HVO100 Synthetischer Diesel
Hi,
für die meisten kein Thema aber trotzdem interessant:
BMW erlaubt jetzt HVO100 in allen Dieselmodellen ab März 2020. Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.
Ich tanke schon seit Januar nu HVO und kann nur Gutes berichten. Keinerlei aromatische Verbindungen und schwefelfrei. Ein positiver Effekt: der DPF regeneriert viel seltener.
LG,
Masala
Beste Antwort im Thema
Hi,
für die meisten kein Thema aber trotzdem interessant:
BMW erlaubt jetzt HVO100 in allen Dieselmodellen ab März 2020. Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.
Ich tanke schon seit Januar nu HVO und kann nur Gutes berichten. Keinerlei aromatische Verbindungen und schwefelfrei. Ein positiver Effekt: der DPF regeneriert viel seltener.
LG,
Masala
404 Antworten
Das mit der Luftqualität stimmt schon allerdings war die Luftqualität in Städten noch nie so gut wie heute. Wen ich da an die 90 Jahre denke frage ich mich wie ich das überhaupt überleben könnte im Vergleich zu der heutigen Panik mache hätten wir alle sterben müssen..... Das Koriose an der Sache ist ja das die Politik nie etwas für die Umwelt getan hat außer das Auto fahren immer teurer zu machen und immer dafür zu sorgen dass man sich alle paar Jahre ein neues Auto kaufen sollte.... Irgendwie finde ich die Co2 Steuer gar nicht so schlecht! Damit wird nicht nur der Autofahrer bestraft sondern das ganze Volk. Und wenn die jenigen welche für diese Steuer auf die Straße gegangen sind auch dafür zahlen müssen werden sie sich ganz schön umschauen....
Ich bin sehr für alternative Energien nur müssen diese auch bezahlbar sein.
Zitat:
inhaltlich komplett fürn Arsch.
...ist nur, dass Sie einfach nicht zu begreifen im Stande zu sein scheinen, dass die Umrechnung der EnergieSt auf CO2 für diese Diskussion in etwa so relevant wie die Schuhgröße meiner längst verblichenen Urgroßmutter ist. Dafür gibt es ja explizit das BEHG.
Die pauschale Aufnahme von CO2 in die Energiebesteuerung ist entschieden abgelehnt worden, weil dadurch der THG-Unterschied verschiedener Energieträger im Einzelnen nicht hätte berücksichtigt werden könne.
Als weiteren Rechtsmechanismus zur Minderung von Treibhausgasemissionen (neben einer gezielten Besteuerung der CO2-Emission) gilt das Bundesimmissionschutzgesetz, §37a, um genau zu sein. Dort werden die Anforderungen aus FQD (bald REDII) zur THG-Minderung umgesetzt.
Zitat:
Daher hat HVO auch kaum/kein Potenzial.
Genau so wenig oder viel, wie CNG und LNG.
Desweiteren kann ich also Festhalten, dass Sie sich für eine massive Steuererhöhung bei Erd- und Flüssiggas ausprechen, ja?
Ich bin eigentlich für eine Gleichstellung. Weils am Ende egal ist nach welcher Energiesteuerart "fossiles CO2" steuerlich betrachtet entstanden ist. Es ist mir ein Rätsel, warum nicht statt der Umstellung der Energiesteuer auf CO2 der Energiesteuersatz angepasst worden ist. Diesel wird weiterhin massiv subventioniert. Auch angesichts des Abgasskandals, jedenfalls im Vergleich zu Benzin.
Was die massive Steuererhöhung angeht: Bei LPG stehen immerhin 409€/t Brennstoff ab Ende 2022 vor der Tür. Bei etwa 82wt% Kohlenstoffanteil im LPG bzw. 3,0 kg CO2 je Kilo Brennstoff (bzw. etwa 1.6 Kilo je Liter) entspricht das einer Steuer je Tonne emittiertes CO2 von bereits rund 140€. Diesel hat halt 180, so nennenswert ist die über den ENergiesteuersatz erfolgte Subvention im Vergleich zum Dieselkraftstoff gar nicht mal.
