Ist eine Finanzierung sinnvoll?
Moin Leute!
Mal kurzes Brainstorming. Bekannte haben jetzt einen Golf variant 8 gekauft (Finanzierung). Sehr faires Angebot. 1,99% 190€ Rate auf 48 Monate. 2500€ Anzahlung und Restrate ca. 17.000€. Ergo um die 26-27k in Summe. Auto ist 1 Jahr und hat erst 18k km.
Jetzt zur grundsätzlichen Frage ob finanzieren da clever ist? Der Wagen ist nach den 4 Jahren ggf. sogar noch 17k wert. Also kann man ihn entweder wieder verkaufen oder selbst fahren.
Vorteil man legt nicht 27k cash auf den Tisch. Kann einen großen Batzen erst mal noch anlegen und das Geld für sich arbeiten lassen
Was sind für euch vor und Nachteile bei diesem Modell?
besten Dank!
87 Antworten
Zitat:
@Spi95 schrieb am 28. Juni 2025 um 08:37:27 Uhr:
Auf die Uhren darfste aber auch keinen Kratzer machen.
Der Bitcoin hingegen wäre da nicht ganz so empfindlich.
😅
@TE, ich hab tatsächlich versucht die Frage im Kontext zu verstehen, aber nach deinen Ausführungen läasst du mich ratlos zurück. Schönes WE.
komplett unabhängig der Wertangabe Methoden. Was spräche deiner Ansicht Nach für finanzierung
Es macht doch überhaupt keinen Sinn, hier einzelne oder die Community als Ganze nach ihren Meinungen zu fragen, ob für Dich eine Finanzierung sinnvoll ist.
Für Deine Bekannten war sie offensichtlich sinnvoll, sie werden ihre Finanzlage darauf abgestimmt haben.
Ob das für Deine Finanzsituation aktuell und in den nächsten Jahren auch sinnvoll ist, kannst doch nur Du selbst einschätzen.
Hier im Forum gibt es niemanden, der für Dich pauschal Pro oder Contra Finanzierung votieren könnte.
Und alt genug für eine selbständige Entscheidung wirst Du ja wohl sein.
Zitat:
@benprettig schrieb am 27. Juni 2025 um 16:17:49 Uhr:
Uhi. Wieder einer der sich auskennt, wie man Geld macht.
Dann aber fragen, ob die Finanzierung sinnvoll ist...
Warum ist das Geld bei dem geballten Wissen nicht vorhanden?
Nur heiße Luft - gähn...
Das ist übrigens überhaupt kein Argument gegen die These. Jeder fängt mal irgendwo an und mit einem marktbreiten ETF dauert es trotzdem viele Jahre oder Jahrzehnte, bis man eine große Summe zusammen hat. Einen Sparplanrechner mit 7-9% pa kann ja jeder selbst bedienen.
Dieses "wo sind dann deine Milliarden" ist doch genau so ein Käse wie viele Aussagen von Finanz-Bros...
Nachdem hier alle einen halben Schlaganfall bekommen möchte ich eine andere Sichtweise bieten.
Ich habe sowas in der Vergangenheit regelmäßig gemacht, als sozusagen Zinsdifferenzgeschäft. Ich habe meine Autos teilweise für 2-3% finanziert und habe das Geld parallel in einen breiten ETF angelegt (und später in Einzelaktien und Crypto, was man als Neuling tunlichst unterlassen sollte!). Ich selbst bin damit sehr gut gefahren. Aber: Ein großer Teil der Investoren macht Verlust. Das ist ein Fakt.
Daher meine Tipps.
- Nur machen, wenn du ein in Relation zum Finanzierungsbetrag hohes Gehalt bzw. angemessene Fixkosten hast.
- 1/3 anzahlen und den Rest auf 2-3 Jahre finanzieren OHNE Schlussrate
- Je nachdem wie Gehalt und Fahrzeug in Relation stehen würde ich einen marktbreiten ETF bevorzugen
- Geh sicher, dass du das Auto zahlen kannst, auch wenn dein Investment auf null abrauscht (temporär oder für immer); eine solche Konstellation sollte man NUR machen, wenn es einen keinesfalls in Schwierigkeiten bringt, egal wo der Kurs steht; deshalb aber auch Schlussraten vermeiden, das würde ich generell nie machen, egal ob ich parallel investiere oder nicht!
Investments muss man lernen. Die Gefühle auszublenden und sachlich gute Entscheidungen zu treffen. Wenn man damit nie anfängt, dann wirds nie was.
Daher genau prüfen: Soziale Verpflichtungen, Familie, Gehalt, Wohnung, (Schufa), Kapitalbestände und dann einfach mal durchrechnen.
