil indiskutabel. Sorry dass es so aus mir rauskommt. So was muss einfach für die Verantwortlichen Konsequenzen haben!

Dieses ständige Rumgejammere wegen Rost ist einer der Hauptgründe, warum ich mich in letzter Zeit aus dem 210er Forum fernhalte! Genauso wie die endlosen Verherrlichungen dieser Baureihe... 80% aller Beiträge drehen sich um Rost oder - quasi im 100%igen Gegensatz - darum, wie toll und überlegen der 210er ist 🙄

Leute, kommt mal auf den Boden zurück!

Der 210er ist nun 20 Jahre und älter. Außerhalb einiger Enthusiasten interessiert sich keine Sau mehr für das alte Auto - erst recht nicht der Hersteller!

Die Entwicklungsphase des W210 ist mittlerweile 30 Jahre (!) her! Renten kürzen? Boni zurückfordern? Gar Knast oder wenigstens Veröffentlichen der Namen? Konsequenzen nach so langer Zeit? Das ist doch völlig lächerlich!

Irgendwer hat wohl mal den Vorschlag gemacht, wie man bei der Fertigung Geld sparen könnte, irgendwelche Bazillen im Lacktauchbad konnte sich da keiner vorstellen. Die Idee wurde sicherlich geprüft, für gut befunden und bewertet - es gab dann dafür einen Bonus - na und?

Hinterher kann man immer schlauer sein!

Renaults sind früher in viel kürzerer Zeit durchgerostet. Interessiert kein Schwein mehr!

Fast alle 210er werden heute in 2., 3. oder x.ter Hand bewegt, Pflege beim Vorbesitzer unbekannt. Der einzige mir hier bekannte Neuwagenkäufer, der noch seinen 210er fährt, hat seltsamerweise kein Rostproblem. Aber er dürfte eigentlich als einziger wirklich "jammern" - hat doch nur er den vollen Preis bezahlt 😉

Wer heute ein im Schnitt 20/25 Jahre altes Auto fährt, muss halt damit leben und sich damit arrangieren oder was neueres kaufen. Da aber viele hier alles verteufeln, was nach 210 kommt (und manche sogar den 124er für heilig halten) wird es hier im Forum wohl immer einsamer werden 😉

Sorry, dass es so aus mir raus kommt - das wollte ich aber mal loswerden!

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Nee, alles richtig was du sagst.
@Fahrzeugfan99 , du brauchst dir ja auch keinen 210 kaufen, dann passiert dir auch nichts, und hast du eigentlich auch ein anderes Thema zum 210, außer Rost und das Mercedes Schuld ist? Ah, nee du hast ja auch keinen 210, oder?

Zitat:

@Higgi schrieb am 28. Juli 2020 um 17:00:25 Uhr:


...

Der 210er ist nun 20 Jahre und älter. Außerhalb einiger Enthusiasten interessiert sich keine Sau mehr für das alte Auto - erst recht nicht der Hersteller!

...
Renaults sind früher in viel kürzerer Zeit durchgerostet. Interessiert kein Schwein mehr!

Fast alle 210er werden heute in 2., 3. oder x.ter Hand bewegt, Pflege beim Vorbesitzer unbekannt. Der einzige mir hier bekannte Neuwagenkäufer, der noch seinen 210er fährt, hat seltsamerweise kein Rostproblem. Aber er dürfte eigentlich als einziger wirklich "jammern" - hat doch nur er den vollen Preis bezahlt 😉

Wer heute ein im Schnitt 20/25 Jahre altes Auto fährt, muss halt damit leben und sich damit arrangieren oder was neueres kaufen...

