Kilometerstand Betrug
Hallo Leute!
Ich weiß dass es hier keine Rechtberatung ist, vielleicht hat aber jemand so ne Idee, der was ähnliches erlebt hat.
Wir haben vor ca 5 Monaten für meine Freundin einen gebrauchten Golf 2 gekauft.
Mit 174.000km.
Heute kam durch interne VW Unterlagen raus, dass der Wagen 2003 schon 217tkm hatte.
Ich habe schon TÜV DEKRA UND GTÜ durchtelefoniert, keiner kann was rausfinden über die Fgst-Nr.
Wir haben erst später entdeckt, dass der Wagen am Unterboden an den Holmen unter den Sitzen massivste Schäden hat, die u.U HU relevant waren.
Der Stempel im Fahrzeugschein ist rot, nur schwer zu erkennen ob GTÜ oder KÜS (muss mir das mal genauer ansehen, habe gerade nur den Brief hier).
Wir haben der Karre schon neue Federn,neues Öl und Recaros eingepflanzt.
Eigentlich will meine Freundin den Wagen behalten, aber nicht für das Geld, kann gut sein dass der schon die 400tkm Marke durch hat.
Wie gehe ich weiter vor? Wie sind die Erfolgsaussichten?
Die Adresse von dem Typen haben wir, wo wir das Auto herhaben, der war aber nicht Halter, da er den Wagen nur vorübergehend hatte angeblich.
Die Polizei meinte wir sollen vorbeikommen und die würden dann eine Anzeige wegen Betrugs/Urkundenfälschung aufnehmen, aber ich soll eben alles rausbekommen zu dem Auto, was geht.
Soll ich den Verkäufer anrufen und da ein wenig Druck machen, oder schieße ich mir damit selber ins Bein?
Vielen Dank und beste Grüße
reno
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Cabrioracer-Tr
Zum Thema KFZ gewinnbringend verkaufen: Schon mal darüber nachgedacht, dass Autohändler genau davon leben?? Wo also ist das Problem? Es mag moralisch falsch sein, aber nicht verboten.
Keiner hat etwas dagegen wenn einer ein Fahrzeug gewinnbringend verkauft. Wenn aber eine Eigenschaft vorsätzlich geschönt wird um einen höheren Erlös zu erzielen ist dies ein glasklarer Betrug. Ob es sich dabei um ein 20 Jahre altes Fahrzeug oder einen Sack mehlig kochender Kartoffeln handelt ist dabei völlig irrelevant. By the way (und ohne vorne nochmal nachzusehen): Das Fahrzeug ist nicht vom Händler sondern von Privat. Ein Händler dürfte seinen Laden nach so einer Aktion wohl auch schliessen.
Und verrate mir (und auch dem TE) mal bitte, wie Du erkennen willst ob ein Fahrzeug 150000 oder 250000 km gefahren ist. Und komm mir nicht mit dem Sitzverschleiss, Lenkradabnutzung etc. Das hat ja mal NULL Aussagekraft. Häng Dich doch nicht an Listenpreisen und so einem Scheiss auf. Ein Betrug ist ein BEtrug, egal ob es dabei um 200 € oder 2000 € geht. Was für den einen Peanuts sind tut dem anderen richtig weh. Diese Schönrederei von solchen Sauereien geht mir so was von auf die Klötze! Da fehlt mir echt das Verständniss für. Der Verkäufer gehört angezeigt. Mit sämtlichen vorhandenen Unterlagen. Fertig aus und keine Diskussion!!
41 Antworten
Ich würde erstmal mit dem Verkäufer reden...
Eine Bekannte von mir wollte irgendwann mal ihren 3er (Golf natürlich 😉 ) TÜV-fertig gemacht haben. Leider war der hinten rechts ziemlich durchgefault. Ursache: Unglaublich schlecht gemachter Unfallschaden (Seitenteil getauscht).
Sie hat dann mit der Vorbesitzerin (die mittlerweile irgendwo in Frankreich oder Belgien wohnte) telefonisch Kontakt aufgenommen und diese mit der Tatsache konfrontiert, dass da ein Unfallschaden verschwiegen wurde. Die Vorbesitzerin hat dann ohne viel Aufhebens einen vereinbarten Betrag an meine Bekannte überwiesen.
Diese Story hat vor Gericht keine Chance. Wenn der Verkäufer behauptet (was tatsächlich sein kann), dass er sich beim Verkauf des Tachostandes sicher war, dann steht Aussage gegen Aussage.