Wenn man einen Drawdown als Buy & Hold Investor locker aussitzen kann weil man nicht verkaufen muss (um die Endrate zu zahlen), dann go for it. Aber wie gesagt, alles eine Frage des Risikomangements. Daher 1/3 anzahlen und Raten so, dass man in 2-3 Jahren fertig ist. Keine Endrate!
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Zitat:
@Black_91 schrieb am 28. Juni 2025 um 09:02:01 Uhr:
komplett unabhängig der Wertangabe Methoden. Was spräche deiner Ansicht Nach für finanzierung
Gesamtwirtschaflich spricht natürlich alles für eine Finanzierung, denn so besteht die Chance dass du das das dadurch verfügbar bleibende Kapital auch noch unters Volk und damit zurück in den Kreislauf bringst.
Und auf eine Privatinsolvenz mehr oder weniger kommts nun auch nicht mehr an.
Geht alles gut, profitieren wir vom wirtschaftichen Aufschwung alle. Irgendwie jedenfalls.
🤣
Und ernsthafte Antwort: Dem Beitrag von A346 ist nix hinzuzufügen.
"Ein großer Teil der Investoren macht Verlust. Das ist ein Fakt."
Von 100 befragten Investoren machen mind. 110 nach eigener Aussage ausschließlich Gewinn.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 28. Juni 2025 um 21:20:52 Uhr:
"Ein großer Teil der Investoren macht Verlust. Das ist ein Fakt."
Von 100 befragten Investoren machen mind. 110 nach eigener Aussage ausschließlich Gewinn.
Deshalb gibts ja zum Glück Statistiken dazu. Aber wie gesagt, mit einem auf Jahrzehnte angelegten Buy & Hold eines Welt-ETF dürfte nichts schief gehen. Und wenn diese Strategie schief geht, dann haben wir sowieso ein ganz anderes Problem und entweder WW3 oder eine Apokalypse. 🙃
Hüstel …
Zitat:
@asphyx89 schrieb am 28. Juni 2025 um 21:07:31 Uhr:
Nachdem hier alle einen halben Schlaganfall bekommen möchte ich eine andere Sichtweise bieten.
Ich habe sowas in der Vergangenheit regelmäßig gemacht, als sozusagen Zinsdifferenzgeschäft. Ich habe meine Autos teilweise für 2-3% finanziert und habe das Geld parallel in einen breiten ETF angelegt (und später in Einzelaktien und Crypto, was man als Neuling tunlichst unterlassen sollte!). Ich selbst bin damit sehr gut gefahren. Aber: Ein großer Teil der Investoren macht Verlust. Das ist ein Fakt.
Daher meine Tipps.
• Nur machen, wenn du ein in Relation zum Finanzierungsbetrag hohes Gehalt bzw. angemessene Fixkosten hast.
• 1/3 anzahlen und den Rest auf 2-3 Jahre finanzieren OHNE Schlussrate
• Je nachdem wie Gehalt und Fahrzeug in Relation stehen würde ich einen marktbreiten ETF bevorzugen
• Geh sicher, dass du das Auto zahlen kannst, auch wenn dein Investment auf null abrauscht (temporär oder für immer); eine solche Konstellation sollte man NUR machen, wenn es einen keinesfalls in Schwierigkeiten bringt, egal wo der Kurs steht; deshalb aber auch Schlussraten vermeiden, das würde ich generell nie machen, egal ob ich parallel investiere oder nicht!
Investments muss man lernen. Die Gefühle auszublenden und sachlich gute Entscheidungen zu treffen. Wenn man damit nie anfängt, dann wirds nie was.
Daher genau prüfen: Soziale Verpflichtungen, Familie, Gehalt, Wohnung, (Schufa), Kapitalbestände und dann einfach mal durchrechnen.
Wenn man einen Drawdown als Buy & Hold Investor locker aussitzen kann weil man nicht verkaufen muss (um die Endrate zu zahlen), dann go for it. Aber wie gesagt, alles eine Frage des Risikomangements. Daher 1/3 anzahlen und Raten so, dass man in 2-3 Jahren fertig ist. Keine Endrate!
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Sehr differenziert, klar und hilfreich 🙂 Schönes Wochenende
Ja, viele Kreditnehmer machen bei einer geplanten Finanzierung den Fehler, die Betrachtung auf das konkrete Finanzierungsvorhaben zu beschränken, anstatt ihre gesamte finanzielle Situation in ihre Überlegungen einzubeziehen.
Es kommt ganz auf deine Lebenssituation drauf an...
