ID.5 lädt mit deutlich weniger Leistung als eigentlich möglich

VW ID.5 ID.5 (E2)

Moin, gestern wollte ich an einem EnBW 300 kW Lader mal die Ladeleistung ausreizen. Unser neuer ID.4 GTX hat aber, durchs Fahrzeug gesteuert, nur mit 75 kW geladen.
Ich konnte nirgends einen Hinweis finden weshalb. Hat jemand eine Idee?

Laden.jpg
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Pro und GTX laden deutlich unterschiedlich. Der bisherige GTX (10-80 in 36 Minuten) kann nur bei ganz niedrigen SOC und guter Temperatur hohe Ladeleistungen und bricht dann schnell ein. Steckt man bei höheren SOC an, bleibt er gleich bei niedrigen Ladeleistungen, heute erst wieder bei einem Ladenachbarn gesehen.

Mein Pro (SW 3.5, 10-80 in 28 Minuten) lädt ziemlich gleichmäßig. Bei wärmeren Temperaturen kann man auch bei 30 Prozent anstecken und er geht noch über 120 kW hoch. Bis 75 % bleibt er über 100 kW.

Heute bei 0 Grad, aber warmgefahrener Batterie geladen: einmal beginnend bei 4% gestartet mit 112 kW, max dann 135 kW und mit 126 kW bei 55 % beendet. Auf dem Heimweg dann bei 22 Prozent angesteckt und bis 60 Prozent durchgehend 105 kW, dann bin ich weiter.

Der neue GTX-Antrieb mit SW 4.0 sollte das deutlich besser als der bisherige können.

So sahen die beiden Ladevorgänge heute aus:

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Screenshot_20231122_231307.jpg

Zitat:

@StefanLi schrieb am 22. November 2023 um 09:30:20 Uhr:


So sollte die Ladekurve des ID4 (Quelle Fastned) aussehen:

Ich bin bis fast 40% SoC bis an die 150kw,
Unter 10% teilweise je nach Lader noch drüber.

Wie das Auto das macht ist mir nicht ganz klar.

@MaxLustig Wie erstellst Du die Ladekurve?

OBD Dongle und mit App Car Scanner, da lässt sich neben ganz vielen Parametern auch die Leistung der HV Batterie aufzeichnen. Beim Laden geht die dann ins negative, Anzeige an Ladesäule und in der App sind bis auf Rundungen identisch.

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Ok, danke. Mal schauen, ob ich das mit der Carly App auch hinkriege.

Hohe Ladeleistung beißt sich mit langer Lebensdauer der Batterie. Setzen wir mal 1% der Ladeleistung als Verlust innerhalb der Batterie an, dann haben wir bei 150 kW satte 1,5 kW Wärmeverlust. Man kann ja mal einen Tauchsieder mit 1kW ne halbe Stunde in die gefüllte Badewanne halten, die Dinger haben so 1-2 kW Leistung. Da bekommt man dann ein Gefühl, welche Verlustenergie so ein Hochvoltakku beim Schnellladen verkraften muss.

Ob andere Hersteller das besser können, bleibt zweifelhaft. Die Physik ändert niemand, andere Hersteller nehmen hier womöglich einen stärkeren Verschleiß ihrer Batterien in Kauf, wie auch immer das nach ein paar Jahren gehandhabt wird.

Von 20 auf 80% SOC sind nun auch "nur" knapp 50 kWh. Macht es wirklich den großen Unterschied, ob das in 0,4 oder 0,6 Stunden erreicht wird?
Mal ehrlich, wenn ich 800km mit 200 km/h abreißen will, tanken und dann weiter... dann hol ich mir kein E-Auto?
Ob das Laden da nun 25 Minuten dauert oder 40... das spielt doch auf der Langstrecke nun echt keine Rolle mehr?
Sagt jemand, der schon oft 1.200 km nach Schweden gebrettert ist...

Das mag keine Rolle spielen, wenn man 3mal im Jahr in den Urlaub fährt. Aber es spielt eine, wenn man jede Woche mehrmals am Schnelllader steht. Wenn er dann nur mit 75 kW laden würde, würde mich das jedenfalls nerven.

Bei den bisherigen GTX ist es so, dass sie oft nur unter optimalen Bedingungen (sehr niedriger SOC, halbwegs warme Batterie) hohe Ladeleistungen zeigen. Man kann letztlich nur versuchen, so am Schnelllader anzukommen, um Zeit zu sparen. Beim Pro tut man sich da leichter.

Noch was zu den Verlusten: na klar entsteht da Wärme. Aber die Batterien sind gut temperiert. Und ist sie beim Anstecken unter 20 Grad, macht meiner erstmal den Batterieinternen Tauchsieder an, mit rund 5kW.

Screenshot_20231129_222325.jpg

Zitat:

@div_E schrieb am 29. November 2023 um 20:54:42 Uhr:


Hohe Ladeleistung beißt sich mit langer Lebensdauer der Batterie. Setzen wir mal 1% der Ladeleistung als Verlust innerhalb der Batterie an, dann haben wir bei 150 kW satte 1,5 kW Wärmeverlust. Man kann ja mal einen Tauchsieder mit 1kW ne halbe Stunde in die gefüllte Badewanne halten, die Dinger haben so 1-2 kW Leistung. Da bekommt man dann ein Gefühl, welche Verlustenergie so ein Hochvoltakku beim Schnellladen verkraften muss.