Zudem muss der Käufer dann den tatsächlichen Kilometerstand nachweisen, was wiederum schwierig ist. Grob schätzen kann das ein Gutachter, der aber locker 800€ für ein Gesamtgutachten verlangen kann.
Rechnen wir mal: 1000€ Kaufpreis, 1000€(?) die schon an Teilen drin hängen, 800€ für ein Gutachten, Prozesskosten bei in dubio pro reo (im Zweifel für den Angeklagten). Wäre mir zu riskant, denn dann bewegst du dich am Ende in der Preisebene, in der du einen guten Gebrauchten 4er GTI bekommst.
Somit bleibt nur die Lehre daraus: vor dem Kauf die Abnutzung des Lenkrads, der Pedalgummis, der Sitzflächen und des Schaltsacks genau ansehen, zusätzlich alle TÜV-Berichte zeigen lassen, sofern noch vorhanden.
Fazit: behalte und vor allem erhalte den Golf. Selbst wenn der 350tkm auf dem Buckel hat, kann der trotzdem noch lange halten. Sicherlich hat nur die Karosse die Kilometer drauf, der Rest wie Motor und Getriebe kann schon mal getauscht worden sein. Zudem gibt es noch genügend Austauschteile für den 2er.
Wenn ich mir ein Auto ansehe, das über 20 Jahre alt ist, würden mich 170tkm eher stutzig machen, als 300tkm! Es sei denn, der Besitzer kann die Kilometer durch Serviceheft und TÜV-Berichte lückenlos nachweisen.
Wie schon geschrieben, ist der Betrug eindeutig durch die km-Angaben in den Fahrzeugbriefen dokumentiert, sofern der Verkäufer nicht beweisen kann, daß er auf den Tachotausch hingewiesen hat. Damit ist zumindest die strafrechtliche Seite der Angelegenheit klar.
Nach einer Strafrechtlichen Veurteilung des Verkäufers hat man gute Erfolgsaussichten mit einem zivilrechtlichen Prozess.
Ich würde ihn anzeigen.
Wir haben gerade mit dem Typen telefoniert.
Er gab zu, uns verschwiegen zu haben, dass er den Tacho getauscht hat, angeblich wegen einem Kabelbrand, den er uns auch verschwiegen hat.
Wir wollten auf 600€ Kaufpreis raus - auf den Preis, für den er das Auto vom Vorbesitzer 2 Wochen davor gekauft hat, Kaufvertrag liegt uns vor, mitsamt 223tkm.
In sofern redet sich der Typ raus und murmelt was von 200€ Rückzahlung am Ende des Monats.
Ganz im Ernst - dann verdient der noch 200€ daran, dass er uns beschissen hat, und den Wagen 2 Wochen gefahren hat.
Ich rufe den nachher nochmal an, ob er es sich überlegt hat.
Wenn nicht, läufts eben anderwertige Wege.
Keiner kann mir sagen, dass man es vergisst, dass man den Tacho getauscht hat.
Logisch, und zufällig dann noch gegen einen mit ca. 60tkm weniger.
Das war ja der Beweggrund, den Wagen zu holen, wegen nicht so vielen Km.
Beste Grüße
reno
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Eine Frage am Rande! Seit wann stehen KM Leistungen in den Fahrzeug Briefen??
🙂
Zitat:
Original geschrieben von Volkswagner
Wie schon geschrieben, ist der Betrug eindeutig durch die km-Angaben in den Fahrzeugbriefen dokumentiert
Zitat:
Original geschrieben von Cabrioracer-Tr
Somit bleibt nur die Lehre daraus: vor dem Kauf die Abnutzung des Lenkrads, der Pedalgummis, der Sitzflächen und des Schaltsacks genau ansehen
Wobei der ganze Kram aber auch leicht und schnell gegen bessere Teile zu tauschen ist. Zudem ist die Abnutzung dieser Teile stark benutzerabhängig und kann nicht wirklich zu einer verlässlichen Aussage über die Laufleistung herangezogen werden.
Da wäre mir die Aussage vom Vorvorbesitzer mehr wert...
Bin auch mal an so einen Typen geraten.
Biederer Mittelstand im gepflegten Vorort.
Seine Tochter hat die Autos gekauft, er hat sie weiterverkauft.
Sein Name ist nie irgendwo aufgetaucht (außer im Kaufvertrag).
Bin durch Zufall dahinter gekommen, da ich den Namen des "Erstbesitzers" herausbekommen hatte.