Sie müssten eigentlich als für einen HVO Hersteller lobbyierend ebenfalls für eine massive Steuererhöhung sein. Weil wenn "erneuerbare Kraftstoffe aller Art" von der Steuer auf fossiles CO2 ausgenommen werden, wird Ihr Verfahren angesichts des getriebenen Aufwands preislich deutlich attraktiver. Dabei ist es völlig egal, ob fossiles CO2 aus Erdgas, Flüssiggas, Diesel, Benzin, LPG oder Heizöl/Kerosin kommt. Sieht man dem CO2 am Ende eh nicht mehr an.
PS: "Früher haben wir auch alle überlebt" - die mittlere Rentenbezugsdauer (https://www.bpb.de/.../rentenbezugsdauer) steigt seit langem an. In den 70ern war diese 10 Jahre niedriger als heute. Nicht weil die Luft damals so gut war oder heute Krebs, Schlaganfälle und Herzinfarke auf einmal heilbar geworden sind. Und ja, damals war das Benzol im Benzin und das Blei sicherlich alles außer "gesund". Hat sich halt seit Einführung des Kats Ende der 80er Jahre sowie dem Abbau des Benzolanteils im Benzin in den 90ern zusammen mit dem Kat massiv geändert.
Aktuell emittiert übrigens ein Benziner mit 5..30 mg/km etwa 50-90% weniger NOx durch seinen den Auspuff als ein Batteriestromer (400 mg/kWh, ca 20 kWh/100km --> 80 mg/km), der seine Ladung aus der Steckdose zieht. Der Schornstein des Kraftwerks steht halt nicht gerade in der Innenstadt.... Euro-5 Diesel liegen bei 950, die 6a/b/c Diesel bei 450 g/km im statistischen Mittel. Das ist übrigens das Niveau, was die US EPA etwa 1975 beim ersten Dieselgolf (Golf I) gemessen hat. Soviel zu 40 Jahre Fortschritt. Und an diesem Emissionsdesaster ändert auch HVO/Care Diesel genau nichts.
Was übrigens das Thema "autofahren immer teurer" angeht - wer mag, der schaut sich im Netz den durchschnittlichen Benzinpreis eines Jahres an, wichtet den mit einem Durchschnittsverbrauch (ein Käfer war kaum unter 8l zu fahren) und schaut sich für das jeweilige Jahr auch den Durchschnittsverdienst nach Rentenversicherung an. Siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt#Werte
Gemessen am Einkommen ist Autofahren nicht wirklich teurer geworden. Aber da die "Kilometerpauschale" in der Regel nicht mal die Energiesteuer auf den verfahrenen Kraftstoff einbringt, "auf Arbeit fahren" ist unterm Strich ein massives zuschussgeschäft. Durch den Arbeitnehmer, der seine realen Ausgaben (eigentlich: Werbungskosten) mit einer nicht deckenden Pauschale "pauschal abgegolten" bekommt.
Zitat:
Ich bin eigentlich für eine Gleichstellung.
Gut! Ich auch! Bitte für die Vereinfachung des Gesprächs:
- Energiesteuer (EnergieStG) wird auf den Energieträger,
- CO2-Steuer (BEHG) auf die Emissionen des Energieträgers
erhoben.
Die CO2-Steuer ist mit 25€/t bereits gleichgestellt. Wenn Sie die Energiesteuer umrechnen möchten, dann höchstens auf den Energieinhalt (€/MJ od. kWh) der besteuerten kg oder l. Dann wird offensichtlich, dass - in €/MJ gemessen - noch erheblicher Anpassungsbedarf besteht.
Insbesondere sind Benzin, und da sind wir uns einer Meinung, viel zu hoch, die sind Gaskraftstoffe aber auch viel zu niedrig besteuert. Eine vernünftige Referenz wäre für mich der aus dem Mindest-Energiesteuersatz der EU für Dieselkraftstoff auf Energie umgerechnet Satz. Damit bliebe die niedrige Besteuerung für Transportkraftstoff (politisch nicht zu unterschätzen!) erhalten und Benzin könnte gerechter (sprich niedriger) besteuert werden.
Zitat:
Sie müssten eigentlich [...] ebenfalls für eine massive Steuererhöhung sein.