Alles richtig!😉 Auch zu Renault!😁 Mein 1975 neu gekaufter R4 war nach 1 (!) JAHR faustgroß am Bodenblech beifahrerseitig durchgerostet!😰
Derjenige, den du meinst, bin wohl ich!? Aber ein Rostproblem ( wenn auch ein kleines) hatte auch ich, hatte mich aber nie sonderlich irritiert.
Ansonsten: Sehr gut, was du gesagt hast!😉 Du weißt wenigstens, wovon du sprichst!😉

Zitat:

@Higgi schrieb am 28. Juli 2020 um 17:00:25 Uhr:


Renaults sind früher in viel kürzerer Zeit durchgerostet. Interessiert kein Schwein mehr!

Zitat:

Das mag schon sein, nur haben die auch nicht großkotzig überall rumposaunt, dass sie die Größten, Schönsten und Besten sind. Und dir lieber doofer Kunde, geben wir auch noch ne Garantie für 30 Jahre gegen Rost, damit du den Mist ja auch wirklich glaubst. Das ist der Unterschied! Betrug bleibt es trotzdem, auch wenn´s vielleicht schon 30 Jahre her ist. Und wer sich an der Diskussion nicht beteilgen will, muss es ja auch nicht, hier wird niemand zu nix gezwungen, glaub´ ich mal...

Zitat:

@Higgi schrieb am 28. Juli 2020 um 17:00:25 Uhr:



Renaults sind früher in viel kürzerer Zeit durchgerostet. Interessiert kein Schwein mehr!

Das mag schon sein, nur haben die auch nicht großkotzig überall rumposaunt, dass sie die Größten, Schönsten und Besten sind. Und dir lieber doofer Kunde, geben wir auch noch ne Garantie für 30 Jahre gegen Rost, damit du den Mist ja auch wirklich glaubst. Das ist der Unterschied! Betrug bleibt es trotzdem, auch wenn´s vielleicht schon 30 Jahre her ist. Und wer sich an der Diskussion nicht beteilgen will, muss es ja auch nicht, hier wird niemand zu nix gezwungen, glaub´ ich mal...

Wenn heute ein Mercedes, der inzwischen 20 bis 25 Jahre alt ist, ein wenig rostet, dann finde ich das absolut okay. Da würde ich auch nicht nörgeln. -- Nur war das nicht bei allen so, es sind einfach nur mehr die besseren Exemplare übrig! Jetzt kaufen würde ich die nun aber auch nicht mehr ...

Niemandem wünsche ich, dass er sein Vermögen (oder einen nennenswerten Teil davon) in eine solche Enttäuschung investiert, wie es vielen passiert ist. Ich kann die Verbitterung der Leute gut verstehen, die -zig 10.000 Euro vorzeitig abschreiben mussten, weil die vollmundigen Versprechen das Papier nicht wert waren, worauf sie standen.

Für unsere 211er hab ich grob dasselbe bezahlt wie für unsere beiden 210er, jeweils ungefähr 30.000 Euro für 1 bis 3 Jahre alte Fahrzeuge. Der Unterschied ist nun im Alter von 12 Jahren klar ersichtlich! Und das sind ganz durchschnittliche Exemplare (gewesen), da wie dort.

Jupp DSD, Du warst gemeint 😉

@ all
Betrug setzt eine bewusste Handlungsweise in betrügerischer Absicht voraus! Mercedes zu unterstellen, sie hätten bewusst Autos produziert, die besonders rostanfällig sind um uns Kunden zu verärgern ist wohl das Ergebnis einer Denkweise, die zumindest ich nicht nachvollziehen kann 🙄

Ich hatte W124 und 2x W210 - und natürlich ist das ärgerlich wenn die einstmals teuren Karren Rost ansetzen. Der 124er übrigens auch! Innerhalb von 8 Jahren nach Erstzulassung war Mercedes in Sachen Rost ohnehin noch außergewöhnlich kulant! Auch ohne Scheckheft! Auto der Schwester bekam neue Türen, ich bekam neue Federaufnahmen vorne... In meinem Fall sogar kostenfrei im 10. Jahr...