Halte mal einen 1kW-Tauchsieder 30 Minuten in eine Badewanne mit 100L Wasser.
Da reden wir ungefähr von 5 Grad Temperaturerhöhung.
Wenn diese Temperaturerhöhung ca auch bei der 500kg schweren Li-Batterie auftreten würde, wäre das allein eher nicht dramatisch.

Die durchschnittliche (Sommer-)Ladedauer von 10-80% SOC beträgt am Schnelllader rund 30min.
Beim großen Akku (77kW netto) entspricht das einer durchschnittlichen Ladeleistung von gut 100kW.

Durch die Ladeverlustleistung wird die rund 500kg schwere Batterie in 30 Minuten nicht erheblich erwärmt und zudem kann sie ja bei Bedarf, z.b. wenn sie vorher durch längere, hohe Entladeleistung entladen wurde, auch noch gekühlt werden.

Natürlich geht eine häufigere Ladung mit einer Laderate (C) von ungefähr 1,3 im Schnitt trotzdem grundsätzlich mehr auf die Lebensdauer einer LI-Batterie, als wenn nur mit rund 0,15C bei der 11kW-AC-Ladung geladen wird.

Die Batterie ist halt die einzige Antriebskomponente im E-Auto, wo entwicklungsmässig noch deutlich Luft nach oben ist.

Nachtrag laden ID.4 PP im Winter: bei 0°C, nicht sonderlich warm gefahren (30km mit 55 km/h leicht bergab, Verbrauch 21 kWh / 100 km) - am 150kW Lader mit 28% SoC angesteckt bis 55% -> permanent nur ca. 65 kW Ladeleistung - so ist das halt im Winter!

Gestern bei Ionity. Ich Pro Performance 62 kw. Neben mir ein GTX 58 kw Ladeleistung

Der GTX Fahrer fragte mich, ob er noch was einstellen muss, um wirklich schnell zu laden.

Schneller geht es momentan wohl nicht.

Es geht schon schneller, aber nur wenn der Akku von der Fahrt aufgewärmt ist. Dieser Ladevorgang ist von Vorgestern bei -1 Grad, nach 250km Autobahn, auf denen sich der Akku von 4 auf rund 20 Grad erwärmt hat.

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Es steht glaube ich oben schon einmal: Warmfahren geht nicht wirklich. Für echte Akkuerwärmung braucht es größere Nutzungen, also einen Verbrauch von ca >50kW oder (!) Rekuperation ca. >70 kW, erst dann wird es klappen. Auf der Autobahn mit 130 km/h ist doch gerade mal 0,2-0,3 C, da erwärmt sich nicht so viel.

Wenn man entsprechend fährt ("digitales Gaspedal" = immer volle Power + volle Rekuperation abwechselnd) kann man den Akku sicher aufheizen (waren im Beispiel ja nur 20°C) und dann legt der ID beim Laden schon richtig los (wie auf dem Diagramm ja zu sehen). Aber Stadtverkehr o. konst. 130 bringt da wohl nicht viel.

Zitat:

@mjh318 schrieb am 30. November 2023 um 16:35:08 Uhr:


Wenn man entsprechend fährt ("digitales Gaspedal" = immer volle Power + volle Rekuperation abwechselnd) kann man den Akku sicher aufheizen (waren im Beispiel ja nur 20°C) und dann legt der ID beim Laden schon richtig los (wie auf dem Diagramm ja zu sehen). Aber Stadtverkehr o. konst. 130 bringt da wohl nicht viel.

wie willst du das im Winter machen, zumal dann, wenn du nicht auf der AB bist?

ich bin neulich ca 60km verhalten auf Landstraßen gefahren (so schnell, wie man es dort ohne Ordnungswidrigkeiten zu begehen halt kann...).
Die Batterietemperatur war am Anfang der Fahrt 4 Grad und am Ende auch......

Wenn man den Akku heizen will, braucht das zudem Leistung und Zeit. Dazu dürfte sich eine schnellere AB-Fahrt für Normalfahrer am ehesten eignen.
5km werden dazu definitiv nicht reichen.....
Allerdings steigt dann auch der Verbrauch/100km und somit wird die Zeitersparnis durch die dann (hoffentlich) höhere Ladeleistung durch die Tatsache, dass man dann mehr Nachladen muss, geschmälert.

Mit Schleichen auf der Autobahn wird nix warm, das ist richtig. Landstraße gleich gar nicht.

Hier mal noch eine Aufwärmkurve auch von dieser Woche: Gestartet mit knapp 7 Grad aus der Garage, die erste Stunde Landstraße passiert nicht viel und der Rest bis zum Laden am Ende der Kurve Autobahn möglichst schnell wo erlaubt. Aussentemperatur zwischen -2 und 1 Grad. Man muss schon bisschen Leistung nutzen, der Verbrauch bis zum Laden lag bei etwa 26 kWh/100km.

Das mit der Zeitersparnis müsste man mal genau durchrechnen: Man fährt schneller und ist damit schneller am Lader und lädt dann noch schneller ;-)
Aber ja man muss etwas mehr nachladen als beim Bummeln. Für mich macht langsam fahren nur Sinn, wenn der Ladestopp dadurch entfallen kann.

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