Nein, weil alle Kraftstoffe, auch erneuerbare eben mit dem vollen Energiesteuersatz belastet sind. HVO wird wie Diesel auf das Volumen besteuert. Weil es etwas leichter ist, zahlt der HVO-Kunde schon heute netto
mehrEnergiesteuer!
Richtig dramatisch wird es übrigens bei Alkoholen, die volumenspezifisch viel geringere Energieinhalte haben. Erneuerbares Ethanol wird volumetrisch wie Benzin, auf seinen Energieinhalt also viel stärker als Benzin besteuert.
Zitat:
...von der Steuer auf fossiles CO2 ausgenommen werden.
Genau das geht nicht, bzw. nicht auf Dauer. Steuersubventionen stellen nach EU-Recht staatl. Beihilfen dar, die es in Umfang und Dauer zu beschränken gilt. Eine Beausnahmung, bzw. Minderung der Energiesteuer mit dem Argument der Minderemissionen ist eine solche Beihilfe, da die Energiesteuer prinzipiell nicht zwischen den Quellen (fossil, nachhaltig erneuerbar) differenziert.
Nur mit dem Ausbau der echten CO2-Steuer und dem gleichzeitigen Abbau der Energiesteuer kann diese Unterschiedung auch langfristig vorgenommen werden.
Es wird Sie vielleicht interessieren, dass ausgerechnet der Mineralölwirtschaftverband für die Umsetzung ebendieses eintritt: die klassische (ungleiche) Besteuerung der Energieträger soll zugunsten einer Besteuerung unter gleichen Voraussetzungen vor dem Hintergrund der CO2-Emissionen umgebaut werden.
Fazit:
* absolut gleiche (niedrigere) Energiesteuer (€/MJ od. kWh) für alle Energieträger
* höhere CO2-Steuer (€/tCO2).
Der MWV erhält natürlich von allen Gegenwind. Jeder, der heute an irgendwelchen Subventionen hängt, insbesondere die Gaswirtschaft, fürchtet um seine Pfründe. 😉
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Wo wäre das Problem, die CO2 Steuer auf "fossiles CO2" und die Energiesteuer auf deren mittlere Emissionen umzustellen? Das wäre nach der engen (steuerlichen) Definition der Subvention nämlich gar keine. Weil je mehr fossiles CO2 und je mehr Dreck am Ende rauskommt, desto teurer.
Die Besteuerung stumpf nach Volumen ist angesichts der unterschiedlichen Dichten bescheuert. Ich besteuere doch nicht Gas nach Kubikmeter und Kerosin/Schweröl ebenso.... Die Besteuerung rein nach Brennwert statt "fossilem CO2" hat quasi den selben Nachteil, weil z.B. regenerativer Wasserstoff eine hohe Steuer hätte. CO2? Formal nahe Null.
Biomethan hätte dann quasi keine Energiesteuer, klassisches Erdgas durchaus. Das Thema mit Alkoholen als Treibstoff (egal wie "bio" hergestellt) ist steuerlich komplett entschärft, HVO genau wie RME wären beim CO2 nahezu außen vor.
Was ich persönlich und rein von der Logik somit anstreben würde: Wenn man wie aktuell praktiziert zwei Steuerarten parallel erhebt (wie CO2 und Energiesteuer) - warum nicht beim CO2 die fossilen CO2 Emissionen besteuern und bei deren Verbrennung unterm Strich deren mittlere Emissionen über die Energiesteuer? Kann man als Emissionssteuer betrachten. Negativbeispiele: Wie eben NOx beim Dieselmotor und z.B. Schwefeloxide beim Kerosin. Kann nicht sein, dass bezüglich NOx der "HVO/RME Stinkediesel aus Euro-5" wegen Bio quasi keine Steuern zahlt und der saubere Ethanol-Euro 5 auch nicht. Weil alles Bio. Fossil-CO2 korrekt, emissionstechnisch für die Stadtluft genau das Gegenteil. Ist etwas "Sippenhaft", aber am Ende leider angesichts der Masse an Betrugsdieseln unterhalb von Euro-6D kaum vermeidbar. Jedenfalls in den kommenden 10-15 Jahren bis diese Generation emissionstechnisch im Skat der Schrottpressen und "außerhalb de DE Bilanzraums" landet.