Aber heutzutage weiß jeder worauf er sich einlässt! Jeder, der des Lesens mächtig ist, kann sich über die Schwachstellen im Internet informieren. Keiner muss rumheulen, dass sein alter Gebrauchtwagen anfängt zu rosten...

Naja, manchmal ist MB wirklich unschuldig. So mussten sie bei den ersten Rostschüsseln der 114-er Reihe Bleche aus dem Osten nehmen.
Und Jahre später kam das Problem mit den Lacken. Das alles war halt Lehrrgeld :-(

Gruss
Hubi

Zitat:

@Higgi schrieb am 29. Juli 2020 um 07:26:28 Uhr:


@ all
Betrug setzt eine bewusste Handlungsweise in betrügerischer Absicht voraus! Mercedes zu unterstellen, sie hätten bewusst Autos produziert, die besonders rostanfällig sind um uns Kunden zu verärgern ist wohl das Ergebnis einer Denkweise, die zumindest ich nicht nachvollziehen kann 🙄

Das habe ich so nie behauptet. Wer richtig liest erkennt das auch. Was ich MB vorwerfe ist, dass man sich unter Missachtung jeglicher Sorgfaltspflichten einen Vermögensvorteil erschlichen hat. Dass man einem Verkaufsgegenstand eine Eigenschaft angedichtet hat, die er praktisch gar nicht haben kann. Und das wussten die auch nicht erst seit dieser Doktorarbeit. Das ist m. M. n. (und ich gebe hier ausschließlich meine Meinung wieder) auch schon Betrug, s. StGB unten. Dass auch ein Mercedes nach 20 Jahren rosten könnte war mir beim Kauf auch schon klar, aber dann soll man bitteschön nicht so tun, als wäre selbst das ausgeschlossen, denn genau das wurde mit dieser Garantie suggeriert. Und genau diese Suggestion hat mutmaßlich Tausende Kaufentscheidungen beeinflusst. Als Verbraucher bin ich nicht verpflichtet, erst noch ein Gutachten einzuholen, ob das was mir die Werbung - wie hier -, nicht nur verspricht, sondern sogar garantiert, auch wirklich zutreffend ist. Man verlässt sich darauf, schließlich kommt die Aussage ja nicht von irgendeinem zwielichtigem Hütchenspieler.

§ 263 StGB:

(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar. ...

Zitat:

@koala150 schrieb am 28. Juli 2020 um 15:59:31 Uhr:



Zitat:

@Benefiz schrieb am 28. Juli 2020 um 14:45:04 Uhr:



Im übrigen finde ich, man sollte Rentnern ihre Rente eher erhöhen als streichen.

Stimme ich absolut zu, nur wurde damit sicher nicht gemeint, den armen kleinen Würstchen die Rente zu kürzen, sondern eher denen, die unter Missachtung ihrer unternehmerischen Verantwortung Millionen schäffeln, und sich dabei einen Dreck um die Geschädigten kümmern. Denn das was mit dieser Garantie gemacht wurde, war vorsätzlicher Betrug. Man hat sich dabei einen Marktvorteil erschwindeln wollen, ohne auch nur ansatzweise zu hinterfragen, oder es gar zu überprüfen, ob diese Garantie überhaupt funktionieren kann. Nein, stattdessen versuchte man die Meisten solcher Querulanten wie mich, mit Heerscharen von Anwälten und haarsträubenden Argumenten, abzuwimmeln und sich aus der Verantwortung zu stehlen. Bei vielen hat´s ja auch geklappt.