Leider hatte ich den Kaufvertrag schon unterschrieben - war halt der "Habenwolleneffekt".
Durch diesen Zwischenverkauf, hatte der Spezi 600 DM gut gemacht.
Bei ein bis zwei Verkäufen pro Monat, ein schöner Nebenverdienst...
Ich würde dem Typen mit einer Anzeige bei der Polizei und dem Finanzamt drohen, wobei das FiAmt der stärkere Hebel sein könnte.
Dann rückt er die Knete bestimmt raus und gut ist.
pfffffff...... sag ich nur !
Er hat den Wagen 2 Wochen gefahren und hat auch noch
dran verdient...... heul ins Taschentuch 😁
Eine Sache ist immer soviel Wert,
wie viel jemand bereit ist dafür zu bezahlen.
Wer sagt den das er effektiv etwas dran verdient hat ?
Wie viel km musste er fahren um den Wagen zu sich zu bringen ?
Rotes Kennzeichen, zulassen, wohl möglich Satz neue Reifen
oder neuere als vorher drauf waren, und und und.
Von mir hättest Du keinen Cent gesehen.
20 Jahre altes Auto 15. Hand ???
Auch wenn ich jetzt was hart geschrieben habe, meine ich es nur Realistisch
Die meisten Gerichte verwerfen solche Fälle als zu geringfügig.
Da gab es mal eine bestimmte Grenze, wie hoch der Betrag sein sollte.
Wohl gemerkt, unterschiede zwischen Öffentliche Recht, Zivilrecht und Strafrecht.
Ich drück dir die Daumen, das Du erfolg hast.
Halte uns auf dem laufendem, könnte hier für andere eine Nützlich Quelle sein.
Den Wert einer Sache beurteilt man nach den vorliegenden Fakten. Sind diese gefälscht zahlt man mehr als man bei den wirklichen (Zu-)Ständen der Sache oder eben des Tachos zahlen würde. Ihm daraus einen Vorwurf zu drehen liegt wohl neben der Sache, hm!?
Ob der Verkäufer effektiv etwas dran verdient hat spielt überhaupt keine Geige. "Herr Richter, ich habe zwar betrogen, aber ich habe ja nichts daran verdient!" oder wie? Er hat in jedem Fall daran verdient! und wenn er nur weniger Minus gemacht...
Kann ja sein, dass er den Wagen am Bodensee gekauft und in Flensburg wieder verhökert hat. Aber wenn das Auto bei der ach so langen Überführung zig-tausend Kilometer jünger wird zieht das als Argument in meinen Augen eher nicht.
"Von mir hättest Du keinen Cent gesehen.
20 Jahre altes Auto 15. Hand ???"
Soll man daraus jetzt schließen, dass Du solche Methoden gut heisst? Oder hast Du nur einfach nicht den ganzen Thread gelesen? Ansonsten wäre das ein ziemlich armes Statement...
Nein, rumspielen am Km Stand bin ich nicht der Typ für
und unterstützen tue ich es auch nicht.
Ich habe den ganzen Thread von Anfang an gelesen !
Mann muss auch zwischen den Zeilen lesen.
Es wurde mit dem 2. Vorbesitzer telefoniert und es wird ein Kaufvertrag
von Ihm beschaffen. Soviel mühe für ein 20 und mehr Jahre altes Auto.
Ich kann mir keine Kopie vom Kaufvertrag besorgen wollen,
wo ich a) nicht einer der Vertragspartner bin + b) so etwas unter Datenschutz fällt.
Frag mal den Themenstarter, ob er den Km Stand wieder auf den Wert bringt
den der Tacho haben sollte wenn er später doch ein paar Kröten gesehen hat.
Alles was älter als 10 Jahre ist, lege ich keinen Wert mehr auf den Tachostand.
Ob die Gurke 100K drauf hat oder 500K, ob zum 3. lackiert oder der 5. ATM
hat ist alles schnuppe. Ich bin aber bereit mehr auszugeben, wenn Reifen fast neu
oder makellose Alufelgen drauf ist (auch schon eingetragen) oder vor kurzem
Zahnriemen oder Kupplung erneuert wurde. Natürlich muss der Verkäufer es
mit Rechnungen nachweisen können.
Wenn der Wagen 2 Jahre Tüv hat ist der Wagen sofort min. 800,- Wert.
Egal welches Bj. oder Hersteller !
Zitat:
Original geschrieben von Golf-Heini
Entschuldige, aber das ist totaler Blödsinn...