Dass das ganze mit einer erheblich höheren CO2 Steuer einhergeht - klar. Aber so haben Sie den sinnvollen Lenkungseffekt: der Brennstoff mit dem geringsten energetischen Aufwand sowie geringsten spezifischen Emissionen bei dessen Verwendung und höchsten Nutzen hat die meisten Vorteile. Damit geht die CO2 Steuer für alles "fossile" hoch und parallel die Steuer für alles, was bilanziell bei seiner Verwendung nicht wirklich sauber / unbedenklich verbrennt ebenfalls. Fair, nicht mehr und nicht weniger.
Wie kann man für eine CO2 Steuer sein?
Es gab noch nie etwas dämlicheres von der Politik!
Einfach mal Entwicklung fördern und nicht alles dafür tun das man beim alten bleibt und eine spritschleuder nach der anderen zugelassen wird.
Die CO2 Steuer hat nur einen Nutzen, die vollen Taschen noch weiter füllen! Wir haben steigende KFZ Steuer und dann noch eine CO2 Steuer dazu, na super, es wird wieder doppelt kassiert.
Aber mal ganz anders:
- Wann wird Atmen besteuert? CO2 stößt jeder Mensch aus.
- Wann wird das CO2 in unserem Mineralwasser oder Bier besteuert?
Das ganze Thema und die ganze Herangehensweise ist von der Politik nur für eines gut, den Bürger immer mehr schröpfen und fertig.
Umwelt ist ein vorgeschobenes Argument. Wäre es denen wirklich so wichtig gewesen, hätte man nach der Ölkrise 1978 reagiert und nicht angeblich erst jetzt.
Ich fände es gut, einfach nach dem Verursacherprinzip und effektiv. Die Lenkungswirkung wäre enorm.
Das Problem ist nur, dass dann in absehbarer Zeit die Steuern fehlen.
Du meinst z.B. die Braunkohlekraftwerke durch Erdgas zu ersetzen? Sind 70 Mio Tonnen (fossiles) CO2 als Ersparnis. In DE wurden überhaupt "nur" 25 Mrd Liter Benzin verkauft, was auf etwas unter 60 Mio Tonnen fossiles CO2 hinausläuft. Abzüglich 7% Bioquote im Benzinpool... Mehrkosten für den Brennstoff: 4-5 Mrd Euro im Jahr.
Wenns nach dem Verursacherprinzip gehen würde, das wäre der größte Hebel im Sinne "Bang for the Buck" den es in DE gibt. Aber seit wann gilt in der Politik das Verursacherprinzip ... dann müsste Diesel angesichts der realen Emissionen irgendwo bei 2€/l liegen und/oder hätte "kleiner Euro-6D" Einfahrverbote in alle Umweltzonen.
Zitat:
@Gary
Wo wäre das Problem... ...je mehr fossiles CO2.
Voll bei Ihnen.
Zitat:
und je mehr Dreck...
Dafür ist allein das Fzg mit seiner spezifischen Abgasvermeidung zuständig. Euro 1 Diesel unterscheiden sich nun einmal von Euro 6d final, egal ob mit HVO (XTL) oder EN590. Wie Sie bereits vermuten, reicht die Verbesserung der Abgase nicht für eine Veränderung der Euro-Stufe. Es gibt aber tatsächlich wissenschaftlich untersuchte Phänomene einer abgemilderten Mutagenität der Partikel von paraffinischen Kraftstoffen. (Anders müsste man sich bei Kerzen auch etwas mehr Gedanken machen).
Zitat:
stumpf ... bescheuert
Genau meine Ansicht. Aber Sie und ich sind zum Glück nicht allein. Wie gesagt, der MWV, also die Öl-Lobby höchstpersönlich fordert genau das.
@Jan565Zitat:
Wie kann man nur für CO2-Steuern sein?
Die Frage impliziert die Diskussion um den Einfluss des von Menschen aus fossilen Quellen ausgestoßene CO2 auf das globale Klima und die Höhe des Schadens durch die entsprechende durchschnittliche Temperaturerhöhung.
