Kapitaler Motorschaden Golf 7R Facelift. Kulanz?

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo,

ich bin Besitzer von einem Golf 7R Facelift, EZ 09/17, aktuell knapp 91000km. Gekauft habe ich ihn Ende März 2022 mit 73000km vom Händler.

Vor kurzem ist mir beim Beschleunigen nach einer Baustelle bei 80 km/h der Motor explodiert. Habe vom 5. in den 3. geschaltet und beim Gas geben gabs dann einen Schlag, sofort keine Leistung mehr, riesen Ölwolke hinten raus, sämtliche Warnlampen sind angegangen. Hab mich dann vom AvD abschleppen lassen.

Bei VW dann die Diagnose eines kapitalen Motorschadens. Wohl ein Pleuelbruch.
Die Ölwanne hat nen riesen Riss und seitlich ein riesen Loch. Einen Kaskoschaden hat der Gutachter der Versicherung ausgeschlossen, dazu passt das Schadensbild nicht (die Theorie war, dass ich über einen Gegenstand gefahren bin und mir dadurch die Ölwanne geschrottet habe).

Bis dahin hat das Auto bis auf eine kaputte Batterie keine Probleme gemacht. Das ganze hat sich null angekündigt und ist mir aus heiterem Himmel passiert.

Das Auto wurde lückenlos bei VW scheckheftgepflegt.

Was sind eure Ratschläge? Habe ich eine Chance auf Kulanz?

Achja, Auto ist komplett Serie, wurde nicht gechippt oder ähnliches.

Kann man sowas auch mit Rechtsbeistand durchsetzen? Ich habe im Internet recherchiert und gelesen, dass so ein Motor (EA888 Gen3) eigentlich kein Problem-Motor ist und bei regulärer Pflege nicht bei 91000km kaputt gehen darf (wenngleich ich wohl nicht der einzige bin).

Bin grade ziemlich verzweifelt...

Vielen Dank euch schon mal!

110 Antworten

Genau hoher Gang, manuelle Gasse ab 1.500 bis 3.500, wo die Kurbelwelle noch keine optimale Oszillation hat und das bereits relativ hohe Drehmoment auf die KW drückt. Das ist ein sportlicher downsizing Motor, der will artgerecht bewegt werden. Aus dem Keller drücken ist am belastensten für Motoren.

Auch das Öl spielt mit eine Rolle, viel Kalzium Anteil wirkt wie ein Brandbeschleuniger und bevorteilt LSPI.

Das stimmt schon. Bei den hoch verdichteten und aufgeladenen Direkteinspritzern liegen bei niederen Drehzahlen und starkem Leistungsabruf schon enorme Drücke und damit Belastungen für den Motor vor. Ich habe auch schon die Empfehlung gehört, bei starkem Leistungsabruf unbedingt vorher ggfls. manuell beim DSG runterzuschalten.
Und trotzdem: bei Einhaltung der vorgeschriebenen Wartungsintervalle und Ölwechsel, darf nach dieser Zeit und Kilometerleistung, unter Berücksichtigung des Fahrprofils und Umgang mit dem Motor (schonendes warm- und kaltfahren), ein Motorschaden nicht passieren.

ich informiere mich grad drüber. Ist wie gesagt bei Turbo-Benzinmotoren zu erwarten mit kleinem Hubraum und viel Leistung. Ist aber nach wie vor selten und kann auch im Labor nicht reproduziert werden.

Als Öl hatte ich Motul 8100 X Clean + 5w30, hab auch noch Keropur verwendet... Hat das damit was zu tun?

