Ist ein kleinerer Motor unsicherer als ein größerer?

Hallo,

ist ein kleinerer Motor bei einem Crash unsicherer als ein größerer?

Konkret geht es mir um den Skoda Octavia. Der ist u. a. erhältlich mit kleinem 3-Zylinder Motor (1.0L) oder mit einem großen 4-Zylinder Motor (1.5 L).

So ein größerer Motor hat doch viel mehr Gewicht und Bauteile als der kleinere und somit müsste der größere Motor doch bei einem Crash (deutlich?) mehr Energie absorbieren, oder?

Der preisliche Unterschied beträgt nur 1.000€, falls es aus Sicherheitsgründen empfehlenswert ist, würde ich den Aufpreis zahlen. So wie die Affen bei mir in der Gegend Auto fahren, ist mir jedes Zentimeter Knautschzone sehr viel wert.

Beste Antwort im Thema

Die Energie wird nicht im Motor absorbiert, sondern in den Crashstrukturen (Längstrager etc)

Der Motor ist eher eine träge Masse die dem Vordermann durchs Auto fliegt. Oder in dein Auto gedrückt wird.

Gruß Ravi

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@ TE: bei all diesen schönen Beiträgen um mehr oder noch mehr Leistung hast du vielleicht auch rauslesen können - 3 oder 4 Zylinder spielt im Fall des Crashes keine wirkliche Rolle. Mein Rat ist, fahr beide zur Probe und entscheide dich dann.

Letztendlich kann man gar nicht abschätzen, welche Motorisierung aus Sicht der Crashsicherheit die bessere ist. Für den leichteren (und kleineren) Motor spricht, das die Crashenergie besser von den Karosserie aufgenommen werden kann, bevor sich irgendwas in den Innenraum bohrt. Für den größeren spricht das höhere Gewicht, das einen Teil der Energie zum Unfallgegner lenken kann (kommt immer darauf an wie groß der ist und ist definiv zu dessen Nachteil).

Ergo --> völlig egal, welchen Motor man nimmt.

Und noch zum Thema "Der stärkere Motor ist sicherer..."

Leistung würde ich nicht als zusätzlichen Sicherheitsaspekt sehen. Jeder Fahrer sollte sein Auto so gut kennen, das er abschätzen kann, ob ein Überhol-, Einfädel- etc. Vorgang sicher durchzuführen ist. Von daher gibt's dann eine "Geht oder Geht nicht"-Entscheidung. Im Falle der stärkeren Motorisierung wird's da öfter ein "Go" geben, als mit dem schwachen Motor. Ein stärkerer Motor bietet i.d.R. mehr Möglichkeiten.

Ich habe auch schon erlebt, das ein Auto zu stark sein kann. Nicht im Sinne von: Da drehen die Räder sofort durch, sondern: "Das Auto geht so gut, das ich bei voller Beschleunigung nicht Abschätzen kann, ob ich dem Gegenverkehr nicht doch zu nahe komme." Bevor jetzt wieder in MT-Manier über mich hergefallen wird im Sinne von: "Wenn du das nicht abschätzen kannst, dann hast du auf der Straße nichts verloren!". Ich hatte für einen Tag lang einen Tesla Model S P100D mit 700PS. Die Kiste beschleunigt in unter 3sec auf 100. Für den Überholvorgang viel wichtiger: In unter 2sec von 100 auf 160km/h. Da legt man so viel Strecke zurück, das ich mich daran kaum gewöhnen konnte. Daher die Konsequenz: Weniger Gas beim Überholen, so das es zu meinem Fahrkönnen passt.

Hat man den Wagen länger, gewöhnt man sich allerdings daran und kann auch das gut abschätzen. Aber wie gesagt, an einem Tag, mit einem Auto aus einer komplett anderen Liga, das geht nicht.

Grüße,
Zeph

Zitat:

Wie wäre es denn, Gefahrensituationen gar nicht erst entstehen zu lassen? Bzw. konkret: Welche Gefahrensituationen haben als Ursache wenig(er) Leistung?

Ich bin immer richtige Autos mit Leistung gefahren, aber ich könnte mich nicht dran erinnern, dass es Situationen gab, in denen Gasgeben wirklich was gebracht hätte...

Einmal hatte ich eine Situation durch Gasgeben entschärfen können - allerdings war das auf dem Motorrad, also mit einem leichteren Fahrzeug, welches um einiges schneller auf Beschleunigung reagiert als ein Auto. Das war bei einem Kurierdienstfahrer, der auf einer zweispurigen Bundesstraße direkt von der Beschleunigungsspur auf die linke Spur gefahren ist (relativ langsam, denke nicht, dass es gezielt war, eher der Ablenkung (Handy?) geschuldet), so dass ich da vor der Entscheidung Bremsen oder Gasgeben stand. Mit dem Auto hätte ich da eher gebremst...