Ich bin weder "Klimawissenschaftler" noch Politiker und erst recht kein Mensch, der gerne Panik verbreiten möchte. Auch ist die wissenschaftliche Lage, selbst innerhalb der IPCC-Berichte zusammengefassten Berichte, nicht so eindeutig, wie es manche Politiker gerne propagieren. Nur:
Wenn sich die Gesellschaft generell einig zu sein scheint, dass der Ausstoß fossiler CO2-Emissionen durch den Menschen schädlich, der Schaden durch die Minderung des Ausstoßes abgemildert oder gar ganz vermieden werden kann, ist die Begrenzung des Ausstoßes auf allen Ebenen erstrebenswert, sei es durch Verteuerung oder aber durch ein CO2-ärmeres Produkt. Aber wie Gary schon sagt, es muss klar geregelt sein und für jeden nachvollziehbar.
Aus eigener Betrachtung weiß ich, dass Biokraftstoffe aus tropischen Plantagen CO2-mäßig und klimatechnisch katastrophale Effekte nach sich ziehen. Palmöl-Biodiesel und Brasilien-Ethanol sind für Klima und Umwelt der GAU. Dann lieber mit fossilem Diesel aus Erdöl und Erdgas unterwegs sein. Selbst Kraftstoff aus Kohle erscheint da sinnvoller, als die Rodung von Urwäldern.
[Edit GaryK: Vollzitat entfernt]
Hallo Zieher,
danke für deine Infos und solidarischen Impressionen. Da du genau wir Gary hier tiefer in die Themen Einblick hast, würde ich gerne noch fragen, ob du in Bezug auch den Kraftstoff welcher aus (nur) Raps gewonnen werden kann, ggf. ebenfalls Infos hast, bezüglich der Umweltbelastung, gerne auch Viskosität und Nachhaltigkeitsaspekt (und natürlich auch besser geeignete Pflanzen oder ggf. Mischungen). Da es sich bei diesem Kraftstoff um einen reproduktiven handelt, mit all den vor und Nachteilen der Reproduktivität. Die Frage richtet sich natürlich auch an alle anderen Forumsmitglieder. Vielen Dank für all die Einsichten von mir schon einmal!
LG
Das praktische Problem am Diesel ist eher, dass die allerersten Diesel-Golf im Jahr 1975 von der EPA mit rund 550 mg NOx/km gemessen wurden. Das ist der selbe Wert, den ein Euro-6C nach HBEFA im Schnitt auch erreicht, Euro-5 lag mit 900 bis 950 fast doppelt so hoch. Diese modernen ab Euro-5 eben mit DPF. Verbrauch mit damals 4.9 Liter übrigens quasi der selbe wie heute bis besser, nur sind die Fahrzeuge heute eben im Mittel doppelt so schwer. Und bei 6C reden wir von Fahrzeugen mit EZ 2018 etwa.
@Timetoplay:
HVO kann aus pflanzlichen und tierischen (alt)Fetten erzeugt werden. Das wird hydriert (damit verschwindet die Carbonsäure am Ende) und nachfolgend auf kürzere Ketten gecracked. Da diese Pflanzlichen fette stumpf durchhydriert eher für Wachskerzen (und damit Ikea) als die Tankstelle taugen.
Grundsätzlich wäre es möglich, Rapsöl nach der Pressung und Aufarbeitung direkt in HVO umzusetzen. Praktisch nimmt man eher Altfette, welche dann zu diesem Dieselersatz vearbeitet werden. Unter anderem weil Altfette in der Entsorgung eigentlich "Geld kosten", also dem Abnehmer und HVO-Hersteller was einbringen. In dem Moment, wo Altfette nicht mehr reichen muss man selbst Rapsöle oder ähnliche Sachen kaufen. Und das kostet Geld, zudem ist dann die Ökobilanz leicht zu korrigieren.
Ist das Ganze nicht letztendlich eine Frage des Preises und der Vor- und Nachteile im Vergleich mit anderen fortschrittlichen Kraftstoffen?
Wie teuer ist eine kWh HVO100 gegenüber BioLNG, Fame, Biomethan, Ethanol.... ?