Nicht nur Direkteinspritzer, sondern wie beim 7R auch bei kombinierter Direkt- /Saugrohreinspritzung.
Die Empfehlung ist auch korrekt, ab 3.500 Upm oder höher, kann man optimal abrufen und die Oszillation ist optimaler.
Wenn ich sehe, dass es ein 9/2017 EZ ist, stellt sich die Frage ob das auch das Baujahr ist. Ab 8/2017 Baujahr, wurden die Wellen Ölabstreifringe im TN xxx AG Kolbenpaket verbaut, was übrigens alle ATM ab dem Datum auch haben. Das hat sich positiv auf Schäden ausgewirkt, aber auch da gab es Fälle, was neben dem Fahrprofil auch wieder LSPI ins Spiel bringen kann.
Viele R Besitzer haben keine Diagnose Geräte, so dass diese keine Fehlerspeicher einsehen können. Da könnten schon längst Fehler abgelegt sein, die harmlos wirken aber trotzdem Handeln erforderlich machen.

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Zitat:

@McLaren423 schrieb am 11. September 2023 um 22:03:03 Uhr:


ich informiere mich grad drüber. Ist wie gesagt bei Turbo-Benzinmotoren zu erwarten mit kleinem Hubraum und viel Leistung. Ist aber nach wie vor selten und kann auch im Labor nicht reproduziert werden.

Als Öl hatte ich Motul 8100 X Clean + 5w30, hab auch noch Keropur verwendet... Hat das damit was zu tun?

Das Motulist o.k. sonstige Ölzusätze würde ich immer die Finger weglassen. Ein gutes Öl wie Motul macht das was es machen soll sehr optimal.

@McLaren423
Hast du die Anschlussgarantie oder nicht.
Falls ja, solltest du erstmal beim VAG Händler wo du das Auto gekauft hast versuchen.
Anhand der Untersuchung werden die schon eventuell feststellen ob es Selbsrverschulden war oder nicht.
Ich denke der Motor ist auch dafür ausgelegt auch im unteren Drehzahlbereich ohne Schaden zu funktionieren und nicht nur im oberen Drehzahlbeteich.
Wäre nicht das erste mal, wen es sich um einen Materiafehler handeln würde

ne, nicht dass ich wüsste... Kann man das irgendwie rausfinden?

Gutachter von der Versicherung hat gemeint, dass es vom Schadensbild her ausgeschlossen ist, dass ich wo drüber gefahren bin und mir die Ölwanne geschrottet hab. Aktuell steht das Auto beim Händler, die wollen erst mal nichts mehr dran machen. Der Herr von der Service-Abteilung hat lediglich gemeint, dass ein Pleuel gebrochen ist und im Motorblock auch ein Loch deswegen ist.

Zitat:

@ermetheiser schrieb am 11. September 2023 um 22:32:05 Uhr:


@McLaren423
Hast du die Anschlussgarantie oder nicht.
Falls ja, solltest du erstmal beim VAG Händler wo du das Auto gekauft hast versuchen.
Anhand der Untersuchung werden die schon eventuell feststellen ob es Selbsrverschulden war oder nicht.
Ich denke der Motor ist auch dafür ausgelegt auch im unteren Drehzahlbereich ohne Schaden zu funktionieren und nicht nur im oberen Drehzahlbeteich.
Wäre nicht das erste mal, wen es sich um einen Materiafehler handeln würde

Materialfehler , weise das mal VW nach, keine Chance.
Und der 🙂 untersucht da gar nix, für den ist es einfach ein kapitaler Motorschaden bei 91.000 Km und einem Motor der etwa auf 200 K Km ausgelegt ist.
Garantie ist abgelaufen und Kulanz wirste nicht bekommen, da investieren die keine Zeit um die Historie aus dem MSG auszulesen.

Du fehl interpretierst da was, der Motor funktioniert natürlich im unteren Drehzahlbereich, nur das in hohen Gängen untertourig raus drücken ist für jedes Auto stark belastend und gerade bei einem Hochleistungsmotor.

Zitat:

@McLaren423 schrieb am 11. September 2023 um 23:02:32 Uhr:


ne, nicht dass ich wüsste... Kann man das irgendwie rausfinden?

Gutachter von der Versicherung hat gemeint, dass es vom Schadensbild her ausgeschlossen ist, dass ich wo drüber gefahren bin und mir die Ölwanne geschrottet hab. Aktuell steht das Auto beim Händler, die wollen erst mal nichts mehr dran machen. Der Herr von der Service-Abteilung hat lediglich gemeint, dass ein Pleuel gebrochen ist und im Motorblock auch ein Loch deswegen ist.