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Ceteris Paribus ist ein Auto mit höherer Leistung besser.
Das starke Auto kann schnell und langsam. Das schwache Auto kann nur langsam. In einem Universum unendlicher Möglichkeiten muss es vorstellbar sein, dass schnell in gewissen Situation sicherer ist.

Das Problem liegt eher darin begründet, dass "Ceteris Paribus" (in erster Linie durch den Menschen) nicht eingehalten wird. Wie schon angesprochen wurde, verleitet ein stärkeres Auto eben zu einer anderen Fahrweise. Und der Mensch fährt nach Gefühl und Erfahrung. Und das Gefühl sagt ihm vielleicht: "Der Überholvorgang bietet bis zum Gegenverkehr 5s Platz, dann überhole ich". Diese gefühlte Zeit wird sich aber durch den stärkeren Wagen nicht auf 10s erhöhen, sondern es werden andere Überholmanöver gestartet, welche ebendiese 5s Puffer, aber eben bei kürzeren Abständen bieten.

Alles in allem bin ich jedoch der Meinung, dass bis zu einem gewissen Grad eine an den durchschnittlichen Verkehr angepasste Leistung mehr Sicherheit bietet. Das Problem ist vielmehr die Leistungsspirale (global betrachtet), die sich immer weiter dreht. Die Frage ist nur in welcher Geschwindigkeit 😉
Aber so ist eben die Evolution. Immer stärker, schneller, besser. War so und wird immer so sein.

Mehr Leistung bringt vorallem was, wenn man sich etwas verschätzt hat. Dass das passiert muss man Menschen zugestehen.
Klar, lieber stapelt man tief, aber selbst da kann man sich verschätzen.
Gut, am sichersten ist ein 0,Xl Hubraum Kleinwagen ohne Turbo, damit versucht man es nichtmal.

Ansonsten bin ich froh mit wenig Aufwand im fließenden Verkehr Geschwindigkeitsdifferenzen ausgleichen zu können und noch Reserve zu haben. Dank Downsizing kann man sich eher Mehrleistung ohne gleich Mehrverbrauch zu haben zulegen.

Ihr habt recht. Ich musste schon oft vor anderen Autofahrern flüchten (teilweise wie in Hollywood-Filmen) und da ist ein größerer Motor mit mehr Leistung auf jeden Fall „sicherer“.

Ich habe übrigens gelesen, dass der größere Motor im Octavia genau 30 KG mehr wiegt.

Zitat:

@MvM schrieb am 30. Apr. 2019 um 11:26:57 Uhr:


Ein größerer Motor sorgt dafür, dass man auf der Landstraße schneller überholen kann.

Das ist übrigens gequirlter Unsinn. Der "größere Motor" ist bei 100 km/ h genauso schnell wie der kleinere und braucht deshalb beim Überholen genauso lange wie der "kleinere Motor".
Die Unsicherheit in der Situation entsteht durch den Übervorgang an sich, sprich wenn der Anwender nicht dazu in der Lage ist, einfach mal nicht zu überholen.

Es ist es irgendwie Mode immer zu überholen, wenn der Platz dafür da ist, völlig unabhängig davon, ob das vom gefahrenen Tempo her überhaupt zulässig ist und auch völlig egal, ob man nach dem Überholvorgang überhaupt schneller fährt als der Überholte. Da liegt das Problem eher in der charakterlichen Eignung vieler VT.

Die Bremse liefert kurzfristig die meiste Leistung am Fahrzeug und ist i.d.R. auch das beste Mittel, um eine Situation zu entschärfen.
Wer sich also z.B. beim Überholen verschätzt, bremst einfach und schert wieder ein.

Zitat:

@Toastbrot2018 schrieb am 9. Mai 2019 um 23:58:27 Uhr:


Ihr habt recht. Ich musste schon oft vor anderen Autofahrern flüchten (teilweise wie in Hollywood-Filmen) und da ist ein größerer Motor mit mehr Leistung auf jeden Fall „sicherer“.
...

Die anderen hatten aber nicht zufällig ein Blaulicht dabei?

Im Ernst: Wer im normalen Strassenverkehr vor anderen, vermeintlich besser motorisierten Fahrzeugen, flüchten muss, hat in meinen Augen ein viel größeres Problem als nur einen zu kleinen Motor.