Wie hoch sind die Wirkungsgrade bei der Herstellung?
Wie viel könnte zur Verfügung stehen?
Für welches Einsatzgebiet wäre der jeweilige Kraftstoff optimal?
Über den PKW Sektor braucht man nicht mehr zu diskutieren. Die Weichen sind auf BEV gestellt, ob das sinnvoll ist oder nicht.
Zitat:
Ist das Ganze nicht letztendlich eine Frage des Preises und der Vor- und Nachteile im Vergleich mit anderen fortschrittlichen Kraftstoffen?
Richtig. Die Lösung ist aber immer höchst spezifisch, eine allgemeine Antwort wird es nicht geben. Das macht die Diskussion um Alternativen zu Standardkraftstoffen so schwierig.
Zitat:
Wie teuer ist eine kWh HVO100 gegenüber BioLNG, Fame, Biomethan, Ethanol.... ?
Die Frage nach der Kosten der einzelnen kWh beantwortet noch lange nicht die eigentlichen Kosten der Nutzung.
- LNG wird wohl der günstigste Treibstoff sein, hat die teuersten Nebenkosten, weil Lagertanks und die Infrastruktur ungleich teurer sind und die Handhabung eben umständlicher ist. Deswegen muss es über eine niedrigere Energiesteuer und der herabgesetzten Lkw-Maut und anderen Maßnahmen stark gefördert werden.
- Gasförmiges Biomethan leidet unter den gleichen Nachteilen, wenn auch in geringerem Maße.
- FAME ist zwar flüssig und hat viele Vorteile, kann aber auf breiter Front nur bis zum gewissen Grad (7%) beigemischt werden und findet von den Motorenherstellern für den Straßenverkehr nur sehr eingeschränkte Unterstützung.
- Ethanol, dto.
- HVO ist derzeit das teuerste Produkt, für viele professionelle Nutzer stellt es aber die präferierte Lösung dar, weil geleaste Standardfahrzeuge und -infrastruktur flexibel und gezielt eingesetz werden können.
Zitat:
Für welches Einsatzgebiet wäre der jeweilige Kraftstoff optimal?
Bei gleicher Besteuerung und CO2-Kosten und ohne Infrastrukturförderung sehe ich persönlich die flüssigen Kraftstoffe weit vorn. Die genaue Antwort hängt aber auch von der Fahrzeug- bzw. Gerätegröße, der Nutzungsintensität und dem Gebrauchsumfeld ab.
Zitat:
Über den PKW Sektor braucht man nicht mehr zu diskutieren.
Das sehen Sie vielleicht so, andere sehen das anders. Der Eindruck, es sei alles schon entschieden wird gerne von "Tesla and Friends" vermittelt, da sie ohne Subvention, CO2-Flottengrezwerte oder Verbrennerverbot nicht konkurrenzfähig wären.
Genau deshalb muss jetzt weiter diskutiert werden und mögliche Lösungswege nicht vorschnell beiseitegeschoben werden.
@Timetoplay:
HVO kann aus pflanzlichen und tierischen (alt)Fetten erzeugt werden. Das wird hydriert (damit verschwindet die Carbonsäure am Ende) und nachfolgend auf kürzere Ketten gecracked. Da diese Pflanzlichen fette stumpf durchhydriert eher für Wachskerzen (und damit Ikea) als die Tankstelle taugen.
Grundsätzlich wäre es möglich, Rapsöl nach der Pressung und Aufarbeitung direkt in HVO umzusetzen. Praktisch nimmt man eher Altfette, welche dann zu diesem Dieselersatz vearbeitet werden. Unter anderem weil Altfette in der Entsorgung eigentlich "Geld kosten", also dem Abnehmer und HVO-Hersteller was einbringen. In dem Moment, wo Altfette nicht mehr reichen muss man selbst Rapsöle oder ähnliche Sachen kaufen. Und das kostet Geld, zudem ist dann die Ökobilanz leicht zu korrigieren.