Diesen Versuch in Richtung Unfallschaden kennen die auch,hab ich auch versucht, keine Chance.

Es gibt eben R die laufen ohne gravierende Probleme und andere fliegen halt.

Gar nicht mehr rum machen, abhaken und reparieren lassen und dann kannste den immer noch für einen guten Preis verkaufen. Oder als Motorschaden inserieren und schauen was du bekommst. Die Rep. Kosten übersteigen den Zeitwert auf keinen Fall.

Ich hatte so einen Scheiss mit meinem alten Focus mit Riemen übersprungen bei niedriger Geschwindigkeit. Das Problem war damals der Lastwechsel. Vom Hersteller nix bekommen.

Mit dieser Erfahrung im Rücken: erstmal schauen was Du im aktuellen Zustand für Verkauf geboten bekommst. Danach weiterüberlegen.

Verkaufen bringt weniger Geld. Spart aber Zeit und wie ich finde, jede Menge Ärger.

Hängt natürlich davon ab, wie schnell Du mobil sein musst und was die Kasse dazu sagt.

danke nochmal an euch.

Ich warte ab, was das Gutachten sagt, da müsste ja dann Restwert (Auto ist wohl in einer Restwertbörse), Wiederbeschaffungswert und Reparaturkosten drin stehen.

Kann ich das Auto auch selber einem Ankäufer für Autos mit Motorschäden anbieten? Die Dame von der Versicherung meint, dass ich nix machen müsse und dass der Verkauf/Abmeldung dann über die Versicherung läuft... Kam mir spanisch vor.
Eventuell kriege ich ja bei jemand anderem mehr Geld?

Und bzgl Reparieren. Kommt halt drauf an, was es kosten würde. Ich hab bzgl sowas schon Zweifel, dass das ganze nachher wieder so funktioniert wie davor. Dann verbrat ich 15-20t, fahr ein paar tausend Kilometer, bin erst mal glücklich und dann bleib ich wieder liegen und bin Dauergast in der Werkstatt. Genau davor hat mich der Herr von VW gewarnt.

Wenn VW doch Kulanz geben sollte, muss ich das Auto dann auch bei VW reparieren? Ja oder?

Mobil bin ich aktuell, meine Eltern haben mehrere Autos.

weist du was das Auto neu mal gekostet hat, dann kann ich dir den Marktwert berechnen.

Verstehe gar nicht, was die Versicherung noch damit zu tun hat. Hatten mal bei einem Bekannten was ähnliches, da hätte der über die Versicherung einige tausend mies gemacht.

Ich fahre den VW ATM nun ca. 26K Km, davon ~13K mit eingetragenen 500PS und bislang war ausser einer Haldexpumpe rein gar nix, auf Holz klopf.

Ich verstehe nicht ganz wieso da bei dir schon die Versicherung mit drin hängt, wenn es doch offensichtlich kein Unfall war. Natürlich kannst du mit deinem Auto machen was du möchtest. Kannst du an irgendeinen Händler oder auch privat verkaufen. Natürlich den Motorschaden angeben und jegliche Haftung ausschließen. Oder ist das Auto finanziert und wohlmöglich noch gar nicht abbezahlt?

Auto ist abbezahlt. Hat mich 31429 gekostet und wurde Ende März 2022 gekauft. Damals 73000km. EZ 09/17.
Neupreis weiß ich leider nicht. Schätzen würde ich auf 55000.

Wenn du noch Angaben für Marktwert brauchst, kann ich sie dir gerne geben. Zur Info: Akrapovic Auspuff-Anlage und Performance Bremsen vorne. Kann auch gerne noch die Ausstattung hier rein kopieren.

bei 55K 24.400 EUR , bei 60K 26.600 EUR

Mit Motorschaden würde ich ca. 14-16K VHB anbieten

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