Ich finde schon auch, dass solche Leute zur Rechenschaft gezogen werden sollten, ähnlich Dieselgate. Von mir aus soll keiner deshalb ins Gefängnis gehen, aber wenigstens sollte jeder der Verantwortlichen, ein paar Leuten die Rep ihrer verrosteten Autos direkt bezahlen. Die paar Tausend Euro tun denen nicht weh, sie würden aber wenigstens Mal ein bisserl mal am eigenen Leibe spüren, was sie da für einen Mist verbockt haben. Aber gut, da kommt schon wieder der Robin Hood in mir hoch .... ;-)))

Also um Schrempp brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Der ist gut versorgt. Er hat zwar 100 Milliarden Firmengelder verballert, weil er 50 oder so was Millionen Bonus wollte, aber dem fahren die nicht an den Karren, keine Angst. Der wohnt in seiner Münchner Villa sorgenfrei, jedenfalls Geldsorgenfrei. Und den anderen aus der Clique geht es allesamt auch nicht schlecht. Denen reicht es allemal zum Rädle Wurst aufs Butterbrot.

Noch was aus der Wikipedia zum Thema 210 und Rost:

Zitat:

Eine Untersuchung des Fahrzeugs auf Korrosion im Rahmen der regelmäßigen Inspektion durch den Hersteller muss separat beauftragt und vergütet werden, was viele Fahrzeughalter überrascht. Dies sowie die stellenweise fehlende werksseitige Wachskonservierung, beispielsweise am Unterboden, waren aber bei verschiedenen Herstellern in diesen Produktionsjahren gegeben.

@Higgi
Sorry wenn ich den Rost so oft anspreche und da teilweise auch wie im letzten Post so emotional werde. Ohne dass das jetzt eine Ausrede sein soll: Ich habe es ja hier mal im Forum vor 2 Jahren erwähnt, dass ich Asperger-Autist bin. Das soll jetzt wie gesagt aber keine Entschuldigung dafür darstellen; ich gebe mir in Zukunft wirklich Mühe, nicht mehr so oft dieses Thema anzusprechen. Und ich finde nicht, dass der 210er zu seiner Bauzeit ein unangefochten überlegenes Auto war, aber definitiv ein in der Summe gutes Auto mit damals wegweisender Technik und hohem Alltagsnutzen.

Und natürlich interessieren sich die heutigen Mitarbeiter von Mercedes-Benz nicht mehr für den W210; ich denke jedoch, dass der 210er selbst für Nicht-Enthusiasten durchaus eine Überlegung wert sein sollte-vorausgesetzt der Zustand ist einigermaßen in Ordnung. Denn wie wir alle wissen hat der 210er auch immense Stärken wie den hohen Fahrkomfort, eine zumindest ab der kleinen Mopf ordentliche aktive und passive Sicherheit, viel Platz, haltbare Motoren und Getriebe sowie eine gerade im Vergleich zu heutigen mit Elektronik vollgestopften Autos hohe „Wartungsfreundlichkeit“.

Ok, auch hier gestehe ich ein, dass ich es übertrieben habe mit der Kürzung der Renten der damaligen Mitarbeiter-ich war da im Affekt und habe nicht bedacht, dass das nach so langer Zeit lächerlich ist. Zudem ist wahrscheinlich nicht mal offiziell bekannt, wie viele Fahrzeuge damals wirklich sicherheitsgefährdenden Rost hatten.

Die Erkenntnis mit den Bazillen im Tauchbad kam ja erst Ende 1997 auf, als beim 210er schon über ein halbes Jahr die kleine Mopf draußen war und der 202er schon seine große Mopf hinter sich hatte. Von da an bis Anfang 2000 wurde ja an dem Problem geforscht, bis die Doktorarbeit im April 2000 veröffentlicht wurde. Vermutlich war das ganze Problem dann schon weitaus größer und schwieriger in den Griff zu kriegen als ich es zum Beispiel manchmal denke, weshalb dann erst 2002 der Thematik gegengesteuert werden konnte.

Ein Renault hat aber damals auch einen lächerlichen Bruchteil eines W202, W203 oder W210 gekostet und wurde bestimmt auch niemals als so toll und unübertroffen angepriesen, wie es zum beim 210er in den Werbespots der Fall war.

@Anderas Wenn du willst kann ich dir per PN gern alles mögliche schreiben, was ich zum 210er weiß😉.

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