Nicht ganz! Der TE kann doch dem Gericht überhaupt keinen angemessenen Schadensersatz angeben, das kann nur ein Gutachter via Wertgutachten. Und was das ungefähr kostet, erwähnte ich oben.
Ein 20 Jahre alter Golf 2 hat keinen Listenwert mehr, sondern nur noch einen ideellen Wert. Deshalb kosten diese gut erhaltenen Modelle auch locker über 1500€, obwohl sie es theoretisch nicht mehr wert sind. Man kann es auch Liebhaberpreis nennen.
Deshalb nochmal: wenn man 1000€ Ocken für einen Youngtimer(!) hinlegt, muss man entweder selbst genauer hinsehen, oder einen Fachmann zur Besichtigung mitnehmen.
Deshalb meine Fragen an den TE:
- warum fällt euch erst nach 5 Monaten auf, dass der Unteboden durchgerostet ist?
Zitat TE: "Heute kam durch interne VW Unterlagen raus, dass der Wagen 2003 schon 217tkm hatte."
- wo hast du diese ominösen Unterlagen her, welchen Wert hätten die vor Gericht und vor allem: der jenige, der dir diese Unterlagen aushändigt/preisgibt, darf sich schon mal warm anziehen. Ich sage nur Datenschutz, und der/die jenige muss vor Gericht erscheinen, wenn es überhaupt zur Verhandlung kommt.
Wenn der Verkäufer dir freiwillig Kohle gibt, nimm das Geld. Wenn nicht, schluck die Kröte, auch wenn es ärgerlich ist! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Richter in dem Fall Anklage erhebt.
Zum Thema KFZ gewinnbringend verkaufen: Schon mal darüber nachgedacht, dass Autohändler genau davon leben?? Wo also ist das Problem? Es mag moralisch falsch sein, aber nicht verboten.
Zitat:
Original geschrieben von Schmargendorf
Eine Frage am Rande! Seit wann stehen KM Leistungen in den Fahrzeug Briefen??
🙂
Sollte natürlich Kaufverträge heißen...
Zitat:
Original geschrieben von Cabrioracer-Tr
Zum Thema KFZ gewinnbringend verkaufen: Schon mal darüber nachgedacht, dass Autohändler genau davon leben?? Wo also ist das Problem? Es mag moralisch falsch sein, aber nicht verboten.
Keiner hat etwas dagegen wenn einer ein Fahrzeug gewinnbringend verkauft. Wenn aber eine Eigenschaft vorsätzlich geschönt wird um einen höheren Erlös zu erzielen ist dies ein glasklarer Betrug. Ob es sich dabei um ein 20 Jahre altes Fahrzeug oder einen Sack mehlig kochender Kartoffeln handelt ist dabei völlig irrelevant. By the way (und ohne vorne nochmal nachzusehen): Das Fahrzeug ist nicht vom Händler sondern von Privat. Ein Händler dürfte seinen Laden nach so einer Aktion wohl auch schliessen.
Und verrate mir (und auch dem TE) mal bitte, wie Du erkennen willst ob ein Fahrzeug 150000 oder 250000 km gefahren ist. Und komm mir nicht mit dem Sitzverschleiss, Lenkradabnutzung etc. Das hat ja mal NULL Aussagekraft. Häng Dich doch nicht an Listenpreisen und so einem Scheiss auf. Ein Betrug ist ein BEtrug, egal ob es dabei um 200 € oder 2000 € geht. Was für den einen Peanuts sind tut dem anderen richtig weh. Diese Schönrederei von solchen Sauereien geht mir so was von auf die Klötze! Da fehlt mir echt das Verständniss für. Der Verkäufer gehört angezeigt. Mit sämtlichen vorhandenen Unterlagen. Fertig aus und keine Diskussion!!
Also zu den rechtlichen Sachen sage ich nun nx mehr...
Da kam genug 🙂
ich würde mir die 200 von ihm schnappen...
Wenn er dann zu marode ist, zerlegen, Teile verkaufen bei i-bäh...
Da bekommst dus Geld locker rein...
Andere Frage...
Wieso gebt ihr 1000€ aus????
Auch wenner 174t drauf hatte...
Mehr als 600 hätte ich nie bezahlt oder hat er was besonderes?...
Habe mir ja gerade einen Madison gekauft... 200€ (70PS/250t drauf)
Gut... Gesamt nun 350 Euro... Manche Teile waren nötig..
Aber TÜV-Fertig nun...