Hallo Gary,
vielen Dank für die Antwort. Ich wollte eigentlich ein bisschen tiefer in die Arten der HVO Kraftstoffe eintauchen, sprich welche Nutzpflanze hier ggf. das Beste Modell für einen Kraftstoffersatz für Diesel darstellt. Natürlich ist mir bewusst, dass ihr hier viele Aspekte mit betrachtet, sprich:
Nachhaltigkeit
Besteuerung
Aufbereitung und damit verbunde Belastungen
Lagerung
Emissionen
Politische Entscheidungen
Gesetzgebungen (Ein Normen und Zulassungen)
Und sicherlich noch einiges mehr, was ich übersehen habe.
Ich habe bewusst einmal mit Raps begonnen, da diese Nutzpflanze ja wirklich oft in größeren Mengen auch bei uns angepflanzt wird und wollte einfach nur einmal wissen, welche Nutzpflanze begonnen mit ggf. Raps, hier die beste Alternative für ein Umstellung, ggf. für HVO nur in Städten etc. darstellt. Natürlich interessiert mich auch die Zusammensetzung und Auswirkungen des am Ende hergestellten Kraftstoffes, daher auch die Nachfrage an Viskosität und ggf. relevante Faktoren dieser Nutzpflanze zum HVO. Wenn natürlich HVO eine Zusammensetzung mehrerer Nutzpflanzen Öle darstellt, dann bitte ich meine Unkenntnis zu verzeihen, dann habe ich einfach eine falsche Frage gestellt. Aber generell würde es mich sehr interessieren, welchen Kraftstoff auf HVO Basis aktuell ähnlich wie Shell GTL eine 1zu1 Befüllung bei Diesel Fahrzeugen zulässt und hier ggf. ähnlich wie GTL Vorteile im Winter bietet. Momentan fahre ich Shell GTL als Privatperson zum Test und bin sehr begeistert bis jetzt, muss aber sagen für ein umfassendes Feedback fehlt hier noch mehr Erfahrung. Natürlich würde mich der C.A.R.E Diesel hier auch sehr interessieren, der ja dann unter HVO fallen würde wie ich annehme.
Wiegsagt ich wollte nur mal aus Interesse wissen, welche Pflanze(n) die besten für HVO sind und hatte da den Raps aufgrund der vielen Felder Mal voran gestellt.
Das mit dem Abfallprodukt finde ich super, wenn dieses zur Generierung von Kraftstoff genommen wird, nur da sind die Mengen bestimmt auch begrenzt um einen großen Markt abzudecken. Dennoch wäre ich auch nicht abgeneigt, mich für eine Verwendung von Raps aus nicht Abfällen auszusprechen, wenn dies Sinn macht in allen Belangen, dazu weiß ich allerdings einfach zu wenig.
Also sehr spannend euer Thema und ich freue mich auf weitere Impressionen und hoffentlich ein notwendiges Umdenken der Politik auf eine Streuung von nachhaltigen und sinnhaften Lösungen.
LG
Über den PKW Sektor braucht man nicht zu diskutieren, weil das politisch längst entschieden ist.
Bei den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen gibt es nur eine Konstellation bei der die Grünen im Herbst keine Regierungspartei werden. Sie haben sich explizit gegen die Nutzung biogener Kraftstoffe ausgesprochen(warum auch immer) und untergraben diese mit der fehlenden Berücksichtigung bei Flottenemmisionen. Nicht nur das, sie gehen auch soweit im LKW Sektor alles auf BEV und H2 zu setzen...... obwohl es die Fahrzeuge noch nicht einmal gibt. BioLNG und BioCNG erteilen sie eine vollständige Absage für den Verkehrssektor.
https://www.eurotransport.de/.../...-cng-lng-wasserstoff-11179520.html
"Das Ziel der Grünen sei klar festgeschrieben und laute Emissionsfreiheit. Beim Pkw habe man sich auch bereits festgelegt: Hier soll 2030 der letzte Verbrenner vom Band laufen. Beim Lkw sieht er ein vergleichbares Datum nicht in Sicht. Die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten und damit verbundenen technischen Anforderungen sei zu vielfältig. „Daher müssen wir als Politik hier mit der Branche ins Gespräch kommen“, erklärte Gelbhaar."
Bem. verkehrspolitischer Sprecher der Grünen