Das "Unsicherheitsgefühl" beginnt doch dann wenn ich auf der BAB eine Kolonne mit 160 überhole und von hinten kommen die dicken Audis mit >250 angebraten.
Erfahrungsgemäß scheren die sich einen Dr... um Sicherheitsabstände. Fehlt mir dann Leistung habe ich diese Piloten dann drängelnderweise hinter mir.
Brauche ich nicht sowas. Da geb ich lieber mal ordentlich Eisenfuß auf den V8 und sehe das ich dann zeitig wieder rüber komme auf die entspannte mittlere Spur. 😉

Zitat:

@FWebe schrieb am 10. Mai 2019 um 00:08:48 Uhr:


Es ist es irgendwie Mode immer zu überholen, wenn der Platz dafür da ist, völlig unabhängig davon, ob das vom gefahrenen Tempo her überhaupt zulässig ist und auch völlig egal, ob man nach dem Überholvorgang überhaupt schneller fährt als der Überholte. Da liegt das Problem eher in der charakterlichen Eignung vieler VT.

Noch schlimmer: Es wird überholt, obwohl kein Platz da ist, obwohl eine Kurve/Kuppe/Bahnübergang folgt, Gegenverkehr, Tempolimit und vor allem ein eindeutig ausgeschildertes Überholverbot wird ignoriert...

Zitat:

@Toastbrot2018 schrieb am 9. Mai 2019 um 23:58:27 Uhr:


Ihr habt recht. Ich musste schon oft vor anderen Autofahrern flüchten (teilweise wie in Hollywood-Filmen) und da ist ein größerer Motor mit mehr Leistung auf jeden Fall „sicherer“.

Wie kann es denn zu so einer Situation kommen? Mir fällt kein Szenario ein, wo das erforderlich wäre.

Es gibt leider immer mehr aggressive Idioten, die meinen immer im Recht zu sein und einem dieses auch zeigen wollen, auch wenn gar nichts war.
Z.b. mal einen Touareg am Ortsausgang überholt, nach ein paar 100m hatte ich den bei Tacho 120 5m hinter mir, kurz danach überholte er und bremste mich aus.
Und
Ein angetrunkener nach einem Familienstreit meinte uns nerven zu müssen, überholt, ausgebremst, dicht aufgefahren, wenn man ihn überholt hat, da er nach dem ausbremsen ausgestiegen ist, versuchte mit Gegenständen nach uns zu werfen... Da ist man doch froh, dass man weiß, dass man kurz Gas geben kann, um Abstand zu gewinnen. Blöderweise hatten wir da auch die Kinder dabei. Er wurde aber kurz danach von der Polizei gestellt und bei der Gerichtsverhandlung gestand er.

Gucke dir auf YouTube einfach mal die Videos, ich glaube überwiegend aus Russland zu finden, an. Da wird gleich mit der Baseballkeule und ein paar Mann das Fahrzeug verlassen, um den einzunorden, der deren Meinung nach einen Fehler gemacht hat.

Jetzt wird PS-Stärke als "Sicherheitsaspekt" aber wirklich komplett ad absurdum geführt...

Ich bin mir ganz sicher, dass solche Situationen durch andere Mittel (z.b. Gelassenheit, alternativ Geduld) besser entschärft würden. So wie ich das lese, fühlten die besagten Herrschaften sich schliesslich erst durchs überholen provoziert.

Ergo: je weniger PS -> weniger Überholvergänge -> weniger Provokation -> weniger Gefährdung.
Was ja nur der Umkehrschluss dessen ist, was eh jeder weiss: wenn man Leistung hat, will man sie auch nutzen.

Wenn es jetzt schon verboten ist ein langsames Fahrzeug am Ortsausgang zu überholen... Und nein, ich muss nicht überholen.

Der zweite war einfach durch Alkohol und den Streit mit seiner Frau aufgebracht. Der kam von hinten an, fuhr eine Zeit hinter uns, überholte dann irgendwann, um vor uns zur Vollbremsung anzusetzen. Keine Ahnung, was man am Vorwegfahren mit 10% lt. Tacho über der erlaubten Geschwindigkeit falsch machen kann. Dem sind halt einfach die Sicherungen durchgebrannt und nicht ohne Grund hat die Polizei ihn recht schnell aufgespürt. Mir wurde bei meiner Abgabe der Aussage erzählt, dass der mindestens 1,1 Promille gehabt haben muss, da sonst nicht so ein Aufwand betrieben werden würde.

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