Willst du z.B. in den nächsten 4 Jahren eine Immobilie kaufen und brauchst dafür einen Kredit, dann ist diese Finanzierung eher ein Risiko, weil es deine Bonität schlechter darstellen könnte.
Wenn du erst nach 4 Jahren was kaufen willst, könnte es positiv sein, weil die Bank an Hand deiner Kredithistorie sieht, dass du bereits 4 Jahre einen Kredit ordentlich bedient hast.
Es hängt aber auch vom Typ Mensch ab. Es gibt Leute, die können mit dem Gewissen Schulden zu haben absolut nicht ruhig schlafen und wollen die Schulden so schnell loswerden, wie es geht, egal wie niedrig der Zinssatz ist.
Anderen wiederum sind Schulden absolut egal.
Wir haben vor rund 6 Jahren ein Teil des Elternhauses meiner Frau übernommen und einen Teil saniert und das Dach ausgebaut. Die Finanzierung war damals zu sagenhaften 0,82% möglich. Somit habe ich dort alles ausgereizt und lieber das vorhandene Geld zu 1% in Bausparverträgen liegen lassen.
Vor 2 Jahren wollten wir wieder was erneuert. Also ein Bauspardarlehen zu 1,9% genommen und parallel Geld zu über 4% angelegt - Festgeld.
Auch unsere 3 Autos haben wir geleast (Formentor 89,25 €, Ibiza für 166,59 € und Combo für 216,62 € (inkl. Wartung und KFZ Steuer).
Wenn ich 75% vom Listenpreis (guter Rabatt beim Barkauf) des Combos zu 3% anlege, dann würde ich monatlich 68 € Zinsen bekommen, sodass sich die Leasingrate zum Teil gegenfinanziert. Beim Ibiza sind es 43 € und beim Formentor 98 € Zinsen - also ein Überschuss. Nur die Überführungskosten hauen natürlich bei Leasingzeiten von 24 bis 48 Monaten immer ordentlich rein.
Natürlich ist unsere monatliche Belastung durch die Tilgung der Darlehen und die Leasingraten relativ hoch, dafür haben wir aber auch über 7.000 € Zinseinnahmen (brutto) im Jahr.
Wir können gut damit leben und ich kann dich verstehen. Wenn man jetzt wieder die Aktion von Comdirect sieht, die 3% auf's Tagesgeldkonto für 6 Monate zahlt, dann wäre man blöd, sich einen Kredit für 2% entgehen zu lassen...
Echt jetzt, die 3% sind nur für Neukunden und nach sechs Monaten Geschichte. Der Kredit läuft vermutlich länger und muss monatlich noch getilgt werden. Bei 100.000,- € sind das gerade mal 500,- € Zinsunterschied für 6 Monate, lohnt sich also nicht wirklich.
Ich kann jedenfalls gut damit leben, dass unser Fuhrpark uns gehört. Und alles andere auch.
Der große Vorteil vom "Behalten des Geldes" ist eigentlich die finanziell sichere Variante. Wird man in 1 Jahr Arbeitslos, hat man genug Geld auf der Tasche, um alle Raten locker mehrere Jahre zahlen zu können. Oder es kommen andere Dinge plötzlich reingeflogen, wo man paar Tausend braucht. Ob man nun mit den Geld mehr reinholt als im im gesparten Kredit, ist am Ende ggf. gar nicht so wichtig. Wichtiger ist doch, das man 10-15k auf dem Konto liegen hat, wo man irgendwie rankommt, sollte irgendwas sein .
Am Ende muss man sich das einfach einmal ernsthaft richtig durchrechnen und nicht überschlägig im Kopf. Fix ist man mal 2-3 k woanders als man sich das eigentlich gewünscht hat und dann entscheiden, ob die Mehrkosten durch Geld behalten und größeren Kredit aufnehmen die zusätzliche finanzielle Sicherheit wert ist - oder auch nicht. Da Schlägt dann auch mit rein, wie gut man sein Geld auf dem Konto liegen lassen kann, oder wie schnell man es für anderes ausgibt. Wer 15k nicht auf dem Konto liegen lassen kann und nur anderen Kram kauft, sollte das Geld unbedingt ins Auto stecken.
Eine Finanzierung ist nur sinnvoll, wenn der Zinssatz passt und gut ist. So zwischen 0 - 3 Prozent. Alles was darüberliegt, würde ich persönlich nicht als gute Finazierung sehen und käme mir nicht in Frage. Klar spielt der Finazierungsbetrag noch ne Rolle.
Klar könnte man durch Reinvestition versuchen den Zinsbetrag zu resuzieren. Birgt halt je nach Invest auch Risiken.