Klackern im Motor I Motorausbau Automatik

VW Käfer 1302

Heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit hat mein Motor plötzlich extrem zu Klackern angefangen. Ohne jegliche Vorwarnung.

Ich habe sofort angehalten und den Motor ausgemacht, nach etwa 5min nochmal kurz an und das Klackern war noch da…

Es ist „sporadisch“ lauter und leiser. Und die Frequenz ändert sich auch im Leerlauf.
Motor muss wohl jetzt raus und zerlegt werden um der Ursache auf dem Grund zu gehen. Denke es wird ein KW-Lager erwischt haben.
Hat jemand Erfahrung im Ausbau von Motoren beim Automatik?
Kann ich den einfach so raus nehmen nach entfernen der Schläuche oder ist es besser ihn samt Getriebe ein und aus zu bauen?
Den Reparaturleitfaden habe ich mir schon durchgesehen, hoffe aber auch auf Erfahrung von anderen.

34 Antworten

Also bevor ich den Motor raus reißen würde, würde ich mal schauen, ob es nicht an der "Peripherie" liegt: Ventilspiel messen bzw. Stößelstange rausgesprungen, Kipphebelbrücke lose?
Kompression messen.
Mal den Keilriemen entfernen -> Lima, Lüftung
Hat der Vergaser sein Einspritzärmchen noch?
Öl ablassen, sind dort Rückstände drin?
P.S. Motorausbau reicht, Getriebe bleibt drin

Hi, außer dem Ventiltrieb, wie die von fangopackung 2 erwähnten Stößelstangen und Kipphebelbrücken, kann es sehr wahrscheinlich auch der nicht zu seltene Abriß des Auslassventils 3 Zyl. sein (ist mehr so ein schlagendes Geräusch und wenn das Ventil schon durch den Kolben ist, müsste er qualmen -> sieht man auch, wenn die Ventildeckel runter sind oder Pleuel/Pleullagerschaden dann ist es mehr ein klopfendes Geräusch und nimmt mit der Drehzahl ernorm zu.
Wenn sich die KW bei abgenomenen Keilriemen bewegen lässt (nicht drehen sondern schieben und seitliches Spiel von Hand prüfen), dann sind die Hauptlager ausgelaufen (bspw. Schmierfehler oder uralt). Bei Schmierfehler kann natürlich auch die NW und Stössel gelitten haben.

Oder einfach nur Lagerschaden der Lima?

TIP: zuerst die Ventildeckel runter und auf Ventilabriss, Stößelstangen und Kipphebelwellen schauen.
Testen, wie sich der Motor von Hand drehen lässt. Ggf. mit Videostetoskop mal durch die Kerzenbohrungen in die Brennräume schauen.
Wenn der Riemen ab ist KW bewegen, Lima von Hand drehen und schauen, ob dort was im Argen ist.
Zuletzt Motor raus.

PS: Wenn Du schon Brocken im Öl hast, dann kann auch die Ölpumpe schon beschädigt sein und die Kanäle alle verschmutzt seien. Dann hilft nur Zerlegen und alles reinigen und wirklich alles.

Sorry, noch mal ich. Ich habe was vergessen: Beim Automatik dreht der Drehmomentwandler immer mit, ist also immer teils-aktiv, auch im Leerlauf, da die mechanische Kupplung erst zwischen Wandler und Getriebe sitzt -> also könnte es evtl. auch ein Problem mit dem Wandler sein. Kenne ich mich aber nicht mit aus.
Ich hatte mal einen und bedauer immer noch, dass ich ihn verkauft habe ... aber da war Getriebe und Wandler nie ein Problem sondern nur der Serienvergaser.

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Ich hab's damals mal zusammen mit meinem Tankwart gemacht, und da ging's relativ easy auf der Bühne wie beim "normalen" Käfer, mit dem einen Unterschied, dass man durch das Fenster in der Glocke eben den Wandler abschrauben musste und dafür den Motor halt immer ein Stück weiterdrehen muss.
Kann man das nicht mehr, hat man wohl ein Problem.

Nachtrag: bei "plötzlich aufgetretenes Klackern, mal lauter, mal leiser" denke ich zuerst an ein abgebröseltes Ventil. In dem Fall kann die verbleibende Restanzahl der Umdrehungen schlagartig auf 0 sinken, wie ich mal lernen musste...

Danke für eure Tipps, diese werde ich am Wochenende mal nachgehen.
Allerdings kam das Geräusch durch Hören mit dem Schraubendreher aus dem Block heraus.

Sollte bei Problemen mit dem Ventiltrieb nicht auch die Drehzahl schwanken?
Diese blieb nämlich unverändert.
An meinem Karmann hatte ich schon einen Ventilabriss, da kam der Kolben aus dem Endrohr und Vergaser schon raus..

Zum Thema Motorausbau:
Irgendwo habe ich mal gelesen das man beim Automatik den Bolzen aus dem Block rausdreht, anders als beim Schalter bleibt der Motor dadurch nicht noch am Getriebe hängen, sondern fällt direkt nach unten. Hab ich da was falsches gelesen oder kommt der Motor doch sofort nach dem lösen der Schrauben runter?

schau mal ins cpc rep.buch, da ist das genau beschrieben

Zitat:

@fangopackung 2 schrieb am 6. März 2025 um 14:49:24 Uhr:


Ventilspiel messen bzw. Stößelstange rausgesprungen, Kipphebelbrücke lose?
Mal den Keilriemen entfernen -> Lima, Lüftung
Hat der Vergaser sein Einspritzärmchen noch?

Mit dem Ventilspiel passt alles, hab damit angefangen.
Danach habe ich das Einspritzröhrchen gesucht, das ist tatsächlich weg!
War vor 2 Monaten aber noch da, als ich die Startautomatik eingestellt hatte…

Dadurch dass das Geräusch so plötzlich kam spricht alles für das Einspritzröhrchen. Wie wäre hier jetzt der weitere Plan?
Einfach weiterfahren bis es platt geklopft und wieder ausgespuckt wird, oder dennoch die Köpfe runter?

Habe leider keine Endoskopkamera zum nachsehen, in welchen Zylinder es liegt.

Einspritzröhrchen fehlt

bevor ich den Motor ausbaue, würde ich mir eine Endoskopkamera kaufen - meine Meinung, aber das kann man natürlich ganz anders sehen...

Nun,
Es gibt auch Fälle, wo das Einspritzröhrchen keine weiteren Probleme erzeugt hat.

Aber die Anschaffung eines Endoskop - fürs Mobiltelefon- ist die günstigste Variante und vor allem dauerhaft und anderweitig nutzbar.

Ich organisiere mal ein Endoskop, ich werde euch auf dem laufenden halten.

Also ja so ein Endoskop kann sinnvoll sein. Aber wenn das Einspritzrohr "weg" ist und die plötzlich Klackern im Motor hast, muss der Motor eh raus.

Das Röhrchen dort ohne Demontage wieder raus zubekommen wird sonst ein Riesenspaß und eigentlich musst Du Dir auch die Lager anschauen und die Ventilsitze.

Mit einem Greifer bekommt man das Röhrchen raus. Evtl. an der Riemenscheibe drehen und immer wieder mit dem Endoskop die Lage checken. Da es aus Messing ist, hinterlässt es zwar kleine Krater an Kolben & Ventilen, aber nicht wirklich tragisch - mein Motor lief danach noch viele Jahre...

Zitat:

@fangopackung 2 schrieb am 10. März 2025 um 11:52:57 Uhr:


Mit einem Greifer bekommt man das Röhrchen raus. Evtl. an der Riemenscheibe drehen und immer wieder mit dem Endoskop die Lage checken. Da es aus Messing ist, hinterlässt es zwar kleine Krater an Kolben & Ventilen, aber nicht wirklich tragisch - mein Motor lief danach noch viele Jahre...

Also Glückwunsch, dass Dein Motor weiterhin gelaufen ist.
Ich persönlich würde mich in einem solchen Fall aber nicht auf das Glück, welches andere Menschen hatten, verlassen.
Motor raus und Köpfe runter ist für mich das Mindeste und vor allem ganz entspannt an einem Wochenende inkl Wiedereinbau machbar. Sogar alleine in einer Garage.

Aber naja, das muss am Ende jeder selber wissen.

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